IEM beeinflußt Gesang positiv wie auch negativ?

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positiv:
wenn ich mit IEM singe, dann kann ich deutlich detailierter mit der stimme arbeiten, und finde auch die perfekte tonhöhe erheblich leichter.

negativ:
wenn ich dynamisch singen soll, zb. screame oder shoute, dann macht mir das mit IEM mühe, im vergleich zum normalen floormonitor.
wenn der druck aus den lautsprechern und dem schlagzeug durch das dämpfende IEM fehlt und diese instrumente über das mischpult ins ohr kommen, klingt es wie von CD, aber irgendwie performe ich nicht mit der gleichen intensität, wie ohne IEM.

bedeutet das, ich muß je nach song mal mit und mal ohne IEM singen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Definiere "mit der Stimme arbeiten"! Ich dachte bislang, Dynamik gehöre genau zu diesem Komplex.
 
nun, ich bin kein toller sänger. bei mir heißt arbeiten, daß ich die klangfarbe modulieren versuche.
den ton, zb. anschmutze oder vielleicht mal ein leichtes vibrato dazu gebe.

wenn ich allerdings versuche in die heftigeren gangarten zu schalten, dann ist das mit dem IEM so kraftlos.
ohne gelingt mir es irgendwie besser....dafür muß ich erhebliche mehr auf die intonation achten, weil ein bühnenmonitor in dem ganzen radau der band sich nicht so brilliant durchsetzt wie ein IEM.
 
Wenn ich das so raus lese fehlt dir da einfach Übung und Erfahrung mit IEM. Gerade wenn man noch nicht so gut ist, öffnet IEM neue Tore weil man hört was man fabriziert.

Bist du dir sicher, dass das was du über Wedges singst wirklich besser ist? Oft hat man nur das Gefühl, dass es besser ist. Nimm mal parallel auf und hör dir danach den Vergleich an.

Alles was du machts musst du zu 90% nicht laut und nicht mit „physikalischen“ Druck machen. Es soll nur so klingen.
 
ich habe etwa knapp 2 jahre ein IEM system. ich nutze es meist nur für bandproben um den gesang zu üben.

bei manchen songs fällt mir auf, daß ich so leblos vor mich hin singe, weil ich strenge mich nicht an, das IEM präsentiert mir meine stimme ausreichend laut, aber wenn ich mir mitschnitte anhöre, klingt es, als wenn ich lustlos singen würde.
mache ich die gleiche aufnahme mit einem wedgemonitor, dann klingt es so, wie man es sich vorstellt.
 
weil ich strenge mich nicht an, das IEM präsentiert mir meine stimme ausreichend laut, aber wenn ich mir mitschnitte anhöre, klingt es, als wenn ich lustlos singen würde.
Dann mach deine Stimme im Inear leiser, das du dich nicht mehr oder nur mehr schlecht hörst. Dann strengst du dich wieder mehr an und alles wird gut. ;)
 
habe ich probiert, es hilft geringfügig.
trotzdem bleibt dieser unterschied zwischen, fahren auf der playstaition oder fahren auf der nordschleife bestehen.
 
Ich denke, helfen kann auch, einen färbenden Kompressor im Inear zu benutzen, der auch gerne mal etwas Zerre (E T W A S) mitbringt. Das ist wie das Force Feedback im Simulator der "Nordschleife".
 
Jop kann helfen!

Interessant wäre wie der IEM Mix aussieht und welche Signalkette vorhanden ist?

Folgende Fragen an den TE:
- Welche Instrumente hast du IEM gemischt?
- welches Mischpult?
- welches IEM System
- welche Kopfhörer?
 
im prinzip schicke ich mir alle subgruppen auf das IEM - daher die gesamte band:
- drums
- bass
- gitarren
- synthesizer (falls verwendet)
- gesang der kollegen
- meinen gesang einschl. FX

mischpult: QSC touchmix 30

funkstrecke: LD systems U308

hörer: vison ears VE6 X1
 
Vom Sound her "rummst" Deine Band ja ziemlich mächtig. Und Du benutzt für Deine Vocals ein super-cleanes Gesangsmikrofon dazu, das KMS 105, korrekt? Vielleicht ist das Mikro in dieser Situation auch der limitierende Faktor. Ironisch, da es eins der besten Mikros am Markt ist, aber probiere für die Scream-Parts doch mal ein dynamisches Mikro, das in den tiefen Mitten mehr "Schmutz" im Sound liefern und gleichzeitig in den Höhen etwas zurückhaltender sein sollte. Vielleicht passt das ja in dieser Situation.

Und falls das dynamische Mikro hier (!) besser passt als das KMS 105, dann bau für Dich halt zwei Mikros auf - Du wärst echt der einzige Sänger, den ich kenne, der das so macht. Oder nimm die Band Linkin Park, die hatten dafür gleich zwei Sänger... :D
 
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du hast recht, ich verwende das KMS105 und empfinde das mikro als offenbarung. die feinen nuancen, welche das mikro übertägt, macht die kontrolle des stimmlichen verzerrens eher einfacher, als schwieriger.

wenn mir das zerren im IEM schwerer fällt, dann nicht wegen dem mikro, sondern wegen der art der abhöre.
heute habe ich im proberaum noch etwas experimentiert, wie ich die zerre der stimme aktivieren kann, mit dem IEM.

ich muß mich wohl einfach überwinden, zu zerren. ich kann keinen fehler in der abhöre feststellen.
es liegt also rein bei der eigenen unfähigkeit, verstärkt durch mangelnde übung mit dem IEM.
 
Ich verstehe gut, was du meinst. Auch wenn ich in meiner Band nur gelegentlich Backing-Vocals beisteuere, kenn ich das Phänomen vom Spielen auf meinen Instrumenten auch: Wenns nicht schallert, komme ich viel weniger aus mir heraus. Das liegt aber längst nicht nur an der Lautstärke. (Wär ja ziemlich ungünstig, wenn man den potenziellen Gehörschutz durch IEM verschenkt, indem man richtig aufreißt und sich auf die Art die Ohren zerschießt.) Was hilft, ist ein druckvoller Mix, und der entsteht dadurch, dass jedes einzelne Element gut gemischt ist. Mit "gut" meine ich, dass die EQs die Einzelsignale säubern (nicht zu viel und nicht zu wenig), und Kompressoren für eine konstant hohe Lautheit sorgen. gerade beim Schlagzeug kann das einen extremen Unterschied machen. Auch ein Bass, der mit langsamem Attack stark komprimiert wird, kann ne Menge Druck machen. Außerdem trashig komprimierte Raummikrofone. Ich weiß natürlich überhaupt nicht, wie euer In-Ear-Mix so klingt und wie viel da noch rauszuholen sein könnte. Aber vielleicht ist das ein Punkt, an dem noch was geht?
 
nun, der sound ist schon recht CD like. die aufnahmen, welche ich im proberaum mache, geben ziemlich akkurat den livesound wieder.

trotzdem ist ein IEM irgendwie ein wenig isolierend. auch wenn man einen tollen sound hört, ist wie eine art barriere da, die anscheinend nicht zum gleichen resultat führt, wie ohne IEM, wo man wie eingebettet im klang ist.
 
Vielleicht auch Mikrophon-Technik:

Da du durch InEar ausreichend laut bist, schreist du nicht, weil du schon laut genug bist.

Du könntest dich bei lauten Parts weiter weg vom Mikro positionieren, damit du leiser ankommst beim Screamen. Und für leisere Parts flüsterst du von ganz nah ins Mikro. So macht es Bryan Adams.

Das versuche ich gerade meinem Sänger einzutrichtern, damit man mit konstantem Gain recorden kann. Live dürfte es auch gegen Rückkopplungen helfen.
 
ja, wenn ich lauter singe, gehe ich ca. 20 cm vom mikro weg, damit die bässe etwas weniger werden, dann kommen die höhen besser zur geltung.
 
Wenn ich das so raus lese fehlt dir da einfach Übung und Erfahrung mit IEM. Gerade wenn man noch nicht so gut ist, öffnet IEM neue Tore weil man hört was man fabriziert.
Das ist Sinn und Zweck vom Monitoring - man hört genau, was man fabriziert. Ich hab auch noch keinen Bodenmonitor gehört, der nur annähernd so klar spielt wie ein IEM.
Bist du dir sicher, dass das was du über Wedges singst wirklich besser ist? Oft hat man nur das Gefühl, dass es besser ist.
Liegt vielleicht daran, dass man eben nicht alles (vor allem die Fehler) so gut hört.
Du könntest dich bei lauten Parts weiter weg vom Mikro positionieren, damit du leiser ankommst beim Screamen. Und für leisere Parts flüsterst du von ganz nah ins Mikro. So macht es Bryan Adams.
Profis machen das generell so.
mangelnde übung mit dem IEM.
Das ist wohl der Punkt. Es dauert schon einige Zeit, bis man mit IEM klar kommt.
 
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wenn ich aufnahmen mache, singe ich mit geschlossenen kopfhörern.
aber das mikro ist immer so etwa 20-30 vom mund entfernt.
heißt, auch wenn ich shoute klingt es anders, als mit dem live mikro, wo ich meist sehr nahe dran bin.
aber es scheint, daß ich noch mehr darauf achten muß, bei lauten passagen abstand zu halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
gestern beim konzert habe ich nur mit IEM gesungen und gitarre gespielt.
hat gut geklappt, würde ich sagen.
 

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