Kennt jemand Hansa Akkordeons?

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schabalu
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Hallo zusammen,
Meine Schwiegermutter hat sich in den 50er Jahren mal an der Küste ein türkis farbenes Hansa Akkordeon gekauft. Ich habe mich mal versucht schlau zu machen, wer dahinter steckt. Klingenthal kennt ja jeder, aber zu Hansa hab ich herzlich wenig gefunden im Netz. Das Teil sieht eigentlich ganz schick aus, türkis und golden wie das Meer ;-)

Dankeschön für interessante Hinweise.

Schabalu
 
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Hallo Schabalu,

Diese Art von Registerdrückern und Registersymbolen wurde u.a. von der Harmonika-Manufaktur Friedrich Töpel A.G. im thüringischen Oberpöllnitz (Ortsteil der Stadt Triptis) verwendet. Das erleichtert ggf. die Einordnung der geographischen Herkunft.

Gruß aus der Eifel
 
Ok spannend. Ich war fest davon ausgegangen, dass ich einen Betrieb irgendwo oben an der Küste suche - Hansa klingt für mich eher nach Meer uns frischer Brise... aber vielen Dank für Dein Input. Vielleicht wurden die Knöpfe ja auch nur zugeliefert. Ich weiß leider wenig darüber wie Instrumentenbau zu DDR Zeiten organisiert war und wie viele kleinere Hersteller es gab. Mal sehen, ob wir noch mehr Detektive hier haben. Grüße aus Berlin!

Schabalu
 
Hallo Schabalu,

Der Name "Hansa" dient nur der Vermarktung. Vielleicht der Farbe wegen? Aber die Registeraufteilung, du hast ein 3-chöriges Instrument im Diskant, ist nicht typisch für Seemanslieder.

Das Instrument wurde sicherlich nicht in der Küstenregion hergestellt. Von wem? Händler gibt es dort einige, aber tradionell keine Hersteller.

Die Akkordeonhersteller sind in anderen Regionen zu Hause. Und dein Instrument kommt definitiv aus Sachsen oder Thüringen. Diese Art von Registerdrückern kenne ich weder aus Trossingen noch aus Castelfidardo.

Hast du noch den Original-Akkordeonkoffer? Der dürfte aus Pappe sein.

Gruß aus der Eifel
 
Alles klar, danke für die Rückmeldung. Ich habe übrigens kein weiteres solches Instrument in diesem Design bisher im Internet gefunden. Es gibt ein paar Hansa Akkordeons aber keins in der Art und Farbe. Meine Schwiegermutter hat das damals in Greifswald in einem Musikgeschäft dort gekauft. Ich frag nochmal wegen der Verpackung, ich glaube aber nicht, dass sie die noch hat...
 
Ich frag nochmal wegen der Verpackung, ich glaube aber nicht, dass sie die noch hat...
Also eigentlich wird der Akkordeonkoffer - die "Verpackung" - nicht einfach so entsorgt wie ein Versandakarton von der Stereoanlage. Diese "Verpackung" ist ein wichtiger Bestandteil zum Schutz des Akkordeons.

Aber wenn es sich tatsächlich um die Ausführung aus Pappe aus der Zeit der Mangelwirtschaft handelt, dann war diese "Verpackung" nicht sonderlich stabil gegen Umwelteinflüsse, z.B. Feuchtigkeit.
 
Haha, Schwiegermutter hat tatsächlich im gaaaanz hintersten Winkel vom Dachboden noch den Koffer gefunden. Du hattest Recht - der ist aus Pappe.
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Wenn der Koffer weder außen noch innen Schimmel aufweist, dann sollte das Akkordeon im Koffer aufbewahrt werden. Das schützt vor Staub oder sonstigen vermeidbaren Unfällen.

Wenn das Akkordeon noch gut in Schuss ist und wieder regelmäßig benutzt werden soll, dann lohnt sich vielleicht die Anschaffung eines stabileren Koffers oder eines Akkordeonrucksacks.
 
Das Akkordeon selbst stand nicht ganz hinten sondern im Musikzimmer und wurde gelegentlich vorgeholt und gespielt. Schwiegermutter hat aber noch ein zweites Instrument, dass sich etwas "leichter spielt" daher will sie uns jetzt das Hansa vererben. Ich selbst spiele nur Gitarre, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Meinst du, es lohnt sich, das Teil mal überholen zu lassen? Pappkoffer klingt ja nun nicht so hochwertig...
 
Meinst du, es lohnt sich, das Teil mal überholen zu lassen? Pappkoffer klingt ja nun nicht so hochwertig...
Der einfache Pappkoffer ist einfach der damaligen Zeit geschuldet. Den kann man bei Bedarf problemlos austauschen.

Aus der Ferne ist es nicht nur schwer möglich zu beurteilen, ob sich eine Überholung lohnt.

Überholung könnte bedeuten: u.a. z.B. Klappenbelege/Filze austauschen, neuer Wachs, neu Stimmen. Die Kosten einer Überholung werden wahrscheinlich den Verkaufswert dieses Instruments im Ist-Zustand übersteigen.

Wenn du Akkordeon lernen möchtest und der Schwiegermutter zu Liebe an diesem Instrument hängst, dann frage einen Handzuginstrumentenmacher in einem Fachgeschäft, ob er den Zustand und ggf. den erforderlichen Überholungsaufwand einschätzen kann.

Um grob zu Hause den Zustand zu prüfen, empfehle ich folgende Lektüre: https://www.musiker-board.de/threads/gebrauchtkauf-checkliste.598182/


Edit: Gebrauchtkauf-Checkliste eingefügt
 
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Ok, das klingt doch nach einem Plan, vielen lieben Dank für die hilfreichen Hinweise. :)
 
Ok, ich habe das Rätsel selbst gelöst, der Akkordeonbauer war sehr wahrscheinlich Kurt W. Meinel aus Zwota, bei Klingenthal. 😀
 

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Ich habe ein ähnliches etwas kleineres Akkordeon.
Gleiche Farbe, gleiche Registerschalter gleiches Lochgitter
Meins ist eine Piakordia von Otto L Wohlrab

Unbenannt-1b.jpg
 
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