Hohner HW 1200N: 12-Saiten ziehen offenbar Brücke hoch

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webazubi
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Hallo.
Ich habe eine 12-saitige Hohner HW 1200N mit Schäden gekauft. Direkt an bzw. unter der Brücke ist das Holz gebrochen bzw. gesplittet (siehe Foto). Ob es einen Zusammenhang zu dem Problem gibt, dass insgesamt die Holzdecke unterhalb der Brücke nach oben zieht, kann ich nicht sagen. Ich spüre ich eine deutliche Erhöhung, wenn ich mit der Hand unterhalb der Brücke über das Holz streiche. So als würden die Stahlsaiten die Brücke nach oben herausziehen wollen.

Trotz allem hält die Brücke und hat einen Saitenwechsel überstanden. Einfache Akkorde kann ich auf der Gitarre spielen, Barregriffe würden für vielleicht ein zwei Lieder gehen, mit Kapo vielleicht noch mehr. Und auch wenn ich weiß, dss 12 Saiten ohnehin viel mehr Kraft erfordern, die ich erst noch entwickeln muss (hatte vor 30 JAhren mal eine 12-Saitige) , würde ich jetzt gerne die Saiten etwas näher an die Bünde bekommen.

Doch wie gehe ich da am besten vor - gerade wenn ich ja sehe, dass die Brücke offenbar viel zu hoch gezogen ist.
Komme ich da mit Stegschleifen aus?
Gibt es einen Trick, um eine Beule im Holz wieder auszugleichen?
Gibt es - vielleicht sogar in Kombination mit einem Tonabnehmer - andere Optionen, z.B. die Brücke hinter die Delle anzubringen?
Oder soll ich lieber gleich den Profi im Geschäft fragen. Lohnt sich das bzw. ist so etwas überhaupt reparabel?

Den Hals habe ich noch nicht gerichtet - das ist ja eher Feintuning. Ich glaube ich muss erstmal das Grobe machen.

Danke für Tipps
 
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Das Problem hab ich bei meiner Höfner 12-String genauso. Ich hatte sie mal bei einem Gitarrenbauer, der den Steg / die Brücke wieder neu verleimt hat aber ich warte auf den Moment, wo mir die ganze Einheit um die Ohren fliegt. Darum ist die Gitarre bei mir ausgemustert (leider)
 
Den Hals habe ich noch nicht gerichtet - das ist ja eher Feintuning.
Die Halskrümmung wird als erstes geprüft, denn das geht in wenigen Sekunden. Falls sie zu hoch ist, bringt das Einstellen die Saiten schon mal ein Stück runter. Zum Glück hat die Stegeinlage ja noch einiges an Luft. Abschleifen sollte dich in den Bereich von Bespielbarkeit bringen (unter 3mm über dem 12. Bundstäbchen). Der Steg hat sich zumindest teilweise gelöst und dabei etwas von dem Deckenfurnier abgelöst. Die schwarzen Kappen dürften zusätzliche Schrauben verdecken, die das ganze wohl zusammenhalten. Denen musst du halt vertrauen, denn wenn schon das Furnier abreisst, nützt auch verkleben nichts. Also einstellen, schleifen und 10er Saiten drauf und die auch immer nach dem Spielen entspannen. dann hast du hoffentlich noch lange Freude an der Gitarre.
 
Also ich hätte keine Lust bei einer zwölfsaitigen Gitarre die Saiten zu entspannen und dann immer neu stimmen zu müssen.

Ich würde empfehlen sie zum Gitarrenbauer zu bringen und den beurteilen zu lassen wie hoch der Reparaturaufwand ist.
 
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Evtl. könnte der JLD Bridge Doctor helfen. Bei mir liegt einer herum, ich hatte aber noch kein Objekt zum Basteln.
 
Der Bridge Doctor hilft ja eher wenn der Steg sich mit der Decke gemeinsam vertwistet, die Decke also vor dem Steg einfällt.

Das scheint hier ja nicht gegeben zu sein und selbst wenn müsste doch zuerst der Steg vernünftig fixiert werden.
 
Zu beidem Zustimmung, dafür ist der BD gedacht, aber ich könnte mir auf Grund der Bauweise vorstellen, dass er auch hier etwas Reduzierung der Belastung mit sich bringen könnte.
 
Hallo. Danke für die Tipps. Ich probiere erst einmal Schleifen und 10-er Saiten.
 
Ein kleiner "Belly" ist bei allen Akustik-Gitarren normal. Wenn es mehr wird, könnte es
- fehlerhafte oder gelöste Verleistung an der Decke
- falsche Luftfeuchtigkeit (ausgetrocknet oder zu feucht)
sein. Mit den Jahren verändern Gitarren durch den Saitenzug auch einfach die Form, dann muss man irgendwann den Hals auslösen und korrigiert wieder einsetzen. Ob sich das bei der Hohner lohnen würde...

Als Ansatz kann man ein langes Lineal (über 50cm)l auf das Griffbrett legen, Richtung Steg. Wenn das Lineal ungefähr +-2-3mm auf dem Steg (nicht der Stegeinlage) aufliegen würde, und gleichzeitig auf den Bünden, dann ist das ein gutes Zeichen. Wenn das Lineal die Decke vor dem Steg berührt, ist vermutlich etwas nicht in Ordnung.
 
Ich zeige sie doch lieber dem Profi.
"Ausmustern" würde ich sie sicherlich nicht. Habe kürzlich einige Flageolettton-Variationen gespielt und da ist die bzw. eine 12-saitige ja faszinierend - egal welcher Krümmung, so lange man noch den Bund darunter erkennt :)
 
Hey,
...mal ganz mit Verlaub: wenn schon teure 12-Strings zu 50% Fehlkostruktionen sind, warum sollte die Hohner dann funktionieren?
Überleg dir etwas Geld in die Hand zu nehmen wenn dich das Thema interessiert.
Die günstigsten 12-Strings die richtig konstruiert waren und dementsprechend locker zu spielen und wohlklingend waren früher Godins Art&Lutherie Modelle, alles drunter und vieles drüber indiskutabel.

Bei der Konstruktion einer solchen Gitarre muss schon ein hohes Wissen über Materialien und deren richtigen Einsatz, Winkel, Verbalkung (X-Bracing), Zugkräfte und Maße von Seiten des Herstellers vorhanden sein...

Gruß,
Bernie
 
Hallo.
Ich hatte im post 9161558 von einer 12-Saitigen geschrieben, bei der die Decke hochgezogen wird, so dass die Bünde nicht mehr greifbar sind bzw. die Saiten sich vom Griffbrett entfernen.
Nun hatte ich mir überlegt, die nicht reparieren zu lassen, sondern als reine Flageolett-Gitarre oder mit Bottleneg zu nutzen.
Jetzt würde ich gerne die Gitarre so stimmen / tunen, dass möglichst wenig Zug drauf ist und ich mit kräftigem Barre doch noch Akkorde herausbekomme. Welche Stimmung müsste ich da wohl anwenden? Auf welchen Saiten ist mehr Zug drauf? Wahrscheinlich doch auf den Basssaiten? Also wäre das zugfreieste Tuning auf E? Oder macht es gar Sinn, auf die tiefste E-Saite oder andere Saiten ganz zu verzichten, weil dadurch der Zug besonders entspannt wird?
 
reine Flageolett-Gitarre oder mit Bottleneg

Die Spielweisen mit Flageolett oder Bottleneck funktionieren deshalb, weil die Saiten nicht bis aufs Griffbrett gedrückt werden müssen und weil man von den Bünden unabhängig ist.


dass möglichst wenig Zug drauf ist und ich mit kräftigem Barre doch noch Akkorde herausbekomme.

Da habe ich so meine Bedenken:
Ich zweifle daran, dass durch Verringerung der Zugkraft eine wesentliche Verbesserung der Saitenlage zu erzielen ist.
Und bei einer derart hohen Saitenlage wirst Du die Gitarre niemals halbwegs bundrein bekommen: Die Saiten bis zum Griffbrett niederzudrücken spannt sie ja zusätzlich an (wie beim Bending), das wird wohl ziemlich schief klingen.


Auf welchen Saiten ist mehr Zug drauf?

Die Frequenz hängt neben der Saitenspannung auch von der Saitenmasse ab (deshalb sind die tiefen Saiten ja umsponnen) und als Faustformel kann man davon ausgehen, dass alle Saiten eine ähnliche Zugkraft haben, denn so sind die Sätze ausgelegt (siehe Listen der Saitenhersteller).

Tieferstimmen verringert die Spannkraft (Zur Orientierung: die Frequenz ist proportional zur Quadratwurzel der Spannkraft: bei einem Viertel der Spannkraft schwingt die Saite mit der halben Frequenz, also eine Oktave tiefer).

Dünnere (leichtere) Saiten benötigen für die gleiche Frequenz eine geringere Zugkraft.

Dies alles wir in vernünftigem Maß aber wohl kaum die Saitenlage ausreichend verbessern.
Man hätte also auf jeden Fall ein Problem mit der Bundreinheit und wenn die Saiten zu wenig gespannt sind, fangen sie an zu scheppern und klingen auch nicht mehr gut.

Ohne Reparatur sehe ich da schwarz.

Saiten ganz wegzulassen würde pro Saite die Gesamt-Zugkraft um ca. 1/12 verringern. Na ja...

Viele Grüße
Torsten
 

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