Kann man hoch singen lernen?

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Sterntanz
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Ich grüße euch. Ich bin weiblich 21 und im Singen schon ein Bisschen erfahren. Seit ungefähr 2 Jahren singe ich. Unterricht hatte ich schon eine Zeit lang, ungefähr ein halbes Jahr. Da bin ich auch gut mit voran gekommen. Bzgl Unterricht habe ich nun jedoch für unbestimmte Zeit eine Pause eingelegt. Gesanglich und anatomisch war alles ok, nur konnte ich erstmal nicht weiter kommen, weil die Lockerheit und das Loslassen einfach gefehlt hat. Da habe ich mir gesagt, dass ich erstmal aktiv an mir arbeite, weil ich schon finde, dass die Psyche beim Singen schon auch mit eine Rolle spielt.

Nun habe ich seit einiger Zeit in der ich das Singen komplett auf eis gelegt hatte und das "an mir arbeiten" in den Vordergrund stellte, ab und zu mal wieder probiert, Stücke von damals zu singen. Die Freude war groß, denn die gesangliche Verbesserung war deutlich zu hören. Ohne was am Gesang gemacht zu haben, einfach weil ich an mir selbst gearbeitet hatte. Allerdings sehe ich mich, was das "an mir arbeiten" betrifft, noch lange nicht am Ziel. Doch paralell dazu möchte ich ab und zu einfach mal wieder ein Bisschen Singen. Ganz einfache Stücke die ich kann, ohne dass es momentan darum geht, gesanglich weiter zu kommen.

So viel zu mir. Nun zu meiner Frage.

Vom Stimmfach bin ich ein Sopran. Allerdings habe ich so meine Probleme mit höheren Tönen. Wobei, so hoch ist das eigentlich nichtmal, als Sopran sollte das glaube ich schon singbar sein. Ab h' und c' ungefähr. Ich weiß nicht, ob es ein gesangstechnisches Problem ist, oder ob ich es vielleicht mit dem "an mir arbeiten" irgendwann später in den Griff bekomme, es aber einfach nur noch ein Weilchen dauert, bis ich mit dem "an mir arbeiten" einfach weiter fortgeschritten bin. Gibt es denn vielleicht irgendwelche Übungen, wo man das Singen höhere Töne trainieren kann?

Meine Lehrerin damals sagte, die Töne treffe ich wunderbar. Und von der Höhe würde ich das auch singen können. Also rein logisch müsste es ja klappen. Aber das tuts irgendwie nicht so richtig. Wenn ihr mir jetzt ratet, dass ich erstmal noch weiter an mir arbeiten soll, dann lasse ich das mit den "höheren" Tönen erstmal und probiere in ein paar Monaten wieder, ob es dann besser klappt. Was die Technik betrifft, ist die Atemstütze da, der Mund weit genug offen, der Hals ist locker und ich nutze die damaligen Tips der Lehrerin. Also irgendwie ein Rätsel^^

Sorry für den langen Text und ein herzliches Dankeschön an alle, die mir irgendwie helfen können. Lg Sterntanz.
 
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Liebe Sterntanz,
unabhängig vom Stimmfach gibt es für jeden Sänger/in eine Wohlfühllage, und Sopran zu sein heißt nicht automatisch, daß man auch gerne hoch singt. Manche Soprane - und ich bin einer, zumindest gewesen - singen gerne tief.

Aber eine leichte Höhe hat natürlich auch sehr viel mit einer guten Technik zu tun und mir ist nicht ganz klar, was Du mit "an Dir arbeiten" meinst.
Meine Erfahrung mit mir selbst und mit vielen, vielen Schülern ist: man kann eine Persönlichkeit nicht verändern. Man sollte vor allem nicht gegen sie ankämpfen. Wer z.B. verstandesbetont und kopflastig ist, der wird das auch bleiben, da kann ich noch so oft sagen: laß los, schalte den Verstand aus , etc. blabla. Das ist Vergewaltigung einer Persönlichkeit und ich mache das überhaupt nicht mehr. Viel sinnvoller und effektiver ist es, mit diesen Eigenschaften zu arbeiten und nicht gegen sie !
Loslassen, ja, das ist schon wichtig, aber das sagt sich so leicht.... vielleicht verfolgst Du da etwas, das deinem Naturell nicht entspricht und von daher auch nicht viel Erfolg haben wird ?
Und hilfreich wäre sicher eine Hörprobe....
 
Ach ja, die Ferndiagnosen ... :)

Grundsätzlich kann mensch so hoch singen lernen, wie es der Stimmumfang hergibt. Meinst du mit h', c' wirklich die auf/über der mittleren Notenlinie im Violinschlüssel? Das wäre für einen Sopran sehr tief, selbst ein Alt sollte höher kommen.

Meine nicht vorhandene Kristallkugel sagt, dass Du vielleicht die "Bruststimme" versuchst hochzuziehen; das geht ziemlich genau ab diesem Bereich in die Hose. Hast Du vielleicht die Möglichkeit, eine Hörprobe von Dir einzustellen? Dann ist es leichter, dazu etwas zu sagen.

Was spricht eigentlich dagegen, an Deiner Psyche zu arbeiten und parallel dazu GU zu nehmen? Für mich geht das Hand in Hand und koppelt mitunter heftig zurück aufeinander :)

Die Grundpersönlichkeit kann man nicht ändern, das sehe ich auch so, aber ich habe die Erfahrung gemacht und beobachtet, dass viele, viele Leute durch was auch immer in eine Schablone gepresst worden sind, in die sie gar nicht passen. Sie haben dann oft ein Bild von sich, das ihrem eigentlichen Naturell gar nicht entspricht. Und daran, nämlich die wirkliche eigene Persönlichkeit zu entdecken und anzunehmen, lässt sich sehr gut arbeiten, meiner Erfahrung nach :) Es tut nur mitunter heftig weh.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vom Stimmfach bin ich ein Sopran. Allerdings habe ich so meine Probleme mit höheren Tönen. Ab h' und c' ungefähr.

Du meinst vermutlich h' und c'' ?
Bist du sicher, dass du ein Sopran bist? Wenn du erst ein halbes Jahr GU hattest, kann man das ev. noch gar nicht sicher sagen. Für die Einteilung in die Stimmlage ist zwar einerseits die Stimmfarbe, das Timbre wichtig, andererseits aber auch die bequeme Lage. Wenig ausgebildet muss die noch nicht allzu hoch sein, aber wenn du bereits bei c'' Probleme kriegst...:gruebel:

Ich weiß nicht, ob es ein gesangstechnisches Problem ist

Mangelnde Höhe (innerhalb seiner Stimmlage) ist fast immer ein technisches Problem! Abgesehen von selber kreierten psychischen Höhenangstblockaden ;) Aber nach nur einem halben Jahr GU würde ich eher vermuten, dass da noch stimmtechnische Voraussetzungen fehlen.

Gibt es denn vielleicht irgendwelche Übungen, wo man das Singen höhere Töne trainieren kann?

Ich würde davon abraten, selber was zu versuchen. Ist dann die Gefahr, dass du dir was falsches angewöhnst. Solange du ohne Unterricht singst, besser nur ganz bequeme Übungen und Stücke auswählen!


Und zu deinen Bemerkungen zu Losgelassenheit und Psyche:
Natürlich spielt das beim Singen eine Rolle, eine sehr grosse sogar :) Aber, zumindest im klassischen Gesang (könnte mir aber vorstellen, ist auch bei anderen Gesangsstilen so?), kommst du nur mit Lockerheit allein leider auch nicht zum Ziel. Die klassische Technik zu erarbeiten bedeutet erst einmal viel (mitunter harte!!) Arbeit an sich und seinem Instrument Stimme. Erst wenn da die wichtigen Kriterien erfüllt sind und dann das Ganze zudem locker und losgelassen angegangen wird, kann man das Optimum aus seiner Stimme herausholen. Es ist ein bisschen vergleichbar mit einem Ballett-Tänzer: das Endprodukt wirkt total mühe- und schwerelos, aber wir alle können uns vorstellen wieviel Blut, Schweiss und Tränen vergossen werden müssen, bis man dahin gelangt ist!
 
Hallo ihr beiden. Habt vielen lieben Dank für eure Antworten.

Sopran zu sein heißt nicht automatisch, daß man auch gerne hoch singt

Achso. Ich hab mir das als Laie immer so vorgestellt, dass das hoch singen können irgendwie zum Sopran sein dazu gehört. Nicht als Muss, aber als "sollte". Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich es bisher einfach nicht anders kenne. Am schönsten klingt es bei mir, wenn ich mit Mischstimme singe. Da fühle ich mich am wohlsten, es klingt am Besten und ist bei mir einfach das natürlichste. Aber ich bis in welche Höhen man mit der Mischstimme kommen kann, irgendwann ist da doch sicher auch die Grenze, wo es mit der Mischstimme nicht mehr höher geht, oder?

mir ist nicht ganz klar, was Du mit "an Dir arbeiten" meinst

Das ist ein Bisscher schwer zu erklären. Also, nichts an meiner Persönlichkeit ändern, aber wie moniaqua gesagt hat, an der Psyche arbeiten, vielleicht auch so manche Lebenseinstellung oder Sichtweise ändern, bisschen weiser, einsichtiger und ausgeglichener werden. Sowas meine ich damit. Auch bisschen reifer werden usw. Ich muss dazu sagen, ich war Spätentwickler. Wo die meisten am Ende ihrer Pubertären Phase waren, hat die bei mir erst noch begonnen. Vielleicht kann man es mit "psychischer Entwicklung" irgendwie verständlich beschreiben. Weißt du was ich meine?

vielleicht verfolgst Du da etwas, das deinem Naturell nicht entspricht und von daher auch nicht viel Erfolg haben wird?

Mh, ja das könnte durchaus sein. Aber wie gesagt, irgendwo her hatte ich die Erwartungshaltung an mich selbst, als Sopran würde das hoch singen können irgendwie dazu gehören. Wenn das ja nun aber gar nicht so der Fall zu sein scheint, und ich als Sopran auch in etwas tieferen Gewässern planschen kann, würde mich das wirklich freuen! Und ich muss dazu sagen, sowohl bei der aller ersten Lehrerin, wie bei der letzteren wurde ich auf das "hoch singen" getrimmt, als ob es selbstverständlich wäre, dass es zum Sopran sein dazu gehört. Vielleicht denke ich das deswegen.

Meinst du mit h', c' wirklich die auf/über der mittleren Notenlinie im Violinschlüssel?

Oh entschuldige, das sollte h und c'' heißen. Mein Fehler. Ich hab mir gerade nochmal ein Lied angeguckt, c'' schaffe ich zwar schon noch, den Ton treffe ich zwar auch, aber es ist irgendwie nicht "meins". Es fühlt sich unschön an und ich will das irgendwie auch gar nicht singen. So f' g' a' plus minus in dem Bereich fühle ich mich im Grunde am wohlsten. Aber, was mir gerade aufgefallen ist, das c'' bei dem einen Lied finde ich blöd, aber bei nem anderen Lied ist das irgendwie gar kein Problem. Oder könnte das vielleicht zufällig an der Art/Genre des Liedes liegen?

Was spricht eigentlich dagegen, an Deiner Psyche zu arbeiten und parallel dazu GU zu nehmen?

Theoretisch nichts. Nur für 40Euro pro 45min kann ich sowieso nicht jede Woche Gesangsstunden nehmen. Und wenn ich dann das Gefühl habe, im Unterricht momentan auf der Stelle zu stehen und nicht weiter zu kommen, möchte ich mir das Geld erstmal sparen, bis ich mit dem Gesangsunterricht dann für mein Empfinden wieder gesangliche Verbesserungsmöglichkeiten habe. Vielleicht aber auch einfach nur, weil ich mich dann überfordert fühle, mich um beides (gesangliche und persönliche Entwicklung) gleichzeitig zu kümmern^^

in eine Schablone gepresst worden sind, in die sie gar nicht passen.

Ja da hast du Recht, das könnte es auch ganz treffend beschreiben. Ich danke euch nochmals, für eure Hilfe! Ist die Hörprobe eigentlich egal was für ein Song es ist? Ich habe mir gedacht, dann könnte ich doch zB einen singen wo ich mich "wohl fühle" von den Tonhöhen und einen, wo es bis h' und c'' geht. Also wenns wirklich an der Genre des Liedes liegen würde, hab ich mit den klassichen Gesangsstunden wohl meine Zeit und mein Geld verschwendet...

---------- Post hinzugefügt um 14:11:05 ---------- Letzter Beitrag war um 14:03:17 ----------

Bist du sicher, dass du ein Sopran bist?

Ich selbst kann das schlecht beurteilen, aber wie ich jene so einschätze die mich als Sopran einstuften, werden die sich da wohl (hoffentlich) mit auskennen^^

aber wenn du bereits bei c'' Probleme kriegst...

Was genau meinst du denn mit "Problemen"?

dass da noch stimmtechnische Voraussetzungen fehlen.

Wenn es das ist, dann kann man da ja dann langfristig daran arbeiten. (?)

Ich würde davon abraten, selber was zu versuchen.

Meine Lehrerin scheint zu meinen, dass die genannten Höhen kein Problem für mich sind. Vielleicht fehlts einfach wirklich nur an Erfahrung/Übung/Können.

Erst wenn da die wichtigen Kriterien erfüllt sind

Welche Kriterien sind das denn so? Vielen lieben Dank dir, Sterntanz.
 
Du hast wahrscheinlich Probleme mit der Kopfstimme bzw. diese ist noch gar nicht aufgeschlossen ! Ein c" als höchster Ton wäre selbst für einen Sopran, der gerne tief singt, bedenklich wenig.
Natürlich braucht man die hohe zweigestrichene Lage im Popgesang nicht. Und man könnte auf die Kopfstimme verzichten und alles in mixed voice singen.
Aber diese Lage zu trainieren, empfiehlt sich auf jeden Fall ! Sonst geht Dir einiges an Umfang und Flexibilität der Stimme verloren und auf die tiefe Lage wirkt es sich eh positiv aus, wenn Du auch die Höhe trainierst.
Ich benutze sie auch nur, wenn ich übe oder meinen Schülerinnen Übungen vorsingen muß. Trotzdem ist bei spätestens h" bei mir Ende Gelände, die Note würde ich normalerweise (also im Song, auf der Bühne etc.) auch nie singen. Aber wie gesagt, ich habe noch nie gerne hoch gesungen. Andere Stimmfachkolleginnen schwingen sich zum dreigestrichnen c, d, f hoch...
Also, "Sopran" sagt erstmal nur etwas über das Timbre aus, nicht aber unbedingt über die Wohlfühllage. Ich gehe z.B. gerne in die tiefe kleine Oktave runter, was andere Soprane wiederum fürchten und hassen ;)
Und Zarah Leander-Songs zum Beispiel singe ich im Original. Natürlich sind die tiefen Töne nicht so satt und erdig wie sie bei einem tiefen Mezzo oder Alt wären, aber sie sind da und den Rest erledigen Mikro und, falls vorhanden, Tonmann ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh entschuldige, das sollte h und c'' heißen. Mein Fehler. Ich hab mir gerade nochmal ein Lied angeguckt, c'' schaffe ich zwar schon noch, den Ton treffe ich zwar auch, aber es ist irgendwie nicht "meins".

Da hab ich mich auch selber verhaspelt jetzt :redface: Nochmal, spicken gehe, c' ist im Violinschlüssel das auf der Hilfslinie unter den Notenlinien, h' und c'' sind die in der Mitte, c''' ist das nochmal eine Oktave höher. c''' ist schon reichlich hoch, da heisst es bei mir, Pobacken zusammenkneifen ;), sprich, das ist anstrengend. c'' ist das nach dem Kammerton a', das ist gesunde Mittellage. Es kann allerdings ein blöder Ton sein. h' und c'' war bei mir der Bereich, an dem mein GL hart mit mir gearbeitet hat. Darüber und darunter war schon immer fein für mich.

Wenn Du wirklich schon beim c'' Probleme kriegen würdest, kann das entweder an mangelnder Technik liegen oder daran, dass Du halt doch kein Sopran wärest.

Dass einem Töne in einen Lied leicht fallen und in einem anderen schwerer, kann durchaus vorkommen. Das hängt u.a. ab vom Vokal und von den Tönen drumrum.

Ein Lied mit bequemer Lage und eines mit den Problemtönen als Hörprobe finde ich eine gute Idee.

Ich glaube nicht, dass Du, wenn die Lehrer gepasst haben, mit klassischem GU Geld oder Zeit verschwendet hast. Mir zumindest fallen die Höhen leichter, seit ich Unterricht nehme ;)
 
Langsam kommt Licht ins Dunkle. Ich danke euch!

Du hast wahrscheinlich Probleme mit der Kopfstimme bzw. diese ist noch gar nicht aufgeschlossen!

Würde das dann aber nicht eigentlich am Lehrer liegen, erstmal am richtigen verwenden können der Kopfstimme zu arbeiten, bevor man Lieder singt, in denen zu 2/3 das Singen in Kopfstimme verlangt wird? Als Anfänger ist es mir ja nicht möglich, eventuelle "Fehler" eines Lehrers zu erkennen. Vielleicht sollte ich mal nen neuen Lehrer ausprobieren. Muss ja nicht an dessen Fachkompetenz liegen, kann ja auch mit dem "rüberbringen" zu tun haben, dass ich es anders verstehe, wie sie es meint, ich es dann nicht richtig mache und daher die Unstimmigkeit kommt.

Wenn Du wirklich schon beim c'' Probleme kriegen würdest

Probleme im Sinne von Krächzen oder sowas sind es wohl nicht. Zumindest laut meines Lehrers treffe ich sowohl die Töne, und erreiche diese Höhen (natürlich nicht mit dem Klang eiens Profis) auch. Ich weiß zwar nicht was für Ohren sie hat, aber meine Ohren sagen mir da was anderes^^ Ich weiß sie ist der Profi, nur bin ich sehr empfindlich was schiefe Töne angeht, oder wenn irgendwas nicht harmonisch/passend/stimmig klingt. Und auf dieses Gespür konnte ich mich bisher immer bestens Verlassen. Und mal ganz pauschal gesagt, mann muss glaube ich kein Meister sein, um "klingt brauchbar" von "irgendwie daneben" unterscheiden zu können. Oder doch?

Ich glaube nicht, dass Du, wenn die Lehrer gepasst haben, mit klassischem GU Geld oder Zeit verschwendet hast.

Ich meinte nur, weil mir das c'' bei einem Pop-Song (Lucky Day, Sasha) keine Probleme machte, wo hingegen das c'' bei einem klassischen Volkslied (es blühn 3 Rosen) als unmöglich erscheint. Ich war auch entsprechend erstaunt, als ich entdeckte, dass es in beiden Liedern c'' ist. Naja und da dachte ich mir, vielleicht ist das klassische einfach nicht "meins" (obwohl ich es vom Gesang wunderschön finde und auch deshalb ausgewählt hatte). Wobei, wie ich im Forum so gelesen habe, scheint die klassische Gesangstechnik allgemein eine gute Basis zu sein, auch wenn man später in andere Richtungen gehen möchte.

Grüße euch. Sterntanz.
 
Ich selbst kann das schlecht beurteilen, aber wie ich jene so einschätze die mich als Sopran einstuften, werden die sich da wohl (hoffentlich) mit auskennen^^

Ev. auch mal nicht :rolleyes:. Die Einteilung in korrekte Stimmlage und ins richtige Fach ist bei gewissen Stimmen eine Wissenschaft für sich ;). Es gibt sogar Profis die jahrelang falsch eingeschätzt wurden und sich dabei fast (oder ganz!) die Stimme ruiniert haben :mad:

Was genau meinst du denn mit "Problemen"?

Ich meine eigentlich gar nichts ;). So wie ich dich aber verstanden habe, hast du gesagt, dass du ab c'' Probleme kriegst?

Wenn es das ist, dann kann man da ja dann langfristig daran arbeiten. (?)

Aber sicher!! Genau dafür wirfst du den GL`s dein sauer verdientes Geld in den Rachen :D und das erst noch liebend gerne :rofl:

Welche Kriterien sind das denn so?

Damit meinte ich alles was du im Laufe der Gesangsausbildung an Technik lernen musst. Schau dich mal ein bisschen im Forum um, gibt dazu bereits diverse Threads.
Das wichtigste (für klassisches Singen) in Superkurzfassung:

richtige Körperhaltung
korrekte Atmung und Stütze (blödes Wort; etwas besser appoggiare/anlehnen, für Anfänger aber auch immer noch reichlich kryptisch; am besten vllt Körperanbindung/flexible weiche Verankerung der Stimme im Körper; besser kann ich es auch nicht beschreiben, das muss man erfühlen)
öffnen aller Räume in Brust und Kopfbereich (Stichworte: weit geöffnete Brust (gehört natürlich auch zur Körperanbindung), weite tiefe Kehle, angehobener Gaumen)
korrekter Maskensitz
gleichzeitig Spannung halten und locker (z.B. Unterkiefer) sein
usw, usw

Das alles zu lernen dauert Jahre (sofern du nicht zu den wenigen hochbegabten gehörst), braucht einen guten GL und viel Fleiss und Durchhaltevermögen von deiner Seite (inkl der Fähigkeit gesangliche Flauten psychisch wegzustecken). Das primäre Ziel der Ausbildung sollte auch nicht sein, Höhe und/oder Tiefe zu erweitern, sondern die Stimme als Ganzes zu verbessern. Dass man dabei dann aber auch immer mehr Höhe (und bedingt mehr Tiefe) bekommt ist ein nettes "Nebenprodukt" :D


Ich gehe z.B. gerne in die tiefe kleine Oktave runter, was andere Soprane wiederum fürchten und hassen ;)

Da wärst du, sofern du in klassischen Gewässern unterwegs wärest, dann ev. ein dramatischer Sopran?! Die haben ja z.T. eine Wahnsinnstiefe drauf (vor Neid erblass :mad:)
Wäre doch noch cool, stell dir mal vor: alle die Wagnerweiber singen zu können :D


Würde das dann aber nicht eigentlich am Lehrer liegen, erstmal am richtigen verwenden können der Kopfstimme zu arbeiten, bevor man Lieder singt, in denen zu 2/3 das Singen in Kopfstimme verlangt wird?

Bei mir zumindest war es so, zuerst Arbeit an der Kopfstimme (dachte in meiner ersten GU-Zeit es gäbe überhaupt nur den Vokal "u" ;)), d.h. alle Übungen auf der feinen, randstimmigen Spur, dann, als das automatisiert war, das Ganze mit mehr Körperanbundung: "jetzt sing das mal wie die grösste fetteste Operndiva an der Met!" (O-Ton GL :D) Hängt natürlich vieles beim Singen zusammen, aber man kann nicht alles gleichzeitig lernen. Dein Lehrer hat vllt einen anderen Ansatz, muss deswegen nicht falsch sein. Kommt auch sehr auf den Schüler darauf an!

Ich meinte nur, weil mir das c'' bei einem Pop-Song (Lucky Day, Sasha) keine Probleme machte, wo hingegen das c'' bei einem klassischen Volkslied (es blühn 3 Rosen) als unmöglich erscheint. Ich war auch entsprechend erstaunt, als ich entdeckte, dass es in beiden Liedern c'' ist.

Das ist nicht verwunderlich. Hoher Ton ist nicht gleich hoher Ton. Kommt darauf an, wo er steht (ist er in eine nette Aufwärtsleiter eingebaut oder liegt er in einem Sprung), wird er nur kurz angetippt oder muss er ewig lange gehalten werden, was für ein Vokal wird auf diesem Ton gesungen (nicht alle sind gleich angenehm).
 
Da wärst du, sofern du in klassischen Gewässern unterwegs wärest, dann ev. ein dramatischer Sopran?! Die haben ja z.T. eine Wahnsinnstiefe drauf (vor Neid erblass :mad:)
Wäre doch noch cool, stell dir mal vor: alle die Wagnerweiber singen zu können :D

Ach, das glaube ich nicht. Obwohl, die Gesangsprof, zu der ich ab und zu mal gehe und die rein klassisch ausgerichtet ist, angedeutet hat, ich hätte eine "große" Stimme. Ich weiß es wirklich nicht, da ich nie klassisch gesungen habe und das überhaupt nicht kann.
Aber wenn ich mal übe - was allerdings sehr selten vorkommt - dann singe ich über den gesamten Stimmumfang und gehe runter bis zum c und an sehr guten Tagen bis zum H. Und da ist zwar durchaus noch ein Ton, aber laut ist er natürlich nicht mehr.
 
Die Einteilung in korrekte Stimmlage und ins richtige Fach ist bei gewissen Stimmen eine Wissenschaft für sich. Es gibt sogar Profis die jahrelang falsch eingeschätzt wurden und sich dabei fast (oder ganz!) die Stimme ruiniert haben

Na das zu hören motiviert doch mal total^^ Aber hat hier im Forum nicht irgendwer mal gesagt, dass Stimmfach und die Höhen und Tiefen die man erreichen kann, 2 paar Schuhe sind? Ich meine so irgendwas gelesen zu haben. Aber das kann ich ja dann in dem Thread ansprechen, wo es schon thematisiert wurde.

Aber ich selbst hab auch schon drüber nachgedacht, ob ich mich vielleicht im Alt oder Mezzosopran wohler fühlen würde. Bzw nicht umbedingt wegen dem wohl fühlen, aber einfach wegen dem Spektrum oder der Bandbreite der zu erreichenden Höhen und Tiefen (sinnvoller wärs wenn ich wüsste wie ich das ausdrücken soll, wie nennt man das denn?^^)

Geht ja nicht darum, bei irgend einem Battle cool anzugeben mit "ätsch ich bin ein Sopran und du nur ein Alt" sondern einfach seinen "Platz" zu finden. Lieber ein schön klingender Alt (der durchaus auch seine ganz eigenen Vorzüge hat) als ein verkorkster Sopran der eigentlich gar keiner ist.

Damit meinte ich alles was du im Laufe der Gesangsausbildung an Technik lernen musst. Schau dich mal ein bisschen im Forum um, gibt dazu bereits diverse Threads.... Das alles zu lernen dauert Jahre (sofern du nicht zu den wenigen hochbegabten gehörst)

Ja da bin ich bereits dabei. Ein paar Dinge kommen mir bereits durch den Unterricht bekannt vor & bin ich auch dran zu üben. Aber andere Sachen von deiner kurzen Liste hab ich noch nichtmal gehört, geschweigedenn rein geschnuppert. Ein Bisschen Muse fürs Singen habe ich schon (wirklich talentfrei isses also nicht^^) aber ein geborenes Naturtalent bin ich widerum auch nicht. Ich sage mal, gesunder Durchschnitt.

Wenn es mit den hohen Höhen nichts werden wird, ist das für mich auch nicht so schlimm. Dann suche ich mir zum Singen eben die Art von Liedern heraus, die für mich gesanglich geeignet sind und dann ist das ja genauso gut und klingt auch genauso schön. Arien oder Oper zu singen hab ich sowieso nie vor, von daher hab ich erstmal ganz realistisch zu erreichende gesangliche Ziele, zB einfach nur den Umgang mit meiner Gesangsstimme zu beherrschen und dadurch einfach nur schön singen zu können.

Was man/ich dann singen wird, da hab ich mich gar nicht so dolle festgelegt. Balladen wären schön die mag ich. Rock sollte es nicht umbedingt sein, da passt dann meine Stimme doch nicht wirklich für. Irgendwas softes, sanftes, mit Bisschen Emotionen mit bei (was ich übrigens auch fleißig am Üben bin, die auszudrückenden Emotionen im Gesang rüber zu bringen.) Ich wühl mich jetzt erstmal noch fleißig weiter durchs Vocals Forum & schenke euch in den nächsten Tagen die Hörprobe mit den 2 Songs.

Danke euch nochmals für eure Hilfe, dadurch ist mir nun schon einiges klarer geworden. Sterntanz.
 
Grundsätzlich kann mensch so hoch singen lernen, wie es der Stimmumfang hergibt. Meinst du mit h', c' wirklich die auf/über der mittleren Notenlinie im Violinschlüssel? Das wäre für einen Sopran sehr tief, selbst ein Alt sollte höher kommen.

Meine nicht vorhandene Kristallkugel sagt, dass Du vielleicht die "Bruststimme" versuchst hochzuziehen; das geht ziemlich genau ab diesem Bereich in die Hose.
Genau den gleichen Gedanken hatte ich auch. Um c'' herum ist eine ganz typische Höhe für den Bruch einer "handelsüblichen" Sopranstimme. Es könnte also sein, dass du, Sterntanz, hier in dein höheres Register umschalten müsstest, aber das vielleicht im Moment gar nicht findest (was ja vorkommt).

Würde das dann aber nicht eigentlich am Lehrer liegen, erstmal am richtigen verwenden können der Kopfstimme zu arbeiten, bevor man Lieder singt, in denen zu 2/3 das Singen in Kopfstimme verlangt wird? Als Anfänger ist es mir ja nicht möglich, eventuelle "Fehler" eines Lehrers zu erkennen. Vielleicht sollte ich mal nen neuen Lehrer ausprobieren. Muss ja nicht an dessen Fachkompetenz liegen, kann ja auch mit dem "rüberbringen" zu tun haben, dass ich es anders verstehe, wie sie es meint, ich es dann nicht richtig mache und daher die Unstimmigkeit kommt.
Hast du einen männlichen Lehrer? Falls ja: Männer singen häufig über den Großteil ihres Stimmumfangs in der Vollstimme (also in der Bruststimme und im Mix). In der Klassik gilt die reine Randstimme des Mannes (das "Falsett") sogar als "unbrauchbar", mit Ausnahme des Countertenors. Es kann also gut sein, dass ein männlicher Lehrer "übersieht", dass eine weibliche Schülerin anders mit ihrer Stimme umgehen müsste.
 
Hallo Foxx. Grüße dich.

typische Höhe für den Bruch einer "handelsüblichen" Sopranstimme

Heißt das, dass mein 'Problem' am dem Knackpunkt des Wechsels in das höhere Register sein könnte?

Hast du einen männlichen Lehrer?

Ne, is ne Frau. Mezzo. Und hat mich schon mehrmals gründlich ins Staunen versetzt^^

Lg und danke dir. Sterntanz.
 
Obwohl, die Gesangsprof, zu der ich ab und zu mal gehe und die rein klassisch ausgerichtet ist, angedeutet hat, ich hätte eine "große" Stimme.

Ist doch super! :great: Freu dich!


Bei mir gabs schon die total unterschiedlichsten Einschätzungen zur Stimme. Einig waren sich zwar immer alle, dass ich Sopran sei, aber beim Fach... ich lach mich kaputt :rofl::

Die allererste GL (bei der bliebs aber bei der ersten und einzigen Lektion) wollte bei mir auch eine grosse Stimme entdeckt haben...

Die zweite (=die erste "richtige") gab bei Anfängern keine Prognosen zum Fach ab. Was auch korrekt und vernünftig ist :great:

Bei der nächsten GL wurde ich in die lyrische Kiste gesteckt. Sie selber, ein schwerer lyrischer Sopran (und mit einer absoluten Hammerstimme begabt!), liebte die Koloraturen nicht wirklich ;), folglich haben wir auch keine solchen geübt :mad: und in der Höhe gings auch nie über c'''/cis''' hinaus. Aber trotz dieser lyrischen Prognose wollte und wollte das Legatosingen nicht richtig klappen :(, von einem Vibrato waren ohnehin bestenfalls Spuren vorhanden :mad:.

Erst bei meiner jetztigen Lehrerin (die eine unwahrscheinlich gute GL ist :)) kam dann mein tatsächliches Fach (Koloratur) zum Vorschein. Lange Haltetöne wurden erstmal aus Übungen und Literatur verbannt, mir war total wohl dabei und oh Wunder, bereits nach wenigen Wochen bei ihr stellte sich dann von selbst das erste zarte Vibrato ein. Mittlerweile kann ich mit Anstand auch nicht allzu krasse Legatosachen singen, auch wenn mir nach wie vor bewegte Sachen lieber sind. In der Höhe ist das Vibrato stabil und untenrum wirds zum Glück auch laufend besser. Sicher werde ich nie mit Verdi oder Puccini glänzen können (mache auch nicht den Fehler das überhaupt versuchen zu wollen :rolleyes:), dafür fällt mir die Höhe leicht.


...und gehe runter bis zum c und an sehr guten Tagen bis zum H.

Das ist schon extrem tief!


Mit reiner Brustresonanz kann ich in Übungen auch mal ein g (ev ein f) singen. Dann ist aber Schicht im Schacht und tönt nicht gerade schön, aber immerhin... :) Würde sich ev. lohnen, da dran zu arbeiten. Ist ja für die Stimme immer gut, alle Bereiche zu "bearbeiten" und wer weiss, vllt klappt das besser als die vermaledeite Mittellage ;)

Letzthin hat mir bei einem Gesangsworkshop ein eigentlich sehr erfahrener GL noch jugendlich-dramatische Anteile in der Stimme zugestanden (somit wäre dann dieses Fach auch noch bedient :D), vllt auch, weil in der Brustresonanz eine gewisse Kraft vorhanden ist. Bin dann halt, so wies aussieht, dramatische Koloratur. Nicht mein Wunschfach, aber kann damit leben :).
 
Ist doch super! :great: Freu dich!

Oooch... ich finds für Contemporary nicht so wichtig. Beim argentinischen Tango kommt es mir zugute, da muß man auch dramatisch singen, wenn auch natürlich anders als in der Klassik, soll heißen: Du singst immer vollstimmiger (brustiger, mitunter auch angezerrt). Dann kommt es auf die musikalische Prägung an. Ich bin mit Rockmusik aufgewachsen, auch mit Blues, Soul, Funk, Jazz. Das ist einfach etwas ganz anderes. Man singt von vornherein brustlastiger, mit mehr Belting, und die Stimme gewöhnt sich das an.

---------- Post hinzugefügt um 20:25:16 ---------- Letzter Beitrag war um 20:22:31 ----------

Mit reiner Brustresonanz kann ich in Übungen auch mal ein g (ev ein f) singen. Dann ist aber Schicht im Schacht und tönt nicht gerade schön, aber immerhin... :)

Heißt das, Du kannst wirklich nur bis f singen und dann kommt nur noch heiße Luft ? Phonationsgrenze erreicht ?
Ist schon interessant, wie unterschiedlich das ist von Sopran zu Sopran. Dafür ist das dreigestrichene c für mich absolut unerreichbar !
 
Hallo Sterntanz,

erst mal willkommen im Club. ;) So um c'' rum ist auch meine "Problemzone". Aber wenn ich über den Bereich erst mal drüber bin geht es auf einmal wieder leichter. Hast denn schon mal probiert einfach höher drüber hinauszusingen? Oder blockiert es da bei dir wirklich so komplett, dass da wirklich komplett Schluss ist? Ich habe wie gesagt die Erfahrung gemacht, dass wenn man diesen "kritischen" Bereich überwunden hat, es dann wieder leichter geht. :)
 
Man singt von vornherein brustlastiger, mit mehr Belting, und die Stimme gewöhnt sich das an.

Ja das Gewöhnen/Automatisieren ist schon etwas, das die Stimme dann ganz nachhaltig prägt.

Heißt das, Du kannst wirklich nur bis f singen...

Was heisst denn hier nur?? :eek: Und ich bin so stolz, dass ich überhaupt Töne in der kleinen Oktave rausbringe :)

Nein ernsthaft, glaube geht, zumindest momentan, tatsächlich nicht mehr wirklich weiter runter. Respektive wenn, wäre es nur mit extrem viel Druck und Zwängerei möglich und deshalb sehr unangenehm (und nicht gerade förderlich für die Stimme ;)). Mache gern ab und zu Übungen bis g, einfach um die Brustresonanz zu fördern. Für den Tonumfang der Stücke die ich zur Zeit singe, brauche ich da unten sowieso nichts. (Ich bewege mich momentan im Bereich e'-es'''.) Halte es übrigens auch im oberen Randbereich (in den Übungen) so, dass ich nichts erzwinge. An guten Tagen erreiche ich deshalb ein g''', selten mal ein a''', (für einen Koloratursopran ist das nicht die Welt, resp. solche Töne sollten (in Übungen) zuverlässig kommen, gibt Kolorateusen die singen in Übungen bis c''''!), an schlechten gehts dann halt nur bis f'''/fis'''.


Aber hat hier im Forum nicht irgendwer mal gesagt, dass Stimmfach und die Höhen und Tiefen die man erreichen kann, 2 paar Schuhe sind?

Da muss man ein bisschen unterscheiden, ob die Stimme ausgebildet ist oder nicht.
Wenn du bei einer unausgebildeten Stimme versuchen willst, die Stimmlage zu beurteilen (nur die Lage, noch lange nicht das exakte Fach!), dann ist das am ehesten via Timbre möglich.
Später, wenn die Stimme ausgebildet ist, ist im klassischen Singen die Höhe oder Tiefe die man (schön!!) singen kann natürlich ganz essentiell. Da solltest du z.B. als lyrischer Sopran ein sicheres c''' in den Stücken bringen können, weil solche Töne immer mal wieder vorkommen, ganz sicher aber musst du ein schönes volles a'' und h'' singen können. Für Koloratursopran ist ein schönes f''' nötig, damit du das Standardrepertoire singen kannst. Es nützt dir also nichts, wenn du zwar ein eher helles sopranartiges Timbre hast, aber keine Höhe: du wirst in diesem Fall kaum passende Literatur finden. Ich kenne eine "Mezzosopranistin", die vom Timbre her hell ist, eigentlich ein Sopran, aber in der Höhe so massive Probleme hat, dass sie sich jetzt als Mezzo mehr schlecht als recht versucht über Wasser zu halten. Ziemlich tragisch für sie, weil tönt irgendwie "falsch" wenn sie singt und nicht gerade schön :(.
Wenn du aber in anderen Stilen singen willst, ist das ja kein Problem, weil dort, wenn ich es richtig verstanden habe, die Tonhöhen nicht so streng festgelegt sind(?) wie im klassischen Bereich.

Geht ja nicht darum, bei irgend einem Battle cool anzugeben mit "ätsch ich bin ein Sopran und du nur ein Alt" sondern einfach seinen "Platz" zu finden. Lieber ein schön klingender Alt (der durchaus auch seine ganz eigenen Vorzüge hat) als ein verkorkster Sopran der eigentlich gar keiner ist.

Ja, logisch, das ist ganz klar :) aber scheinbar nicht immer für alle :(
Sopran=Leute die singen können und Alt=solche die es versuchen :eek: Das ist leider eine typische Haltung von vielen Laien(sängern) :mad: Hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass der Chor-Alt oft undankbar zu singen ist und deshalb von vielen verschmäht wird (3 Systeme lang nur 2 verschiedene Töne ;), fast nie die Melodiestimme, von den Tönen her aber oft sehr viel anspruchsvoller als der Chor-Sopran!).
Tatsächlich aber ist Alt eine absolut exklusive Stimmlage! Nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Frauenstimmen sind echte Altistinnen. Ein richtig elitärer Verein ;)
Und in der klassischen v.a geistlichen Konzertliteratur gibt es wunderschöne Altpartien!

Wenn es mit den hohen Höhen nichts werden wird, ist das für mich auch nicht so schlimm. Dann suche ich mir zum Singen eben die Art von Liedern heraus, die für mich gesanglich geeignet sind und dann ist das ja genauso gut und klingt auch genauso schön.

Das, finde ich, ist eine absolut gesunde Einstellung :great:
 
Ist schon interessant, wie unterschiedlich das ist von Sopran zu Sopran. Dafür ist das dreigestrichene c für mich absolut unerreichbar !

Glaub ich ned. Vielleicht im Moment, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Du das gar nie erreichen könntest. Deine Stimme scheint, obwohl ich mir einbilde, dass Du eine wesentlich leichtere, beweglichere Stimme hast als ich, doch irgendwie ähnlich angelegt zu sein wie meine. Ich komm ned ganz so tief, bei d, an guten Tagen c ist Schicht im Schacht (außer bei Erkältungen, dann geht auch schon mal ein hörbares A), aber wenn ich mich zum f''' in ner Übung verlaufe :redface:, müsste dementprechend bei Dir das c''' oder vielleicht sogar drüber mit entsprechendem Training noch locker drin sein, wenn Deine GP schon sagt, Du habest eine große Stimme. Ich vermute eher, dass da schlicht nochmal so ein blöder Bruch zum Tragen kommt und natürlich, dass Du es nicht wichtig findest und dementsprechend nicht drauf hinarbeitest,was ja auch ok ist. Ich jedenfalls habe genau in diesem Bereich nochmal einen Bruch, deswegen hatte ich mich auch verlaufen, um den zu umgehen :redface: Und eben genau deswegen lange Zeit nicht gewusst, dass da oben noch was ist.

Tonja schrieb:
an schlechten gehts dann halt nur bis f'''/fis'''.

NUR :eek:! Det ist bei mir absolutes Ende der Fahnenstange. In sicherer Übe-Atmosphäre! Naja, dafür komm ich unter's f :p

Sopran=Leute die singen können und Alt=solche die es versuchen

Also ich seh das anders. Sopran = die Leute, die nicht im Stande sind, eine Harmonie zuweg zu bringen und nur Melodie singen können. Alt = die wichtigste Stimme im Chor - die entscheiden über die Harmonie :D


;)

Und in der klassischen v.a geistlichen Konzertliteratur gibt es wunderschöne Altpartien!

Ooooh ja! Und ich kenn da nur 'nen winzigen Bruchteil davon, weil wir bisher sooo viel Mozart gesungen haben und der sich scheints lieber um Sopräne gekümmert hat (warum war Mozarts Frau eigentlich kein Alt? :mad:)
 
Heißt das, dass mein 'Problem' am dem Knackpunkt des Wechsels in das höhere Register sein könnte?
Die Betonung liegt natürlich auf dem Konjunktiv, denn mit Sicherheit sagen kann man das übers Internet nicht. Aber deine Beschreibung und dass es sich gerade um eine so typische Bruchhöhe handelt, lassen jedenfalls den Schluss zu, dass es eine Frage des Registerwechsels ist.

Ne, is ne Frau. Mezzo. Und hat mich schon mehrmals gründlich ins Staunen versetzt^^
OK ... dann war ich wohl auf dem Holzweg. Bei einem Mezzo würde ich vermuten, dass sie sie sich mit beiden Registern gut auskennt.

Heißt das, Du kannst wirklich nur bis f singen und dann kommt nur noch heiße Luft ? Phonationsgrenze erreicht ?

"Nur" ist gut ... ich hab schon Tenöre gehört, die du mit deinen Kellertönen um zwei bis drei Ganztöne unterbietest. :D
 
Was heisst denn hier nur?? :eek: Und ich bin so stolz, dass ich überhaupt Töne in der kleinen Oktave rausbringe :)

... aber es ist schon klar, wie mein "nur" gemeint war, oder ? Ich hab rein interessehalber gefragt und ich weiß natürlich, daß Du als klassische Sängerin die kleine Oktave sowieso nicht brauchst.
Ich hab halt sehr viel an der Tiefe gearbeitet, weil ich sie brauche, und die Höhe vernachlässigt, weil ch sie nicbt brauche und persönlich auch nicht mag. Trotzdem glaube ich nicht, ein dramatischer Sopran zu sein, sondern eher ein "verbogener" lyrischer. Als junge Frau hatte ich eine helle, leichte, bewegliche Stimme. Typisch für eine Dramatische im Pop-Bereich wäre für mich z. B. Nina Hagen.
Ich liebe übrigens Altstimmen, aber Du hast völlig recht, echte Altistinnen sind seltene Perlen. Gerade im Chor-Alt sitzen meistens Soprane ohne Höhe, das sagt also gar nichts aus.
 

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