Kann ich einzelne Reiter der Gotoh-Bridge für meine Les Paul umdrehen, ohne die Saiten-Schwingung zu stören?

bogar
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Um die genaue Tonhöhe am 12. Bund zu erzielen (mit Stimmgerät geprüft), habe ich die Original ABR Bridge meiner Les Paul (Jimmy Page Modell von vor 25 Jahren) gegen eine Gotoh getauscht. Obwohl der Verstellweg von der Brücken-Längsachse / Mitte zu jeder Seite 1,40 mm länger ist als bei der Gibson-Brücke (mit Schieblehre abgegriffen) reicht es für g und E immer noch nicht.

Der gegriffene Ton am 12. Bund ist 1-2 Hertz höher als das Flageolett. Und nein, es liegt nicht an einer verkrampften Haltung meiner Griffhand.

Gibt es klangliche Probleme, wenn die Saite über die falsch herum schräg geschliffene Nut läuft (richtig herum: abfallend zum Tailpiece, 180° gedreht: aufsteigend zum Tailpiece)? Immerhin entsteht beim gedrehten Reiter ein spitzer Kontakt mit der Saite, während die korrekte Orientierung eine sanftere Auflage ergibt. Wie sind dazu die Erfahrungen?

IMG_7581.jpeg
IMG_7582.jpeg
 
Kannst du umdrehen. Es gibt keine Probleme.
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Die Bolzen musst du aber auch tauschen: die Bridge sitzt nicht ordentlich drauf, weil die Löcher zu groß sind... Oder täuscht das Foto?
 
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Die Bolzen musst du aber auch tauschen: die Bridge sitzt nicht ordentlich drauf, weil die Löcher zu groß sind...
Au Mann! Danke vielmals! Das habe ich erst gar nicht gesehen. Hatte mich schon gewundert, warum extra Bolzen mit der Bridge mitgeliefert wurden. Dann muss ich die Höhe der Einschraubung abmessen und mit den neuen Bolzen einstellen (den Arbeitsgang hatte ich mir sparen wollen ;-)

Vielen Dank nochmal! Ich mache mich dran. Muss allerdings noch diese Mini-Maulschlüssel mit 4 mm Schlüsselweite besorgen.
 
Klar, gern! Vielleicht kriegst du dadurch sogar noch den fehlenden Millimeter Saitenlänge für die richtige Intonation, ohne die Reiter umdrehen zu müssen.
 
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Die vorgekerbten Reiterchen darf man auch ruhig korrekt für die Saiten kerben...
 
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Oh! Die alten Gewindestangen haben Ø 3,50 mm, die neuen Ø 3,85 mm. Dafür müsste ich die Bohrungen im Korpus um 0,35 mm aufweiten. Dann kann man die alte Brücke nicht mehr zurücktauschen. Ist bei so einer Heritage Gitarre nicht so gut. Wenn die Gitarre einmal an einen Sammler gehen soll, der Sondereditionen wertschätzt, kann er sie nicht mehr in den Originalzustand versetzen. Ich überlege jetzt, ob ich die Durchmesser-Differenz von 0,175 mm durch irgendein biegsames Material ausstopfen kann. Eine Hülse mit 0,175 mm Wandstärke wäre toll.
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Die vorgekerbten Reiterchen darf man auch ruhig korrekt für die Saiten kerben...
Äh, verringere ich dann nicht die Höhe der betreffenden Saitenführung? Ich hätte ja gerne eine Brücke ohne vorgefertigte Kerbungen bestellt, habe aber keine gefunden.
 
Sorry, klärt mich einmal auf... Was für "Bolzen"?
 
Ich überlege jetzt, ob ich die Durchmesser-Differenz von 0,175 mm durch irgendein biegsames Material ausstopfen kann.
Kann man machen. Vielleicht kann man etwas Isolierband auf die alten (dünneren) Bolzen wickeln, damit die neue Bridge passend sitzt, vorausgesetzt der Bolzenabstand (die Zentren) übereinstimmen.

Eine Frage, nur um sicher zu gehen: die Gitarre ist sonst gut eingestellt (Saitenhöhe, Neck Relief etc.)? Weil da kann man einiges rausholen für die Oktavreinheit. Ist der Tausch der Brücke überhaupt unabdingbar? Vielleicht kann ein kompensierter Sattel helfen und einfacher zu tauschen? Nur Ideen, ich hab die Gitarre ja nicht gesehen...

Äh, verringere ich dann nicht die Höhe der betreffenden Saitenführung?
Ja, das muss dann gleichmäßig gemacht werden, damit es zum Boardradius passt.

Sorry, klärt mich einmal auf... Was für "Bolzen"?
Verstehe die Frage nicht. :nix: Wie heißen denn die Teile Richtig, und warum so Fett markiert in deiner Frage?

1000002583.jpg


Hier ist auch die Rede von Bolzen:

1000002586.png
1000002587.png


:nix:
 
Kann man machen. Vielleicht kann man etwas Isolierband auf die alten (dünneren) Bolzen wickeln, damit die neue Bridge passend sitzt, vorausgesetzt der Bolzenabstand (die Zentren) übereinstimmen.

Eine Frage, nur um sicher zu gehen: die Gitarre ist sonst gut eingestellt (Saitenhöhe, Neck Relief etc.)? Weil da kann man einiges rausholen für die Oktavreinheit. Ist der Tausch der Brücke überhaupt unabdingbar? Vielleicht kann ein kompensierter Sattel helfen und einfacher zu tauschen? Nur Ideen, ich hab die Gitarre ja nicht gesehen...
@pat875a5 , danke für Deine Tipps! Mit Iso-Band hätte ich Sorge, dass diese als Schwingungsdämpfer in der Ebene Richtung Hals wirken könnten. In Richtung Bolzenachse – also in der Übertragung der Schwingung auf den Korpus – hätte ich keine Bedenken, da die Brücke ja Metall auf Metall auf der Rändelmutter aufliegt.

Kompensierter Sattel ist nicht nötig oder hilfreich: Alle gegriffenen Töne und Akkorde vom 0. Bund bis zum 5. Bund sind absolut rein.

Ich habe stattdessen für beide Bolzen aus Bindedraht ein kleines "U" gebogen und dieses in die jeweilige Bohrung neben den Bolzen genau in Richtung Tailpiece gesetzt. Die beiden Enden / Schenkel des "U"s des Drahtes liegen etwa in 120° Öffnungswinkel am Bolzen an. Der Draht wird durch den Saitenzug in Richtung Hals an den Bolzen angepresst und dadurch fixiert, so dass ich für den Spalt zwischen Bolzen und Bohrung in Richtung Hals keine weiteren Distanzstücke benötige. Im Ergebnis ist die Bohrung der Brücke nun wieder über dem alten Bolzen zentriert.

Zu Deiner Frage (ist definitiv berechtigt!):

Ja, die Gitarre ist für mich optimal eingestellt und hatte immer Regular Saiten drauf (010, 013, 017, 026, 036 und 046). Die Saitenlage und den Truss Rod habe ich noch nie verändert, da diese Paula mir immer sehr gut in der Hand gelegen hat. Und ich habe den direkten Vergleich zu diversen Fender (Strat und Tele) und Gibson (SGs) immer zur Hand. Ich bin ein Freund von Attack beim Saitenanschlag (B. B. King ist zum Beispiel ein Meister der Anschlagdynamik; ich spiele Hard Rock und Blues Rock) und gehe nicht auf Minimal-Saitenlage.

Wie gesagt, die Gitarre ist halsmäßig sehr gut für meine Spielweise eingestellt. Ich werde also die Reiter für g und E um 180° drehen, da die gegriffene Saite beim üblichen Anpressdruck meiner Griffhand-Finger immer noch 1-2 Hertz über dem Flageolett in der Oktave (am 12. Bund) tönt. Ich bestelle mir jetzt erstmal Mini-Maulschlüssel für die Gotoh-Muttern (4 mm Maulbreite), um die Reiter auf ihrer Gewindestange wenden zu können.

IMG_7586.jpeg
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Bei der neuen Bridge müssten doch andere Bolzen dabei gewesen sein.

1753606456099.png


Auf deinem Foto im Eröffnungspost kann man doch erkennen, das die Bohrung fast den doppelten Durchmesser der 1/8 Zoll Schrauben hat. Die Bolzen dafür haben ein M8 Gewunde mit einem hohen 6mm Schlitzschraubenkopf. Die orginal Bridge hat durchgehende 1/8 Zoll Schraube
1753606576637.png

Dafür wirst Du wohl keine passenden Adapter finden. Das einzige, was mir da einfällt, sind solche Gewindemuffen:

1753607017391.png


Und Du wirst dir wohl einen Wolf suchen, bis Du - wenn überhaupt - die passende Hülsen gefunden hast.
Warum willst du nicht die Einschlaghülsen tauschen, das ist auch reversibel.


View: https://www.youtube.com/watch?v=RDBzMzUlvJk
 
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Bevor ich eine andere Brücke einbaute, würde ich zuerst nochmal die Oktavreinheit richtig überprüfen. Vielleicht braucht es ja gar keine neue Brücke?
Der Vergleich am 12. Bund mit dem Flageolettton ist nicht sonderlich genau. Deutlich besser funktioniert die Einstellung meiner Erfahrung nach, wenn man den gegriffenen Ton am 3. und 15. Bund vergleicht.
 
Ich bestelle mir jetzt erstmal Mini-Maulschlüssel für die Gotoh-Muttern (4 mm Maulbreite), um die Reiter auf ihrer Gewindestange wenden zu können.
Das wird so nicht funktionieren, vermute ich.
Die Muttern sind üblicherweise mit der Einstellschraube verklebt. Die Mutter muss sich ja mitdrehen können, sonst funktioniert die Schraube nicht als Einstellschraube. ;)

Gruß, Stefan
 
Ansonsten fiele mir nur eine Sonderanfertigung an. Nashville Brücke, aber mit den kleineren Bohrungen einer ABR Brücke. ABM könnte das z.B. fertigen.
 
Danke für die vielen freundlichen Tipps!
 
Soweit ich weiß, kann man bei den Gotoh Brücken die Reiter nicht drehen. Ich habe das nie hinbekommen.
Hast du denn bei der Gibson Brücke schon mal die Reiter umgedreht? Bei der geht es nämlich.
 
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