Kinndrehregister bei Gola

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Hallo werte Akkordeon-Gemeinde

ich bin gerade im Netz auf eine Hohner Gola gestossen bei der diese "Kinndrehregister" verbaut sind.
Kennt die wer? Ist das eine Hohner-Entwicklung oder verbauen das auch andere Hersteller? Wie funktionieren die? Und könnte man sowas auch nachrüsten?
Hier der Link zu dem Prachtstück:
https://www.musik-center.de/de/akko...-120-bass-converter-neuwertig-gebraucht.html/
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Beste Grüße aus Niederbayern
Christian
 
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Ist das eine Hohner-Entwicklung oder verbauen das auch andere Hersteller?

Drehbare Kinnregister meine ich schon bei verschiedenen Herstellern gesehen zu haben. Die hier dargestellten sind eine Entwicklung von Hohner. Wie die im Detail aufgebaut sind kann ich dir nicht sagen, da ich noch keine im Original ... und vor allem geöffnet gesehen habe.

Im Prinzip funktionieren die aber sicher wie Kinnregister im Allgemeinen:

  • Das Register wird vom normalen Registerdrücker über irgendeien Art Hebel betätigt.
  • Vom Kinnregister wird nun ebenfalls eine Betätigungsstange zu so einem Hebel geführt.
  • Und ab dem Moment kann man wahlweise über den normalen Registerdrücker oder über das Kinnregister schalten.
  • Die Kinregisterknöpfe sind meist gefedert, so dass die nach Betätigung in ihre Ausgangslage zurückfedern (Das Register bleibt aber trotzdem geschaltet)

  • Will man mit einem Kinnregisterknopf mehrere Regsiter schalten können, dann werden mehrere Betätigungshebel vom jeweligen Registerschalter zum Kinnregister geführt.
  • In dem Fall als Bündel zu je 4 Hebeln um jeweils 90 Grad versetzt.
  • Macht man jetzt den Betätigungsknopf um je 90 Grad drehbar und macht in einem solchen Segment einen Verlängerungsstift, dann trifft der Kinnregisterknopf beim Betätigen immer nur einen Schalthebel - nämlich genau den, der unter dem Verlängerungsstift steht. Der Rest bleibt unbeeinflusst.
  • Und weil der Kinnregisterknopf ja gefedert eingebaut ist, federt der nach dem Betätigen in die Ausgangslage zurück und die Bewegungen der anderen Betätigungshebel treffen den nicht.

So ist zumindest die prinzipielle Funktion - wie die in Natura hier ausgeführt worden ist, wie das also genau aussieht - dazu müsste man mal so ein Instrument vor sich haben und mal aufmachen und reingucken. Diese Kinnregister baut Hohner ja nicht nur an die Gola ran - die werden /wurden auch Konvertermorinos oder der Hohner Mattia verbaut.
 
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Das sieht schon sehr kompliziert aus. Ich habe mir die fehlenden Schieberegister an meiner Morino aus Messing nachgebaut . Ursprünglich war da mal eine Schieberegistermechanik verbaut mit zwei Schiebern für vier der Registerknöpfe.
An denen waren auch die Aufnahmen für die Stangen vorhanden mit einem möglichen Weg bauartlich zur Durchführung von vorne nach hinten. Mir da selber einen Weg freizubiegen hätte ich nicht unternommen aber ist vielleicht möglich.
Ein Kinnregister an eine Schieberegistermechanik anzubauen scheint mir einfacher als einen Weg zu finden wenn der nicht optional vorgesehen ist.
 
Und könnte man sowas auch nachrüsten?

Ob und wie man sowas nachrüsten könnte hängt von vielen Faktoren ab:
Welches Akkordeon will man nachrüsten, wie ist die Registerschaltmechanik aufgebaut, wie kommt man an die betreffenden Stellen ran ... welches handwerkliches Können ist vorhanden...

Wenn das Akkordeon noch nie für Betrieb mit Kinnregistern vorgesehen war, ist ein nachträgliches Aufrüsten mit Kinnregistern meist eine sehr komplexe zeitaufwändige und auch handwerklich anspruchsvolle Arbeit.... und manchmal, je nach Akkordeon auch so nicht mehr nachträglich möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ein paar Bilder davon in - welche Morino ist die richtige - Die Hutmuttern sind mittlerweile kleinen Messingkugeln mit Gewinde M4 gewichen.
Auch hatte ich überlegt Seilzüge aus dünnem Federdraht nach vorne zu verlegen und an der Mechanik anders anzuschließen um weiter Einstellungen zu haben.
Dabei hatte ich auch an ein Kinnregister gedacht zusätzlich. Die Mechanik hätte ich mir aber damit ruiniert weil sie an der Stelle seitlich wo ich das anschließen wollte dafür zu instabil ist. Auch waren die Versuchsseilzüge nicht freibeweglich genug. Das Schieberegister nachzubauen war viel schwieriger und zeitaufwendiger als ich gedacht hatte.
Ein Problem ist auchdie Rückbewegung mit der die Mechanik auch nicht belastet werden darf es sei denn sie hielte dem stand.
Was vielleicht geht muß man wenn sehr vorsichtig ermitteln.
 
Und könnte man sowas auch nachrüsten?

rein interessehalber:

hattest du ein konkretes Instrument im Auge, das du mit Kinnregistern ausstatten willst?
...oder war s nur rein interessehalber, wie die Mehrfachkinnregister funktionieren?
 
Hallo Maxito,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

Das war rein interessehalber weil ich zwar Kinnregister kenne, aber noch keine Kinndrehregister.
Ich bin in freudiger Erwartung einer neuen Beltuna, (Lieferung verzögert sich wohl wegen Corona) zum Zeitpunkt der Bestellung wurden aber nur "normale" Kinnregister angeboten. Schade, für solche Spielereien wäre ich immer offen.

VG
Christian
 
Ich bin in freudiger Erwartung einer neuen Beltuna, (Lieferung verzögert sich wohl wegen Corona) zum Zeitpunkt der Bestellung wurden aber nur "normale" Kinnregister angeboten. Schade, für solche Spielereien wäre ich immer offen.

Dann schon mal viel Spaß mit deiner hoffentlcih baldigen neuen!

... Nee, alle Kinnregisterkonstruktionen, die ich gesehen hab, sind entweder von Haus aus schon eingebut gewesen - dann war das Akkordeon bautechnisch auch schon darauf vorbereitet gewesen, also Registerschaltwerk entsprechend günstig angeordnet und so, oder die sind nachträglich in der Fachwerkstatt nachgerüstet worden (z.B. viele ältere Melodiebassgolas) da musste dann teilweise deutlicher Aufwand getrieben werden um die Dinger unterzubringen.
Und ich kenne auch Fälle - insbesondere bei Knopfinstrumenten, wo es dann bautechnisch nicht mehr nachträglich nachrüstbar war, weil das Griffbrett dabei zu stark geschwächt worden wäre.

Also entweder haben die Kisten die Kinnregister von Haus aus, dann gut - nachträglich nur meist mit richtig Aufwand machbar.

Diese Mehrfachkinnregister, war glaub ich ursprünglich ne Idee von Hohner - zumindest in der 4-fach Version kenne ich die nur von denen. Doppelbelegte Register kenne ich auch von Pigini. Keine Ahnung ob s da drauf Patente gibt, die noch laufen.

Aber klar ist, je mehr Register über 1 Position schaltbar, desto komplexer wird der Aufbau und desto genauer muss alles laufen.
 
Und ich kenne auch Fälle - insbesondere bei Knopfinstrumenten, wo es dann bautechnisch nicht mehr nachträglich nachrüstbar war, weil das Griffbrett dabei zu stark geschwächt worden wäre.
... oder weil schlicht und einfach kein Platz mehr dafür gewesen wäre, weil durch die aufwendigere Mechanik der Knopftastaturen das Griffbrett voll ist ... (z.B. bei meinem Instrument - wurde mir vom HZIMM gezeigt, da ich gerne nachgerüstet hätte)
 

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