Kirchenlieder für Gottesdienste

Semmy
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Hallo allerseits,

Ich könnte in folgender Situation ein paar Ratschläge gebrauchen: als frisch gebackener
Musikpädagoge und Instrumentallehrer wurde ich für's kommende Jahr auch gebeten,
einige Gottesdienste auf der Orgel, notfalls auch auf dem Klavier zu begleiten - das beinhaltet
auch ein Vor- und Nachspiel, bei dem ein "klassisches Kirchenstück" erwünscht wäre.
Als ich nach einem Beispiel fragte, wurde die ganze Zeit nur etwas von Bach gemurmelt
und "naja, halt Kirchenmusik, also nicht unbedingt Mozart!".

Jetzt weiß ich allerdings auch noch nicht wirklich, was ich spielen soll... ich hab zwar noch
genug Vorbereitungszeit, aber ich würde gerne jetzt schon anfangen, hab nämlich auch
andere Stücke, die geübt werden wollen.
Also ganz konkret:

Könnt ihr mir bitte ein paar "klassische Vortrags-Kirchenlieder" vorschlagen?
Vielleicht irgendwas im Schwierigkeitsgrad von Bachs Invention No.8...
Und nein, auf der Orgel werde ich vorerst nichts spielen, also bloß Klavier.

Vielen Dank schon mal im Voraus!
 
Eigenschaft
 
So was anspruchsvolles habe ich noch nie in unserer Kirche gehört, aber schön wärs schon mal... Kommt auch immer auf die Gemeinde an. Ich erschließe aus der Bachbegeisterung mal evangelisch, aber da ist vom gotischen Dom mit 1000 Plätzen bis zur aufgepeppten Baracke in der ehemaligen Flüchtlingssiedlung ja alles dabei. Geh doch am nächsten Sonntag in den Gottesdienst und frag den Organisten vor Ort, was angemessen ist. Oder war der das mit den unkonkreten Äußerungen? Dann hilft das natürlich nicht wirklich weiter.
Ich kenne häufig unspektakuläre Fugen zum Auszug (wahrscheinlich Bach oder Schütz, wohltemperiertes Klavier ist immer gut), gerne auch freies Improvisieren über ein bekanntes Kirchenlied, sehr beliebt zum mitraten. Taizé-Variationen sind auch immer nett. Wenn bei uns ein Profi-Pianist an der Orgel aushilft habe ich allerdings immer den Eindruck, der spielt, was er ohnehin gerade übt, und das finde ich durchaus legitim. Da würde ich einfach konkret fragen (im Zweifelsfall den Pfarrer), was aus deinem Standardrepertoire genehm wäre. Alternativ gibt es diverse Sammlungen mit leichter Orgelmusik für die Hobby-Aushilfen, aber das funktioniert auf dem Klavier wahrscheinlich nur bedingt und ist vermutlich auch unter deinem Niveau ;-)
 
So was anspruchsvolles habe ich noch nie in unserer Kirche gehört
Ich schon, aber das waren andere Arrangements - einfachere - was ich aber auch in Ordnung finde. In einem Gottesdienst muss ja nicht ein Pianistenwettbewerb ausgetragen werden, sondern es geht um den Transport von Stimmungen und das Publikum freut sich immer, wenn es etwas hört, das es "irgendwie" kennt.

CW

P. S.: Der alte John Sebastian ist hoffentlich auch etwas für Katholiken.
 
P. S.: Der alte John Sebastian ist hoffentlich auch etwas für Katholiken.

Hoffe ich auch, aber "Bach, Bach, Bach - und Mozart nein danke" erinnert mich doch eher an die Gepflogenheiten konservativer evangelischer Dorfgemeinden...
 
Danke schonmal für die Antworten. Der Organist war dabei, aber er mag mich angeblich nicht sonderlich und hat überhaupt keine Antwort gegeben.
Ich habe ihn gefragt, ob er mir vielleicht etwas aus seinem Repertoire leihen könnte, woraufhin er nur müde genickt hat. Nach der Besprechung (ich
sollte noch etwas anderes besprechen und daher länger bleiben), ist er, ohne mich nochmals darauf anzusprechen gegangen. Ich weiß nicht, ob ich
aus der Ecke zu viel Hilfe erwarten darf.

cwtoons, die beiden Bachstücke hören sich durchaus machbar an, danke für die Vorschläge.
Wenn noch jemand konkrete Liederideen hat, die vielleicht zur Abwechslung nicht von Bach sind, wäre ich auch sehr dankbar. Dann käme vielleicht
etwas mehr Abwechslung in die Vor- und Nachspiele rein.

@cala: ich komme ursprünglich aus einer Freikirche, da sind die "klassischen" Kirchenlieder eher weniger bekannt, demnach sind mir die "bekannten
Kirchenlieder" peinlicherweise selbst nicht so sonderlich bekannt. Was auch ein Grund ist, weshalb ich lieber hier nachfrage, als mir beim Organist
oder beim Pfarrer die Blöße zu geben, dass ich fast keine Ahnung habe, was denn eigentlich so üblich ist.
 
Schumann op 68 No. 42, Figurierter Choral.


Viele Grüße,
McCoy
 
ich komme ursprünglich aus einer Freikirche, da sind die "klassischen" Kirchenlieder eher weniger bekannt, demnach sind mir die "bekannten
Kirchenlieder" peinlicherweise selbst nicht so sonderlich bekannt. Was auch ein Grund ist, weshalb ich lieber hier nachfrage, als mir beim Organist
oder beim Pfarrer die Blöße zu geben, dass ich fast keine Ahnung habe, was denn eigentlich so üblich ist.

Ich habe gerade festgestellt, dass deine Landeskirche vermutlich auch meine ist. Dann würde ich dir doch raten, dir die "Blöße" beim Pfarrer zu geben (der Organist klingt wirklich komisch, evtl. hat er Angst, dass du besser bist und ihn indirekt blamierst?). Die sind normalerweise durchaus an kircheninkompetente Leute gewöhnt, und du hast ja sogar eine gute Begründung. Wenn du Angst vor dem Dorfklatsch hast, bitte ihn um Diskretion, das ist sein Job! Denn wenn du die Liturgie auch nicht wirklich kennst, wird es im Gottesdient eventuell richtig äh... interessant: Da gibt es an bestimmten Stellen kurze Gesangseinwürfe, die begleitet werden wollen... Vielleicht organisierst du dir ein Gesangbuch (Freunde, Familie, Ebay, Amazon?), dort steht irgendwo die Liturgie und Auswahl an Liedern ist auch genug - Als Impro-Grundlage sind die alle legitim, so sie halbwegs zum Kirchenjahr passen. Das aktuelle Modell ist blau mit einem bunten Kreuz drauf, und jede Landeskirche hat eine eigene Ausgabe, nicht, dass du das Falsche erwischt!
 
Kirchenlieder? Deine Frage ist etwas unpräzise.
Du hast ja generell 2 Spiel-/Stück-Arten im Gottesdienst: freie und Kirchenlied-gebundene Stücke.
Die freien Stücke werden am Anfang und Ende und eventuell auch während des Abendmahls gespielt. Dafür gibt es diverse Sammlungen - und zwar bei Verlagen und ebenfalls bei den Landeskirchen.
Tipp: Du willst auf dem Klavier bleiben. Dann such doch auch nach Orgelliteratur "manualiter", d.h. ohne Pedal. Das würde zumindest stilistisch passen.
Daneben hast Du es mit Kirchenlied-gebundener Literatur zu tun. D.h. längere Vorspiele und kürzere (Intonationen), die jeweils für ein bestimmtes Lied geschrieben wurden. Auch hier gibt es Sammlungen - ebenfalls für die Begleitung der Lieder.
Normalerweise improvisiert man die Intonationen und Begleitungen, aber wenn Du das noch nie gemacht hast, würde ich mir durch entsprechende Literatur erst einmal Erfahrungen aneignen, bevor Du damit anfängst.
Also ein Besuch des nächsten Musikaliengeschäftes, ein Studium der Verlagskataloge und vielleicht auch Infos bei den Landeskirchen sollten weiterhelfen.
 

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