...und noch eine Erkenntnis (vielleicht so offensichtlich, dass ich sie zunächst nicht bedacht habe):
In meinem Parallel-Thread zu einer gebrauchten Mexico Strat wurde ja von vielen angeführt, dass Probleme beim Einstellen der Intonation auch durch zu alte Saiten kommen können.
Das hier eingangs beschriebene Problem, dass sich korrekt intonierte Saiten trotzdem zuweilen leicht schief anhören - mit meinen Schecters, die alle neu waren - passt für mich eher zur Verstimmfreudigkeit
neuer Saiten. Sprich, die Intonation ist zwar korrekt, aber die normale Stimmung der Saite verschiebt sich minimal nach kurzer Dauer.
Wenn ich neue Saiten aufziehe, dehne ich diese natürlich immer vor, bis sie beim Bending nicht mehr ihre Stimmung ändern. Die Saiten sind dann ja wirklich noch gar keine Spannung gewöhnt.
Bei neuen Gitarren, die aus dem Karton kommen und wo die Saiten zwar noch ungespielt, aber entsprechend schon länger auf dem Instrument sind, musste ich das bisher nicht machen.
Das kann aber auch daran liegen, dass ich in den letzten Jahren ausschließlich Gitarren mit Floyd Rose erstanden habe - und erst jetzt wieder welche ohne Klemmsattel, konkret um auch mal Drop Tunings machen zu können.
Auf der Sunset Extreme habe ich die Saiten jetzt also mal gründlich vorgedehnt, wie ich es sonst nur beim Aufziehen neuer Saiten machen würde. Und siehe da, sie klingt direkt sauberer.
Neu war für mich eher, dass dieses Phänomen bei Power Chords auftrat anstatt beim Solospiel mit Bendings. Aber klar, wenn man Power Chords mal heftiger anschlägt, kann auch das natürlich die Stimmung verschieben bei noch neuen Saiten. Und zwar wahrscheinlich eher in diesem Mikrotonbereich, wo man es nicht direkt merkt - im Gegensatz zu einem Bending, was eine neue Saite gerne direkt mal einen Viertelton tiefer rutschen lässt.
Ich frage mich, ob meine allererste Gitarre, meine Yamaha Pacifica, das damals auch gemacht, als ich sie neu hatte - das war ja bis dato eine meiner wenigen E-Gitarren ohne Floyd Rose.

Vermutlich hatte ich damals aber einfach noch nicht so das Gehör für diese Feinheiten. Sonst wäre der Anfang wohl ziemlich frustrierend gewesen, wenn man Tricks wie das Saiten-Vordehnen eben noch nicht kennt.
Dieses langsame Verschieben durch heftiges Anschlagen (was ja für bestimmte Parts dynamisch erforderlich ist) ist ja genau das, was z.B. eine Evertune Bridge verhindern soll.
Aber die hat bekanntlich wiederum ihre eigenen Tücken.