I Miss You - WOLBAI | Musiker-Kollaboration |

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Songs haben ihre eigene Geschichte - und mitunter eine überraschende Fortsetzung der selbigen. Und das trifft in diesem Falle auch auf einen Originalsong von mir zu, den ich Euch im Folgenden in einer neuen Version vorstellen möchte.

In der ursprünglichen Version, von der man sich, bei Interesse, HIER ein Bild machen kann, wurden die Vocals von mir selbst eingesungen. Nun freue ich mich, dass ich, für einen zweiten Anlauf die englische Sängerin Rachelle Amanda gewinnen konnte. Und für mich hat sie es geschafft, der Gesangsmelodie und dem Songtext, deutlich mehr Ausdruck und emotionale Tiefe zu verleihen, als das bei meinem ersten Versuch der Fall war.

Dazu wurde die Originalfassung in punkto Tempo, Takt- und Tonart, Songtext und Instrumentierung noch einmal merklich überarbeitet. Aber es ist immer noch eine Retro Popballade, im Stile der 70er Jahre geblieben, die auf eher sanfte Töne setzt und durch eine melancholische Stimmung geprägt ist.

Im Folgenden (und wie in dieser Rubrik gewünscht) nun einige weiterführende Details zum dem Songarrangement, der Instrumentierung und dem Musik-Equipment, das beim Recording, Mixing und Mastering zum Einsatz gekommen ist.



Songarrangement / Instrumentierung

Das neue Songarrangement wird durch einen 12/8 Takt (ursprünglich ein 4/4 Takt), bei einem Tempo von 120 bpm bestimmt und ist damit schneller als in der Originalfassung. Darüber hinaus erzeugt der 12/8 Takt einen anderen rhythmischen Vibe, der sich auch in einer veränderten Akzentuierung bei den Instrumenten und im Gesang bemerkbar macht. Die Tonart habe ich um 1 ½ Notenwerte auf F-Dur, wegen Rachelle’s Gesangsstimme, erhöht. Zur Erweiterung der Klangfarben findet sich im Bridgeteil auch ein Tonartenwechsel auf Eb-Dur. Die Audioversion hat eine Länge von 4:27 Minuten.

Der Songaufbau orientiert sich an einer gängigen und über Jahrzehnte bewährten Popsongstruktur:

Intro – Vers1 – Vers2 – Refrain1 – Interludium (Intro-Variation) – Vers3 – Refrain2 – Bridge – Refrain3 (Variation) – Outro

Ich persönlich habe eine gewisse Vorliebe für eine Variation im letzten Refrainteil, der, möglichst organisch, in einen Outroteil übergehen sollte.

Gemessen an den heutigen, radiotauglichen Popsongballaden, kann auch die neue Songversion als „aus der Zeit gefallen“ betrachtet werden. Inwieweit das nun schlecht ist oder den Song eher auszeichnet, überlasse ich dem Urteilsvermögen der Hörer.

Songwriting Interessierten möchte ich auf die differenzierte Instrumentierung der einzelnen Versteile hinweisen: für einen abwechslungsreichen und kurzweiligen Hörgenuss empfiehlt es sich, die Verse instrumentenseitig schrittweise zu verdichten bzw. für klangliche Abwechslung zu sorgen. Insbesondere beim dritten Vers sollte man aus meiner Sicht immer darauf achten, dass sich auch etwas an der Instrumentierung ändert, so dass sich dort die naturgemäße „Ermüdung durch Wiederholung“ beim Hörer möglichst nicht einstellt. Auch bei den einzelnen Refrainteilen wurde auf eine schrittweise Verdichtung der Instrumentierung bzw. einem differenzierten Einsatz der Back Vocals geachtet.

Neben der üblichen Instrumentierung mit Drums, Bass, E/A-Piano und E-Gitarre, findet sich entlang der einzelnen Songteile auch ein ordentliches Maß an Orchestrierung, die den Song charakterisiert.

Popballaden neigen in ihrer Art dazu, in musikalisch allzu seichte und schnulzige Gefilde abzudriften. Mit einem derartigen „Sehnsuchts-Songtext“ ist das allerdings auch ein ziemlich schmaler Grat, auf dem man sich da bewegt. Vor diesem Hintergrund kann ich es verstehen, wenn dem einen oder anderen der Song zu seicht ist. Ich trage es mit Fassung ;)



Musik-Equipment für das Recording, Mixing und Mastering

Die Drums wurden mit Toontrack EZ Drummer 3 Software erstellt und im Detail über einen Midi-Editor verfeinert. Die einzelnen Drumspuren wurden im Anschluss in das Mixing-Template des Songprojektes als Audiodatei integriert und dort klanglich weiter verfeinert.

Der E-Bass und die diversen Gitarrenspuren sind mit einem Marshall JVM410 verstärkt. Da ich Bass und E-Gitarre nicht mit Mikrofon aufnehme, wird das Aufnahmesignal über einen Leistungsreduzierer (Rivera Rockcrusher), zu einem Hardware IR-Loader (BLUBOX von BLUGuitar), von dort an ein Audiointerface (audient iD14) und abschließend über eine USB-Verbindung zu einem DAW-PC geleitet.

Die E-Bassaufnahme habe ich auf einem Sire Marcus Miller V7 eingespielt und die E-Gitarrenaufnahmen auf einer Sire Larry Carlton L7. Auch wenn mein Hauptinstrument die Gitarre ist, so nimmt sie bei diesem Song doch eher eine dezente Nebenrolle ein.

Sämtliche Keyboardspuren für E/A-Piano, Organ, Orchesterinstrumente wurden mit einem Alesis V49 Midi-Keyboard und Steinberg Halion Sonic 7 Plugins aufgenommen. Das Midi-Keyboard passt in seiner Schlichtheit hervorragend zu meinen Tastenkenntnissen ;)

Zur Aufnahme der Lead Vocals hat Rachelle ein SE Electronics 4400a Mikrofon verwendet. Die Back Vocals wurden über ein RODE NT1-A eingespielt.

Für das Mixing und Mastering (im 48 kHz/24 Bit Format) ist zum einen Cubase 12 zum Einsatz gekommen. Zum anderen nutze ich diverse externe VST3-Plugins, u.a. von den Herstellern iZotope, Sonimus, Baby Audio und Waves.

Ach ja – gehört hier ja auch in dieser Rubrik dazu:
Ich bin ambitionierter Hobbymusiker, der in frühen Jahren auch einmal Profimusiker war bzw. werden wollte. Rachelle Amanda ist ebenfalls Hobbymusikerin und macht heute - wie ich - gerne virtuelle Songprojekte, mit einem weltweiten Musikernetzwerk. Finanzielle Interessen haben wir dabei keine. Das einzige was mich und diejenigen mit denen ich Songprojekte mache motiviert, ist die Liebe und Leidenschaft zu guter - in diesem Falle - Retromusik.

Das soll es nun aber an den hier gewünschten Zusatzinformationen zum Songprojekt gewesen sein.

Über etwaige Fragen und Meinungen freue ich mich!



Audio-Version:

View: https://soundcloud.com/wolbaimusiccollab/i-miss-you-wolbai-feat-rachelle-amanda-on-vocals



Video-Version:

View: https://www.youtube.com/watch?v=V4Qti7XTKSg



Grüße aus Franken – wolbai :great:
 
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Hallo und lieben Dank noch einmal für die "Likes" und die Bekeksung :great:
 
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. . . ich finds klasse. Gerade jetzt so um die Uhrzeit. Ja, wieder eine schöne Produktion, und, mit einer jungen charmanten Sängerin. (y)
 
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Moin @kingbritt : Vielen Dank für Dein Lob zu diesem Original - gerade jetzt so um die Uhrzeit ;)
 
Ja, bei der ein oder anderen Musik bedarf es einer persönlichen Stimmungslage. Ist halt so. Als Muntermacher haut das hier nicht so hin. ;)
Dachte erst du hättest auch Brian May dabei. ^^
 
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Brian May... das ehrt mich, aber ich kenne meine Grenzen :) Er ist halt klanglich und in seiner Spielweise eine Gitarren-Ikone.

Ich habe einen Hang zu Twin Guitarsoli, die meistens eine eigene Hookline in Songs darstellen. Bin halt eine alte Socke, die das in den 70er Jahren musikalisch aufgesogen hat.
In dieser Zeit hörte man das bei Rockbands sehr häufig. Mit dem Beginn der 80er Jahre war's dann aber auch schon wieder vorbei mit Twin-Guitarsoloeinlagen.
Insofern eben ein Retrostilmittel aus dieser Zeit.
 
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Gitarrenspuren doppeln ist ja keine große Hexerei. Ich frage mich halt schon manchmal, was der ein oder andere Gitarrenzauberer beim Doppeln an Effekten mit hinein gemixt hat. Ob Octaver/Harmonizer oder sonstiges an (polyhonen) Effekten.
Unerreicht sind natürlich Allman/Betts, die bestimmte Soliparts gleichzeitig spielen.
 
... Twin-Gitarrensoli separat eingespielt, mit Vibrato- und Bendingpassagen, ist anspruchsvoll. Weniger im Timing, dafür aber in der Intonation. Manche hören es gar nicht, wenn sie da etwas schief in der Intonation liegen.

Je nach musikalsichem Umfeld muss man mitunter aber auch Effekte einsetzen, die z.B. eine Terz ergänzen. Bei Hold The Line/Toto, als einziger Gitarrist in einer Band, ist der Einsatz eines Harmonizers alternativlos. Insofern finde ich den Effekteinsatz für Gitarrenharmonien nicht grundsätzlich "verwerflich".

Allman Brothers (Live at Fillmore East) ist in der Tat ein tolles Beispiel für nahezu virtuoses Twin-Gitarrenspiel in den 70ern. Bei "In Memory of Elizabeth Reed" in der Live-Version kriege ich auch heute noch Gänsehaut - von den Soloparts ganz zu schweigen.
 
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