Vielleicht gehe ich doch über den medialen Weg, denn ich habe ja auch einen Kinderchor, mit dem ich meine Lieder super einspielen kann. Ich müsste mich dann natürlich erkundigen wie es rechtlich ist, ob der Kinderchor z.b einfach so auf YouTube online gestellt werden kann. Das wird sicherlich nicht der Fall sein.
Das ist ohne weiteres nicht möglich (was auch gut ist). Sprich: Du brauchst die Einwilligungserklärung der Eltern, denn die Kinder haben das Recht, zu bestimmen, wie ihr Recht am eigenen Bild und Ton behandelt wird und die Eltern sind die, welche stellvertretend dieses Recht wahrnehmen. Es gibt da ganz gute Vorlagen, die Du benutzen kannst. Wenn Du Leute kennst, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, stehen die Chancen ganz gut, dass Du eine praxistaugliche Vorlage für eine Einwilligungserklärung bekommst.
Ein gutes Verhältnis mit dem Kinderchor und den Eltern vorausgesetzt, sollte das aber kein wirkliches Problem sein. In diesem Zusammenhang ist es allerdings wichtig, den Charakter des Videos zu klären, das entstehen und verbreitet werden soll. Idealerweise wird damit für den Kinderchor, den song und Dich, eventuell auch für die Gemeinde (falls es ein Kirchenchor ist), gleichzeitig geworben. Das kann ja beispielsweise auch schon bei der Nachwuchsfrage helfen. Oder man kann es kombinieren mit einer Spendenaktion für den Chor. So etwas kann auch als Projekt durchaus beflügeln. Im einfachsten Fall ist es ein sauberer Mitschnitt eines Auftritts, den ihr sowieso macht. In entsprechenden Informationen zu dem Video finden dann Menschen, die an den songs und Texten Interesse haben, auch alles, was sie brauchen, um sich an Dich zu wenden.
Wenn auf diese Weise ein paar Videos entstanden sind und diese entsprechenden Zulauf haben, hast Du einen ganz anderen Stand, um mit Verlagen ins Gespräch zu kommen. Unter Umständen haben sich dann auch schon einige Interessierte an Dich persönlich gewand, andere Chorleiter*innenn beispielsweise. Wenn Dein Ziel ist, deine songs und Dich bekannter zu machen, ist das auf jeden Fall eine Option, die sich gut realisieren läßt und wo Du gleichzeitig auch sehr viel Einfluss darüber hast, wie und wo diese songs realisiert werden und in Umlauf gehen. Und wenn es Dir in erster Linie um die songs und Dich geht, kannst Du ja auch anderen interessierten Chorleiter*innen, die sich bei Dir melden, Text und Noten schicken mit einem Hinweis darauf, stets die Quelle (Urheber*in für Text, Musik und Arrangement) zu nennen.
Es kann nicht schaden, sich ein paar Gedanken über die Verwertung Deiner songs zu machen. Finanziell wird da voraussichtlich nicht viel zu erwarten sein, aber eine Regelung kann auch heißen, dass für andere einfach, klar und transparent geregelt ist, was zu beachten ist, wenn sie Deine songs und Texte benutzen möchten. Wer das Gefühl hat, dass er sich da in einer Grauzone bewegt oder es längerer mails oder Anrufe braucht, um das überhaupt herauszufinden, nimmt vielleicht Abstand davon, Deine songs zu verwenden - obwohl Du genau das möchtest.
x-Riff