Hi,
um Sagmeister nicht Unrecht zu tun: Sein Buch ist umfassend, übersichtlich, gut aufgebaut, schlüssig und es ist wirklich alles drin, was man als Jazzer so an grundlegenden Dingen braucht. Für einen Anfänger wie ich einer war (und eigentlich noch immer bin), ist das Buch nur etwas trocken. Außerdem arbeitet Sagmeister meiner Meinung nach ein bisschen zu oft mit dem erhobenen Zeigefinger.
Ich kann für Anfänger vor allem Jamey Aebersolds "Ein neuer Weg zur Jazzimprovisation" empfehlen. Es hat nicht diesen gitarrenspezifischen Ansatz, sondern vermittelt vielmehr, wie man für alle Musikinstrumente die trockene Theorie einer dorischen Tonleiter gleich in Musik (Dreiklänge, Vierklänge, Terzen, Quinten, Septimen, Nonen etc.) umsetzt. Dafür sollte man allerdings schon einigermaßen wissen, wo seine Töne so ungefähr liegen (wenigstens in der ersten Lage). Seine Playalongs sind natürlich wie immer hervorragend und es macht von der ersten Sekunde an riesig Spaß, dazu zu spielen und zu improvisieren.
Joachim Vogels 'Jazz Guitar Basics' kann ich vor allem wegen den gut gemachten Übungstracks empfehlen. Für mich gilt beim Jazz vor allem: Nicht gleich von Anfang an allzuviel Theorie pauken, sondern lieber die Grundlagen lernen und wissen, wie man sie effektiv in der Praxis einsetzt. Dazu gehören für mich vor allem die 7 Modes jeder Durskala, zu wissen, wo seine Terzen, Quarten, Quinten, Septimen etc. liegen und so weiter. Damit (und mit guten Playalongs oder einer guten Band) kann man schon so viel gute Musik machen, das glaubt man gar nicht!
Viel Spaß! Gruß, Alex