Jahreslosung 2023 Du bist ein Gott, der mich sieht

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Nikkin
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Hi, das ist das erste Mal, daß ich hier einen eigenen Song einstelle.
Bei der Jahreslosung für evangelische Christen handelt es sich um einen kurzen Bibeltext / Bibelvers, der jährlich ausgelost wird.

"Du bist ein Gott, der mich sieht" steht in 1. Mose 16, 13

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Könnte 'n bisschen funkier sein!

 
Spontaner Eindruck: Gefällt mir. Kann man für dieses Jahr bestimmt gut nutzen. Zieht sich aber 'n bisschen.

Zum Text: Tut mir leid, als Theologe komm ich an diesem Punkt nicht vorbei.
a) Der Anfang vom Chorus kommt mir vor wie die Grundidee der ganzen Sache: "Du bist ein Gott, der mich sieht - mein Vater". Also die Jahreslosung ergänzt. Sehr nette Idee. Vor allem, weil da eine inhaltliche Spannung entsteht: Im biblischen Kontext kommt der Satz von der ägyptischen Sklavin Hagar - und dass sie diesen Gott Abrahams (letzterer ist ja der Patriarch der Familie, Ehemann ihrer Herrin Sarai), der sie sieht, "mein Vater" nennt, ist schon eine ziemliche Ansage. Aber eigentlich geht es nicht um den Bibeltext in diesem Song. Es geht um -- dich?
b) Vers 1 fängt textlich ziemlich depri an. Kein Wunder, dass du dazu diese Mollakkorde gefunden hast. Gibt dann natürlich ein kleines Problem bei Vers 2, weil der eigentlich fröhlicher sein müsste. Das hast du im nächsten Durchgang mit der Bridge gelöst, die nicht nur inhaltlich positiver ist.

Zum Arrangement:
a) Dass "es sich zieht", finde ich ein wenig in den einzelnen Teilen wieder: Beim Vers ist es noch OK mit 4 + 5 Takten - da wird es im zweiten Teil nur ein Takt mehr. Würde ich eher unter "interessant, auflockernd" verbuchen. Beim Chorus ist die Wiederholung der letzten zwei Takte (6 + 6 + 2) dann schon mehr Geschmacksache - könnte man an dieser Stelle vermutlich straffen, wenn man das will.
b) Mit der Bridge kommen nochmal ein paar neue Impulse. Aber nicht in der Instrumentierung etc. Da ließe sich vielleicht noch etwas variieren.
c) Vermutlich ist das jetzt eine musikalische Skizze. Evtl. bekommt man mit einer zweiten Singstimme oder einem (BG-) Chor beim Chorus noch etwas Abwechslung.

Zur Ausführung:
Wie gesagt: Ich denke, deine Aufnahme ist jetzt mal eine erste Skizze. Die Instrumentierung ist schon ziemlich ausgearbeitet: gezerrte Gitarre, Akustik-Gitarre, Synth? Ist eigentlich ein Schlagzeug dabei? Ein bisschen (Körper-)Spannung fehlt noch im Rhythmus: Manches scheint nicht so ganz 'on point' zu sein. Noch ein bisschen zu relaxed. Ob man da noch etwas mehr Achtel/Sechzehntel hineinbringen kann (Vorschlag: funky) - könnte sein.

Aber im Grunde war ich schon versucht zu fragen: Darf man den Song benutzen? (ich dachte an Text/Melodie) Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht?
 
Vielen Dank für's Anhören und die Kommentare.

@BlakeWilder
ja, der Song könnte sicherlich mehr grooven. Die funky Richtung ist aber persönlich nicht so mein Ding. Das Stück im Video macht aber schon Spass.

@FZiegler
Danke für deinen sehr ausführlichen Kommentar

Zum Text
a) Der Text ist ja nicht nur durch den Bibelvers der Jahreslosung, sondern auch durch den Kontext von Hagar's ziemlich harter Geschichte inspiriert. Sie begegnet als Ägypterin dem lebendigen Gott Israel's (und heute der Christen) und sagt "Du EIN Gott...", kennt also wahrscheinlich andere ägyptische Götter. Von denen ist sie hier vielleicht auch gerade enttäuscht. Daher hat sie Gott sicherlich nicht gleich als allumfassenden Schöpfer und Vater gesehen.
Wenn ich Jahreslosungen vertone (das dritte Mal für mich), dann mit dem Ziel, ein Lied zum Mitsingen für unsere Gemeinde zu machen. Und hier kommt dann auch die Ergänzung "mein Vater", die jeder für sich persönlich singen kann, so wie auch im "Vater unser" Gebet. So wie Hagar sind ja auch heut Menschen in verzweifelten Situationen.
b) Ja. Aufgrund der beschriebenen verzweifelten Situation sollte der erste Vers depri sein. Im zweiten Vers habe ich einige Moll-Akkorde durch Dur-Akkorde ersetzt und etwas anders arrangiert. Da ich die Melodie zum Mitsingen gleich lassen wollte, war das nicht so einfach, den Stimmungswechsel zu transportieren. Damit bin ich auch nicht ganz zufrieden.

Arrangement
Die Musik ist zwischen Weihnachten und Neujahr entstanden, nachdem ich vorher einge Zeit über dem Text gegrübelt hatte.
a) Das Ende vom Chorus könnte man ggf. straffen. Geschmackssache, wie Du schon schreibst. Ich wollte nicht einfach die einmal gesungene Zeile mit einer Abwärts-Melodieführung zum Abschluß bringen. Das war mir zu sehr vorhersehbar und ich habe daher nach einer Variante gesucht. (Wenn ich für einen Bekannten Aufnahmen mache, bin ich oft derjenige, der als Hörer Kürzungen vorschlägt. Von daher sind solche Kommentare schon hilfreich, auch wenn die Entscheidung dann beim Künstler bleibt)
b) Die Instrumentierung und auch die Rythmik variiert schon etwas zwischen den Strophen, den Refrains und der Bridge, um im Stück eine Steigerung zu erreichen. Könnte ggf. noch deutlicher sein.
c) In den Refrains und der Bridge würden weitere Stimmen sicherlich nochmal eine schöne Ergänzung sein. Der Gesang geht sowieso immer besser, als mein eigener.

Ausführung
Das Schlagzeug kommt aus dem EZDrummer3 Plugin und gefällt mir persönlich schon ganz gut. Zumindest die beste Möglichkeit, die ich habe. Ob der Groove durch mehr Schläge, oder auch weniger und bessere Akzentuierung weiter unterstützt werden kann - ich bin mir da auch noch nicht sicher.
Die E-Gitarrenparts sind stellenweise nicht rythmisch genau. Das ist eine Schwachstelle und ich war mit den Sounds auch noch nicht zufrieden. Da muß ich mich insgesamt noch mehr einarbeiten.

Verwendung
Es kann gern verwendet werden. Text, sowie einen Notenexport aus der DAW könnte ich ggf. als PN zur Verfügung stellen. Als Gegenleitung hätte ich gern nur die Info, wann und wo es verwendet wird und ggf. eine Aufnahme davon. Mich würde eine andere Interpretation sehr interressieren.
 
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Ich habs mir komplett angehört, und mir gefällts ganz gut! Man könnte herum meckern, dass dies oder jenes nicht so professionell ist, aber ich will mal das nennen, was mir positiv aufgefallen ist.
1. Die Gesamtidee. Ich hab den Eindruck, dass du von Anfang an wusstest, wo du mit dem Lied hinwillst. Das zeigt sich darin, wie sowohl der Text als auch die Musik fließen.
2. Die Harmonien und Melodie find ich wirklich interessant. Das Lied bleibt zwar (glaube ich?) in der gleichen Tonart, aber Harmonien und Melodie sind im Zusammenspiel so komplex, dass sich an ein paar Stellen Modulationen andeuten, ohne dass sie tatsächlich passieren – aber auch ohne dass man als Hörer in die Irre geführt wird.
3. Mir gefällt, wie du den Rhythmus in der Bridge wechselst. Das hab ich nicht erwartet, aber für mich hat es sehr gepasst.
4. Auch in der Bridge: die A-Gitarren klingen für mich oldschool nach 70er-Jahren. Das war zwar lange vor meiner Zeit, aber ich mags! =)

Die Sache mit Hagar seh ich genau so wie du – vieles im AT ist ja rein deskriptiv. Aber in der Geschichte mit Hagar und Ismael wird sichtbar, dass Gott ein fürsorglicher Vater ist, der sich in seinem Wesen grundsätzlich von allen Göttern unterscheidet, den die Menschen über die Jahrtausende so angebetet haben. Von daher: Ich finds toll, dass du den Gedanken so aufgegriffen hast. Dass Gott mich sieht, ist so eine wertvolle Erkenntnis, dass sie es wert ist, sich mehr damit zu beschäftigen!
 
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Habe mir deinen Song auch angehört und finde ihn richtig gut
Schön dass du einen christlichen Text verwendest
 

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