Jupiter Junior Test

  • Ersteller Klangbutter
  • Erstellt am
Klangbutter
Klangbutter
HCA Akkordeon-Spieltechnik
HCA
Zuletzt hier
03.05.24
Registriert
03.10.10
Beiträge
5.032
Kekse
66.638
Ort
Sachsen Anhalt
Hier ist ein kleiner Anspiel-Test eines Jupiter Junior.

Ich bin ziemlich begeistert von dem Teil. Die flache Doppel 8 rechts ist einfach lebendig und kräftig und hat Charakter. Es ist ausgewogen und spricht ganz gut an - in allen Dynamikbereichen! Links fehlt mir nur ein Register zum Abschalten der oberen Oktave, damit man es dort weicher machen kann.

Man muß aber auch sagen, dass im MI die 2. Hilfsreihe fehlt,
Im MII fehlen die Verminderten, die Septakkorde sind mit Grundton und die Akkordlage ist von G-F#1.
Im MIII fehlt die Hilfsreihe, die sonst auf der Dur-Reihe liegt. Also rutscht das ganze System dichter an die Grundbässe heran.
Das zwang mich auf beiden Seiten zu ungewöhnlichen Fingersätzen...
Aber dafür ist der Tonumfang enorm, und es bleibt wahnsinnig kompakt und klingt gut.

Jupiter Junior


Wer mag, kann auch mit den alten Tests vergleichen

Pigini Studio B2.

Borsini Etude II

ZeroSette B16 C52 Converter
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Hallo Klangbutter,

interessanter Test mit einem gut klingenden Instrument, wobei: Aussagekräftiger wäre er mit einer "trockenen" Aufnahme, oder ist das der natürliche Hall Deines Wohnzimmers ;)?
 
Da hast Du recht. Hab ich nicht dran gedacht. Soll ich ändern?
Wäre noch möglich , aber ich denke auch, dass die Klangfarbe und Lautstärkeverhältnisse gleich bleiben würden.
 
Hallo Klangbutter,

vielleicht ein zusätzliches Video? So hätte man auch den 1:1-Vergleich von "dry" zu "wet".
 
Ok - kommt.
Dauert aber noch einen Tag - der Upload ist so grottig langsam.:rolleyes:
 
Hallo, Klangbutter,

schönen Dank für diesen Test, wenn ich die Jupiter-Instrumente höre, bedaure ich oft, daß ich Taste spiele und nicht Knopf und, daß mein Gehalt nicht etwas üppiger ist :D. Ein Vergleich mit den anderen Tests ist, was die Klanglichkeit betrifft, nur schwer möglich, da die Aufnahmesituationen sehr verschieden sind. So eine schöne gleichmäßige Ansprache der Bass-Zungen hätte ich auch mal gerne auf meiner Pigini.

Gruß
Reini2
 
Hm. Die Aufnahmesituation ist eigentlich nicht so verschieden. Nur beim Pigini hatte ich lediglich den Kameraton.
Ansonsten nehme ich immer an der gleichen Stelle auf (Siehe Couch, Jupiter, Zero Sette und Borsini), immer im gleichen Abstand (ca. 25 cm).
Nur bei Zero Sette hatte ich nicht auf hohen Pegel geachtet, das muß man lauter hören.
Zugegeben - die Mikros sind zufällig gewählt, aber die Unterschiede sind auch marginal und können die wichtigen Dinge wie Ansprache und Sound nicht wirklich verfälschen. Auch der Hall nicht.

Aber ihr habt recht. Eigentlich müßte man ein Standardrepertoire, Standard-Tests und ein immer gleich bleibendes Technik-Setup haben - so richtig Labor-mäßig.

Leider kriege ich das irgendwie nicht hin. Sobald ich ein Instrument in die Hand nehme, drängen sich Sachen auf - bestimmte Melodien oder Spielweisen, auf die ich mit dem anderen Instrument nicht kommen würde.

Falls ich weitere Test machen kann werde ich darauf achten. Versprochen. Könnte sein, dass ich schon bald ein Pigini B3 bekomme.
 
Wieder mal ein wunderbarer Test von Klangbutter! Vielen Dank :great:
Auch ich bedaure bei solchen Tests, dass ich kein Knopf und kein Converter spiele, v.a. weil die Knoppers einen Klangbutter haben, der so aufschlussreiche Tests macht.... :rolleyes:

Ich lerne enorm viel, wie ein Profi ein Gerät beurteilt, also auch unabhängig von Knopf & MIII. Da spielt es auch keine Rolle, dass es keine gleichbleibende Testanordnung ist, viel mehr finde ich gerade das spannend, dass der Charakter eines Instrumentes herausgestrichen wird.

Beim Jupiter Junior könnte ich mir vorstellen, dass das für Tango und als Bandoneon-Substitut einsetzbar wäre. Viele Spieler sind ja auf der Suche nach einem Instrument mit so einem Charakter.

Für Vergleiche füge ich noch die Links zu den entsprechenden Fäden im Forum hinzu. Die Beiträge und Kommentare sind sehr interessant, ebenso wie die Videos:

https://www.musiker-board.de/chromatische-akkordeons-akk/512281-pigini-studio-b2.html

https://www.musiker-board.de/chroma...559-borsini-etude-ii-anfaengerinstrument.html

https://www.musiker-board.de/chroma...sch-welches-instrument-fuer-den-einstieg.html
 
Aber ihr habt recht. Eigentlich müßte man ein Standardrepertoire, Standard-Tests und ein immer gleich bleibendes Technik-Setup haben - so richtig Labor-mäßig.

Leider kriege ich das irgendwie nicht hin. Sobald ich ein Instrument in die Hand nehme, drängen sich Sachen auf - bestimmte Melodien oder Spielweisen, auf die ich mit dem anderen Instrument nicht kommen würde.
Und das ist gut so (finde ich).

Denn also letztes Jahr bei der "Akkordeon-Blindverkostung" ein und derselbe Spieler alle zum Test stehenden Instrumente auf die gleiche Art und Weise möglichst gleichartig spielte (auch immer die gleichen Stücke), waren von Gola über Musette-Instrument bis Alpstar alle gleich. Es war für den Zuhörer (der die gespielten Instrumente nicht sah) fast unmöglich, das eine vom anderen zu unterscheiden; nur wenige erkannten ihr eigenes Instrument. Wenn aber die verschiedenen Instrumente so gespielt wurden, wie es zum jeweiligen Instrument passte, dann lagen Welten dazwischen.

Deshalb machst Du es (in Meinen Augen) genau richtig, wenn Du mit unterschiedlichen Instrumenten auch unterschiedliche Stücke spielst - eben die, die das Instrument Dir jeweils aufdrängt. Das ist über den Charakter des Instruments viel aussagekräftiger, als wenn Du immer die gleichen 2 oder 3 Stücke und ein paar Tonleitern und/oder Akkorde spielen würdest.

Gruß,
INge
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hier nochmal der ganze Test ohne Hall.

Jupiter Junior ohne Hall

Mich würde wirklich interessieren, ob das die Beurteilung sehr beeinflußt und wäre für Kommentare dankbar.
 
Hallo Klangbutter,

Danke! Ohne Hall oder sonstige Effekte finde ich die Beurteilung eines Instruments immer einfacher, denn der Klang ist dann "ehrlicher" bzw. realistischer. Nicht umsonst spricht man manchmal auch von "Gnadenhall" ;).
 
Hm. Die Aufnahmesituation ist eigentlich nicht so verschieden. Nur beim Pigini hatte ich lediglich den Kameraton.
Ansonsten nehme ich immer an der gleichen Stelle auf

Beim Vergleich mit der Pigini-Aufnahme bin ich zunächst einmal in die Falle getappt mich durch die Optik des Videos beeinflussen zu lassen. Das war natürlich etwas unprofessionell. Trotzdem ist es so, daß auf den Videos ( Jupiter + Pigini) Deine Stimme unterschiedlich klingt. Daran mache ich fest, daß nicht nur die Instrumente unterschiedlich sind, sondern auch die Aufnahmesituation.
Borsini und Zero Sette habe ich dann nur noch oberflächlich betrachtet und den Hall auf den Raum bezogen, nicht auf das Aufnahmegerät. Auch das war nicht sehr professionell von mir.
Wie ich schon erwähnt habe fasziniert mich bei der Jupiter die gleichmäßige Ansprache und, daß die Diskantseite und die Basseite klanglich gleich scheinen. Das ist bei den anderen Akkordeons nach meinem Empfinden nicht so.


Mich würde wirklich interessieren, ob das die Beurteilung sehr beeinflußt
Mich beeinflußt der Hall, wenn ich mir nicht audrücklich bewußt mache, daß der Hall auch zugemischt sein kann. Das liegt vermutlich daran, daß ich höre ob mir der Klang gefällt oder nicht. Dabei gehe ich dann häufig nicht analytisch vor, sondern bewerte nur den Gesamteindruck. Da spielen dann solche Dinge wie Hall, aber auch das erklingende Musikstückeine Rolle. Aber ich werde mich bessern, versprochen.
(Fehler erkannt, Fehler gebannt)


Gruß
Reini2
 
Also bei Pigini liegst Du ja auch richtig. Das fällt aus dem Rahmen, weil das nur Kameraton ist.
Die Pigini-Stücke waren mehr oder weniger der Weihnachtszeit geschuldet.

Bei Borsini ist mir das Klappern gleich aufgefallen, deshalb ging der Test auch gleich damit los. Natürlich sofort auch die Tiefbässe, die im Zusammenklang mit der höheren Oktave überhaupt keinen Stich sehen. Daher mußte ich irgend etwas mit schnellen Basswechseln spielen, damit dieses Manko klar wird. Bei einem Largo hätte man es nicht so bemerkt.

Man müßte beim Test auch evtl. berücksichtigen, wer das Instrument bekommen soll und wie der künftige Besitzer wahrscheinlich spielen wird. Ein Schüler hat keinen so langen Arm. Er wird vermutlich nicht so laut und auch nicht so schnell spielen, wie es im Pigini Video zu sehen ist. Insofern sind die Tests nicht unbedingt realitätsnah.

Aber bei dem Jupiter sieht man klar, man kann langsam, hoch, schnell, tief, leise und laut. Es hat keine gravierenden Schwächen. Es ist nicht mit so vielen Registern ausgestattet (nämlich mit überhaupt keinen :D), aber das sehe ich als Arbeitserleichterung.
Bei Borsini z.B. kommt das Kinderkinn allzu häufig während des Spiels versehentlich auf die sehr leicht läufigen Schalter. Echt lästig. Wie brauchbar die zu schaltende tiefe Oktave musikalisch wirklich ist, steht noch mal auf einem ganz anderen Blatt.

Danke für die Antworten den Hall betreffend. Es ist in der Gesamtheit der oben aufgeführten Möglichkeiten ein Instrument darzustellen einfach noch das Tüpfelchen auf dem i. Wenn schon so viele Behandlungen nicht gleich sein können, dann sollte man wenigstens den Raum gleich lassen, weil es den Gesamteindruck ändert. Das werde ich in Zukunft so halten.

Liebe Grüße
 
Danke, Klagbutter ,
wurde mich noch interessieren wie ist der Tastenhub, wie fühlen sich die Tasten an - leichtgängig oder doch etwas hart oder eher hart-schwer gängig ?
wie ist der Luftverbrauch , hast du auch mal in das Innenleben reingeschaut, ich meine wie solide ist die Verarbeitung dieser Instrumente?
hoffe.... ich hab nicht zu fiel gefragt :)

PS. die Hörproben sind super!

Gruß
Brevis
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Brevis.
Das Gewicht der Knöpfe ist eher hoch, der Hub mittelmäßig. Man braucht Kraft, alles ist solide aber aus Plastik, also nicht hart.
Der Luftverbauch ist sehr in Ordnung - nicht zu hoch aber auch nicht auffallend niedrig.
Das Innenleben habe ich nicht angesehen.
 
Vielen Dank für die Instrumentenvorstellung!

hab mir grad nochmal beide Videos angehört ( also mit und ohne Hall) um mir nochmal im ausgeschlafenen Zustand einen Eindruck davon zu machen.

-> interessantes Instrument!

So wie das Instrument abgestimmt und eingestellt ist, klingt es sehr schön ausgewogen. Sowohl im Diskant, als auch im Bass. Das finde ich schön, denn ich stelle häufig fest, dass hier die Balance oft nicht stimmt und nach meinem Eindruck derzeit bei vielen Instrumenten eher der Bass zu sehr gewichtet wird und für mich dann den Diskant fast schon erdrückt. Und das ist bei demJupiter nicht so - da klingt es einfach so, wie wenn der Bass den Diskant angenehm abrundet oder unterstützt.

Den Diskantklang finde ich interessant, genau so wie Klangbutter das auch beschrieb. Keine Ahnung, wie das Akkordeon aufgebaut ist, aber das Resultat ist jedenfalls ein gut klingendes Instrument geworden.
Auch dass die Basszungen so gut aufeinander abgestimmt sind spricht dafür, dass man hier mit Sorgfalt gestimmt hat - ist (leider) heutzutage auch nicht immer so.

Was ich auf Dauer vermutlich dann doch vermissen würde, sind mehrere Klangfarben. Aber nu gut -dann würds auch wieder größer, schwerer und teurer werden.

So wie´s dasteht, fiind ich das Teil jedenfalls ein gelungenes Instrument!

noch ne Kurze Frage am Rande: Was kostet so ein Teil eigentlich?

Gruß, maxito
 
Hi maxito,

danke für Deine Comments!

Preisangaben ließ ich bei allen Tests außen vor. Es kommt ja immer darauf an, wo man kauft.

Ich habe noch nie eine Preisliste gesehen und im Handel stehen sie auch nicht einfach so herum. Den Grund wirst Du Dir denken können. (Führt mir jetzt hier zu weit.)

Was die Klangfarben betrifft - im Video versuchte ich schon zu beschreiben, dass verschiedene Charaktere in verschiedenen Lagen viel effektiver und brauchbarer sind als ein zweites Register das so ähnlich klingt wie das erste.

Tremolo - ok, das wäre manchmal schön, passt aber so nicht wirklich zum russischen Style.
Man hat ja schon 2x8 flat ... das würde bedeuten, noch einen 3. verstimmten 8 ter einzubauen... und dann ist es wie Du sagst, es wäre die Sache sicherlich nicht Wert und würde auf jeden Fall bedeuten, mit weniger Tönen auszukommen.

Genauso Piccolo. Ich verzichte lieber auf eine Terz, die ich mit 4 Fuss noch oben drauf hätte, oder eine Terz, die ich mit 16 Fuss unten herum geschenkt bekäme wenn ich weiß, dass der vorhandene und mit echten Knöpfen ohne Hilfsmittel zu erreichende Tonumfang sehr gut klingt und funktioniert. Die extremen Lagen klingen bei den kleinen sowieso meistens nicht wirklich sonor und ein zugeschaltetes Register in der mittleren Lage verändert den oft grellen Grundklang kaum sondern verstärkt ihn einfach nur.

Zudem hast Du dann genau den Effekt, den ich immer kritisiere: Spielst Du mit Mischregistern, dann ist immer ein Chor vorneweg, die anderen kommen hinterher oder sind leiser. Je nachdem in welcher Lage Du spielst, herrscht gerade der Chor vor, der eben bequem läuft. Dadurch hat man so einen Einheitsbrei. Spielst Du unten, piepst Dich das Piccolo an, spielst Du oben, hörst Du fast nur noch 16 Fuss.

D.h. Du egal wo Du spielst, es herrscht immer mittlere Lage vor, extrem tief oder hoch bekommst Du nur mit Einzelregistern, und diese dann noch mit dem Bass abzustimmen ... Du weiß was ich meine.

Bei Jupiter findest Du keinen Gemischtwarenladen, bei dem Du die Qual der Wahl zwischen kleinen und großen Pralinen, Bonbons, Marmelade und einer großen Packung Waschmittel hast,

sondern Du bekommst einfach nur Bier - und das schmeckt. (mir jedenfalls) ;-)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben