Kaufberatung 120-Bass-Akkordeon: Hohner Mattia vs. Beltuna Spirit vs. Weltmeister Supra

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Akkorleon
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Hallo zusammen!,

ich weiß, dass sowas bestimmt schon mal angesprochen wurde. Ich spiele mit dem Gedanken ein neues Akkordeon zu kaufen. Klar, bevor gekauft wird, wird im Laden ausprobiert. Trotzdem würde ich gerne mal ein paar Meinungen mitnehmen. Da ich als Kind bei Fröhlich gelernt habe und auch ein Akkordeon von dort besaß, ist der Name Weltmeister (die bauen ja die Fröhlichs) bei mir im Kopf geblieben. War, damals als Kind, immer sehr zufrieden mit dem Akkordeon. Zudem fände ich es auch toll, als Deutscher ein deutsches Instrument zu spielen. Mittlerweile habe ich mich allerdings versucht tiefer in die Thematik reinzulesen. Hohner, Weltmeister und Beltuna sind bei mir hängen geblieben.
Hohner Mattia IV 120 Bass, scheint mir als Solo-Spieler das Instrument für alles zu sein. Die Kinnregister sind bestimmt hilfreich. (Konnte so etwas noch nicht ausprobieren)
Allerdings höre ich öfter, dass Hohner qualitativ nicht mehr das ist was es mal war. Für so viel Geld will man ja verständlicher Weise nur "das Beste"
Ist da etwas dran?
Weltmeister, die genauen Abstufungen der Instrumente ist mir noch etwas unklar, aber ich denke das Vergleichsmodell wäre die Weltmeister Supra 120. Hier habe ich gehört, dass Weltmeister Preis/Leistung top sein soll und halt noch mit Image-Problemen zu kämpfen hat. Mir persönlich ist das vollkommen egal, wenn dem so ist. Hauptsache ich habe ein super Akkordeon.
Das nächste wäre die Beltuna Spirit. Ich weiß nicht ob das jetzt "Äpfel mit Birnen" vergleichen ist. Für mich ist Beltuna halt dieses Nonplusultra. Besser geht es fast nicht-natürlich auch preislich entsprechend teurer.
Ich hoffe die 3 Instrumente sind einigermaßen vergleichbar, was haltet ihr von den Marken/Modellen und was würdet ihr empfehlen?
Vielen Dank schonmal im Vorraus und eine schöne Woche:)
 
Eigenschaft
 
Ich habe letztens bei der Schnapsbestellung gefragt ob es zum Haselnussgeist und der Hausbirne noch einen besonderen Tipp gäbe.
Das sei Geschmackssache aber die alte Zwetschge könnten wir ja mal testen.
Die ist lecker, farblich interessant u. auch etwas ähnlich Äpfeln u. Birnen.
 
was würdet ihr empfehlen?
Ich würde an erster Stelle mal einen Fachhandel aufsuchen und ein paar Instrumente probieren. Die eigenen Ohren hören mehr, wenn man das Instrument direkt vor der Brust hat. Außerdem wird einem auch gefühlsmäßig klar, ob das Akkordeon passt. Manche guten Akkordeons passen nicht zu mir, weil meine Körpergröße oder meine Körperform irgendwie nicht mit dem guten Stück verschmelzen will, egal welche Marke oder welches Modell das sein mag. Manches Instrument klingt auch auf Youtube anders als in real life, dazu kommen die Schwankungsbreiten zwischen den einzelnen Modellen desselben Fabrikats.

Die genannten Instrumente sind total unterschiedlich. Die Beltuna Spirit ist Beltuna-Oberklasse, die Hohner Mattia würde ich in der oberen Mittelklasse verorten, in welcher Liga das Weltmeisterinstrument spielt, weiß ich nicht mehr...
 
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Weil ich dir nur empfehlen kann, die gewünschten Instrumente auszuprobieren und von pauschalen Empfehlungen "Nimm das" nichts halte, zitiere ich einen früheren Beitrag von mir aus 2019, der bis auf die Sache mit dem Hund auch auf deine Frage zutrifft:

Das richtige Instrument ist so vom Spieler abhängig und noch nicht einmal über ein Musikerleben dasselbe:

- Benötigter Tonumfang, Register und Schwebung, d.h. der Klang, hängen von der Art der Musik ab, die du spielst, und wenn du noch mehrere Jahrzehnte vor dir hast, wird sich die mit Sicherheit mehrfach ändern.
(Die Alternativen dazu sind nur: Du hörst mit dem Spielen auf oder, für die Instrumentenwahl noch schlimmer, du wirst fauler Orchesterspieler ohne Ehrgeiz, d.h. du wirst kontinuierlich schlechter ohne es zu merken und nach mehreren Jahren klingt dein Spiel auf dem schönen Instrument nicht besser als auf dem Mittelklasseinstrument.)

- Die gewünschte Schwebung (Tremolo) nimmt normalerweise ab, je besser du spielst, bis du auf einmal (wieder) Musik machen willst, wo du wieder mehr brauchst.

- Ein größeres Balgvolumen, und deshalb mehr Gewicht, ist etwas angenehmes, weil sich das Instrument ruhiger spielen lässt, solange man in Übung ist, und nur wenn man erwachsen ist und Größe und Gewicht eines größeren Komondor-Rüden hat, aber auch (noch) keine körperlichen Verschleißerscheinungen.

- Die einen bevorzugen geringeren Tastenhub oder weniger Federstärke beim Drücken des Knopfes, andere genau das Gegenteil.

- Ausgewogenheit heißt eigentlich: Rechte Seite und linke Seite sind gleich laut.
Die Ausgewogenheit ist aber auch Geschmackssache und von der Musik abhängig. Je mehr ein Musiker elektronische Musik, Popmusik, Diskomusik hört, desto mehr Lautstärke beim Bass hält er für normal.
Wenn du z.B. bei Rezensionen über Kopfhörer bei jedem zweiten Kommentar liest: "etwas bassarm", dann ist das meist ein ausgewogener Kopfhörer, nur die meisten Musikhörer haben eine andere Vorstellung von Ausgewogenheit.
Und schlechteres Gehör und Tinnitus können noch dazu kommen.

- Eine einstimmige Melodie in einem einchörigen Register braucht einen sehr viel leiseren Bass als volle Akkorde im dreichörigen Register, daher die Abhängigkeit der Ausgewogenheit von der Art der Musik.

- Höhere Lautstärke wird beim Akkordeonbass nicht selten durch die Tonhöhe erreicht, denn kleinere Stimmzungen sprechen besser an. Dann fängt die Bassoktave weiter oben an, oder die höheren Basschöre dominieren, aber die Gesamtlautstärke steigt.
Für den einen ist das akzeptabel oder sogar gut, für den anderen nicht.

Insgesamt finde ich das Vorgehen gut, das anzuhören, was klanglich möglich ist, und einen guten Spieler vorspielen zu lassen, wenn du dir das selber nicht zutraust.
Prinzipiell solltest du aber unbedingt überprüfen, ob das Instrument größenmäßig zu dir passt, aber auch, ob es sich bzgl. Klang und Ausstattung mit deinen musikalischen Plänen verträgt.

Zuletzt ein Hinweis, der mir in den letzten Jahren zunehmend wichtig erscheint:
Kauf nur genau das Instrument, das du auch getestet oder testen lassen hast, und bestell auf keinen Fall das gleiche Instrument wie das im Laden.
Und wenn das Vorführmodell schon längere Zeit im Geschäft steht und immer noch schön und vor allem richtig klingt, Jackpot!!!
 
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Frager
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Hallo!
Ein Akkordeon ist keine Stereoanlage, die man rein nach Klang wählt.
Du trägst es eng am Körper, fühlst sein ganzes Gewicht, umarmst es nahezu, tauschst Kräfte mit ihm aus, ziehst, drückst, befingerst es… du wirst es intensiv riechen und es auch im Angesicht des Schweißes berühren.
Das soll jetzt nicht anrüchig klingen sondern zeigen, dass so ein Instrument extrem „körperlich“ ist.
Also muss es körperlich erlebt werden, nicht nur klanglich und optisch.

(Ich bin gerade dabei, mich von einem Instrument zu verabschieden, das klanglich, optisch und mental sehr meinem Geschmack entspricht, mir aber körperlich nicht gut tut, daher erwähne ich das gerade explizit)

Grüßle
 
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Hallo @Akkorleon,

ein neues Akkordeon kaufen wollen, ist eine spannende und lustbringende Sache. Ich war vor einigen Jahren auch in dieser glücklichen Situation. Dabei wollte ich eigentlich dem Ratschlag folgen, nur genau das Instrument zu kaufen, das ich wirklich in der Hand halten und ausprobieren kann - also nichts mit bestellen und so. Da ich dann aber doch speziell dieses oder jenes Detail haben wollte, habe ich doch bestellt - mit einem mulmigen Gefühl nach all den Schauerstories, die man hier im Forum oder anderswo über Fertigungstoleranzen insbesondere bei Edel-Italienern hören oder lesen kann. Zum Glück war die Kiste etwa so, wie man sich das wünscht.

Mein Rat: Zeit lassen, möglichst viele verschiedene Instrumente ausprobieren, wenn möglich mindestens 1/2 Stunde, wenn möglich dasselbe Instrument mehrmals mit Abstand. Hierzu ideal sind Akkordeonspielertreffen, hier findet man alles von Fiat Uno bis Maybach. Mit dem "Zeit lassen" meine ich, dass sich das über mehrere Jahre erstrecken kann. In der Zeit reift die Erfahrung, was möglich ist. Auch die Vorstellung, was man möchte, kann sich in der Zeit ändern. Also keine Hektik - die Vorfreude ist doch auch schön. Vielleicht wird es am Ende ja ein tolles Gebrauchtes, das Dir über den Weg läuft. Ebay ist da nur eine Möglichkeit. In Süddeutschland hat nach meiner Kenntnis Musik-Pietsch in Bruchsal die größte Auswahl verschiedener Marken dastehen.

Auch bekommst Du ein Gefühl, was man fürs Geld realistischerweise bekommen kann. Z.B. deshalb habe ich damals von einer neuen Gola Abstand genommen, sie ist in meinen Augen den aufgerufenen Preis nicht wert, obwohl ich den hätte stemmen können. Bei mir ist es letztlich eine Spirit geworden.

Ansonsten solltest Du bei einem neuen Instrument, besonders wenn es sich um ein italienisches handelt, noch einen Extra-Tausender einplanen, um nach ein paar Monaten in einer guten Fachwerkstatt ein paar Kleinigkeiten jenseits von Garantieleistungen optimieren zu lassen, die bei der Herstellung mal da mal dort auftreten.

Viel Vorfreude wünscht

morino47
 
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Bernnt
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: OffTopic
Moin
Ich wollte auch ein wenig Senf dazugeben😅
Die Hohner Mattia ist, wie ich finde, überteuert, Kinnregister schön und gut, aber 10 000 Euro Neupreis für Tipo a mano Stimmplatten.. da hätte ich bessere Qualität erwartet. Die Supra ist ein Mittelklasse Ding, wahrscheinlich auch Tipo a mano, cassotto, aber deutlicher Unterschied im Preis, ich denke neu etwa im 5000ner Bereich? Hab die Mal im Video gehört, klang nicht schlecht. Dann hatte ich das Vergnügen, öfter eine Beltuna Spirit zu spielen. Für mich ein einziger Traum der Klang, die Tastatur der Hammer, der Bass wuchtig. Das alles ist natürlich nur meine Meinung, die eigene muss jeder selbst haben. Das Instrument konnte man auch an einer Box anschließen. Das hat natürlich seinen Preis, eine Spirit kriegt man neu nicht unter 12k. Gebrauchte sind interessant, natürlich bei so einem Kauf muss jeder Zentimeter angeguckt werden und die Stimmung muss kontrolliert werden.
Einen schönen Abend noch
 
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Hallo,

Für so viel Geld will man ja verständlicher Weise nur "das Beste"
Besser geht es fast nicht-natürlich auch preislich entsprechend teurer.
aber 10 000 Euro Neupreis für Tipo a mano Stimmplatten.. da hätte ich bessere Qualität erwartet
die Preise sind (auch) aufgrund der hohen Arbeitskosten in Westeuropa hoch. Daher bedeutet ein hoher Preis derzeit kein hochwertiges Instrument, sondern nur ein Instrument, das nicht mit Verlust verkauft wurde. Bis zu einem gewissem Maß kann ein gebrauchtes hochwertiges Instrument eine Lösung sein. Aber ich würde es nur in Begleitung von jemandem kaufen, der sich damit auskennt und objektiv ist.

VG, Vladimir
 
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Tipo a mano Stimmplatten.. da hätte ich bessere Qualität erwartet.
Ich habe gelernt (sowohl hier im Forum als auch durch meinen HZIMM), dass gut eingestellte Tipo-a-mano-Stimmplatten besser sein können (nicht: müssen) als A-mano. Das ist also nicht unbedingt ein großes Kriterium (aber natürlich ist bei a-mano die Wahrscheinlichkeit auf gute Qualität höher).

Hab die Mal im Video gehört, klang nicht schlecht.
Leider kann der Klang eines Instruments anhand eines Videos nicht gut beurteilt werden - da spielen zu viele Faktoren mit rein: Aufnahmetechnik, Bearbeitung der Aufnahme, Hardware beim Anhören ...

hatte ich das Vergnügen, öfter eine Beltuna Spirit zu spielen. Für mich ein einziger Traum
dagegen sind für mich (persönlich) Beltunas kein großes Vergnügen. Es sind sehr gute Instrumente, aber mich lassen sie emotional kalt. Deshalb bleibt nichts übrig, als zu raten, vor dem Kauf ausgiebig zu testen. Viele verschiedene Instrumente zu spielen, sich selbst zuzuhören und auch anderen.
 
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Ich habe die Beltuna Spirit auch nur in einem Raum gespielt, wo der Schall sehr gut war. Natürlich hört die sich draußen anders an, deshalb kann ich nur die eine Seite beurteilen. Aber so ein Piccolo wie bei der Beltuna bin ich bei keinem anderen Akkordeon begegnet, deshalb klang das ,,Organ" Register, also das Basson und Piccolo zusammen, unglaublich mächtig und emotional. Jedenfalls ist mir bis jetzt kein besseres Akkordeon begegnet, und Akkorleon muss ja auch selbst entscheiden, was ihm besser gefällt.
Beste Grüße
 
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Ich muss das sogar bestätigen. Genau dieses Register hatte bei 7-8 Testspielen in dieser Kategorie mir bei Beltuna am besten gefallen. Dazu auch ein anständiger Bass nach meinem Geschmack. Da ist das tiefe gleich mächtig mit dem hohen in ziemlich allen Tonhöhen, vielleicht deshalb der Klangeindruck, zumindest von Spielerseite aus. Hätte ich damals die Kohle gehabt, wäre es bei mir die LeaderV mit Graphitgehäuse geworden :) Borsini und komischerweise Bugari gefielen mir überhaupt nicht. Klobig und blecherner Bass. Neue Morinos aller Art zu langweilig. Matthia auch. Die anderen weiß ich gar nimmer. Heute würde ich noch ne Poeta Piuma (Handling! Ansprache und Klangmöglichkeiten) und - allerdings vom unmittelbaren Hören durch andere Spieler - Scandalli für mich als echt cool betrachten.
Beltuna spielen in meinem Bekanntenkreis recht viele.
Am Ende wird es eine hoch emotionale Entscheidung sein und du wirst mit dem geliebten Teil ALLES auf die Art spielen, wie es dir gefällt <3
 
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Ich habe die Beltuna Spirit auch nur in einem Raum gespielt, wo der Schall sehr gut war. Natürlich hört die sich draußen anders an,
Nochmal deutlich: ich habe im Laufe der Zeit mehrere verschiedene Beltuna Leader und Spirit spielen dürfen - manche länger, manche nur kurz. Mein Problem war weder der Klang, noch das Handling, sondern nur die Emotion, die von den Geräten nicht angesprochen wurden. Als Orchesterinstrument, als "Arbeitstier" hätte ich jede davon sofort genommen. Nur für "meine Musik" waren sie allesamt ungeeignet.
 
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Ansonsten solltest Du bei einem neuen Instrument, besonders wenn es sich um ein italienisches handelt, noch einen Extra-Tausender einplanen, um nach ein paar Monaten in einer guten Fachwerkstatt ein paar Kleinigkeiten jenseits von Garantieleistungen optimieren zu lassen, die bei der Herstellung mal da mal dort auftreten.
Hi Morino47,

Vielen Dank für die Antwort. Was genau meinst du denn für Kleinigkeiten der Optimierung?
Das habe ich so auch noch nicht am Schirm gehabt!

Ich denke, wie bei allen anderen Antworten zu entnehmen (Danke an alle), muss ich wirklich in die Geschäfte und ausprobieren.
Aktuell spiele ich auch auf einer gebrauchten, etwas älteren Beltuna Prestige. Mein Gedankengang war üben üben üben bis man es "richtig" kann und dann noch mal investieren in ein Instrument mit dem man seine "eigene Geschichte" geht. Die Beltuna hat Basseitig einen genialen Sound. Das war dieser Wow-Moment beim ausprobieren - direkt verliebt :D allerdings muss ich sagen hätte ich 'irgendwie' mehr diskantseitig erwartet.
 
Mein Gedankengang war üben üben üben bis man es "richtig" kann und dann noch mal investieren in ein Instrument mit dem man seine "eigene Geschichte" geht.

Aus Erfahrung kann ich sagen: es macht auch schon sehr viel Spaß gleich auf dem "richtigen" Instrument zu üben. Wenn ich erst üben wollte bis ich es so gut kann, dass ich meinem Instrument ein entsprechender Spieler wäre, dann müsste ich wohl bis über mein Lebensende hinaus warten. Hab ich zum Glück nicht gemacht und freue mich jeden Tag an meinem "Trauminstrument";)

allerdings muss ich sagen hätte ich 'irgendwie' mehr diskantseitig erwartet.
Und das sind die Punbkte, die man nicht vom grünen Tisch aus planen oder vorhersagen kann. Es sind oftmals Kleinigkeiten , Details , die für einen ein Instrument zum genialsten überhaupt oder zum "na ja reißt mich nicht so vom Hocker" Instrument werden lässt. Das muss man eigentlich wirklich ausprobieren.

Bei mir ists z.B. so, dass ich die Beltuna Leader, so wie Lil, als starkes Arbeitstier schätze, aber der Klang hat mich nicht berührt. Wohingegen mir die Spirit vom Klang her sehr gut gefällt. Selber Hersteller anderes Instrument, anderer Charakter.
Und so ists bei den anderen Herstellern in der Regel auch. Drum darf man nur sehr eingeschränkt von einem Instrument eines Herstellers auf da nächste Instrument des gleichen Herstellers schließen.

Ich selber bin letztlich bei Hohner hängengeblieben und habe dort mein Trauminstrument gefunden. Aber auch bei Weltmeister hab ich die Supita 1 und 2 schon öfter ausprobiert. Die haben mir auch sehr gut gefallen oder die Cantus... Sind leider alles keinen aktuellen Modelle. Bei der Supita 3 die derzeit auch irgendwie im Sortiment zu sein scheint, da bin ich skeptisch , was ich genau davon halten soll.

Aber auch ander Hersteller haben Instrumente mit denen man ein Leben lang glücklich sein kann _ so z.B. bei Victoria die Poeta, oder Scandalli.

Aber auchdie Hohner Matthia würd ich nicht per se ausschließen, weil die "nur " Tipo A Mano Stimmplatten drin hat. Wenn die richtig hergerichtet sind können die gewaltig abgehen. Aber auch hier würd ich versuchen die erstmal selber auszuprobieren um entscheiden zu können. ob die einem zusagt oder eher nicht.
 
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Es stellt sich auch immer die Frage, welche Musikrichtung gepielt wird.
Bei Alpenländische (volkstümliche Musik) sind gewisse Instrumente klanglich nicht so ausdrucksvoll und andersrum sieht es bei klassischer Akkordeonliteratur auch aus.
Zu dem haben alle Instrumente irgendwo die Handschrift des Akkordeonbauer, so dass das eine Tremolo anders klingt wie bei einem baugleichen Modell.
Zu dem ist es nicht 100% gewährleistet, das auch der Lösabstand und so mit die Ansprache der Zungen ansprechend ist.

Du tust dir wirklich den allergrößten Gefallen, wenn der Wunsch echt groß ist, mal Musikgeschäfte anzufahren (oder auch private Verkäufer/oder Musikkollegen) um die Akkordeons mal anzuspielen. Ich denke, wenn man sich da auch die Zeit nimmt, wird keiner böse sein. Sollte aber einer der Verkaufskollegen nicht gewillt sein, dir ausreichend Zeit zum probieren zu geben, solltest du dort nicht kaufen.
Das Probieren braucht Zeit, das werden mir alle leidenschaftliche Spieler bestätigen. Man kauft selten ein Akkordeon zwischen Tür und Angel und ist damit jahrelang freudig unterwegs. Das fast wie das Suchen eines Lebenspartners.

Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem Freude beim Testen.
 
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Wenn zu diesem Thema hier x-Personen schreiben gibt es dazu genau x-Meinungen.

Meine x+erste Meinung ist die:
Ein Instrument muss mit mir verschmelzen. Allein schon dieses WirBildenEineEinheit empfinde ich nur bei ganz wenigen Instrumenten.
Dann sollte das INstrument natürlcih einen schönen Klang haben, leicht ansprechen . das übliche Tralala halt.

Dieses 'Tralala' lässt sich nun mal gar nicht in Worte fassen geschweige denn durch objektive Messverfahren ermitteln.

Weiter oben stand ja schon 'eigentlich gut, aber das INstrument spricht mich nicht an'.

An der Stelle bleibt dir nur: Ausprobieren, spielen, spielen spielen. Das ist jezt leider bei Händlern nicht so unbegrenzt möglich.

Eine tolle Möglichkeit sind die schon angesprochenen Treffen, die leider momentan coronabedingt nicht stattfinden.

ein Beispiel wie das laufen kann: Ich habe gerade einen Schüler, einen älteren Herrn, der im Rentenalter wieder eingestiegen ist - Das ist eigetnlich ein KLassiker hier.
Dem gebe ich momentan alle 2 Wochen ein anderes Instrument zum Testen mit. Selbst hat er ein 72 bässiges, was ihm eigetnlich viel zu klein ist.

Mittlerweile weiss er, dass ihm eine 5 chörige Morino zu unhandlich und eine Atlantic zu schrill ist.

Früher war das einfach: da hatte man sein Budget, ist die Hohner-Preisliste entlanggefahren und da, wo der Finger eingerastet ist, wurde gekauft. Das war bei mir im Jahre 1987 eine 5-chörige Morino.

Heute ist das völlig anders.
 
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Meinung X+2 weiterer Aspekt

es gibt auch günstig (Preis-Leistungs-Verhältnis) Gebrauchte. Sollte man zwischen div Instrumenten schwanken, könnte man man dann auch mehrere erwerben - (ggf Überholung in der Fachwerkstatt einplanen, wenn man's nicht selbst machen kann ...). Sollte sich dann nach Monaten herausstellen, dass das eine o. andere Instrument doch nicht passt - wieder verkaufen, i.d.R. ohne Verlust.

Geschmack schwankt bzw. ändert sich auch gelegentlich und - zu einigen Musikstücken passt eher das eine, zu anderen ein anderes Instrument, mal mit, mal ohne Cassotto, mal 3x 8 Musette, mal tutti 5-chörig, mal viel, mal weniger Tremolo etc ... Auch das ist Einstellungssache - bevorzuge die Vielfalt und die zahlreichen Wahlmöglichkeiten !

So kamen nach und nach 13 höherwertige Akko's hierher (alle in Italien gebaut - auch die Hohner Morino Artiste N) - zu insgesamt deutlich weniger als die hier veranschlagten € 10.000,- ...

btw einige o sogar viele hier im Forum haben auch Gebrauchte gekauft (man denke nur an die GOLA-Fans)

Was @BeKa schrieb ist wichtig - kennen da z.B. einen Akko-Händler in CH, der gibt dem Kunden 1-3 Instrumente für 2-4 Wochen mit nach Hause, zum Testen, spüren, hören, erleben und tauscht auch nach 1 Jahr Instrumente wieder um bzw. zurück - so in der Art sollten korrekte, zugewandte Akko-Fachgeschäfte für Gebrauchte sein.

... und - obgleich der Post von Paul wg Off-topic gelöscht wurde - einen Umstieg auf Knopf kam man schon mal in Erwägung ziehen - hab's vor 10 Monaten gemacht und niemals bereut - hat m.E. ausschließlich Vorteile - und wenn man jz für teuer Geld ein neues Akko kauft und in 6 Monaten feststellt, oh Knopf wär' doch besser gewesen - ausgesprochen schad'!

Schönes Woe
 
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Vielen Dank für die Antwort. Was genau meinst du denn für Kleinigkeiten der Optimierung?
Das habe ich so auch noch nicht am Schirm gehabt!

Hallo @Akkorleon,

ich spreche nicht von offensichtlichen Garantie-relevanten Mängeln, sondern von Optimierung in dem Sinne, dass möglichst viel von der Qualität herausgeholt wird, die aufgrund der Materialien und der Bauart in dem Instrument schlummern.

Konkret meine ich die Feinstimmung und die Egalisierung sowie das Ansprechverhalten generell in den Randbereichen der Tastatur. Beim Ansprechverhalten 4' sind die hohen Töne kritisch, bei 16' die tiefen.
Garantieleistungen beziehen sich immer auf die Korrektheit des gelieferten Produkts. Bei der Feinstimmung wird ein wegen Garantieleistung aufgesuchter Händler stets sagen, "die Stimmung ist doch gut", außer wenn eine grobe Verstimmung vorliegt. Eine Nachstimmung nach etwa einem halben Jahr ist i.d.R. unproblematisch als Garantieleistung zu bekommen, eine saubere Feinstimmung eher nicht, denn das geht in die Arbeitsstunden, und die werden für die Feinstimmung auch bei der Herstellung nicht in der wünschenswerten Weise erbracht. Dasselbe gilt für das Ansprechverhalten.
Wenn man (ich) schon ein hochpreisiges Instrument erwirbt (erwerbe), dann möchte man (ich) es auch optimal haben, soweit die Hardware das hergibt. Bei der Herstellung wird aber wohl aus Preisgründen i.d.R. nicht das Maximum aus der Hardware herausgeholt. Eine Ausnahme bildet vielleicht die Hohnersche Gola, die sich bekanntermaßen auch preislich deutlich von den Konkurrenten absetzt.
Auch die Bassmechanik ist i.d.R. nicht optimal justiert aus dem gleichen Grund. Da kann man durch Feinarbeit einiges rausholen.
Während ein ordentlich gefertigtes Instrument vielleicht 90% der möglichen Qualität bei der Fabrik-neuen Lieferung aufweist, kann man mit solchen Optimierungsarbeiten vielleicht 95% oder mehr erreichen.

Was man mit solchen Optimierungen gegenüber der Fabrik-Fertigungsqualität bei einem hochwertigen neuen Instrument herausholen kann, ist also nicht umwerfend, und für Bierzeltmusik auch nicht erheblich. Aber der anspruchsvolle Akkordeonist hat mehr Freude mit einem 95%-igen Instrument als mit einem 90%-igen.

Viele optimierte Grüße

morino47
 
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