Homepiano (~1000€) mit leisen Tasten zum Jammen und zur DAW-Einbindung

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Liebes Forum,
ich würde mir gerne ein Homepiano anschaffen, das eine Art Zwitterfunktion einnimmt.

  • Budget: Ca. 1000 Euro
  • Bauart: Fester Stand im Wohnzimmer, soll als Möbel gut aussehen. Kein Stagepiano oder Masterkeyboard auf einem Ständer.
  • Einsatz:
    • Zum einen als Standalone-Instrument. Mir geht es dabei nicht um das Klavierlernen; bin gar kein Pianist (sondern gelernter Gitarrist). Ich setze das Piano nach Feierabend zum Jammen ein, bei dem ich Rock & Roll, Boogie und Blues in die Tasten hämmere. Wichtig ist, dass die Tasten stabil sind und auch härteres Spiel vertragen. Klappergeräusche sollten möglichst gering sein. Ich kenne es von einer Casio-Tastatur, dass sich Nachbarn an den Tastengeräuschen störten (als ich mit Kopfhörer spielte). Also: Strapazierbare und leise Tasten.
    • Zum anderen als MIDI-Instrument in meiner DAW (Ableton). Ich produziere hobbymäßig ein bisschen Musik in Ableton. Dazu kam bisher ein Masterkeyboard von Arturia zum Einsatz, dessen fragile Slim-Tasten aber keinen Boogie aushalten. Das E-Piano soll daher auch hin und wieder als MIDI-Gerät für die Musikproduktion eingesetzt werden (Kabelgebunden, Bluetooth hätte zu große Latenz). Also: MIDI-Funktionialität in beide Richtungen, problemlose USB-Anbindung.
  • Ja, das sind wahrscheinlich eher krude Kombinationen aus Ansprüchen für eigentlich unterschiedliche Zielgruppen... :ugly:
Insgesamt finde ich das Yamaha YDP-164 sehr ansprechend. Manchmal laß ich im Internet von lauten und klapperanfälligen Tasten nach einiger Zeit des Spielens. Wüsstet ihr etwas darüber?
Angeblich ist das eines der wenigen Homepianos, das neben USB-MIDI auch USB-Audio unterstützt. (Ich konnte nur wenig Infos zu USB-Audio finden, zu den meisten Homepianos überhaupt nichts. Klar, das ist ja nicht der typische Einsatzweck). Wenn ich das richtig verstanden habe, bedeutet das, dass ich das Piano nicht nur als MIDI-Keyboard verwenden kann, sondern ich den schönen Yamaha-CFX-Klang auch einfach direkt per USB in meine DAW einspeisen und aufnehmen kann. Das wäre natürlich ein sehr schönes Nice-to-Have-Feature.

Das Kawai KDP120 sieht für mich ebenfalls gut aus. Ich laß, die Tastatur soll weniger klapperanfällig sein. Wisst ihr was darüber?
Beim Kawai soll USB-MIDI auch ganz normal in beide Richtung möglich sein, zu USB-Audio habe ich nichts gefunden. Wenn das wirklich nur das YDP-164 kann, wäre das schon ausschlaggebend.

Allerbesten Dank für jeglichen Tip und herzliche Grüße
Mark
 
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Hallo Mark,

dass irgendwann bei einem Digitalpiano einzelne Tasten klappern ist nicht ungewöhnlich. Hammermechaniken produzieren allerdings konstruktionsbedingt sowieso Tastengeräusche und für Bastler gibt es auf YT diverse Service Videos zum Klappern.
Das YDP-164 hat eine bekannt robuste und über die Jahre in unzähligen Exemplaren verbaute GH3 Tastatur.

Wenn die weiteren Specs des Modells für dich in Ordnung sind, wäre es zu deinen Bedingungen schon eine gute Wahl.
Eine vor allem optische Alternative wäre das Yamaha S54 (Design, Tastaturklappe statt Rolladen).
https://www.thomann.de/de/yamaha_ydp_164_b_arius.htm
https://www.thomann.de/de/yamaha_ydp_s54_b.htm

Soweit ich sehe, haben diese beiden Yamahas noch kein vollwertiges USB-Interface und keine L/R-Audio-Ausgänge, sondern liefern nur MIDI Daten. Man kann für Audio-Aufzeichnung natürlich externes Audio-Interface mit geeignetem Y-Kabel an den Kopfhörerausgang hängen, eine Angabe zur Buchsengöße habe ich jetzt nicht gesehen.
3,5mm Stereoklinke https://www.thomann.de/de/pro_snake_tpy_2030_kpp.htm
6,3mm Stereoklinke https://www.thomann.de/de/pro_snake_tpy_2030_jpp.htm
https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i2_3rd_gen.htm
oder https://www.thomann.de/de/steinberg_ur22c.htm
oder https://www.thomann.de/de/native_instruments_komplete_audio_2.htm

Gruß Claus
 
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Hallo Claus,
vielen Dank für die hilfreiche Antwort!

Zur USB-Funktionalität:
Hm, ich hatte auf dieser Tutorial-Seite, gelesen, dass die Yamahas ein echtes USB-Interface besitzen und über USB sowohl MIDI- als auch Audio-Daten gleichzeitig übertragen können: https://www.pianoo.de/yamaha-digitalpiano-mit-dem-pc-verbinden/
Auf der Yamaha-Seite findet sich eine Feature-Tabelle, in der bei USB-Audio beim 144er und 164er ein Häkchen gesetzt ist:
https://manual.yamaha.com/mi/common/computer/de/computer_de_rm_r0_12.htm#_Target_Models_and
Viel mehr konnte ich online nicht finden; wie gut es also in der Praxis funktioniert, weiß ich nicht. In den Bedienungsanleitungen vom Kawai KDP120 und auch vom Casio AP-470 konnte ich auch nichts finden, was ein vollwertiges USB-Interface vermuten lässt. (Wahrscheinlich wird diese Funktion aber auch für meisten Nutzer eines solchen Home-Pianos nicht von Interesse sein). Insgesamt wäre das schon ein sehr cooles Feature, wenn ich dadurch ein externes Audio-Interface vermeiden könnte.

Hinzu kommt leider (was ich nicht wusste):
Das Yamaha YDP-164 ist momentan gar nicht bis schwer zu bekommen. Ich hatte bei einigen Musikläden nachfragt, ob sie ein YDP-164 zum Anspielen hätten. Bisher nur Absagen und ein Verweis, lieber das Kawai oder Casio zu nehmen, das hätten sie da.
Das ist natürlich schade. Ausgerechnet das Gerät, was sich als attraktivstes heraus schält, ist nicht zu bekommen. Wie im richtigen Leben ;)

Unabhängig von der USB-Funktionalität waren mir noch leise stabile Tasten sehr wichtig. Da könnte ich immerhin vor Ort Casio und Kawai vergleichen.
Ich finde den Punkt von Claus wichtig, dass Yamahas GH3 bewährt und robust ist. Wie wäre dein/euer Eindruck zur Tastatur vom KDP120 und vom AP-470 was Klappern und Geräusche nach einiger Zeit angeht?

Danke und Grüße
Mark
 
Die Digitalpianos von Kawai haben seit geraumer Zeit leider einige Qualitätsprobleme mit ihren Tastaturen. Das zieht sich wohl durch einige Produktlinien.

Das war für ich vor einigen Monaten der Grund, vom Kauf eines Kawai Abstand zu nehmen. Schade, denn ansonsten bauen sie tolle Instrumente!

Beitrag im Thema 'Der große Kawai ES 8 - Thread'
 
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Hm, ich hatte auf dieser Tutorial-Seite, gelesen, dass die Yamahas ein echtes USB-Interface besitzen und über USB sowohl MIDI- als auch Audio-Daten gleichzeitig übertragen können
Korrekt, inzwischen habe ich genauer nachgelesen, Bedienungsanleitung S. 30
USB YDP-164.jpg

Quelle: Yamaha S54 / YDP-164 Manual

Yamaha sind als erster Markenhersteller mit vollständigen USB-Interfaces vorgeprescht und im Einstiegsbereich (wahrscheinlich) noch die Einzigen. Auch das Yamaha P-125 bietet diese nützliche Eigenschaft, liegt aber für dich vom Design her nicht so auf deinem Kurs und hat eine schlichtere Tastatur.

Gruß Claus
 
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Danke, Claus.

Ein Händler vor Ort zeigte mir das Casio AP-470. Tastatur und Aussehen sagt mir zu. Laut Händler kann das Gerät auch USB-Audio übertragen. In der Bedienungsanleitung und im Internet findet ich aber nichts dazu. Das Casio kann Audio als WAV-Dateien auf einem USB-Stick aufnehmen. Was ich aber meinte war (wie oben auch von Claus sehr gut beschrieben) die Fähigkeit, dass das Gerät per USB sowohl MIDI als auch Audio gleichzeitig an den PC übertragen kann. Ich glaube, dass kann wirklich nur das Yamaha und der Händler liegt beim Casio falsch (und hat dessen Stick-Aufnahmefähigkeit damit verwechselt). Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.

Leider ist das YDP-164 in nächster Zeit tatsächlich nicht zu bekommen. Ein YDP-144 könnte ich sofort mitnehmen und müsste nicht mehr Monate auf das 164er warten. Das 144er hätte auch die gewünschte USB-Audio und USB-MIDI Funktion. Das ist schon sehr verlockend. Aber eben nur die GHS und nicht die GH3 Tasten...

Sorry für das Gejammer... Ich tue mir so schwer mit der Entscheidung.
 
Sowohl die Hersteller wie auch der Handel drücken sich schon 'mal unklar aus. Als verbindlich sehe ich die Information des Herstellers in der Bedienungsanleitung an, zum Casio AP-470 heißt es zum Thema Audioaufnahme:
"Wenn Sie einen handelsüblichen USB-Flash-Drive in den USB-Flash-Drive-Port des Digitalpianos stecken, erfolgt die Aufnahme und Wiedergabe von Audiodaten im bzw. aus dem USB-Flash-Drive (Audiorecorder)." (S. 19)
"Was Sie auf dem Digitalpiano spielen, wird als Audiodaten (WAV-Dateien*) im USB-Flash-Drive aufgenommen." (S. 21)
Ein üblicher USB-Stick muss dafür im Digitalpiano formatiert werden, der Anschluss befindet sich rechts über der Tastatur.
Casio AP-470 Bedienungsanleitung

Der USB-Port mit dem "Druckeranschluss" bzw. der Anschluss für einen Computer auf der Unterseite überträgt nur MIDI-Daten. Diesen Spielaufzeichnungs- und Steuerdaten kann man im Computer jeden vorhandenen Klang zuweisen, z.B. einen Steinway aus Pianoteq usw.
https://www.modartt.com/pianoteq#pane_instruments
Die Bedienungsanleitung schreibt dazu:
"Wenn das Digitalpiano über ein USB-Kabel an einen Computer angeschlossen wird, wechselt es automatisch in den MIDI-Modus.
Wählen Sie Speicherung beim Speichern von Songdaten aus dem Recorderspeicher auf einem Computer und beim Laden von Computer-Songdaten in den Speicher des Digitalpianos." (Zitat S. 33, s.a. S. 46)
Casio AP-470 Bedienungsanleitung

Gruß Claus
 
Besten Dank. Ja das ist eindeutig. Damit ist klar, der USB-Port vom Casio überträgt nur MIDI an den PC.

Jetzt muss ich nur noch abwägen, ob mir die GHS-Tastatur vom 144er reicht und ich damit sofort losspielen kann, oder ob ich bis Februar 2022 (oder noch länger) auf das 164er mit den besseren GH3-Tasten warte.
 
Schon ausprobiert?
Auch wenn ich im Board nachlesbar - kein hundertprozentiger Freund der GHS Tastatur bin, kann man über das Spielgefühl beim Neuinstrument eigentlich nicht wirklich meckern, solange man "eher leichte" Tastaturen mag. Sie ist ein ziemlicher Gegenpol der GH-Tastatur und hat u.a. keine "3-Sensor-Technik". Das fällt aber nicht unbedingt auf., schon gar nicht Anfängern oder wenn es in Richtung Pop oder gar Spielen der typischen Rockmusik im Proberaum einer (Just for Fun-)Band geht.

Als Zweitinstrument eines Gitarristen unter Strich ein klarer Tip, wobei mir selbst nur die Empfehlung zum "Möbel" schwer fällt - Geschmackssache.
Die portablen Versionen Yamaha P-125 und noch mehr P-121 sind halt klar im Vorteil, wenn man die Tasten auch 'mal zur Session unter den Arm klemmen will.
:rock:

Gruß Claus
 
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Ein frohes Neues wünsche ich noch!
Wollte mich nochmal melden, wie es nun ausging: Habe mir das YDP-164 gekauft. Ein lokales Piano-Haus konnte es tatsächlich für mich bestellen und ich habe es bereits erhalten! :) Viel früher als erwartet!

Freue mich sehr darüber und bin sehr zufrieden. Ich konnte noch gar nicht alles testen, aber die GH3-Tastatur hat mich einfach überzeugt. Ich finde sie attraktiver und angenehmer zu spielen als die GHS. Mit dem 144er wäre ich sicher auch glücklich geworden, aber das 164er und seine GH3 hatte mich einfach gepackt :)

Ich probiere gerade die ganzen MIDI-Funktionen aus. Gerne kommentiere ich später auch nochmal, wie gut letztendlich die "Spezial-Funktionen" (also USB-MIDI und Audio gleichzeitig) funktionieren und wie es mit der DAW zusammenarbeitet.

Danke, besonders Claus, für die Unterstützung. Das hat mir bei der Entscheidung sehr geholfen.
 
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Viel Freude am Spielen und vielen Dank für die Rückmeldung!

Auf ein gutes, neues Jahr, Gruß Claus
 
Kurze Ergänzung:
Ich bin vom YDP-164 begeistert! Was für ein wunderbares Instrument :)
Es macht sich optisch sehr gut neben dem Bücherregal und man kann natürlich ganz normal darauf Klavierspielen.
Sehr neugierig war ich auf die Zusatzfunktionen für's Home-Recording und Produzieren: Ja es stimmt, das Ding hat in der Tat ein vollwertiges USB-Audio-Interface mit ASIO-Protokoll. MIDI- und Audio-Informationen können gleichzeitig übertragen werden.
Damit lässt es sich ideal per ASIO und MIDI in eine DAW (wie Ableton) einbinden. Ich kann auf der sehr angenehm zu spielenden GH3-Tastatur virtuelle Instrumente und Synths in meiner DAW bedienen, kann den guten Yamaha CFX-Klang in virtuelle Instrumente in der DAW einbauen und zeitgleich Audiospuren in der DAW abspielen und aufnehmen.

Am spaßigsten war es gerade, das 164er auch als Audioausgabegerät der DAW zu nutzen. So kommen harte Technobeats aus den Pianoboxen, während ich kreischende Synthesizer-Sounds in die GH3 hämmere. Eine Riesen-Gaudi (besonders weil es wie ein normales Home-Piano und nicht wie ein Studio-Keyboard aussieht)! :)
 
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