I'm so excited - welcher Synthy wurde damals verwendet

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Gerdy76
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Hi!

Ich bin gerade am Programmieren des 2. Keyboards (also additonal keys) von den Sounds für meine Coverband. Arbeite mit Software-Synthys wie z.b. Arturia.

Für den Song "I'm so excited" von den Pointer Sisters suche ich die Einstellungen oder den Sound von dem Synth-Brass Sound.
Leider finde ich da bei keinen bei den "alten" Synthys wie z.b. DX-7 oder anderen aus der Arturia Collection. Beispielsweise war es aber verhältnismässig einfach "Sweet Dreams" nachzubauen, da der Song sehr ausgiebig im Internet diskutiert wird.

Vielleicht kann mir jemand von den erfahreren Gurus hier weiterhelfen. Ich bin eigentlich der Gitarrist der Band und "verirre" mich nur bei gewissen Nummern zum Aux-Keyboard.

Vielen lieben Dank aus Österreich im Voraus!

Gerd
 
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Ich weiß es jetzt zwar nicht wirklich, aber rein soundmäßig würde ich hier auf den SCI Prophet 5 tippen...
Aber es gibt bestimmt jemand, der es genau weiß :)
 
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@Martman weiß das bestimmt
 
Ich weiß es jetzt zwar nicht wirklich, aber rein soundmäßig würde ich hier auf den SCI Prophet 5 tippen...
Aber es gibt bestimmt jemand, der es genau weiß :)

Danke, ich habs mit dem Prophet wirklich hinbekommen nach ein bisschen rumprobieren!
Toll, wie das hier im Forum schnell funktioniert!
 
Ein Prophet-5 war es garantiert nicht. Man hört ziemlich deutlich, daß das Tiefpaßfilter nur 12 dB/Oktave hat, und der Prophet-5 hat in allen drei Revisionen nur ein 24-dB/Oktave-Tiefpaßfilter.

Das Album Break Out wurde 1983 aufgenommen, das schränkt also die Auswahl an Kandidaten weiter ein.

Es dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit ein Oberheim gewesen sein, denn an weit verbreiteten Polysynths mit mehr als einem Oszillator pro Stimme gab es 1983 nicht viele, die 12-dB/Oktave-tiefpaßfiltern konnten, ohne gleichzeitig auch hochpaßzufiltern. Damit ist auch der Yamaha CS-80 aus dem Rennen, der sowieso völlig anders klingt als das, was wir hier hören.

Der komplett diskret aufgebaute Oberheim OB-X dürfte fetter klingen als dieser Sound, der sowieso schwer zu bändigende Oberheim Four-Voice dürfte erst recht völlig anders klingen.

Einen ganz ähnlichen Sound gibt es im Song "Yes" von Merry Clayton aus dem Soundtrack von Dirty Dancing, und der kommt vom Oberheim OB-8. Der OB-8 war 1983 noch nicht erhältlich, aber damit hätten wir einen Anhaltspunkt.

Mein Tip wäre also: Oberheim OB-Xa. War damals in US-Studios nicht selten anzutreffen, zumal weniger kapriziös als der OB-X, und hat haargenau dieselbe Signalkette CEM 3340 VCOs – CEM 3320 VCF – CEM 3310 VCA wie der oben schon erwähnte OB-8. Ich schließe noch nicht mal aus, daß die Presets sich ähneln, denn in einfachen Pop- und R&B-Produktionen hat man sich damals nicht die Mühe gemacht, jeden Sound from scratch neu aufzubauen, wenn man schon Presets zur Hand hatte.

Wenn du mit Software arbeitest, ist die aktuelle Referenzimplementation des Oberheim OB-Xa der Synapse Audio Obsession. Der ist klanglich um Größenordnungen näher am Oberheim OB-Xa, als Arturias OB-Xa V jemals sein wird. Zum Vergleich: Der Synapse Audio The Legend ist momentan das beste Minimoog-VSTi auf dem Markt. The Legend killt sowohl den Native Instruments Monarch als auch den U-he Diva auf Maximaleinstellungen, und die beiden wiederum killen den Arturia Minimoog V.


Martman
 
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Ein Prophet-5 war es garantiert nicht. Man hört ziemlich deutlich, daß das Tiefpaßfilter nur 12 dB/Oktave hat, und der Prophet-5 hat in allen drei Revisionen nur ein 24-dB/Oktave-Tiefpaßfilter.

Das Album Break Out wurde 1983 aufgenommen, das schränkt also die Auswahl an Kandidaten weiter ein.

Es dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit ein Oberheim gewesen sein, denn an weit verbreiteten Polysynths mit mehr als einem Oszillator pro Stimme gab es 1983 nicht viele, die 12-dB/Oktave-tiefpaßfiltern konnten, ohne gleichzeitig auch hochpaßzufiltern. Damit ist auch der Yamaha CS-80 aus dem Rennen, der sowieso völlig anders klingt als das, was wir hier hören.

Der komplett diskret aufgebaute Oberheim OB-X dürfte fetter klingen als dieser Sound, der sowieso schwer zu bändigende Oberheim Four-Voice dürfte erst recht völlig anders klingen.

Einen ganz ähnlichen Sound gibt es im Song "Yes" von Merry Clayton aus dem Soundtrack von Dirty Dancing, und der kommt vom Oberheim OB-8. Der OB-8 war 1983 noch nicht erhältlich, aber damit hätten wir einen Anhaltspunkt.

Mein Tip wäre also: Oberheim OB-Xa. War damals in US-Studios nicht selten anzutreffen, zumal weniger kapriziös als der OB-X, und hat haargenau dieselbe Signalkette CEM 3340 VCOs – CEM 3320 VCF – CEM 3310 VCA wie der oben schon erwähnte OB-8. Ich schließe noch nicht mal aus, daß die Presets sich ähneln, denn in einfachen Pop- und R&B-Produktionen hat man sich damals nicht die Mühe gemacht, jeden Sound from scratch neu aufzubauen, wenn man schon Presets zur Hand hatte.

Wenn du mit Software arbeitest, ist die aktuelle Referenzimplementation des Oberheim OB-Xa der Synapse Audio Obsession. Der ist klanglich um Größenordnungen näher am Oberheim OB-Xa, als Arturias OB-Xa V jemals sein wird. Zum Vergleich: Der Synapse Audio The Legend ist momentan das beste Minimoog-VSTi auf dem Markt. The Legend killt sowohl den Native Instruments Monarch als auch den U-he Diva auf Maximaleinstellungen, und die beiden wiederum killen den Arturia Minimoog V.


Martman
Danke für die wunderbare, detaillierte Ausführung. Ich werde mir die vorgeschlagene Software kaufen!
 
Wenn du mit Software arbeitest, ist die aktuelle Referenzimplementation des Oberheim OB-Xa der Synapse Audio Obsession. Der ist klanglich um Größenordnungen näher am Oberheim OB-Xa, als Arturias OB-Xa V jemals sein wird.
Der oder der Sonic Projects OPX Pro II. Der ist zumindest meine Referenz, wenn es um Oberheim-Sounds geht. Auch großartige Presets.

Mit dem Synapse Audio Obsession hab ich ihn nie verglichen, nur mit Arturia, was schnell erledigt war...
 
To whom it may concern:

Auf Amazona pittet Erik Steckmann den Arturia, den OP-X Pro, den Obsession und zwei weitere Softwareklone gegeneinander und gegen einen leibhaftigen OB-Xa. Kurioserweise "siegt" bei ihm der Arturia. Allerdings geht aus dem Bericht nicht hervor, ob er Gordon-Reid-mäßig alle Klone bis in Extremeinstellungen mit dem Original verglichen und dann nach Abweichungen beurteilt hat. Und er sagt selbst, eigentlich ist auch der Arturia nicht wirklich originalgetreu. Zur Erinnerung: Gordon Reid hat damals sowohl den Minimoog V als auch den ARP 2600 V getestet und festgestellt, daß das Filter des ARP 2600 V so nah am Filter eines echten ARP 2600 mit Moog-Klonfilter ist wie das Filter des Minimoog V – am Filter eines echten ARP 2600 V mit Moog-Klonfilter. Das sagt eigentlich alles.

Wobei das mit dem OP-X Pro übrigens Quatsch ist, weil der OP-X Pro ein Klon des volldiskreten OB-X ist und alle anderen den Curtiskasten OB-Xa klonen, was zwei total grundverschiedene Synthesizer sind. Und der OBXd ist von sowohl OB-X als auch OB-Xa (noch einmal, völlig verschiedene Synthesizer) nur inspiriert.

Der Test bekommt im Fazit ein Gschmäckle, weil da der Obsession komplett unterschlagen wird – vermutlich um nicht zugeben zu müssen, daß er ein mehr als ernsthafter Konkurrent für den Arturia ist. Man hat auch bei den Klangbeispielen – wo mitnichten jeweils dieselben Töne in denselben Einstellungen miteinander verglichen werden – den Eindruck, daß der Platzhirsch Arturia künstlich gehypet und sein übermächtiger Herausforderer Obsession unter den Teppich gekehrt werden soll.

Es kommt auch in den Kommentaren zum Tragen, daß eigentlich keiner der Klone wirklich wie ein echter OB-Xa klingt und eigentlich alle meilenweit vom Original entfernt sind. Da braucht es keinen Gordon Reid, der beim Original und beim Klon die Resonanz voll aufreißt, dann das Filter mit schnellstmöglichem LFO moduliert und den Klon dafür abwertet, daß er nicht 1:1 mit dem Original identisch reagiert.


Martman
 

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