Hohner Morino VM: Welches Ventil bei Zug bzw. Druck innen/außen? Wie Tiefbass verstärken?

  • Ersteller Tastenhuber
  • Erstellt am
Tastenhuber
Tastenhuber
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.04.24
Registriert
23.03.17
Beiträge
59
Kekse
0
Ort
Dahlem
hallo liebe Akkordeon Freunde, kann mir jemand sagen, welches Ventil bei Zug beziehungsweise Druck arbeitet sind bei Druck die Ventile die außen liegen am Start oder die innen liegenden?
Es geht um den Bass einer Morino VM.

Eine weitere Frage wäre, ob ich die Möglichkeit habe, den Tiefbass an einem solchen Instrument etwas fetter zu bekommen.
Sie hat einen Umlenkstimmstock - mir fehlt aber bei dieser etwas Fundament ( 🥚 ) wie man so schön sagt.
Hat da jemand einen Tuning Tipppp
Vielen Dank für eure Antwort
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

wenn Du den Stimmstock mit den aufgewachsten Stimmplatten betrachtest dann sind die in der Kanzelle liegenden Ventile die bei Druck öffnen müssen und das außenliegende Ventil welches bei Druck gut anliegen (selbstverstärkender Effekt) sollte. Das kannst Du aber auch selber überlegen. Im Balg herrscht bei Zudrücken des Balges ein Überdruck der bewirkt daß das auf der Stimmplatte außenliegende Ventil (hoffentlich) gut anliegt und das innenliegende Ventil mittels der durch die außenliegende Stimmzunge einströmende Luft abhebt und sich öffnet.
Beim am Balg "ziehen" ist alles anders herum.

Grüße,

Roland
 
Besten Dank Roland - hast Du auch einen Tipp zum Rest meiner Fragen?
LG
Huber
 
Hallo Huber,

ich kenne mich jetzt nicht im Detail mit Morinos aus da könnte warscheinlich Maxito o. andere mehr dazu sagen.

Prinzipielles Bass tuning ist natürlich möglich doch ohne genaue Kenntnis der baulichen Gegebenheiten kann ich nichts über die Wirkung oder Machbarkeit sagen.

Bei meiner Scandalli war z.B. die Bassabdeckung völlig ohne Schallöffnungen so daß ich dort einiges machen konnte:
https://www.musiker-board.de/thread...klangvariation-daempfung.690613/#post-8757517

Bei meinen Cantulias schwächelte der Bass generell etwas gegenüber dem Diskant und ich habe dort durchaus einen Efekt durch diese Modifikation erreicht:
https://www.musiker-board.de/thread...h-am-beispiel-einer-cantulia-sonatina.672100/

Auch wenn dieses Schallblech merkbar einiges gebracht hat bin ich froh nun eine Cantulia-Sonatina IV in Benutzung zu haben bei welcher im Bassbereich ein Chor mit viel größer dimensionierten Stimmplatten bestückt ist. Das hat einen größeren Effekt als das Schallblech (welches ich auch dort montiert habe). Frei nach "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, ausser durch noch mehr Hubraum"

Auch das lackieren des Inneren der Kanzellen hat einen Effekt ist aber nur bei einer Komplettrenovierung sinnvoll.

Gruß
Roland
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Eine weitere Frage wäre, ob ich die Möglichkeit habe, den Tiefbass an einem solchen Instrument etwas fetter zu bekommen.
Sie hat einen Umlenkstimmstock - mir fehlt aber bei dieser etwas Fundament ( 🥚 ) wie man so schön sagt.
Das ist eine Frage, die sich nicht einfach und auch nicht eindeutig beantworten lässt!

Zum einen ist ein Umlenkstock schon eine Art "Verstärker" für den Grundbass, der normalerweise den Grundbass schon mal kräfitger macht.

Zum anderen gibt es nicht "die Morino VM" , sondern zig Varianten und unterschiedliche Ausführungen. Angefangen vom mechanischen Aufbau , auch des Basses, bis hin zur Sorte der verwendeten Stimmplatten. Ohne ausführliche Beschreibung und vor allem aussagekräftigen Bildern ist das komplettes rätselraten im Dunkeln.

Und darüberhinaus haben sich auch die Gewohnheiten geändert was man heutzutage für ein Klangbild haben möchte. Während früher der Diskant das führende war und der Bass den Diskant unterstützen und "begleiten" sollte, ist heute - durch die steirischen in Mode gekommen - der Trend zu Helikonbässen ganz stark. Je amtlicher der Grunzer, der vom Bass kommt desto besser! ... so einen Bass kann man mit der Monino VM nicht erreichen. Das geht nur, wenn man entsprehende Helikonstimmplatten nimmt... welche in dem kompakten Gehäuse der VM wohl sehr schwer unterbringbar sein dürften.

Oder - auch das entsprechend dem heute eher gewünschten Klangbild entsprechend - der Bass hat zuviel Höhenanteil dabei. Früher sollte auch der Bass eine gewisse "Brillianz" bringen, weshalb hohe Chöre dafür unerlässlich waren. Heute wird eher ein tiefer Bass ohne große Höhen gewünscht. Das kann man erreichen, indem man einfach unter die Stimmstöcke bzw. Chöre der hohen Lagen einen dünnen Papierstreifen einlegt und somit die hohen Chöre "ausschaltet". Damit wird der Bass zwar an sich nicht "fetter" aber klingt grundtöniger, was oft auch schon als "fetter" empfunden wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Akkordionauten

Zu dem Thema hab ich auch eine Beobachtung/Frage.

Vor kurzem musste ich mit meiner Morino VS spielend durch ein Treppenhaus gehen. Naturgemäß hat es entsprechend gehallt. Aber mir ist auch aufgefallen wie tief und satt der Bass geklungen hat.

Wenn ich in einem normalen Zimmer spiele höre ich den Bass bei weitem nicht so dominant.

Würde es was bringen, wenn ich auf der Rückseite des Bassdeckels Löcher bohre (z.B. oben und unten je 5 Löcher mit 10mm Durchmesser) damit ich auch in normalen Räumen die tiefen Töne lauter höre?

Bei meiner Beltuna Leader sind auf der Rückseite entsprechende Schlitze. Die klingt Bass-seitig auch dominanter als die Morino.
1689327624704.png
 
Ich spiele oft im engen Flur vor dem Spiegel, weil ich mich und meine tollen Akkordeons auch mal von vorn in Aktion sehen will. Nebenbei wird durch den engen Flur der Bass total verstärkt.

Aber Spaß beiseite. Bei meiner Hohner Concerto III und Tango V T habe ich das genaue Gegenteil vom Bohren zusätzlicher Löcher gemacht. Ich habe alle vorhandenen Löcher oder Schlitze verschlossen. Dadurch werden die quäkigen Höhen gedämpft und der Tiefbass wirkt voluminöser, sogar bei den eingebauten Mikrofonen über Verstärker. Ich musste deren Lautstärke stark zurück nehmen.
 
Würde es was bringen, wenn ich auf der Rückseite des Bassdeckels Löcher bohre (z.B. oben und unten je 5 Löcher mit 10mm Durchmesser) damit ich auch in normalen Räumen die tiefen Töne lauter höre?

h habe alle vorhandenen Löcher oder Schlitze verschlossen. Dadurch werden die quäkigen Höhen gedämpft und der Tiefbass wirkt voluminöser,
Das sind zwei Ansätze, die verschiedene Ziele verfolgen!

Die Schalllöcher nach hinten rauslegen bringt ein besseres Monitoring für den Spieler. Denn manche Instrumente schirmen zum Spieler hin relativ stark ab und es klingt für den Spieler leiser als es wirklich ist. Da zeigen dann zusätzliche Schallöcher die zum Spieler hin eine sehr gute Wirkung.
Macht den Bass zwar nicht wirklich lauter, aber der Spieler hört mehr von seinem Bass und empfindet es lauter. Für s Publikum ist das egal da bringt das nix da bleibt s wie vorher.

Die Schalllöcher verschließen ist eine Methode um die Höhen abzudämpfen und den Klang grundtöniger zu machen. Nilmmt die Höhen aus dem Klang raus und lässt den Grundbass stärker in den Vordergrund treten.
Bekanntestes Beispiel für den Effekt dürfte die Weltmeister Cantus sein, deren Bass ja bekanntermaßen ja mit schön warmem Klang "brummt". Auch das macht den Bass nicht wirklich lauter, aber überraschend klingt der auch nicht wirklich leiser trotz dessen, das praktisch gar keine Schalllöcher vorhanden sind.
Diese Klangbeeinflussung hört der Spieler dann aber gleichermaßen wie das Publikum - das wirkt allgemein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend,

ich möchte die hier geschriebenen Informationen bestätigen.
manche Instrumente schirmen zum Spieler hin relativ stark ab und es klingt für den Spieler leiser als es wirklich ist
Nebenbei wird durch den engen Flur der Bass total verstärkt.

Ich habe direkte Erfahrung mit meinem Konzertinstrument, dessen Bass (dank des melodischen Bass-Manuals) auf einem schönen tiefen Kontra-E basiert. Dennoch empfinde ich als Spieler den Klang der Bässe im Vergleich zu dem Diskant als deutlich gedämpft. Und das auch in einem kleineren Raum. Die Veränderung geschah, als ich anfing, meine Musik und Spielen aufzunehmen (im Grunde nur dank dieses Forums - als ich was Klangprobe haben wollte). Auf den Klang-Aufnahmen, die vor dem Spieler (d.h. vor mir) erfasst wurden, ist der Bass dominant und monumental. Reine Schönheit! Die Bässe haben einen Resonanzboden aus Sperrholz.

Die Cantus hat auch einen Bass von Kontra-E, allerdings "nur" einen Standardbass. Sie hat keine Schalllöcher in der Bassabdeckung, dennoch ist ihr Klang grandios monumental, reichhaltig und satt. In diesem Fall ist dieser Effekt jedoch selbst in den engen Räumen des Flurs stärker ausgeprägt. Für einen Spieler ist es purer Spaß, einen solchen Bass-Klang zu genießen. Man kann die Vibration des tiefen und kräftigen Basses körperlich spüren (der Bass hat eine Metall-Resonanzboden). Jedoch! Bei Aufnahmen wird dieser Effekt leider deutlich reduziert.

Und jetzt ich komme zurück zum Thema des Thread-Erstellers.
  • Zunächst einmal wäre es gut, das Instrument in verschiedenen Räumen anzuhören (man könnte es selbst schaffen).
  • Dann wäre es gut, wenn jemand mit einem ähnlichen Spielstil das Instrument spielt und man seinem Spiel von vorne zuhören sollte – wie ein Publikum. Es wird interessant sein, die Unterschiede in der Klangwahrnehmung des Instruments zu beobachten.
  • Bei Unzufriedenheit mit dem Klang sollte man zunächst mit harmlosen, aber wichtigen Experimenten beginnen, zum Beispiel: man kann den Diskant mit Pappe abdecken und den gedämpften Klang mit dem Bass vergleichen, die höchste Oktave im Bass ausschalten, wie oben erwähnt oder vorübergehend die Schalllöcher der Bassabdeckung abdecken...
Alle anspruchsvollen Eingriffe in das Instrument sind irreversibel, daher ist es notwendig, ihre Vorteile und Risiken sorgfältig abzuwägen ...

Gruß, Vladimir
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben