Kann nicht Tief singen

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rotebeere
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Hallo, ich erreiche nur sehr schwer die tiefen töne, mein Kehlkopf springt sofort hoch wenn ich in die tiefe gehe, mein hals verkrampft kein ton kommt raus, es tut weh ich weiß nicht wie ich es Ă€ndern kann, wenn ich den kehlkopf tiefstelle hört sich der gesagt gegĂ€hnt an, und das hört sich nicht schön und unnatĂŒrlich an ich meine ich spreche doch auch nicht ''gegĂ€hnt'' .. Hat jemand eine Idee wie ich es schaffen kann.? Gesagtunterricht geht leider nicht, da ich keinerlei Geld besitze bzw. besitze ich zu wenig Geld :/ darum fĂ€llt dieser vorschlag schon mal weg.
 
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Hallo,

wie genau können wir dir dabei helfen ohne die geringsten Infos ĂŒber dich? Das kann etliche GrĂŒnde haben:

  • "tief" ist relativ. Was wĂ€re denn dein tiefster Ton, den du noch gut erreichst?
  • auf welchem Niveau siehst du dich gesanglich? Fortgeschritten? AnfĂ€nger? BĂŒhne? Nur zuhause?
  • eventuell ist deine Range rein anatomisch auch erreicht. Kaum jemand kann alle Töne gleich gut singen.
wenn ich den kehlkopf tiefstelle hört sich der gesagt gegÀhnt an

Das ist im Grunde kein schlechtes Zeichen. Die "GĂ€hnstellung" des Kehlkopfes wird fĂŒr diverse Anwendungen empfohlen. Allerdings sollte man erzwungenes RunterdrĂŒcken des Kehlkopfes vermeiden.

ich meine ich spreche doch auch nicht ''gegÀhnt''

Die Gesangsstimme klingt in den seltensten FÀllen wie die gesprochene Stimme. Daher ist auch das kein Hinweis darauf, dass du etwas falsch machst. Es ist nur ein Hinweis darauf, dass dir persönlich der Klang nicht gefÀllt.

Ehrlich wĂŒsste ich nicht, wie man dir ohne eine Hörprobe mit einem Beispiel (von dir) helfen könnte.
 
Die Tiefe ist zunĂ€chst einmal durch die natĂŒrlichen Gegebenheiten im Kehlkopf limitiert. Dein tiefstmöglicher Ton entsteht, wenn das System aus Stimmlippen/Schildknorpel-Ringknorpel die grĂ¶ĂŸtmögliche Entspannung erreicht hat. Entspannter als entspannt geht nicht.

Manche AnfĂ€ngerInnen kommen mit muskulĂ€ren Verspannungen. Dann ist die Tiefe zunĂ€chst schwergĂ€ngig, quetschig und einzelne Töne zu hoch. Alleine kommt man da kaum ran, da solltest du Gesangsunterricht nehmen. Wenn du auch in der Sprechstimme Schwierigkeiten hast, du z.B. immer zu hoch, zu leise und dĂŒnn sprichst kannst du evtl auch LogopĂ€diestunden verschrieben bekommen. Das ist ein Grenzbereich zwischen Gesangsunterricht und LogopĂ€die.

Ansonsten hat antipasti recht: Wir können nicht wissen, was bei dir wirklich los ist. Vielleicht ist auch alles in Ordnung und du willst nur Töne singen, die dir einfach nicht gegeben sind ;-)
 
Die GÀhnstellung kann ein probates Mittel sein, um in die Höhe zu kommen. In der Tiefe ist von dieser Stellung aber eher abzuraten. Im Grund hat das erlernen der Tiefe (unterhalb der Sprechstimme) viel mit dem Erlernen der Höhe (oberhalb der Sprechstimme) gemein.

Die natĂŒrliche Tendenz der meisten Menschen ist es mit dem Kehlkopf einer bestimmten Resonanz zu folgen, die in der Sprechstimme vorhanden ist. Deshalb haben die meisten Leute die Tendenz in der Höhe den Kehlkopf zu stark zu heben und in der Tiefe zu stark abzusenken. FĂŒr die Höhe ist daher eine GĂ€hnstellung nĂŒtzlich, um nicht zu stark zu heben. FĂŒr die Tiefe ist eher das umgekehrte der Fall. Man muss der natĂŒrlichen Tendenz zum Absenken entgegenwirken. DafĂŒr kann es helfen zu versuchen, die Vokale in der Tiefe möglichst klar, laut und deutlich zu singen mit viel hellem Anteil in der Resonanz. Als Vokal eignet sich ein AH sehr gut dafĂŒr.

Ein weiterer gern gemachter Fehler ist, dass man in der Tiefe die Tendenz hat mehr und mehr abzuspannen, weil man gewohnt ist, dass man fĂŒr höhere Töne höhere Spannung braucht. FĂŒr die Tiefe unterhalb der Sprechstimme gilt das aber nicht. Diese braucht genau wie die höheren Töne auch eine höhere Körperspannung als die Sprechtonlage. Das Ziel ist es die Muskulatur zu trainieren, welche die Stimmlippen dicker machen kann, um tiefere Töne zu erreichen. Und diese trainiert man v.a. durch Singen mit hoher Körperspannung und hoher LautstĂ€rke.

Selbst bei vielen professionellen SÀngern hört man, dass die Tiefe luftig, leise oder mit zu tief gehaltenem Kehlkopf gesungen wird. Das liegt aber nicht daran, dass man die Tiefe prinzipiell so singt, sondern daran, dass nur sehr wenige SÀnger die Range unterhalb ihrer Sprechtonlage ausbauen. Genau wie die Höhe braucht man hier eine andere Koordination als in der Sprechtonlage selbst und die Tiefe wird nicht durch eine "Runterziehen" der Bruststimme erreicht, genauso wie die Höhe nicht durch ein "Hochziehen" der Bruststimme erreicht wird.

Wie Shana schon geschrieben hat, erreichen die Stimmlippen am unteren Ende der Vollstimme den Zustand maximaler Enstpannung, genauso wie sie am oberen Ende der Vollstimme den Zustand maximaler Spannung erreichen. In der Höhe werden höhere Töne dann nur noch durch ein Verringern der Masse erreicht, in der Tiefe werden tiefere Töne durch ein Erhöhen der Masse erreicht.
 
Selbst bei vielen professionellen SÀngern hört man, dass die Tiefe luftig, leise oder mit zu tief gehaltenem Kehlkopf gesungen wird. Das liegt aber nicht daran, dass man die Tiefe prinzipiell so singt, sondern daran, dass nur sehr wenige SÀnger die Range unterhalb ihrer Sprechtonlage ausbauen. (...) In der Höhe werden höhere Töne dann nur noch durch ein Verringern der Masse erreicht, in der Tiefe werden tiefere Töne durch ein Erhöhen der Masse erreicht.

Sei vorsichtig!
Durch falsches und unangeleitetes herumsingen in der Tiefe kann man sich die Stimme schÀdigen!!

Ich erinnere mich mit Unbehagen an eine SchĂŒlerin, die immer wieder im Auto zu tiefe Songs viel zu fett und laut mitsang. Dann bekam sie Knötchen - und die Ärztin verordnete Stimmruhe fĂŒr mehrere Wochen. Danach haben wir im Unterricht die Stimme mit Geduld und MĂŒhe wieder aufgebaut.
Einige Zeit spĂ€ter machte die SchĂŒlerin alles wie zuvor - und es kamen wieder Knötchen. An dem Punkt hab ich mich von dieser SchĂŒlerin getrennt.

Das Verringern der Masse zur Höhe hin ist richtig.
Ein VergrĂ¶ĂŸern der Masse in der Tiefe ist nur bedingt möglich, denn Masse die nicht da ist kann auch nicht aktiviert werden. Manche Dinge gehen einfach physiologisch nicht. Und das ist der Punkt wo ich immer sage: "Man kann nicht alles sein und alles haben."
 
NatĂŒrlich kann man in der Tiefe genauso falsch singen wie in der Höhe. Genau wie bei der Höhe muss das aber nicht heißen, dass man diesen Teil der Range dann nicht ausbaut, nur weil er nicht Teil der Sprechtonlage oder Tessitur ist.

"Masse" an sich ist im Gesangsvokabular ja nur eine bildliche Vorstellung. NatĂŒrlich gibt es physiologische Grenzen, was die schwingende Masse anbelangt, aber die Masse als physische GrĂ¶ĂŸe hat beim Gesang an sich relativ wenig Relevanz. Wenn man beim Gesang von "Masse" redet, meint man in aller Regel die StĂ€rke der Kompression und die GrĂ¶ĂŸe des Atemdrucks. Die schwingende Masse der Stimmlippen verĂ€ndert sich genau einmal, nĂ€mlich dann, wenn man von der Vollstimme auf die Randstimme wechselt. In der Vollstimme singt man mit Masse A und in der Randstimme mit Masse B, eine Koordination dazwischen mit "verringerter Masse" gibt es nur auf Sirenen/Glissandi und auch nur fĂŒr Bruchteile von Sekunden. Als dauerhafte Gesangseinstellung gibt es das nicht.

Genauso gibt es auch in der Tiefe in RealitĂ€t keine Koordination mit "vergrĂ¶ĂŸerter Masse", aber man kann sehr wohl mit höherem subglottischen Druck und mit höherer Kompression arbeiten. Wenn diese beiden Dinge aber nicht koordiniert zusammenarbeiten, kann man sich genau wie in der Höhe auch die Stimme damit schreddern.

Klar kann man nicht alles sein und alles haben, aber das ist vor allem eine Sache der KlangqualitĂ€t und nicht eine Sache der Range. Rein physiologisch gesehen ist das "Instrument" sowohl bei MĂ€nnern als auch bei Frauen in etwa auf eine Range von C0 bis C8 ausgelegt. Andere physiologische Parameter wie StimmlippengrĂ¶ĂŸe und GrĂ¶ĂŸe des Vokaltraktes geben eine bestimmte Tessitur, in der die Stimme am besten klingt und am einfachsten zu fĂŒhren ist. Der Rest ist schlicht und einfach Training. Aus meiner Erfahrung ist in 90% der FĂ€lle das Problem, dass der jeweilige SĂ€nger/die SĂ€ngerin in der Tiefe die KlangqualitĂ€t des Strohbass vermeiden will und in der Höhe die KlangqualitĂ€t der Randstimme/Pfeifstimme. In dem Fall sind es dann persönliche PrĂ€ferenzen, die die Range limitieren, aber nicht die Physiologie.

NatĂŒrlich gibt es fĂŒr die Extremen keine großangelegten Studien. Aber in den FĂ€llen, die ĂŒberprĂŒft wurden, war das Ergebnis bisher immer, dass das Training der Hauptfaktor ist und nicht die physiologischen Gegebenheiten. Im TVM Forum gibt es bspw. einen mĂ€nnlichen SĂ€nger, der sehr gut in der Pfeifstimme ist, wesentlich lauter und besser als es die anderen MĂ€nner sind, die die Pfeifstimme beherrschen (und selbst deren Anzahl ist schon klein). Er hat kĂŒrzlich im Rahmen einer Studie seine Stimmlippen und Vokaltrakt untersuchen lassen, mit dem Ergebnis, dass es physiologisch keinen Unterschied gibt zu anderen SĂ€ngern. Offensichtlich wurde allerdings, dass er gelernt hat seinen Vokaltrakt extrem stark zu verengen.
 
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Genauso gibt es auch in der Tiefe in RealitĂ€t keine Koordination mit "vergrĂ¶ĂŸerter Masse", aber man kann sehr wohl mit höherem subglottischen Druck und mit höherer Kompression arbeiten.


In der Tiefe kann man kaum mit einem höheren subglottischen Druck arbeiten, denn sonst werden die Töne bölkig und meist auch zu hoch.
Das Mittel der Wahl um Tiefen in der Gesangsstimme zu erschließen ist immer Ent-Spannung zusammen mit vorderem Fokus (keine GĂ€hnstellung!!) und offenem Unterkiefer. Vielen hilft auch das ErspĂŒren der Brustresonanz durch fĂŒhlen der Vibration im Brustbereich.

Wenn SchĂŒlerInnen die tiefe Lage nicht finden liegt das so gut wie immer an Ver-Spannungen und die werden kaum je mit höherem Druck zu lösen sein.

Glaub mir Boeschies, ich habe in diesem Punkt wirklich viel Erfahrung. Das ist mein Alltag, denn ich arbeite wirklich viel mit TotalanfÀngerInnen und oft auch im Grenzbereich zur LogopÀdie.

Man kann die Tiefe erschließen und zwar genau so weit, wie die Physiologie es zulĂ€sst - und das sollte man auch meines Erachtens. DarĂŒber hinaus geht genau NICHTS.
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NatĂŒrlich gibt es fĂŒr die Extremen keine großangelegten Studien. Aber in den FĂ€llen, die ĂŒberprĂŒft wurden, war das Ergebnis bisher immer, dass das Training der Hauptfaktor ist und nicht die physiologischen Gegebenheiten.

Es zÀhlen immer Physiologie UND Training.
Als Gesangslehrerin weiß ich ziemlich schnell ob jemand am Ende seiner Range ist oder ob durch Training noch was zu holen ist. Und meine Erfahrung umfasst eine ganze Menge ganz verschiedener SchĂŒlerInnen.
 
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aber man kann sehr wohl mit höherem subglottischen Druck und mit höherer Kompression arbeiten.
Im Vergleich zu was? So allein stehend klingt es fĂŒr mich seltsam; sowohl ganz oben als auch ganz unten arbeite ich daran, Druck rauszunehmen. Laute Töne kommen mit Resonanz, der Stimmsitz muss passen, nicht mit ĂŒbermĂ€ĂŸigem Druck.
 
In der Tiefe kann man kaum mit einem höheren subglottischen Druck arbeiten, denn sonst werden die Töne bölkig und meist auch zu hoch.
Das Mittel der Wahl um Tiefen in der Gesangsstimme zu erschließen ist immer Ent-Spannung zusammen mit vorderem Fokus (keine GĂ€hnstellung!!) und offenem Unterkiefer. Vielen hilft auch das ErspĂŒren der Brustresonanz durch fĂŒhlen der Vibration im Brustbereich.
In der tiefsten Lage gibt es keine Vibrationen mehr im Brustbereich, sonst wĂ€re es ja die normale Bruststimme, also die Sprechtonlage. In der tiefsten Lage liegt die Resonanz, wenn man sie ĂŒberhaupt spĂŒrt, unterhalb des Zwerchfells. Die Resonanz da hin zu denken hilft dann auch hĂ€ufig genau dabei, was ich beschreibe, nĂ€mlich mehr zu stĂŒtzen in der Tiefe und den sub-glottischen Druck zu erhöhen bei gleichzeitigem Verlangsamen der Fließgeschwindigkeit.

Es kommt natĂŒrlich darauf an, was man als "tief" bezeichnet. Aber da fĂŒr die meisten die Sprechtonlage (Bruststimme) relativ einfach kommt, bin ich jetzt mal davon ausgegangen, dass es um Töne unterhalb der Sprechstimme geht. Und da ist es gerade problematisch (genau wie in der Höhe), wenn man die Brustresonanz in einen Bereich zieht, in dem sie nicht mehr geeignet ist.

Wenn man zu sehr abspannt in der Tiefe wird der Übergang in die Pulsfunktion sehr stark erschwert. Und genau wie der Übergang in die Randstimme zur Höhe hin, ist der Übergang in die Pulsfunktion zur Tiefe hin irgendwann unvermeidlich.

Das muss man natĂŒrlich, wie in der Höhe auch, immer ausbalancieren. Aber was zu Problemen fĂŒhrt ist eigentlich fast immer ein zu hoher supra-glottischer Druck, also zu wenig StĂŒtze, sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe.

Ich kenne wie gesagt wenige SĂ€nger, die ĂŒberhaupt an der Lage unterhalb ihrer Tessitur arbeiten, aber die Probleme sind aus meiner Erfahrung tatsĂ€chlich sehr analog zur Höhe. Manchmal hilft es auch erstmal bewusst den Strohbass zu trainieren, genau wie in der Höhe die Randstimme und sich dann schrittweise in den Bereich zu tasten, wo die Stimmfunktion wechseln muss.
 
Rein physiologisch gesehen ist das "Instrument" sowohl bei MĂ€nnern als auch bei Frauen in etwa auf eine Range von C0 bis C8 ausgelegt.

??? Ich wĂŒsste bei Gott nicht, wie ich ein C0 oder ein C8 singen sollte. Ein c schaffe ich noch, eher mit knattern, ein C definitiv nicht einmal geknattert. Oben ist vor dem c'''' (C7) Schluss, obwohl ich ins Pfeifregister komme und es mich auch nicht wirklich stört, darin Töne zu produzieren. Ich glaube auch nicht, dass hier Training noch groß etwas ausrichten kann.
 
Im Vergleich zu was? So allein stehend klingt es fĂŒr mich seltsam; sowohl ganz oben als auch ganz unten arbeite ich daran, Druck rauszunehmen. Laute Töne kommen mit Resonanz, der Stimmsitz muss passen, nicht mit ĂŒbermĂ€ĂŸigem Druck.
Im Vergleich zur Sprechstimme. Gut ausgebildete SĂ€nger haben eigentlich ĂŒber ihre gesamte Range hinweg einen deutlich höheren sub-glottischen Druck als in der Sprechstimme. Mit dem supra-glottischen Druck verhĂ€lt es sich genau umgekehrt.

Supraglottischen Druck spĂŒrst du z.B. bei einem ausgelassenen Lachen "ha ha ha". Dann merkst du, wie der Druck am weichen Gaumen angreift. Subglottischen Druck spĂŒrst du am ehesten durch ein Stöhnen, dann spĂŒrst du wie der Druck irgendwie "tiefer" in der Kehle angreift.
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??? Ich wĂŒsste bei Gott nicht, wie ich ein C0 oder ein C8 singen sollte. Ein c schaffe ich noch, eher mit knattern, ein C definitiv nicht einmal geknattert. Oben ist vor dem c'''' (C7) Schluss, obwohl ich ins Pfeifregister komme und es mich auch nicht wirklich stört, darin Töne zu produzieren. Ich glaube auch nicht, dass hier Training noch groß etwas ausrichten kann.
Genau wegen dieser "mentalen Barrieren" ist das Lernen dieser Bereiche auch so problematisch. Aber zumindest bei mir war es immer so, dass sich mit zunehmendem Training immer mehr TĂŒren auftun, noch etwas höher oder tiefer zu kommen. Dabei braucht man aber natĂŒrlich Koordinationen die weit von der Sprechkoordination und Bruststimme entfernt sind, und die man sich vorher deshalb auch nicht einmal richtig vorstellen kann.

Ganz abgesehen davon ist da natĂŒrlich auch immer der Faktor KlangqualitĂ€t. Warum sollte man einen Bereich der Stimme trainieren dessen Klang man gar nicht als brauchbar fĂŒr das eigene kĂŒnstlerische Schaffen erachtet?

Meiner Meinung nach ist es sehr hilfreich einen sauberen Übergang in alle 4 Register zu beherrschen, weil das sehr hilfreiche Seiteneffekte auf die Vollstimme hat, aber an die Extreme zu gehen ist oftmals einfach viel Aufwand fĂŒr wenig Resultat.
 
Ich halte es fĂŒr bedenklich, jemandem, der wohl ziemlich am Anfang steht, zu raten, an der Kehlkopfstellung herumzupfriemeln.
 
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Macht ja keiner. Der soll ja bleiben wo er ist. Das Problem ist ja eher, dass die meisten AnfĂ€nger die natĂŒrlich Tendenz haben daran herumzufummeln ;-) Abgesehen davon ist das Ausbauen der Tiefe auch generell nicht wirklich was fĂŒr AnfĂ€nger. Aber die Frage war nunmal danach.
 
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Wenn man zu sehr abspannt in der Tiefe wird der Übergang in die Pulsfunktion sehr stark erschwert.

Pulsfunktion? Den Begriff habe ich in meiner Ausbildung nie gehört.
Google gibt auch nichts her - außer Verweise auf deine BeitrĂ€ge.

Ich hatte einmal eine SchĂŒlerin, ein Sopran, die außergewöhnlich tiefe Töne produzieren konnte. Es war, als könne sie unter der normalen Range noch eine weitere TĂŒr öffnen. Knarzig oder so klang da nichts. Sie kam bis weit in die große Oktave.
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Macht ja keiner. Der soll ja bleiben wo er ist. Das Problem ist ja eher, dass die meisten AnfĂ€nger die natĂŒrlich Tendenz haben daran herumzufummeln ;-) Abgesehen davon ist das Ausbauen der Tiefe auch generell nicht wirklich was fĂŒr AnfĂ€nger. Aber die Frage war nunmal danach.


Theorie ist ja schön und gut. Aber eben genau das: Theorie.
Und Ausnahmen sind Ausnahmen. Die meisten Leute haben keine Ausnahmestimmen.

In der Praxis ist das lösen und ent-spannen der natĂŒrlich-physiologisch möglichen Tiefen sehr wichtig und Teil jeden guten Gesangsunterrichtes.
Da geht es auch nicht um Extreme, um die es dir anscheinend hier zu gehen scheint. Was du dem Threadersteller damit sagen möchtest ist mir ohnehin schleierhaft. Vielleicht willst du ja auch nur beweisen, daß du gaaaaaaanz gaaaaaanz viel gelesen hast?
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Abgesehen davon ist das Ausbauen der Tiefe auch generell nicht wirklich was fĂŒr AnfĂ€nger. Aber die Frage war nunmal danach.

Was auch immer du in deiner Boeschies-Welt jetzt mit "Tiefen" meinst.
Ich mache jedenfalls diesen Beruf nicht erst seit gestern und das Erschließen der tiefen Lage ist Alltag fĂŒr mich.
 
Pulsfunktion? Den Begriff habe ich in meiner Ausbildung nie gehört.
Google gibt auch nichts her - außer Verweise auf deine BeitrĂ€ge.
Ist nur ein anderer Name fĂŒr Strohbass. Bei Wikipedia wird noch "Pulsregister" genannt.

Theorie ist ja schön und gut. Aber eben genau das: Theorie.
Und Ausnahmen sind Ausnahmen. Die meisten Leute haben keine Ausnahmestimmen.
Aber wie gesagt: Bisherige Untersuchungen von "Ausnahmestimmen" haben bisher eigentlich immer ergeben, dass sie physiologisch eben keine Ausnahme sind, sondern eher dadurch, dass sie technisch etwas anders machen.

In der westlichen Welt z.B. gibt es wenige BĂ€sse, die ihre Tiefe ausbilden, weil das die Gesangsliteratur einfach auch nicht fordert. Im russischsprachigen Raum sind Noten in der 1ten Oktave aber z.B. in der Kirchenmusik wesentlich hĂ€ufiger, weshalb die BĂ€sse dort auch ihre Tiefe ausbauen. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Russen tendenziell fast eine Oktave tiefer veranlagt wĂ€ren.

Die einzige tatsĂ€chliche "Ausnahmestimme", die mir bekannt ist ist der "tiefste Bass der Welt" (mal bei YT suchen), bei dem eine Untersuchung tatsĂ€chlich ergeben hat, dass seine Stimmlippen etwa doppelt so lang sind wie bei normalen BĂ€ssen. Der kommt aber sogar in Tonbereiche, die fĂŒr den Menschen nicht mehr hörbar sind.

Was auch immer du in deiner Boeschies-Welt jetzt mit "Tiefen" meinst.
Ich mache jedenfalls diesen Beruf nicht erst seit gestern und das Erschließen der tiefen Lage ist Alltag fĂŒr mich.

Naja, fĂŒr mich ist die Sprechtonlage sozusagen das "Zentrum" der Stimme. Was darunter liegt ist die "Tiefe" und was darĂŒber liegt ist die "Höhe". Meine Sprechtonlage liegt z.B. zwischen E2 und G3, also ist die "Tiefe" fĂŒr mich erstmal die Oktave zwischen E1 und E2 und die "Höhe" die Oktave von G3 bis G4.

Ja nach Stimmlage variiert das natĂŒrlich. Bei den meisten Frauen z.B. wird die Oktave von C2 bis C3 wahrscheinlich die "Tiefe" sein. Bei Tenören ist es meistens die Oktave von G1 bis G2.

So zumindest habe ich jetzt auch mal den Einganspost interpretiert. Weil mit dem Singen in ihrer Sprechtonlage haben ja, abgesehen vielleicht von der "Klangschönheit", die wenigsten Probleme.
 
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So zumindest habe ich jetzt auch mal den Einganspost interpretiert. Weil mit dem Singen in ihrer Sprechtonlage haben ja, abgesehen vielleicht von der "Klangschönheit", die wenigsten Probleme.

Da irrst du dich.
 
Also wĂ€re dann die "Tiefe" die normale Bruststimme? Dann wĂŒrde mich aber wundern, dass im Falle des Eingansposters im Gegenzug die Höhe funktioniert.
 
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Aber wie gesagt: Bisherige Untersuchungen von "Ausnahmestimmen" haben bisher eigentlich immer ergeben, dass sie physiologisch eben keine Ausnahme sind, sondern eher dadurch, dass sie technisch etwas anders machen.

und die meisten angehenden SĂ€ngerInnen haben anderes zu tun, als sich um den Strohbass zu kĂŒmmern.
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Also wĂ€re dann die "Tiefe" die normale Bruststimme? Dann wĂŒrde mich aber wundern, dass im Falle des Eingansposters im Gegenzug die Höhe funktioniert.

Die "normale Bruststimme" ist bei durchaus nicht wenigen AnfÀngerInnen in der ganz tiefen Lage zunÀchst verspannt.

Wie die Höhen - und Tiefen - des Threaderstellers klingen weiß hier bisher niemand.
 
und die meisten angehenden SĂ€ngerInnen haben anderes zu tun, als sich um den Strohbass zu kĂŒmmern.
Ja, klar, deshalb schrieb ich ja, die Tiefe auszubauen ist normalerweise keine Baustelle fĂŒr AnfĂ€nger.

Die "normale Bruststimme" ist bei durchaus nicht wenigen AnfÀngerInnen in der ganz tiefen Lage zunÀchst verspannt.
Mit Sicherheit, aber, dass die höheren Töne im Gegenzug dann gut funktionieren ist doch wahrscheinlich eher selten.

Wie die Höhen - und Tiefen - des Threaderstellers klingen weiß hier bisher niemand.
Ja, da bewegen wir uns ausschließlich im Raum der Spekulation im Moment. FĂŒr mich hat sich das halt so zusammengereimt: FĂŒr die meisten sind die höheren Lagen schwieriger als die tiefen Lagen. Abgesehen von dem Moment, ab dem die tiefe Lage unterhalb der Sprechstimme liegt.
 
Ja, da bewegen wir uns ausschließlich im Raum der Spekulation im Moment. FĂŒr mich hat sich das halt so zusammengereimt: FĂŒr die meisten sind die höheren Lagen schwieriger als die tiefen Lagen. Abgesehen von dem Moment, ab dem die tiefe Lage unterhalb der Sprechstimme liegt.

Das kann man so pauschal auch nicht sagen.

Die höheren Lagen brauchen natĂŒrlich erst einmal eine Grundlage an Atemverbindung und Atemkraft, um eine gewisse QualitĂ€t zu erhalten.
TatsĂ€chlich kommen aber viele junge Frauen, GesangsanfĂ€ngerinnen, sehr leicht in höhere Lagen. Das klingt dann halt klein, leise und dĂŒnn, aber Höhe an sich ist kein Problem.

Manche haben Probleme mit den Höhen, weil sie versuchen zu sprechstimmig zu singen und das Kopfstimmregister schwer finden. Die Tiefen können dabei gleichzeitig verspannt oder leicht zugÀnglich sein. Da sehe ich jetzt keinen direkten Zusammenhang.

Und was hast du immer mit der Sprechstimmlage? Die Sprechstimme hat doch einen ganz kleinen Tonumfang im Vergleich mit der Singstimme. Der Umfang der Sprechstimme liegt in der unteren Mittellage und keinesfalls in der absolut erreichbaren Tiefe oder ĂŒberhaupt in der tiefen Lage der Gesangsstimme. Logisch, denn die ganz tiefe Lage ist wie gesagt auf Entspanntheit angewiesen und darum auch recht leise. Es wĂ€re recht unkomfortabel stĂ€ndig da zu sprechen. Andererseits kann man natĂŒrlich gut in der Sprechstimmlage auch singen.
 

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