Kaufempfehlung geringes Gewicht, guter + lauter Klang!?

Abarus
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Hallo liebes Forum,

ich möchte mir ein neues bzw. gebrauchtes Akkordeon kaufen :D und das gestaltet sich gerade als gar nicht so einfach::confused:

Da ich fast nur im stehen spiele und mich bei manchen Auftritten beim Spielen viel bewege, springe... , da ich viele Stilrichtungen spiele und da ich gelegentlich mit oder gegen Schlagzeug oder Tuba spiele und nicht immer verstärkt:
- sollte es eher leicht (unter 9Kg) sein.
- lieber 4 Chöre als 3 haben
- sollte es von sich aus schon einen lauten durchsetzungsfähigen Klang haben
- und robust sein, um nicht unter kräftigem Spiel :rock: zu leiden.
weiterhin:
- langsame Musette-Schwebung
- geringen Tastenhub
trotz allem:
- gut ansprechende Töne
- differinzierten Klang mit Charakter
- präzise verlässliche Technik
- möglichst Wartungsfreundlich, falls mal was beim Auftritt passiert
:nix:

Gespielt hab ich:
Morino xxx 120Bass ; viel viel zu schwer; Klang schon hochwertig, aber nicht der perfekte Klang für mich
Atlantic III 120 - 3chörig: Klang (weicher als neue) mag ich, Tasten mittelmäßig, etwas zu groß und schwer
Settimio Soprani 96 - 4chörig: schöner Klang für Tango/Balkan, Tasten:super, nicht durchsetzungsfähig gegen Bläser, zu groß und schwer
Kratt 72/3chörig; Größe und Gewicht und Feeling gut; zu einfacher Klang; klingt etwas gequält bei stärkeren Druck/Zug
Hohner Concerto III N: Größe und Gewicht gut; Tasten zu einfach; Klang schön laut, aber etwas simpel

Akkordeon spiele ich in einer Klezmer-Band, einer Balkan-Rock-Band und gelegentlich mache ich damit auch Jazz oder Volksmusik. Hat jemand von euch ein Instrument, dass zu mir passen könnte, oder könnt ihr mir einen Händler empfehlen, wo ich verschiedene ausprobieren und meinen Akkordeon-Horizont erweitern kann?
Ich wohne in Mannheim. Bis 100km wäre gut.

Ich warte gespannt auf eure Antworten.
 
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Hallo und guten Morgen,
da du mit so vielen verschiedenen Facetten unterwegs bist, glaube ich nicht, dass du ein einziges Akkordeon brauchst.
Ich denke, wenn du verschiedene zur Auswahl hast bist du besser bedient.
Denn eine kleine Concerto wirst du nicht mit dem Klang einer Morino XXX 120 finden.
Das geht schon mal gar nicht, weil einfach auch der Resonanzkörper fehlt.

Wenn du dich "austoben" willst, kann ich dir Herrn Pietsch in Bruchsal empfehlen, der ist man gerade eine halbe Stunde von dir entfernt.
Rufe an, mache einen Termin mit ihm und sage was dir in etwa vorschwebt....
Er stellt dir eine Auswahl zusammen und dann darfst du dort im Keller in einem separaten Raum ausprobieren was das Zeug hält.
Super nette Menschen dort!!!!
 
Hallo Abarus
bin gerade mit einer restaurierten Hohner Lucia IVP (kleine Atlantic) zugange. Das könnte was für Dich sein. - Ausprobieren.
Gruß akkotue
 
Habe eine 4-chörige 72er Dino Baffetti Studio 2a. Die wiegt um die 9 kg.
Im Net habe ich die zwar nur mit 96 Bässen gefunden, könnte aber ein Fehler sein? Denn es steht eindeutig auf meinem 72er: Studio II A.
Die Dino ist wesentlich durchsetzungsfähiger als eine Concerto III. Hat allerdings kein Cassotto. Und ist meiner Meinung nach sehr robust, denn ich nehme sie auf Busreisen für unterwegs mit.
Man kann sie in unterschiedlichen Stimmungen bekommen.
Meine ist eher grenzwertig gestimmt, d.h. eher zum Musette tendierend. Mit Cent usw. kenne ich mich nicht aus.
In ein Akkoorchester oder Ensemble passt sie nicht.
Viele Grüße
Jutta
 
Naja. Bei a-mano-Stimmplatten und Cassotto mußt Du halt für einen Italiener schon ein bißchen was hinlegen. ;)
 
aber das Gewicht wird auch höher. Ich habe lange und intensiv mein 72er Dino im Chor gespielt - eben, bis es mir nicht mehr genügte. Obwohl es wirklich sehr durchsetzungsfähig ist. Ich gehe auch nicht gerade zimperlich mit meinen Instrumenten um.
Aber alles andere wiegt mehr und ist teurer. Mein Dino kostete so um die 2200,-€
Aber - mit einem guten Gurt mit Quersystem empfindet man auch ein etwas schwereres Instrument als deutlich leichter.....;)
 
In der Computerbranche heißt es: "fast - reliable - cheap: pick any 2 of the 3" (also ungefähr "schnell, verlässlich, billig - such dir 2 davon aus"). Ich fürchte, bei Deinen Anforderungen sieht es ähnlich aus ... :gruebel:
 
:) Sodele. Das war ein langer Tag im Akkordeonland. Ich war in Pforzheim bei www.akkord.de Bernd Zimmermann. Netter Mann. Ich habe dort ein paar Ballone Burini und Cantonellis angespielt.

Resultat:
Alle schön kompakt gebaut, gute Tastatur, schöner Klang.
Meine Favoriten:
Ballone Burini: 72Bass 3chörig; ca 2500,-Euro
Cantonelli: 96Bass (im 72 Gehäuse); 4chörig und ich glaube 41 Tasten: ca 3500,-Euro
Mit der Art und Klang könnte ich gut leben, allerdings haben die mich für den beachtlichen Preis doch nicht so vom Hocker gehauen.

Und eines hat mich gewundert. Ist es normal, dass in der Preisklasse bei Fabrikneuen Akkordeons manche Töne z.B. im Piccolo in den oberen Lagen nicht richtig ansprechen und angeblich "erst eingespielt werden müssen."? Und das vereinzelt Töne nicht ganz sauber gestimmt sind? (unterschiedliche Schwebungen im 8" 8", oder unterschiedliche Tonhöhe bei Druck und Zug) Es waren nur wenige, aber es wundert mich.

Und ich danke euch für die vielen Tips hier.:great:

@akkotue: Von der Lucia IVP habe ich schon gehört. Kann demnächst vielleicht eine anspielen.
@zamas & moewejutta: Dinos oder Borsinis habe ich leider noch keine gesehen oder gehört. Hat jemand in meiner Nähe sowas?
@Ippenstein & lil: Casotto brauche ich nicht unbedingt. A-Mano schon eher. Und, dass es nicht alles billig gibt ist mir klar.

Ich habe eine Concerto III N in neuwerigem Zustand für 500,-Euro angeboten bekommen. Das wäre glaube ich ne zuverlässige Übergangmaschine.
Was gibt es denn vergleichbares oder besseres als z.B. die Ballone Burini und Cannelloni und wie siehts mit dem Gebrauchtmarkt für die A-Mano Liga aus?
 
Hey Abarus. Ich finde interessant, dass es immer mehr Spieler gibt, die sich ein Akkordeon für alle Richtungen wünschen. Ich gehöre auch dazu, aber ich mußte einsehen dass es unmÖglich ist und zweifelte eher an der Praktikabilität meiner musikalischen Vielfalt. Für mich stellt sich die Frage, ob es nicht besser wäre statt nach einem Allroundinstrument zu suchen lieber einen spezialisierten Musikgeschmack zu entwickeln! All die großen Musiker sind irgendwo Spezialisten, die eigentlich nur ein Instrument brauchen oder bei denen es egal ist, welches Instrument sie spielen.

Insofern kann ich Dir keins empfehlen.

Auf nicht ansprechende Töne und Verstimmungen würde ich mich nicht einlassen. Wenn es ein Instrument zum Verlieben ist und es hat einzelne Schönheitsfehler ... ok, dann läßt man diese reparieren. Aber wenn Dein Verhältnis zum neuen Instrument eher neutral ist, sollte zumindest alles funktionieren. Die ANsprache wird nicht von allein besser und Verstimmungen sind auch z.T. nicht ohne weiteres zu beheben...
 
Hallo Abarus,

wenn Dich der Preis erschreckt, solltest Du Dir auch mal WM anschauen. V.a. kann man da auch seine Sonderwünsche einfließen lassen.

Generell ist es bei Akkordeons so, daß in der vorletzten Oktave aufgrund der bisherigen Bauform der Kanzellen ein "Loch" ist. Da sprechen die Zungen sehr schlecht an. Manfred hat sich diesem Problem erfolgreich gewidmet und wir hoffen, daß das ev. auch serienmäßig umgesetzt werden kann.

Zu schlecht ansprechenden Zungen, v.a. Piccolo: Es hat nichts mit der Stimmplattenqualität zu tun. Ich hatte eine Barcarole mit Standardsatz, die ging im Piccolo sehr gut. Es liegt daran, wie gut und sauber der Stimmer arbeitet und wie gut der voreingestellte Lösabstand der Zungen ist. Beim Stimmen können gerade die kleinen Piccolo aus dieser optimalen Lage gebracht werden. Je nach Qualitätsanforderung an das Instrument wird das nachher korrigiert oder eben nicht. Da spielt nämlich auch der Preis mit... Man darf von einem Akkordeon nicht erwarten, daß es in allen Lagen bei hauchfein anfängt und bei laut aufhört und dann auch nichts kostet. Bei einer Gola oder den hochpreisigen Italienern darf man das freilich erwarten. Aber da bewegen wir uns weit jenseits der 10k-Grenze.

Ich würde daher vor dem Kauf nachfragen, ob das entsprechend nachgebessert werden würde (sofern es schlimm ist).

Viele Grüße

Ippenstein
 
... Ich würde daher vor dem Kauf nachfragen, ob das entsprechend nachgebessert werden würde (sofern es schlimm ist) ...
Das ist beim Zimmermann überhaupt kein Thema, ich gehe nicht davon aus, daß er das nicht von selber sowieso macht, bevor das Instrument verkauft wird - ich kenne keine Werkstatt, die da penibler ist und auf seinem sehr hohen Standard beharrt!
Selbst der Service nach dem Kauf ist mustergültig.

Claus wird das sicherlich so bestätigen.
 
Das freut mich sehr zu hören. So ein vorbildliches Verhalten sollte es überall geben. :)
 
Hallo Abarus!

Morino-Sound gepaart mit geringem Gewicht gibt es m.E. nur von Hohner aus den späten 50ern und Anfang 60er und heißt Morino III M.

Ich hatte das Glück, im Ruhrgebiet mal eine anspielen zu können.

Die Daten (aus der Erinnerung...):
- 37 Tasten
- 4-chörig mit 2 Chören im Cassoto, 11 Diskantregister
- 120 Bässe (5 chörig, 5 Bassregister)
- Gewicht: deutlich unter 8kg (!! leichter als eine Concerto III !!)
- Sound: Wie eine Morino IV M!

Minimal schwerer (~9kg) ist die besagte Morino IV M - hat aber dafür auch 41 Tasten...

Anscheinend sind die aber extrem selten. Mir ist nur die eine jemals begegnet...

LG
Accord
 
Aus was ist denn die gebaut, daß die nur 9 kg auf die Waage bringt? Das schaffen nicht mal WM-Serieninstrumente und meine kleine Barcarole bringt schon 7,4 Kilo auf die Waage. Meine Cantus 12... :confused:
 
Aus Holz... wie alle Morinos.
Auffallend war der sehr kleine Korpus! Die Tastatur ging weit nach oben und unten raus!
Der war gefühlt kleiner als bei einer Concerto III.
Das Bassteil war auch extrem klein. Die 120 (oder 115... war oben und unten "abgerundet") Knöpfe passten da grade eben so drauf...

LG
Accord
 
Ich mein die 4er Morino mit 9 kg. Aber auch die 3er Morino mit 8,5 kg... :confused:
 
@WilliamBasie: Das freut auch mich zu hören. Falls ich mich für eines der Instrumente entscheide, kann ich mir auch gut vorstellen bei ihm zu kaufen. Er hat nen anständigen Eindruck gemacht. Meine Fragen beziehen sich hier auf die Instrumentenqualität und nicht auf den Händler.

@Ippenstein: Welches WM Instrumente wären denn das, die meinen Gewicht/Größen/Lautstärke und Qualitäts ansprüchen gerecht werden könnten? Eine Cantus habe ich auch angespielt, aber die war mir etwas zu groß.

Nachdem ich für Preise von 2500 und 3500 (Ballone und Cantonelli) Instrumente gespielt habe, die schon gut waren, würde mich interessieren, was es denn besonders in der kompakten 72Bass-Klasse noch gibt, was besser(hochwertiger) ist, von mir aus jenseits der 10k, einfach um nen Maßstab zu haben und zu wissen, wie viel zu sparen sich für mich lohnt.
 
Das ist beim Zimmermann überhaupt kein Thema, ich gehe nicht davon aus, daß er das nicht von selber sowieso macht, bevor das Instrument verkauft wird - ich kenne keine Werkstatt, die da penibler ist und auf seinem sehr hohen Standard beharrt!
Selbst der Service nach dem Kauf ist mustergültig.

Claus wird das sicherlich so bestätigen.

Das kann ich sehr wohl bestätigen; nicht nur, weil er mein Freund ist.

Gruß Claus
 
Hallo Abarus,

Neuinstrumente:
Wenn es 4 Chöre sein sollen, wäre das kleinste die Topas IV, oder die Monte, mit Cassotto die Cassotta, jeweils mit 96 Bässen, wobei alle drei schon über 10 kg auf der Waage haben. (Preise ca. 1398.-, 2294.- 2298.-) Die Monte gäbe es auch mit Helikonbaß.
Bei den 3-chörigen wäre das kleinste das Kristall mit 60 Bässen und 6,9 kg (998.-).

In der 72-Baß-Klasse wäre die Achat mit 8,1 kg. (1099 Euro) , oder die kleine Monte mit 3 Chören (auch mit Helikon möglich) (1648.-)

Alle Akkordeons sind sehr gut verarbeitet und haben gute Stimmplatten. Das mal als Preis-Anhaltspunkt für den Vergleich mit den Italienern, nicht, daß das als Verkaufswerbung gewertet wird.

Bei den DDR-Serieninstrumenten ist es nicht so einfach, da es zig Modelle gegeben hatte. Die ganzen Standardinstrumente hatten ab den 70er Jahren KHW-Standard-Mensur (vergleichbar mit Hohner H-Mensur), jede Marke hatte ihre Konstruktionseigenheiten, aber vom Grundaufbau waren alle gleich.

Ich wundere mich nur über das Gewicht der Morino 4M. 9 kg wäre für ein Cassotto-Instrument extrem wenig.

Grüße

Ippenstein
 

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