wolbai
R.I.P.
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Mitunter - und dann umso überraschender - geht’s bei mir auch schnell mit dem Songwriting: die Grundlagen für diese Retro Pop-Ballade (Gesangsmelodie, erste Textpassagen, Akkorde) sind mir innerhalb von zwei Tagen zugeflogen. Und meine sonst übliche Herangehensweise hatte sich bei diesem Songprojekt auch unbeabsichtigt geändert. Doch dazu im Folgenden noch etwas mehr.
Und es freut mich, dass ich @JimmyQuango mit seiner Akustik Fingerstyle Gitarrenspielweise, für diesen Song gewinnen konnte. Darüber hinaus hat er mir als Sparringspartner und seiner ehrlichen Meinung in so manchen Phasen der Songentwicklung ein Stück weit den Weg mit bereitet
Wie in dieser Forumsrubrik gewünscht, nachfolgend einige weiterführende Details zum Songwriting, dem Songarrangement, der Instrumentierung, dem Recording und Mixing/Mastering.
Der Song ist von der stillen, sanften Sorte und hat mit 66 bpm ein recht langsames Tempo. Die Songlänge von 4:54 Min. und dessen musikalischer Ausgestaltung entspricht nicht den heutigen Standards für radiotaugliche Popsongs. Aber diesen sogenannten erfolgserprobten Kochrezepten muss man nun auch nicht unbedingt Folge leisten.
Die Instrumentierung dieser Gesangsballade ist stärker von A-Piano- und Orchesterklängen geprägt als von den bei mir üblichen gitarrengetriebenen Songarrangements. Denn mit Ausnahme von Jimmy‘s Akustikgitarre, einem hoffentlich geschmackvollen Fingerstyle E-Gitarrensolo (ab 2:08 Min. im Video) und etwas Akkordarbeit im sich anschließenden Bridgeteil, finden sich darin keine weiteren Gitarrensparts. Und auch wenn die Gitarre mein Hauptinstrument ist: bei diesem Songprojekt hatte ich erstaunlicher Weise nicht das „zwanghafte“ Bedürfnis, ihn mit vielen Gitarrenelementen ausgestalten zu müssen.
Da ich für diesen Originalsong keinen geeigneten Sänger/in finden konnte, habe ich ihn dann schließlich selbst eingesungen - ganz nach dem Motto: „Scheiß drauf, dann machst Du das halt selbst!“ Und ich bin einmal gespannt, ob und inwieweit mir das aus Eurer Sicht gelungen ist.
Die Pop-Ballade ist in der Tonart D-Dur, mit einem Tonartenwechsel nach Bb-Dur in der Bridge. Bei der Erarbeitung der Gesangsmelodie und den zugrunde gelegten Akkorden habe ich darauf geachtet, nicht nur reine Stufenakkorde zu verwenden, sondern auch mit tonleiterfremden Akkorden, mehr musikalische Abwechslung in die Akkordprogression zu bekommen. Die Gesangsmelodie hat streckenweise längere Pausen, die sich gut zur Ausgestaltung mit anderen Instrumenten eignen.
Wie eingangs bereits erwähnt, hat sich in dem vorliegenden Songprojekt ein, für meine Verhältnisse, eher umgekehrter Songwriting-Ansatz heraus kristallisiert als ich ihn sonst normalerweise verfolge:
Die Gesangsmelodie und die Akkorde habe ich zwar auch wieder mit der Akustikgitarre erarbeitet. Ich bin dann allerdings sehr schnell in die Ausarbeitung einer A-Pianospur gegangen. Als Nächstes wurde auf ihrer Basis die Gesangsmelodie komplettiert und der Songtext vervollständigt. Da ich bei der Entwicklung der Gesangsmelodie auch immer wieder Orchesterteile im Kopf hatte, machte ich mich im Anschluss an die Ausarbeitung der Orchestrierung für die einzelnen Songteile. Und erst danach ging ich an die Ausgestaltung der Drumspur und der weiteren Instrumente.
Den Akustikgitarrenteil hat Jimmy mit einer Fender-Akustik in seiner Home Recording Umgebung aufgenommen, den ich dann in das Mixing-Template der DAW-Software integriert habe.
Die Drums wurden mit der relativ neuen Toontrack EZ Drummer 3 Software erstellt. Dieses Drum-Tool kann ich als ehemaliger EZ Drummer 2-User weiterhin sehr empfehlen. Es ist meines Erachtens ein großartiges und ausgereiftes Werkzeug zur Erstellung authentisch und professionell klingender Drumspuren. Ein echter Drummer muss da schon ziemlich etwas auf dem Kasten haben, wenn er mit diesem „virtuellen Drummer“ in punkto Vielfältigkeit, Flexibilität, Clickfestigkeit, konstanter Anschlagsintensität und Ausdauer auf Augenhöhe kommen will. Natürlich kommt es bei der Erstellung derartiger Drumspuren auch auf die Erfahrung bei der Erstellung und das spätere Mixing der selbigen an.
Der E-Bass ist mit einem Sire Marcus Miller V7 (Plektrumspielweise) und über einen Marshall JVM410 Gitarrenverstärker aufgenommen. Das besagte cleane Fingerstyle E-Gitarrensolo und die Akkordarbeit in der Bridge habe ich mit einer Strat-like Single Coil Gitarre (Position 4) eingespielt. Die Verstärkung erfolgte dabei ebenfalls über den Marshall JVM410 (cleaner Kanal / Green-Mode).
Die diversen Orchestereinlagen und das A-Piano wurden über ein ALESIS Midi-Keyboard und Steinberg Halion 3 VST-Instrumenten eingespielt. Für Teile der Orchesterspuren habe ich testhalber einmal das Freeware VST-Plugin „The Free Orchestra“ von PROJECTSAM ausprobiert. Ich hatte ursprünglich gedacht, dass ich durch das Tool ein paar kreative Impulse für die Erstellung von Orchesterparts erhalten würde. Bis auf die Riser- und Strikes-Funktion fand ich das Tool jedoch eher enttäuschend und fühle mich mit den entsprechenden Halion 3 VST Instrumenten schon deutlich besser aufgestellt.
Die Lead- und Back Vocals wurden mit einem RODE NT1-A aufgenommen. Als Audiointerface kam ein audient iD14 zum Einsatz - nach wie vor für mich ein Spitzenprodukt in dieser Preisklasse.
Für das Mixing/Mastering verwende ich zum einen Cubase 12 Pro. Zum anderen nutze ich diverse externe VST-Plugins, u.a. von den Herstellern iZotope, Sonimus und Baby Audio. Und mein neuer DAW-PC mit Intel i-7 Prozessor (11. Generation) und 16 GB RAM ist ein echter Quantensprung in punkto Geschwindigkeit und Systemstabilität im Vergleich zu meinem vorherigen, in die Jahre gekommenen, DAW-PC.
Das Video ist dieses Mal kein reines Musik-Video für Musiker, sondern eher ein Musik-Video für Musikhörer. Dazu habe ich lizenzfreie Videoteile der Foto- und Videoplattformen www.pexels.com und www.pixabay.com verwendet, die die jeweiligen Textpassagen untermalen sollen.
Das sollte es nun auch an gewünschten Zusatzinformationen zu dem hier vorgestellten Song gewesen sein. Über etwaige Rückmeldungen und Fragen zur vorliegenden Veröffentlichung freue ich mich!
Audio-Version:
Video-Version:
Grüße aus Franken - wolbai
Und es freut mich, dass ich @JimmyQuango mit seiner Akustik Fingerstyle Gitarrenspielweise, für diesen Song gewinnen konnte. Darüber hinaus hat er mir als Sparringspartner und seiner ehrlichen Meinung in so manchen Phasen der Songentwicklung ein Stück weit den Weg mit bereitet
Wie in dieser Forumsrubrik gewünscht, nachfolgend einige weiterführende Details zum Songwriting, dem Songarrangement, der Instrumentierung, dem Recording und Mixing/Mastering.
Der Song ist von der stillen, sanften Sorte und hat mit 66 bpm ein recht langsames Tempo. Die Songlänge von 4:54 Min. und dessen musikalischer Ausgestaltung entspricht nicht den heutigen Standards für radiotaugliche Popsongs. Aber diesen sogenannten erfolgserprobten Kochrezepten muss man nun auch nicht unbedingt Folge leisten.
Die Instrumentierung dieser Gesangsballade ist stärker von A-Piano- und Orchesterklängen geprägt als von den bei mir üblichen gitarrengetriebenen Songarrangements. Denn mit Ausnahme von Jimmy‘s Akustikgitarre, einem hoffentlich geschmackvollen Fingerstyle E-Gitarrensolo (ab 2:08 Min. im Video) und etwas Akkordarbeit im sich anschließenden Bridgeteil, finden sich darin keine weiteren Gitarrensparts. Und auch wenn die Gitarre mein Hauptinstrument ist: bei diesem Songprojekt hatte ich erstaunlicher Weise nicht das „zwanghafte“ Bedürfnis, ihn mit vielen Gitarrenelementen ausgestalten zu müssen.
Da ich für diesen Originalsong keinen geeigneten Sänger/in finden konnte, habe ich ihn dann schließlich selbst eingesungen - ganz nach dem Motto: „Scheiß drauf, dann machst Du das halt selbst!“ Und ich bin einmal gespannt, ob und inwieweit mir das aus Eurer Sicht gelungen ist.
Die Pop-Ballade ist in der Tonart D-Dur, mit einem Tonartenwechsel nach Bb-Dur in der Bridge. Bei der Erarbeitung der Gesangsmelodie und den zugrunde gelegten Akkorden habe ich darauf geachtet, nicht nur reine Stufenakkorde zu verwenden, sondern auch mit tonleiterfremden Akkorden, mehr musikalische Abwechslung in die Akkordprogression zu bekommen. Die Gesangsmelodie hat streckenweise längere Pausen, die sich gut zur Ausgestaltung mit anderen Instrumenten eignen.
Wie eingangs bereits erwähnt, hat sich in dem vorliegenden Songprojekt ein, für meine Verhältnisse, eher umgekehrter Songwriting-Ansatz heraus kristallisiert als ich ihn sonst normalerweise verfolge:
Die Gesangsmelodie und die Akkorde habe ich zwar auch wieder mit der Akustikgitarre erarbeitet. Ich bin dann allerdings sehr schnell in die Ausarbeitung einer A-Pianospur gegangen. Als Nächstes wurde auf ihrer Basis die Gesangsmelodie komplettiert und der Songtext vervollständigt. Da ich bei der Entwicklung der Gesangsmelodie auch immer wieder Orchesterteile im Kopf hatte, machte ich mich im Anschluss an die Ausarbeitung der Orchestrierung für die einzelnen Songteile. Und erst danach ging ich an die Ausgestaltung der Drumspur und der weiteren Instrumente.
Den Akustikgitarrenteil hat Jimmy mit einer Fender-Akustik in seiner Home Recording Umgebung aufgenommen, den ich dann in das Mixing-Template der DAW-Software integriert habe.
Die Drums wurden mit der relativ neuen Toontrack EZ Drummer 3 Software erstellt. Dieses Drum-Tool kann ich als ehemaliger EZ Drummer 2-User weiterhin sehr empfehlen. Es ist meines Erachtens ein großartiges und ausgereiftes Werkzeug zur Erstellung authentisch und professionell klingender Drumspuren. Ein echter Drummer muss da schon ziemlich etwas auf dem Kasten haben, wenn er mit diesem „virtuellen Drummer“ in punkto Vielfältigkeit, Flexibilität, Clickfestigkeit, konstanter Anschlagsintensität und Ausdauer auf Augenhöhe kommen will. Natürlich kommt es bei der Erstellung derartiger Drumspuren auch auf die Erfahrung bei der Erstellung und das spätere Mixing der selbigen an.
Der E-Bass ist mit einem Sire Marcus Miller V7 (Plektrumspielweise) und über einen Marshall JVM410 Gitarrenverstärker aufgenommen. Das besagte cleane Fingerstyle E-Gitarrensolo und die Akkordarbeit in der Bridge habe ich mit einer Strat-like Single Coil Gitarre (Position 4) eingespielt. Die Verstärkung erfolgte dabei ebenfalls über den Marshall JVM410 (cleaner Kanal / Green-Mode).
Die diversen Orchestereinlagen und das A-Piano wurden über ein ALESIS Midi-Keyboard und Steinberg Halion 3 VST-Instrumenten eingespielt. Für Teile der Orchesterspuren habe ich testhalber einmal das Freeware VST-Plugin „The Free Orchestra“ von PROJECTSAM ausprobiert. Ich hatte ursprünglich gedacht, dass ich durch das Tool ein paar kreative Impulse für die Erstellung von Orchesterparts erhalten würde. Bis auf die Riser- und Strikes-Funktion fand ich das Tool jedoch eher enttäuschend und fühle mich mit den entsprechenden Halion 3 VST Instrumenten schon deutlich besser aufgestellt.
Die Lead- und Back Vocals wurden mit einem RODE NT1-A aufgenommen. Als Audiointerface kam ein audient iD14 zum Einsatz - nach wie vor für mich ein Spitzenprodukt in dieser Preisklasse.
Für das Mixing/Mastering verwende ich zum einen Cubase 12 Pro. Zum anderen nutze ich diverse externe VST-Plugins, u.a. von den Herstellern iZotope, Sonimus und Baby Audio. Und mein neuer DAW-PC mit Intel i-7 Prozessor (11. Generation) und 16 GB RAM ist ein echter Quantensprung in punkto Geschwindigkeit und Systemstabilität im Vergleich zu meinem vorherigen, in die Jahre gekommenen, DAW-PC.
Das Video ist dieses Mal kein reines Musik-Video für Musiker, sondern eher ein Musik-Video für Musikhörer. Dazu habe ich lizenzfreie Videoteile der Foto- und Videoplattformen www.pexels.com und www.pixabay.com verwendet, die die jeweiligen Textpassagen untermalen sollen.
Das sollte es nun auch an gewünschten Zusatzinformationen zu dem hier vorgestellten Song gewesen sein. Über etwaige Rückmeldungen und Fragen zur vorliegenden Veröffentlichung freue ich mich!
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Grüße aus Franken - wolbai