Strato Incendus
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Wie macht man das eigentlich, wenn man seine Musik unter einem Künstlernamen veröffentlicht - und dann irgendwann plötzlich (z.B. in einem Urheberrechtsstreit o.ä.) nachweisen muss, dass man selbst es ist, der sich hinter diesem Künstlernamen verbirgt?
Wenn Peter Parker beweisen soll, dass er Spider-Man ist, und dafür einfach nur seine Fähigkeiten demonstrieren müsste, ist das eine Sache. Bei Sängern kann man natürlich noch im Zweifel eine Live-Demonstration machen - wobei Stimmen sich natürlich mit der Zeit verändern können, sei es durch Alter, Lebensstil, OPs oder sonst etwas. Für Instrumentalisten hingegen dürfte es noch deutlich schwieriger sein. Denn bloß den Song spielen zu können, reicht dann nicht - das kann die "Gegenseite" in solch einem Fall vermutlich auch.
Ich fand es interessant, dass ich zu dieser Frage hier per Suchfunktion noch nichts gefunden habe. Denn unter Pseudonym oder Künstlernamen etwas zu veröffentlichen, ist doch generell Gang und Gäbe?
Und damit meine ich nicht etwa nur Bandnamen, sondern auch die einzelnen Personen innerhalb einer Band. Die erste Band etwa, die mich mit meiner jetzigen Musikrichtung (Metal) in Berührung gebracht hat - auch, wenn es im weiteren Kontext wohl eher eine Hard-Rock-Band ist - waren Lordi. Und da gehörte zur Verschleierung des echten Aussehens eben nicht nur die Masken, sondern jedes einzelne Bandmitglied verkörperte auch noch einen Charakter mit Künstlernamen. Dementsprechend standen in den Songwriting-Credits auch immer nur diese Künstlernamen drin (z.B. "Lyrics by Mr. Lordi, Music by Amen" etc.).
Oft dienen Künstlername und Kostüm ja bloß dazu, dass man im Alltag / Privatleben seine Ruhe hat. Mal mit mehr Erfolg (Bsp. Atze Schröder), mal mit weniger (Lordi waren nach ihrem ESC-Sieg natürlich so bekannt, dass alle neugierig wurden, wer hinter den Masken steckt, und die Bild-Zeitung war sich nicht zu fein, sowohl den Namen von Mr. Lordi herauszubekommen, als auch natürlich dann irgendwo auch ein Foto ohne Maske aufzustöbern).
In der heutigen Zeit hingegen, wo sich von allem möglichen gerne ruck-zuck irgendjemand auf die Füße getreten fühlt und als Reaktion fordert, dass der Provokateur seinen Kopf oder zumindest seinen Job verliere, kann diese "Ruhe" im Alltag nicht nur Privatssphäre, sondern im Zweifelsfall auch dringend benötigte Sicherheit bedeuten. Da draußen laufen eine Menge komischer Vögel herum, die viel austeilen, aber nur wenig einstecken können und entsprechend leicht zu provozieren sind.
In einer Musikrichtung wie Metal, die nicht nur gerne anderen auf die Füße tritt (das machen Punk und Hip Hop ja auch), sondern sogar mitunter "genüsslich in dem schwelgt", was andere gerne verdrängen oder verachten (freies Zitat von Sam Dunn, dem Macher der Metal-Evolution-Dokumentarreihe), ist die Sorge vielleicht sogar noch mehr berechtigt als sonst wo ohnehin schon.
Ich persönlich kann hinter allem stehen, was ich in meinen Songs aussage. Aber es gibt auch noch eine Zwischenstufe zwischen "hinter etwas stehen, ohne Lippenbekenntnisse zu machen" und "im Zweifelsfall den Märtyrer dafür zu geben" . Und wenn man sonst schon vorsichtig ist, seinen Klarnamen unter irgendetwas zu setzen, was man im Internet veröffentlicht, dann sollte man sich das auch bei seinen künstlerischen Ergüssen wohl gut überlegen - auch, wenn man natürlich gleichzeitig gerne die Lorbeeren dafür einheimsen möchte, in welch geringer Menge auch immer.
Das klingt jetzt vielleicht erstmal nach "wasch mich, aber mach mich nicht nass". Deshalb zur Klarstellung: Etwaige "Lorbeeren" kommen natürlich auch zum Preis der Kehrseite, d.h. negativer Kommentare, die die eigenen Werke in der Luft zerreißen, und das muss man natürlich aushalten können, wenn man irgendetwas veröffentlicht, egal was.
Der Spaß hört auf, wenn es um Doxxing geht, oder gar um Androhung realer Gewalt als "Reaktion" auf eine rein verbale / künstlerisch getätigte Provokation. Und auch, wenn so etwas vergleichsweise selten vorkommt, wäre es naiv zu glauben, man sei davor gefeit.
Ich habe bisher nur Coversongs auf YouTube veröffentlicht und trete da nur unter dem Namen meines Kanals auf. Songwriting-Credit kann ich dabei ja logischerweise eh keinen beanspruchen, also war auch mein Name nicht relevant. Meinen Vornamen habe ich mal in einem Song verwenden "müssen", weil der Text des Coversongs das vorgab (übersetzt anfing mit "Mein Name ist Lea", klingt komisch, wenn ein Mann das singt ). Der Song war aber auf Slowenisch, d.h. auch wenn ca. 1500 Leute das Video gesehen haben, der Anteil derer, die das verstanden / erraten haben, dürfte sich in Grenzen halten .
Wenn ich jetzt hingegen demnächst meine eigenen Songs z.B. auf YouTube hochlade, überlege ich natürlich, was ich da angeben soll bezüglich Urheberschaft bei Text und Musik.
Ob Künstlername oder Klarname, beides fühlt sich leichtsinnig an...nur eben auf völlig unterschiedliche Weise:
Freiwillig den eigenen Urheberrechtsanspruch an den eigenen Songs verwässern?
Oder freiwillig (ggf. zu viel) private Information von sich preisgeben?
Wenn Peter Parker beweisen soll, dass er Spider-Man ist, und dafür einfach nur seine Fähigkeiten demonstrieren müsste, ist das eine Sache. Bei Sängern kann man natürlich noch im Zweifel eine Live-Demonstration machen - wobei Stimmen sich natürlich mit der Zeit verändern können, sei es durch Alter, Lebensstil, OPs oder sonst etwas. Für Instrumentalisten hingegen dürfte es noch deutlich schwieriger sein. Denn bloß den Song spielen zu können, reicht dann nicht - das kann die "Gegenseite" in solch einem Fall vermutlich auch.
Ich fand es interessant, dass ich zu dieser Frage hier per Suchfunktion noch nichts gefunden habe. Denn unter Pseudonym oder Künstlernamen etwas zu veröffentlichen, ist doch generell Gang und Gäbe?
Und damit meine ich nicht etwa nur Bandnamen, sondern auch die einzelnen Personen innerhalb einer Band. Die erste Band etwa, die mich mit meiner jetzigen Musikrichtung (Metal) in Berührung gebracht hat - auch, wenn es im weiteren Kontext wohl eher eine Hard-Rock-Band ist - waren Lordi. Und da gehörte zur Verschleierung des echten Aussehens eben nicht nur die Masken, sondern jedes einzelne Bandmitglied verkörperte auch noch einen Charakter mit Künstlernamen. Dementsprechend standen in den Songwriting-Credits auch immer nur diese Künstlernamen drin (z.B. "Lyrics by Mr. Lordi, Music by Amen" etc.).
Oft dienen Künstlername und Kostüm ja bloß dazu, dass man im Alltag / Privatleben seine Ruhe hat. Mal mit mehr Erfolg (Bsp. Atze Schröder), mal mit weniger (Lordi waren nach ihrem ESC-Sieg natürlich so bekannt, dass alle neugierig wurden, wer hinter den Masken steckt, und die Bild-Zeitung war sich nicht zu fein, sowohl den Namen von Mr. Lordi herauszubekommen, als auch natürlich dann irgendwo auch ein Foto ohne Maske aufzustöbern).
In der heutigen Zeit hingegen, wo sich von allem möglichen gerne ruck-zuck irgendjemand auf die Füße getreten fühlt und als Reaktion fordert, dass der Provokateur seinen Kopf oder zumindest seinen Job verliere, kann diese "Ruhe" im Alltag nicht nur Privatssphäre, sondern im Zweifelsfall auch dringend benötigte Sicherheit bedeuten. Da draußen laufen eine Menge komischer Vögel herum, die viel austeilen, aber nur wenig einstecken können und entsprechend leicht zu provozieren sind.
In einer Musikrichtung wie Metal, die nicht nur gerne anderen auf die Füße tritt (das machen Punk und Hip Hop ja auch), sondern sogar mitunter "genüsslich in dem schwelgt", was andere gerne verdrängen oder verachten (freies Zitat von Sam Dunn, dem Macher der Metal-Evolution-Dokumentarreihe), ist die Sorge vielleicht sogar noch mehr berechtigt als sonst wo ohnehin schon.
Ich persönlich kann hinter allem stehen, was ich in meinen Songs aussage. Aber es gibt auch noch eine Zwischenstufe zwischen "hinter etwas stehen, ohne Lippenbekenntnisse zu machen" und "im Zweifelsfall den Märtyrer dafür zu geben" . Und wenn man sonst schon vorsichtig ist, seinen Klarnamen unter irgendetwas zu setzen, was man im Internet veröffentlicht, dann sollte man sich das auch bei seinen künstlerischen Ergüssen wohl gut überlegen - auch, wenn man natürlich gleichzeitig gerne die Lorbeeren dafür einheimsen möchte, in welch geringer Menge auch immer.
Das klingt jetzt vielleicht erstmal nach "wasch mich, aber mach mich nicht nass". Deshalb zur Klarstellung: Etwaige "Lorbeeren" kommen natürlich auch zum Preis der Kehrseite, d.h. negativer Kommentare, die die eigenen Werke in der Luft zerreißen, und das muss man natürlich aushalten können, wenn man irgendetwas veröffentlicht, egal was.
Der Spaß hört auf, wenn es um Doxxing geht, oder gar um Androhung realer Gewalt als "Reaktion" auf eine rein verbale / künstlerisch getätigte Provokation. Und auch, wenn so etwas vergleichsweise selten vorkommt, wäre es naiv zu glauben, man sei davor gefeit.
Ich habe bisher nur Coversongs auf YouTube veröffentlicht und trete da nur unter dem Namen meines Kanals auf. Songwriting-Credit kann ich dabei ja logischerweise eh keinen beanspruchen, also war auch mein Name nicht relevant. Meinen Vornamen habe ich mal in einem Song verwenden "müssen", weil der Text des Coversongs das vorgab (übersetzt anfing mit "Mein Name ist Lea", klingt komisch, wenn ein Mann das singt ). Der Song war aber auf Slowenisch, d.h. auch wenn ca. 1500 Leute das Video gesehen haben, der Anteil derer, die das verstanden / erraten haben, dürfte sich in Grenzen halten .
Wenn ich jetzt hingegen demnächst meine eigenen Songs z.B. auf YouTube hochlade, überlege ich natürlich, was ich da angeben soll bezüglich Urheberschaft bei Text und Musik.
Ob Künstlername oder Klarname, beides fühlt sich leichtsinnig an...nur eben auf völlig unterschiedliche Weise:
Freiwillig den eigenen Urheberrechtsanspruch an den eigenen Songs verwässern?
Oder freiwillig (ggf. zu viel) private Information von sich preisgeben?
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