Hohner Polyphonic 400

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Hallo Leute,
ich hatte mal kurzfristig eine Polyphonic 300.
72 Bass
34 Diskanttasten
3Chöre 8" 8" 16"
Converter
Die hatte ich verkauft.
Nun bin ich mit der neuen Besitzerin über die 400"er gestolpert. Weil die Freundin jetzt lieber noch eine mit 120 Bassknöpfe und 4 Chören und Converter hätte.
Die Polyphonic 300 war ja eher auf Basis der Concerto.
Die 400 scheint eher einer Atlantic zu entsprechen. Wäre ja schon eine Überlegung wert.
Was wisst ihr über die Polyphonic 400
und wer hatte schonmal auf einer gespielt?
Mich würden da sehr eure Erfahrungen interessieren.
Liebe Grüße aus Cuxhaven
 
Eigenschaft
 
Hallo @cruzefixianelli ,

Im Katalog von 1973 heißt es:

H-Polyphonic 400.jpg

Also: Ohne Cassotto, eines der fünf Bassregister dient meines Wissens zum Umschalten des melodischen Basses. Standardbass=120 Knöpfe – Grundbass bis zum kontra-F, Einzeltonbass= 42 Töne (C-f´´).

Hinweis: Der Tonumfang dieses Konverters (42) ist im Vergleich zum vorgelagertem Melodiebass bei Morinos (58) kleiner, unabhängig von der Anzahl der Knopfreihen im Konverter.
H-Polyphonic Melodiebassumfang.jpg

Weil die Freundin jetzt lieber noch eine mit 120 Bassknöpfe und 4 Chören und Converter hätte.
Tatsächlich kann man auf diese Weise keinen ernsthaften Rat einholen, ohne zu wissen, welche Art von Musik sie auf dieser Kiste spielen möchte.

Also:
  • Was möchte/will sie spielen?
  • Wird sie in dem Einzeltonmanual auch eine Kontraoktave brauchen?
  • Wenn ja, ist sie zu Kompromissen bereit?
  • Wird ihr ein einziger MIII-Chor reichen?
  • Wenn nein, ist sie zu Kompromissen bereit?
  • ...
VG, Vladimir
 
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Hallo Vladimir,
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich denke das der Tonumfang ausreichend ist.
Hat hier im Forum schon mal jemand dieses Akkordeon gespielt und kann angaben zum Klang machen?
Auch zur Diskantseite klangmäßig?
 
nd kann angaben zum Klang machen?
Auch zur Diskantseite klangmäßig?

wenn ich die Katalogbilder ansehe, dann sieht das Instrument vom Gehäuse aus so sehr der Verdi ähnlich, dass ich stark vermute dass der Rest auch sehr stark von der der Verdi verwendet wurde. Aus dem Grund würde ich auch erwarten, dass die ziemlich ähnlich wie die Verdi klingt.
 
Hallo @cruzefixianelli ,

ich glaube nicht, daß die Polyphonic 400 hier schon von vielen gespielt wurde,
es handelt sich doch um ein eher seltenes Instrument.
Mir ist nicht ganz klar, ob auch schon die Zusammenarbeit zwischen Hohner und Pigini
dieses Akkordeon ins Leben rief.
Ich würde vermuten, daß die Stimmen und zumindest die Diskantseite von Hohner stammen.
Letztere orientiert sich optisch ja eher an der Verdi, als an der Atlantic .
Wahrscheinlich ist auch, das das Gehäuse eher konventionell (wie die Verdi) gebaut ist
und auf die Tastenkonstruktion der Atlantic verzichtet.
Ich habe ein Prospekt von 1978, da gibt es die Polyphonic 400 schon ( jedoch die 300 ) nicht :

11.jpg



Während die Gola und Morino auch vorher schon mit den vorgelagerten MIII Manualen ausgestattet waren
wurden bei der Morino auch in Convertermodellen in Kooperation mit Pigini entwickelt wurde .
Ich habe dann erst wieder einen Katalog von 1985 mit einer Vielzahl von Converter Modellen ,
die teilweise auch äußerlich mehr nach Pigini aussehen, die Polyphonic ist da nicht mehr im Angebot.

Sicher scheint jedoch, daß es sich um ein Schülerinstrument handelt ,
also ohne Cassotto oder besonderem Stimm-Material.
Ich verbinde jetzt mit dem Verdi-Klang, den ich kenne , weder eine Besondere Ausrichtung in Richtung Klassik
oder Jazz , sondern eher so gutes Hohner Mittelmaß. Das soll jetzt nicht abwertend klingen,
bezieht sich jedoch auf die Anmerkung von @Akkordeonengel in
Was möchte/will sie spielen?
Die Verdi passt gut zu Stimmungsliedern , eher scharf im Klang , nun mit Ergänzung des MIII.
Ein einchöriges Melodiebassregister würde mich jetzt nicht stören,
der Tonumfang scheint im MIII ja auch ausreichend.

Reparaturen an den Stimmen und im Diskant sollten alle auf Hohner spezialisierten Werkstätten wohl
ausführen können , ob das auch auf die Convertermechanik zutrifft , dürfte man bezweifeln.
Nicht zu unterschätzen dürfte sein, daß man solche Exoten teilweise recht günstig bekommt,
besonders im Vergleich zu jüngeren Converter Akkordeons aus dem italienischen Raum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss mich erstmal total bedanken an alle hier. Immer so freundlich und gut informiert.
Ja, die Preislage bei anderen Converterinstrumenten macht die Polyphonic 400 sehr attraktiv.
Ich besitze eine alte Verdi III und die finde ich teilweise klanglich schöner als meine Crucianelli.
Und die 4 chörigen Verdi kenne ich bislang nur mit 8"+8"+8"+16".
Eine LMMH mit Converter wäre echt super
Leider ist die P 400 wirklich sehr selten zu bekommen.
Fals jemand noch jemanden außerhalb von dem Forum kennt der eine übrig hat, gerne PN an mich.
Was macht die Convertermechanik eigentlich so schwierig zu reparieren und wie funktioniert so eine Mechanik eigentlich?
Ein normales Bass/Akkordwerk ist ja jetzt nicht unbedingt ein Hexenwerk, wenn auch sehr umfangreich.
:m_akk:
 
Hallo,

Was macht die Convertermechanik eigentlich so schwierig zu reparieren und wie funktioniert so eine Mechanik eigentlich?

ein klassisches MIII-Instrument mit vorgelagerten Melodiebassknopfreihen (z.B. Hohner Morino VI N) hat eine robuste und feststehende Bassmechanik:

Hohner Morino VI N:
Kombi-vorgelagert-system.jpg

MIII-vorgelagert.jpg
(Quelle: https://www.ac-pfister.com/info-tipps/aufbau-eines-akkordeons)

Solche Mechanik ist sehr kompliziert, da es sich um eine sog. Kombisystem geht. Die gleichen Stimmen (Stimmplatten) werden von Stradella- und Free-Bass-Systemen geteilt. Da sie jedoch geteilte Knopfreihen hat (separat für MII und separat für MIII), muss die Bassmechanik nicht schalten werden – es ist fest eingebaut.

Ein Konverter hat keine separaten Knöpfe für MII und MIII. Daher muss die Mechanik geschaltet werden. Daher hat es bewegliche Teile und ist es im Vergleich zum MIII-vorgelagerten System auch empfindlicher gegenüber Beschädigungen:



Beide Systeme sind im Vergleich zu herkömmlichen Stradella-Mechaniken empfindlicher gegenüber Beschädigungen...

VG, Vladimir
 
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@Akkordeonengel
Ohja, das ist viel aufwändiger.
Jetzt habe ich verstanden wie das mit dem entkoppeln funktioniert.
Danke
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Gibt es etwas vergleichbares in dem Preissegment?
 
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