Zieh auf eine Gitarre, auf der du Bass willst, mal 10er drauf, dann reden wir weiter
Ich mache auf meiner Yamaha LL16 12er Saiten drauf, stimme sie aber auch meist einen Halbton tiefer, damit sie wärmer klingt. Saiten wirken sich schon aus, man sollte hier nicht geizen, und hat immer noch das Risiko, daß die zu lange beim Händler rumlagen. Auch teure Saiten können nicht so dolle klingen. Machte kürzlich Saiten für 15 Euro nach wenigen Tagen wieder runter. Ich wäre dafür, daß ein Herstellungsdatum auf der Packung aufgedruckt ist. Aber eine grobe Richtung erfährt man auch bei weniger guten Saiten.
Der Aussage, dass du bei Gitarren unter 1.000.euro genauso fündig wirst möchte ich mich anschließen.
Naja, will man eine vollmassive Gitarre, gibt es so viele nicht. Jetzt kann man einwenden, der Boden zB mache nur 10% des Klanges aus, also müßte er nicht massiv sein. Mir ist das aber wichtig.
Oft ist es nur leider schwierig, alle Marken zu vergleichen, da die Händler nicht die riesen Auswahl des Markts anbieten können.
Exakt! Es wäre mal der Bringer, wenn man so ziemlich alles antesten könnte, geht aber nicht. Also läßt man sich die ein oder andere Gitarre schicken. Mit geschickten Gitarren hatte ich selten einen Treffer. Und dann schickt man sie zurück.
Hattest du schon eine Gitarre in der Hand, die deine Ansprüche erfüllt?
Sehr positiv in Erinnerung habe ich klanglich eine Dowina, wollte aber keine 45mm Sattelbreite. Die hatte unglaublich schöne Bässe, schöne Mitten und breite Höhen. Das alles ausgewogen und präsent. Die machte Spaß. Weiß nicht mehr, ob es diese war, oder eine ähnliche:
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...MIstmzl8_76QIVzud3Ch1vugjmEAQYBCABEgKax_D_BwE
Die teuren Taylors, Martins und Gibsons hatte ich nur ganz selten in der Hand. Die hatten auch nicht immer den Klang, den ich suche. Manchmal aber schon. Die Händler auf satte, tiefe Bässe angesprochen, sagen fast durchgängig, die Geschmäcker wären halt verschieden. Habe da noch nie brauchbare Hilfe bekommen.
Mein Eindruck ist, daß mit der Konstruktion und den verwendeten Hölzern eine bestimmte Richtung begünstigt werden kann. Aber offenbar scheint das Ergebnis innerhalb einer bestimmten Bandbreite immer noch Glücksache zu sein. Und die Bandbreite scheint mir nicht ganz unerheblich zu sein.
Dann gibt es noch die Erzählung, die Gitarren müßten eingesspielt werden. Da ist was dran, aber die Basics sollten schon stimmen. Hatte bei meiner Yamaha LL 16 5 Jahre geraucht und gab sie zwischenzeitlich noch jemanden in die Hand, der doppelt so laut spielt wie ich (vor Publikum). Die hat sich schon entwickelt. Auch die Bässe wurden besser. Aber da ist mehr drin.
(((Habe da noch eine steile These, bei der ich mir alles andere als sicher bin. Aber es gibt elastischere und weniger elastischere Hälse. Meine Vermutung ist, daß eine hohe Steifheit offenen, präsenten und obertonreichen ausgewogenen Klang begünstigt. Ist der Hals "weicher" kann sich das zu Gunsten der Bässe auswirken, geht aber zu Lasten der Offenheit, Präsenz und Obertöne. Einen Eindruck von der Elastizität bekommt man ja, wenn man den Hals mal nach hinten zieht.)))