Hohner Morino VIM: Schnarrende neue Vileda Ventile nach Generalüberholung

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Hallo zusammen,
Leider macht mir meine Morino VIM nach einer Generalüberholung einigen Kummer.
Klar wird es noch paar Feinstimmungen geben, etc, kein Thema.
Allerdings habe ich festgestellt, dass viele der neu eingesetzten Vileda-Ventile, insbesondere beim 16 Fuß Register (bis zum g) bei piano sehr laut vibrieren. In beiden Luftrichtungen. Äußerlich sieht alles eigentlich ok aus. Sie werden halt irgendwie nicht richtig angedrückt beim Sog und flattern fürchterlich.
Die Kunststoff- und Lederventile sind ok.

Was sagt die Community dazu?
Schlecht verarbeitet? Soll ich jeden einzelnen Ton, den es betrifft, aus dem Wachs nehmen und bearbeiten?
Ganz auf Vileda verzichten?
Kann man das Material „tunen“ damit es nicht mehr flattert?

Bevor der beauftragte Restaurator nochmal ewig dran rummacht, möchte ich zumindest versuchen, den Fehler zu finden.

(Die Feinabstimmung der Ansprache mach ich übrigens z b auch mittlerweile selbst, weil das beim feinen Spiel nur richtig auffällt, wenn z. B. Bei einem Akkord ein Ton deutlich später kommt als die anderen.)

Grüßle
 
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Hallo Malineck,

ich würde vermuten, daß sich die Ventie noch etwas setzen.
Wenn Du mal alte Ventile gesehen hast, hat sich dort die Form der Luftkanzellen oft fast kissenförmig eingeprägt .
Da jedoch die schmalen Federn an den Ventilen kaum großen Druck ausüben und die Viledaoberfläche sehr grobporig ist,
kann das etwas dauern.
Ich denke mal , viel Spielen ist diesem Reifeprozess bestimmt förderlich !
Ich würde das aber bei dem Restaurator schon mal anmelden
und natürlich , sollte sich nichts bessern, vor Ablauf einer Gewährleistungspflicht dort wieder vorstellig werden.
Gruss,
Ludger
 
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Hallo Malineck,

die Ventile sollten so verklebt werden, so dass die Geräusche nicht zu entstehen. Das Hauptproblem liegt wohl (auch) in der inkorrekten Ausmaß und Länge des angeklebten Teiles des Ventils.

Gruß, Vladimir
 
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Kann man das Material „tunen“ damit es nicht mehr flattert?

Die "Einstellung " bei den Ventilen für die großen Basszungen ist immer ein Problem:

  • Macht man die so, dass se nicht flattern, dann werden die Ventile etwas steifer ausgeführt, dann verringert das den Öffnungshub etwas, und der Ton wird damit leiser.
  • Macht man die Ventile so, dass der Ton optmale Lautstärke bringt, dann ist das Ventil biegeweicher und nicht so steif und kann dann eher zum flattern kommen.

Aber selbst dann kann es immer mal wieder vorkommen, dass ein Ton "rotzt" wenn man den leise anspielt, weil das Ventil leicht absteht und dann beim Schließßen etwas zickt, waodurch der leise angespielte Ton dan nicht sauber wird. Das hat dann aber auch nix mit Vileda oder Leder zu tun, sondern einfach mit der Größe der Ventile und deren Steifigkeit, wie die Bauart ausgeführt ist.

Das Problem hab ich mit meiner Gola auch. Da sind bei den ganz dicken Bässen ein paar Ventile die im Lauf der Jahre halt etwas abstehen - iss nu mal halt so - und wenn ich die Töne ganz leise anspiele oder ausklingen lassen will, kommts halt immer wieder mal vor, dass der Ton dann im ganz leisen Bereich rumrotzt und nicht sauber klingt.


Nachtäglich ändern geht nur, wenn man die Ventile austauscht, gegen eine andere Sorte, die steifer ist. Dabei sollte aber auch beachtet werden, dass der Rest lautstärkemäßig dazu passt. Das sollte aber bei der Morino VIM keinProblem darstellen, da da im Melodiebass eh die tiefen 15 Töne mit der nächsten Oktave fest gekoppelt ist - da entsteht lautstärkemäßig und klanglich eh ein Bruch.

Ganz auf Vileda verzichten?

Schwierige Frage.

Meine Morino VIM hatte, als ich die gekauft hatte auch Vileda Ventile drauf. Nach dem ich die hab überholen lassen sind jetzt überall Lederventile drauf.

Persönlich mag ich die Lederventile lieber - kann dir das jetzt aber nicht eindeutig technisch begründen.
 
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du hast schon gemerkt, dass der TE vom Diskant redet (wenn auch vom 16'-Register) ... oder habe ich das OP falsch verstanden?

Ja, ich meine das 16 Fuß Register im Diskant (wobei auch im Baß 1-2 einzelne Mitteltiefe Zungen betroffen sind, die Vileda haben)

Danke für die jetzigen Statements!
Ich vermute auf ungenaue Verklebung, aber es sieht trotzdem (außen zumindest) richtig aus.
 
du hast schon gemerkt, dass der TE vom Diskant redet

ok - mein Fehler!

aber abgesehen davon dass der Diskant nicht gekoppelt ist, sind die Zunge auch schon eher als groß zu bezeichnen... und auch da waren bei meiner Morino früher Vileda Ventile drauf und jetzt Leder mit Kunstsstoffverstärkung.

Sind es denn außenliegende oder innenliegende Ventile oder beide?

Bei den innenliegenden Ventilen habe ich den Eindruck, dass die aufgrund der Strömungsverhältnisse in der Kanzelle auch etwas anfälliger gegen "Flattern " sind. Zumindest ist bei meinen Instrumenten so, dass die Ventile in der Kanzelle schneller anfangen zu flattern oder rumzurotzen, wenn die nicht ganz anliegen, als die außenliegenden.
 
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Ok, ein innenliegendes Lederventil beim Beibass ist befreit: die Stimmplatte war nicht ganz am Rand anliegend, so dass das Innere Ventil ein winziges Stück zu lang war und innen drin anschlug.

Das war offensichtlich

Demnächst nehm ich mir die äußeren Viledas vor, da ich dann erst mal nichts aus dem Wachs nehmen muss...
 
Demnächst nehm ich mir die äußeren Viledas vor, da ich dann erst mal nichts aus dem Wachs nehmen muss...

Wenn de das machst, kannst ja vorher mal schauen, ob du verschiedene Sorten an Ventilen auftreiben kannst: Es gibt für die großen Ventile mit leder Belag Ausführungen mit 2 Decklagen Kunststoff und welche mit nur einer Decklage.

  • Die mit einer Decklage sind in der Regel elastischer und machen weiter auf. Die bringt man aber auch eher zum flattern.
  • Die mit zwei Decklagen sind steifer und schließen zuverlässiger, sind praktisch flattersicher - brauchen aber auch etwas mehr Druck zum Öffnen und nehmen etwas an Lautstärke. Allerdings kann man an den beiden Decklagen auch noch n bissl "rumschnippeln" um den persönlich optimalen Steifigkeitsgrad zu erzielen.
 
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Hallo Leute,
wenn ein Akkordeon, und wir reden hier von einem vollwertigen Instrument, nach einer Generalüberholung, eine Einspielzeit braucht, dann ist das verständlich und zu akzeptieren. Eventuell könnte wohl noch eine Nachbearbeitung anfallen. Dann aber doch durch den Reperateur. Ich gebe doch nicht hunderte von Euros, oder noch mehr, aus, und habe dann hinterher Probleme und Probleme. Hier ist doch wohl irgend etwas nicht in Ordnung.

VG Chroma
 
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Guten Tag,
Ich stimme voll und ganz mit Chroma. "Mein" Handzuginstrumentenmeister, bei dem ich mein MIII-Konzertinstrument repariere lasse, probiert es immer vor mir, bevor ich es versuche und teste. Wenn es ein solches Problem dieser Art gab, würde das Instrument nie in meine Hände geraten! Oder zumindest mit einer Warnung über die "Einspielzeit". Und obwohl er sieht und weißt, dass ich kein Neuling bin, erinnert mich er immer wieder an die Regeln: gefährliche Lagerung des Instruments (Keller, Dachboden, PKW-Kofferraum in der Sonne…), Korrosionsschutz, einfache Grundwartung… Also: Diese Diskussion kann für eine Umfang von theoretischen Kenntnissen Vorteilhaft sein, aber hier kann wohl nur eine Gewährleistungsanspruch helfen...
Gruß, Vladimir
 
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