Hohner Concerto III C-P-T

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Lehrerstochter
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Hallo!

Einen Vorstellungsbereich habe ich hier in diesem umfangreichen Forum leider nicht gefunden.

Daher erst mal ein bißchen zu meiner Geschichte.

Ich heiße Christine, bin verheiratet und habe einen kleinen Sohn von drei Jahren. Ich selbst spiele Klavier, aber nur noch, wenn die Zeit und die Nachbarn es zulassen. Leider.

Im Akkordeon-Ensemble meiner Mutter (Akkordeonlehrerin an der Musikschule Bremen) habe ich das Bassinstrument gespielt.

So, aber nun zu meinem Problem:

Ich bin durch den Tod meiner Mutter in den Besitz von 13 Akkordeons gekommen. Ich habe mich lange gescheut mich von den Instrumenten zu trennen, weil ich das pietätlos fand, aber nun habe ich mich dazu durchgerungen (13 akkordeons nehmen viel Platz weg und wer spielt schon auf so vielen Instrumenten) und versuche gerade die ganzen Instrumente erst einmal zu beschreiben, was für mich als Laie wirklich nicht einfach ist.

Einige konnte ich bereits beschreiben anhand alter Kataloge, aber eins bereitet mir noch Kopfzerbrechen, da ich bisher, bis auf ein youtube video, nichts im Internet finden konnte.

Es handelt sich um eine Hohner Concerto III C-P-T. Von diesem Instrument habe ich hier vier Exemplare stehen, die zum Teil aussehen, als seien sie kaum gespielt worden. Wie neu.

Vielleicht kennt von Euch jemand das Instrument? Und kann mir sagen, was es für eins ist, was es kann, für welche Zielgruppe es gebaut worden ist und wen man damit glücklich machen kann.

Die Händler in unserem Raum, habe ich schon abtelefoniert. Ohne Erfolg.

Ich danke Euch schon mal im Voraus.

Gruß,

Lehrerstochter (Christine), die gerade 13 Akkordeons putzt.:eek:
 
Eigenschaft
 
Hallo, Lehrerstochter,

willkommen im Akkordeon-Forum des Musikerboards.
Den Vorstellungsfaden für die Akkordeonisten findest Du hier: https://www.musiker-board.de/plauderecke-akk/128371-akkordeonisten-vorstellungsthread.html.
Er ist tatsächlich nicht sehr leicht zu finden.
Wenn Du Informationen zu Deinen Akkordeons haben möchtest, ist es immer recht hilfreich, wenn Du zu der Frage ein paar Bilder von dem Instrument beifügst. Meistens wird dann recht schnell und sehr kompetent geholfen.

Gruß
Reini2
 
Hallo Reini2,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort und den Tipp mit den Fotos. Ich versuche mal zwei Bildchen einzustellen.

20140826_150727.jpg20140826_150639.jpg20140826_152441.jpg

Jetzt sinds doch drei.;)

Gruß,

Lehrerstochter
 
hallo lehrerstochter,

es scheint sich beim modell concerto III c-p-t um ein convertermodell zu handeln, was bedeutet, dass durch drücken der entsprechenden bassregistertasten zwischen melodiebass ( m3-bass )und traditionellem stradellabass gewechselt werden kann.

freundliche grüsse

roger
 
Hallo Christine,

wie cknopf richtig geschrieben hat, handelt es sich um ein Convertor-Instrument. Das war vor vielen Jahren ein Versuch von Hohner, auch mal einen kleinen Converter auf den Markt zu bringen. Es wurden aber sehr wenige produziert und die Fertigung bald wieder eingestellt, da keiner die Akkordeons haben wollte. Converter werden von nicht allzuvielen Leuten gespielt, sind verhältnismäßig teuer und wer so etwas spielt, will doch meistens mindestens eine vierchörige Kiste haben. Daher sehen die Instrumente wahrscheinlich auch so ungebraucht aus.

Es wird also nicht so einfach werden, die Dinger loszuwerden. Ich kann mir einen Bedarf eigentlich nur an einer spezialisierten Musikschule vorstellen.

Gruß Claus
 
Ach da liegt der Hase im Pfeffer!

Danke Dir und auch cknopf für Eure Antworten.

Claus, Du sprichst von einer spezialisierten Musikschule. Was für eine "Spezialisierung" meinst Du denn da genau? Ich habe letztes Jahr mal die Bremer Musikschule angerufen und die wollten soetwas nicht haben.

Aber ich sehe, Du kennst Dich mit Hohner-Akkordeons aus. Wie könnte man die Instrumente denn beschreiben um mal eine informative Verkaufsannonce zu schreiben? Habe leider besagte Concerto auch nicht im Modell-Baujahrs-PDF von Hohner-Akkordeons gefunden. Das muss dann ja wirklich fast eine Eintagsfliege gewesen sein. *seufz*

Hat nicht einer von Euch noch einen alten Katalog rumfliegen, wo nun genau dieses Instrument beschrieben wird?

Gruß, Christine
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Christine,

mit Spezialisierung meint Claus, dass es eine Musikschule sein muss, die kleinen Kindern das Melodiebasskonzept lehrt, d.h. das Melodiespiel in beiden Händen anstatt rechts Melodie, links Begleitung, wie im Standardbass üblich. (Der Herr Ziem in dem Youtube-Video spielt das Akkordeon übrigens verkehrt herum. Er kann es aber auch anders.) Das ist deutlich schwerer zu lernen und deshalb so selten.

Wie Claus schon schreibt: Wer das lernen will (weil er z.B. für Klavier oder Orgel komponierte Musik spielen will) beherscht in der Regel das Akkordeon schon ganz gut, ist deswegen älter und größer und in der Lage, ein ausgewachsenes Akkordeon mit 41, wenn nicht sogar 45 Tasten oder noch viel mehr Knöpfen zu spielen. Es macht in meinen Augen in diesem Fall auch keinen Sinn, den Flaschenhals Standardbass (nur eine Oktave im Bass) gegen einen anderen Flaschenhals, geringer Tonumfang im Diskant (d.h. rechte Hand) und nur drei Chöre und entsprechend wenige Register, einzutauschen.

Für Kataloge: Der Ludger (Polifonico) sammelt die:
https://www.musiker-board.de/plauderecke-akk/524910-alte-akkordeon-prospekte-als-pdf-sammeln.html
Der aktuelle Zugang steht im letzten Beitrag.

Wenn ich mal (nicht ganz ahnungslos) raten soll, würde ich sagen C - P - T steht für Convertor - Piano-Tastatur - T (Baureihe).
Im Katalog von 1985 findest du vergleichbare Modelle wie deine. Die sind allerding alle aus der S-Baureihe, d.h. die Vorgänger von deinen Akkordeonen.
Das Baujahr deiner Akkordeone lässt sich aber dadurch eingrenzen, dass du in deinem PDF nachschaust, wann die Concerto T gebaut wurde.

Viele Grüße.
 
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Hallo Christine,

Wie könnte man die Instrumente denn beschreiben um mal eine informative Verkaufsannonce zu schreiben?

in die Beschreibung eines Akkordeons gehört das Alter, eine Angabe, wann es zum letzten mal überholt, durchgesehen, gestimmt wurde, wie viele Chöre es auf der Bass bzw. Diskantseite hat, die Anzahl der Bassknöpfe (in diesem Fall 96) und der Tonvorrat im MIII. Weiterhin weiß man gerne welche Stimmplattenqualität verbaut ist. Farbe und optischen Zustand ersieht man am besten aus einem beigefügten Bild. Den Zustand des Wachses zu beurteilen und zu beschreiben bedarf eines Fachmanns.
Hilft Dir das erst mal weiter?
Gibt es denn an der Musikschule, an der Deine Mutter unterrichtet hat niemanden, der sich mit den Instrumenen auskennt?
Vermutlich bin ich im September ab und zu in Bremen, wenn Du dann noch Unterstützung benötigst, kann ich gerne mal schauen.

Gruß
Reini2
 
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Hallo Arrigo!

Vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung, das hat mir schon ein wenig weiter geholfen. Woran hast Du jetzt gesehen, daß das Akkordeon nur drei Chöre hat?

Grüße.
 
Hallo Christine,

ich hatte schon einmal vage angedeutet,daß mich eine der Concertos interessieren würde,
allerdings war meine Sorge eher, daß sie vielleicht weit unter Preis verhökert werden,
oder irgendwo als Sachspende auf dem Dachboden einer Musikschule vergammeln.

Die Instrumente sind auf jeden Fall nicht schlecht,
auch wenn sie hier bisher nicht wirklich Anklang gefunden haben.
Natürlich hat hier der ein- oder andere schon ein großes Konzertakkordeon,
welches auch mit M III ausgestattet ist , oder liebäugelt damit.
Natürlich eine ganz andere Liga - klanglich wie preislich.

Es ist auch unwahrscheinlich, daß Hohner selbst in Kleinserie Converterinstrumente baut.
Die schütteln nicht mal eben ein 96 Bass Akkordeon mit Melodiebass aus dem Ärmel.
Wenn man sich die Registerschalter im Diskant und im Bass anschaut , daß sieht nicht unbedingt nach Hohner aus.
Ich würde also vermuten, daß die Akkordeons in Coproduktion oder in Lizens von einem italienischen
Traditionsunternehmen gebaut wurden - was ja auch nicht das Schlechteste ist.
Es dürfte der Versuch von Hohner gewesen sein,
mit dem Namen "Concert" an seine beliebten Schülerinstrumente anzuknüpfen.
obwohl nur der Tonumfang des Diskants und die drei Chöre an die Concerto erinnern.
Diese haben nur 72 Bass (bis auch die Concerto IV aus den 60er Jahren)
Sicher ist jedoch, daß die Akkordeons einen hohen Anschaffungspreis hatten !

Deine Mutter hat die Concertos wahrscheinlich für ambitionierte Jugendliche gekauft,
welche von der Statur her , die großen eh nicht spielen könnten
und wo es auch nicht gleich Sinn macht , einige Tausend Eurios auszugeben.
Also ein hochwertiges Leihinstrument mit dem ehrlichen Wunsch,
das bestmögliche Material für die Schüler bereitzustellen.


Viele Musikschulen haben dagegen leider nur Etat für Instrumente,
bei denen Klang und Zustand oft nicht wirklich Freude macht...
Das Problem dürfte nur sein, daß eben solche Musikschulen oft gar nicht so ehrgeizig mit ihren Schülern sind,
den Lehrern vielleicht die Fähigkeit fehlt M III zu unterrichten, oder schlicht kein Geld da ist.

Also ,
bleibt zu hoffen, daß hier jemand mitliest ,
der voller Tatendrang und Talent
einigen fleißigen Schülern und Schülerinnen einen
anspruchsvollen Musikunterricht vermitteln kann.
Das wäre bestimmt auch sehr im Sinne der Frau Mama gewesen.

Ob sich auf diesem Wege jedoch ein angemessener Erlös erzielen lässt,
ist fraglich und die Frage war Eingangs ja auch nicht so gestellt.


Viel Erfolg !

Dank+Gruss,

Ludger
 
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Ich kann gerne mal meine Akkordeonlehrer fragen. Er unterrichtet Melodiebass. Vielleicht findet sich ein Schüler der so ein Instrument braucht. Dafür müsste ich aber wissen ob es sich um C-Griff oder B-Griff handelt. Es wäre nur C-Griff interessant.
Noch sind aber Ferien.

Gruß grollimolli
 
@grollimolli:

Deine Frage nach C oder B-Griff verwirrt mich jetzt etwas. Habe mich in letzter Zeit viel mit Akkordeons beschäftigt und meine gelesen zu haben, daß sich das nur auf Knopfgriff-Akkordeons bezieht. Oder täusche ich mich da?

Gruß,

die Lehrerstochter
 
Hallo,

grundsätzlich ist das richtig, Bund C Griff beziehen sich zunächst auf Knopfakkordeons.
Doch da Deine Instrumente per Convertor umschaltbar sind, sind die Bassknöpfe in Einzeltönen zu spielen,
also im Grunde ein "Knopfakkordeon" für die linke Hand!

B und C bezeichnet die Anordnung der Töne in den einzelnen Reihen, der Tonumfang ist zunächst gleich.
Wahrscheinlich sind sie im C Griff angeordnet , B Griff wird eher im osteuropäischen Raum gespielt.
Bei Deinem Instrument ist es anhand der Fotos nicht richtig zu sehen.
Es gibt leider nicht ganz einheitliche Markierungen an den Knöpfen, die sich beim Spiel ertasten lassen.
In der Regel sind das C und das G vertieft , manchmal auch noch das D oder das F.

Mit ein bischen Fummelei, ließe sich das ausprobieren :
Erst einmal den Umschalter finden, der die gekoppelten Akkorde aus und die Einzeltöne einschaltet.
In der Regel sind jetzt die unteren drei oder vier Reihen chromatisch in Tonfolgen spielbar.
Etwas verwirrend ist, daß die verbleibenden zwei oder drei oberen reihen auch noch Töne abgeben,
bei den auch Töne markiert sind, doch die bleiben jetzt außer acht...

Wenn jetzt ungerfähr in der Mitte der untersten Reihe ein vertiefter Ton auf C klingt,
ist es C Griff ( als Kontolle in der rechten Hand ein C mitspielen ). Der Ton C käme dann in dieser Reihe
3-4 mal in verschiedenen Oktaven vor.
Bei dreireihigen Einzeltönen kommt 4.Finger C - 3.Finger Cis - 2.Finger D und dann geht es unten neben dem C mit 4.Finger auf Dis/Es weiter.
Bei vierreihigen Einzeltönen kommt dasselbe C oben noch einmal , was das Greifen von Tonkombinationen
einfacher macht.
Und schon nach diesen ersten Gehversuchen ist festzustellen, wie anspruchsvoll Deine kleinen Concerto Converterakkordeons
sein können. Wenn Du aber noch ein wenig weiter probierst kommst Du ja vielleicht doch auf den Geschmack ?

Gruss,

Ludger
 
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Man kann alt werden wie ne Kuh und lernt immer noch dazu. ;-)

@polifonico:

Vielen Dank, Ludger, für die wirklich sehr detaillierte Erklärung. Habe mich jetzt zwar nicht durch die ganzen Bassknöpfe gefummelt, aber ich gehe mal schwer davon aus, daß es dann der C-Griff sein wird. Der klingt mir für Akkordeonunterricht irgendwie tauglicher. Meint Ihr nicht auch? Werde mich aber dann doch noch mal spaßeshalber damit befassen. Ein bißchen juckt es schon in den Fingern. Ich brauche nur Zeit dafür und das ist nicht so einfach, da dann sonst mein Dreijähriger immer sofort Gewehr bei Fuß steht. Und ich habe früher, wenn meine Mutter geübt hat immer begeistert versucht, auf den Knöpfen herumzudrücken und andere Register einzuschalten. Was mir meistens einen auf die Finger einbrachte. ;-) Schätze meinen Filius da ähnlich ein.

@grollimolli:

Danke auch Dir für die anschauliche Wiki-Erklärung.

Gruß an Euch,

Christine
 
Ich habe ab Freitag wieder Akkordeonunterricht und werde meinen Lehrer mal Fragen ob Interesse besteht.

Gruß grollimolli
 
Hallo Lehrerstochter,

Ich habe selbst mal so eine Concerto IIIC besessen Verstoß gegen Borad-Regel 7 entfernt - Die Moderation

Das sind solide Schülerinstrumente, die wahrscheinlich bei Excelsior in Italien gefertigt wurden. Technisch sind sie natürlich veraltet und noch mit einem Registerconvertor ausgestattet und für die Größe recht schwer. Auch die Holzkerntastatur ist sehr solide, hat aber einen großen Hub (nichts für wieselflinke Solisten) und klappert recht laut. In meinem Hohnerkatalog von 1989 taucht das Instrument noch in der Preisliste auf, wird aber im Katalog selbst nicht mehr mit einer Abbildung vorgestellt.

Wie ich an Deinem Instrument erkennen kann, hat es auch ein Schwebetonregister. Ich glaube, das Modell wurde alternativ auch mit einem tiefen 16`-Register angeboten. Das wäre für Einzelton(Melodiebassspiel) noch interessanter, Einzeltonspieler mögen den Schwebeton (Tremolo) eher nicht. C-Griff ist übrigens bei Deinem Instrumenten richtig.

An vielen Musikschulen, an denen das Einzelton-Akkordeon unterrichtet wird, wird allerdings gleich das reine Knopfakkordeon favorisiert, zumindest bei Kindern. Akkordeonorchester bleiben bei Pianoakkordeons, aber die interessieren sich nicht für das Einzeltonspiel. Mit etwas Geduld wirst Du aber diese an sich sehr brauchbaren Instrumente sicher verkaufen können.

Verstoß gegen Borad-Regel 7 entfernt - Die Moderation

Liebe Grüße
Gruppenmusiziere
 
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