Improvisieren lernen mit Spaß

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tobias155
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Hallo zusammen,

ich spiele seit circa 5 Jahren Gitarre, bei mir hapert es aber beim Improvisieren. Da ich jahrelang Klavierunterricht hatte und immer nach Noten gespielt habe, fällt mir das leider etwas schwer.
Variierte Pentatoniken auf Blues-Backing-Tracks spielen habe ich auch schon probiert, aber irgendwie kriege ich da kein richtiges Feeling rein, und wirklich Spaß macht es mir auch nicht.
Songs (und auch Solos) nachspielen nach Tabs ist kein Problem. Beispiel: Das Nothing Else Matters Solo kriege ich hin.

Gibt es gute Tipps und Tricks, wie man (mit Spaß) lernt, Solos/Melodien zu improvisieren?
Leider macht es mir überhaupt keinen Spaß, Pentatoniken rauf und runter zu spielen. Bin jetzt damit angefangen, mir Instrumental-Versionen von Songs, die ich mag, zu nehmen, und erstmal versuche, die Hauptmelodie nachzuspielen und dann etwas zu variieren. Das macht mir auf jeden Fall Spaß, da ich dann Songs nehme, die ich auch mag (eher rockige Sachen).
Bin froh über Tipps und Anregungen! :)
 
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Lerne in der Pentatonik einfach mal Licks, statt die Tonleiter zu spielen und bau die Licks dann nach und nach in Deine Improvisation ein. Licks findest Du in Hülle und Fülle im Internet.
 
Skalen hoch und runter macht in der Tat keinen Spass...du kannst ja mal schauen was für Muster und Teilabschnitte in den Songs vorkommen die dir gefallen und das adaptieren.
Oder kurze "Läufe", 3 Töne vor einen zurück, wieder 3 hoch und einen zurück usw. Oder immer einen Ton der Skale auslassen. Gibt da sicher einige coole licks in Youtube usw.
Mir persönlich fällt es gerade am Anfang immer schwer erstmal sowas wie eine Idee zu haben...da versuche ich den als ersten schritt erstmal die Grundtöne in dem Rhythmus des Backingtracks mitzuspielen. Manchmal reichen 3 Töne und Rhythmus aus um was ganz brauchbares zu entwickeln.
Zieltöne sind bei mir immer etwas das Problem...also eben nicht wahllos in einer Skale herumdudeln sondern eben entsprechend dem Akkorden des Backingtracks bestimmte Töne anspielen und eben auch zum richtigen Zeitpunkt...damit kämpfe ich schon eine Weile.
Ich hoffe das dir das zumindest etwas weiter hilft.

Gruß Marcus
 
  • Sing zu einem Backingtrack ein Solo (La la la la la) und versuche das anschliessend, auf die Gitarre zu übertragen.
  • Begrenze deine Improvisation auf drei verschiedene, aber nicht 'tonleiterbenachbarte' Töne, die du spielen darfst. Versuche diese unterschiedlich zu phrasieren.
  • Begrenze deine Improvisation auf eine festgelegte Tonfolge (Melodie) von max. 4-5 Tönen. Spiele diese rhythmisch unterschiedlich.
Kreativität entsteht manchmal auch, wenn du gezwungen bist, aus einem begrenzten Fundus an Möglichkeiten etwas zu zaubern. Zuviele Töne verderben die Improvisation und 'verführen' zum Tonleiter-rauf-und-runter-Gedudel.
 
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Danke für eure Anregungen. Dann bin ich mit meiner Idee (Instrumental-Versionen von Songs nehmen und versuchen, die Melodie zu variieren) ja gar nicht so weit weg von euren Ideen, oder?

Backingtrack kann dann ja tatsächlich jedes Lied sein, oder gibt es da auch Empfehlungen? Wie gesagt bin ich ziemlich wählerisch was das Backing angeht. Blues/Jazz ist auch z.B. nicht so meine Welt, auch wenn ich es gern spielen könnte.
 
Ich nutze z.Z. meist einfache Akkordfolgen,weil ich für mich festgestellt habe zu komplizierte Backingtracks mich überfordern...ist unglücklich wenn man 3 Schritte auf einmal machen will.

Was mir gefallen hat ist "autumn leaves" die Akkorde als Backing,dann einmal das Thema dazu und dann ein durchlauf impro.

Gruß Marcus
 
Lerne in der Pentatonik einfach mal Licks

Dito! Mir hat mal jemand gesagt: Töne/Tonleitern sind das Alphabet, die Licks sind die Wörter. Tonleitern lernen ist zwar schon wichtig, aber sich ein Repertoire aus schnell abrufbaren Licks aufzubauen, ist dann das, was beim Improvisieren den Ausdruck bringt. Schon erstaunlich, was man mit 3-5 Tönen so auf die Beine stellen kann.
Außerdem: Es gibt nicht nur Blues-Backingtracks zum darüber improvisieren. Eventuell auch mal Rock, Hard-Rock oder Heavy Backingtracks ausprobieren. Das kann auch neue Inspiration bringen.
 
@Duke78 Das Zitat kenne ich auch, von Justin Sandercoe;)
 
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@Captain Knaggs
Ahaaa! Jetzt weiß ich woher sich mein damaliger Lehrer die Inspiration für seinen Unterricht geholt hat :D
 
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Hat man einen Anspruch auf Spaß?

Ich meine, einerseits muss dir ja Gitarre spielen und Musik machen ansich ja Spaß bereiten, sonst tätest du es ja nicht, und wenn du ja offenbar Spaß am spontanen erfinden hast, denn sonst würdest du ja nicht auf die Idee kommen improvisieren zu wollen dann ist doch schon Spaß genug vorhanden.

Der Rest ist üben, das macht zwar nicht immer nur Spaß, aber das macht man ja auch weil man sich davon für die Zukunft mehr Spaß am spielen erhofft.


Der Zusammenhang zwischen Sprache und Musik ist nicht erst Justin Sandercoe aufgefallen, der liegt seit Jahrhunderten auf der Hand. @startom 's Ansatz mit dem Singen ist daher eine gute Idee, wenn dir nichts peinlich ist ;) kostet vll Anfangs etwas Überwindung.

Erlaube dir selbst auch etwas zu blödeln und "doof" zu sein. Probiere aus. Meiner Erfahrung nach haben klassisch geschulte "auschließlich nach Noten-Spieler" damit am meisten Probleme. Du wirst naturgemäß eine ganze Menge Schwachsinn spielen oder Sachen, die sich letztlich doch nicht ausgehen....an dieses Gefühl musst du dich vll erstmal gewöhnen und dich freuen wenn etwas geklappt hat und daran weiterarbeiten und dich nicht ärgern wenn etwas schief geht oder langweilig klingt, weil du es zu risikoarm angegangen bist. (i.e Tonleiterngedudel)

grüße B.B.
 
Bin froh über Tipps und Anregungen! :)

Moin,

vielleicht kannst Du hier ein paar Backingtracks/Songs verlinken? Dann könnte man dir evtl. ein paar ganz konkrete Tipps (am lebenden Objekt) geben.

Zum anderen ist Musik eben auch mit "Arbeit" verbunden. Tonleitern zB. spiele/übe ich auch nach fast 40 Jahren immer noch jeden Tag - ausnahmslos. Das gehört zum Handwerk einfach dazu, weil man eben eine gewisse Sicherheit benötigt, um mit den vorhandenen Sounds zu spielen. Die Fähigkeit zum schlüssigen Improvisieren und dabei Spaß zu haben fällt nicht vom Baum. Leider! :)
 
Zum anderen ist Musik eben auch mit "Arbeit" verbunden. Tonleitern zB. spiele/übe ich auch nach fast 40 Jahren immer noch jeden Tag - ausnahmslos.
Das gehört zum Handwerk einfach dazu, weil man eben eine gewisse Sicherheit benötigt, um mit den vorhandenen Sounds zu spielen.

Da sieht man mal wieder wie unterschiedlich die Arbeitsweisen sind. Ich spiele auch schon über 40 Jahre und hab vor Urzeiten die Moll- und Durleiter
auswendig gelernt und geübt. Und ja es geht darum diese zu verinnerlichen. Aber Tonleitern geübt hab ich bestimmt schon 20 Jahre nicht mehr.
Ausser wenn man Shredden will ist das für mich nicht zielführend, da es nichts langweiligeres gibt als reine Tonleitern in "Grundstellung" zu spielen.
Es geht für mich darum in/mit Tonleitern eben Melodien, Licks, Ausschnitte zu finden und zu bilden die interessant klingen.
Mir ist wichtiger sich frei in z.B. C Dur bewegen zu können und dann rhythmisch zu variieren um eben interessante Phrasierungen zu finden.


Daher sind für mich

  • Sing zu einem Backingtrack ein Solo (La la la la la) und versuche das anschliessend, auf die Gitarre zu übertragen.
  • Begrenze deine Improvisation auf drei verschiedene, aber nicht 'tonleiterbenachbarte' Töne, die du spielen darfst. Versuche diese unterschiedlich zu phrasieren.
  • Begrenze deine Improvisation auf eine festgelegte Tonfolge (Melodie) von max. 4-5 Tönen. Spiele diese rhythmisch unterschiedlich.

das relativ geeignete Vorschläge. Besonders Punkt 3 => Rhythmus Rhythmus Rhythmus:opa:
 

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