Klangverbesserung durch Saitenhalter?

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Hat hier jemand schon einmal davon gehört? Saitenhalter, die den Klang verbessern:
http://www.saitenhalter.com/
Interessiert mich, ob da wirklich etwas dran ist. Scheint ja irgendeinen positiven Effekt zu haben, wenn man sich die Liste der Musiker anschaut, die dieses Teil benutzen.
Gruss, Christian
 
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Hi Christian! - Ganz sicherlich kann so ein "stimmbarer" Saitenhalter im Einzelfall eine Klangverbesserung bewirken - oder auch das Gegenteil. Die Liste der Musiker die so ein Teil nicht spielen ist wohl bedeutend länger ;) - und das wird seine Gründe haben. Wittner hat auch solche SH für alle Orchesterstreichinstrumente im Programm, wahrscheinlich viel preisgünstiger. Wenn ein Instrument keine Zicken macht, Wolftöne und so, würde ich mir auf Verdacht so einen SH nicht zulegen. - Hier noch ein paar Betrachtungen zum SH beim Kontrabaß, wo ja solche Extremkonstruktionen wie der Marvin-SH (sieht man aber selten) erwerbbar sind: http://www.kontrabassblog.de/?p=656 . - Grüße, Thomas - P.S. Solche Saitenhalter in "Harfenform" http://www.kontrabass-atelier.de/teile.html spiele ich auch, das hat aber rein optische Gründe, eine Klangveränderung konnte ich nicht feststellen.
 
Mich hätten ja die Preise der Saitenhalter mal interssiert, aber die verschweigen sie ja (aus gutem Grund?). Sowas finde ich schon unseriös. Aber wahrscheinlich sind die mir eh zu teuer. Zum Glück klingt meine Geige sehr gut, da brauch ich die eh nicht.

Die Seite hat ja nicht mal ein richtiges Impressum.....ohweh...
 
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Ja, liebe Tahra,
wenn man die Preise der o.g. Saitenhalter wissen möchte, dann muss man sich auf der, meiner Meinung nach auch, dürftigen HP einloggen - und das sehe ich nicht ein! Außerdem geht es mir bezüglich des Klangs meiner Geige so wie Dir, sie klingt ebenfalls sehr angenehm!!!! ;-)

Liebe Grüße,
Etrawgew.
 
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Ach, ich denke, dass die meisten Versprechungen Säbelrasseln sind. Wahrscheinlich sind die Dinger teuer und wenn man schon so viel Geld ausgegeben hat, dann muss es doch besser klingen, notfalls auch nur eingebildet. Am Ende ist es wahrscheinlich wieder ein "kommt drauf an". Nicht jedes Zubehör passt zu jedem Instrument. Bei einem kanns Wunder bewirken, beim anderen gar nicht. Wenn es Unterschiede gibt, liegt es wahrscheinlich am Gewicht und der geringeren Spannung der höheren Saiten. Dadurch kommt es zu einem anderen Schwingungsverhältnis der Saiten und der Druck könnte von der Decke genommen werden. Kann sein, dass ein Instrument mit sonst eingeferchtem Klang dann freier klingt, kann aber auch sein, dass ein anderes an Lautstärke und Charakter verliert.
Meine 5ct dazu.
 
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Tut mir zwar leid, dass ich diesen alten Beitrag wieder offne, allerdings möchte ich gerne von meinen Erfahrungen mit saitenhalter.com und dessen Inhaber Herrn K. berichten.

Der Saitenhalter für die Geige soll aus Palisander 340chf kosten, aus Fernambuk 500chf. Was er jeweils für Viola, Violoncello oder Kontrabass kosten soll weis ich nicht.

Zunächst hatten wir eine recht nette Unterhaltung per E-Mail, wir wollten uns sogar in Basel treffen.
Doxh als ich ein wenig nachhakte und berechtigte Fragen bzgl Herstellung, Herkunft des Fernambuk-Holzes stellte, wurde Herr K. sehr ungehalten und beschimpfte mich letztenendes sogar.

Abschließend kann ich wohl nur sagen, wer zuviel Geld hat und Verkäufern blind vertraut, kann eventuell mit dem Saitenhalter und der ganzen Abwicklung zufrieden sein.
Wer allerdings genau wissen möchte, was er sich anschafft (ist ja immerhin ein sehr stolzer Preis), der sollte auf der Hut sein, aus dem Nichts aufs übelste beleidigt zu werden.
 
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Es kommt sicherlich immer auf die speziellen Umstände, das Instrument, dessen Einstellung und vorhandenes Material an.
Aber zumindest bei meiner Geige gab es keinen Unterschied zwischen vorher und nachher, siehe Review
 
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Kleines Update:
Ich habe Herrn K., dem Erfinder vom Saitenhalter Solist einige Fragen bzgl. Herstellung und Herkunft des Holzes gefragt. Genauer habe ich ihn gefragt, wie er sein Fernambuk aus Europa beziehen kann wenn es doch ausschließlich in Brasilien wächst und wie die Fertigung überhaupt funktioniert wenn er keine Werkstatt hat und da er weder Geigenbauer noch Saitenhalterbauer ist, frag ich mich auch, wo er die Expertise her hat, um einen Saitenhalter zu bauen der alle anderen übertreffen soll.
Er ist nicht darauf eingegangen, sondern hat mir gleich Prügel angedroht.

Außerdem habe ich noch diesen Hersteller gefunden
http://www.dov-music.com/

Dort werden sehr ähnliche Saitenhalter angeboten, allerdings zu einem Bruchteil des Preises.
Herr Schmidt ist nachweislich Musiker und soweit ich das verstanden habe Hobbygeigenbauer.

Mein Verdacht ist nun, dass Herr K. bei Herrn Schmidt in Amerika einkauft und die Saitenhalter als eigenes Produkt in Europa zu einem Vielfachen weiterverkauft.


Um also auf @smailjazz Ursprungsfrage zurück zu kommen:
Ja, Saitenhalter haben eine Wirkung auf die Instrumente, aber einen Wundersaitenhalter wie von saitenhalter.com behauptet gibt es nicht und der den Herr K. verkauft ist höchstwahrscheinlich aus Amerika importiert. Ob dabei der Artenschutz eingehalten wurde sei mal dahingestellt, aber nach so viel Unprofessionalität und Unseriösität würde mich persönlich nichts mehr wundern...
 
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Es sind zwei Patente angemeldet, die müsste sich jemand anschauen, daher mit Sicherheit nicht in USA gekauft. Außerdem ist die Referenzliste beachtlich. Wenn er betrogen hätte, wäre er schon längst nicht mehr im Geschäft.
Klanglich kann sich immer etwas ändern zum positiven oder negativen. Rein physikalisch sehe ich weniger Masse am Instrument. Zumindest an meiner Geige hat sich das Weglassen von Feinstimmern positiv auf den Klang ausgeübt. Außerdem hat die Veränderung der Position des Seitenhalters nach unten (bzw nach hinten) sich sehr positiv ausgewirkt. Daher möchte ich allein aufgrund der Konstruktion nicht meckern.

Die Preise sind allerdings Wucher, nur evtl. zu begründen mit den Patentkosten. Nun kann natürlich ein Patent gelöscht werden, wenn man nachweist, daß es bereits früher (bspw. der Seitenhalter in den USA) vorhanden war, aber das ist ein anderes Thema. Für mich ist das nur ein Markt für hochprofessionelle Musiker (Vor allem Solisten und evtl. Kammermusiker, die auf sehr hohem Niveau spielen). Und diese Leute lassen sich garantiert gut von ihren Geigenbauern beraten, bevor sie ihr Instrument umrüsten lassen.

Übrigens hat meine (amerikanische, 2006 gebaute) Viola Viper ebenfalls einen schrägen Seitenhalter (aber eine vollkommen andere Konstruktion, die sich nicht auf akustische Instrumente übertragen lässt).

Nach längerem Suchen ein Video gefunden (2014) von Duflot, aber leider kein anderes von ihm. Er spielt viele verschiedene Instrumente in den Videos.

 
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Die Patente kann man auch leicht einsehen, nur dass sie zu ganz anderen Produkten leiten.
Wenn man zum Beispiel dem Europapatent folgt, gelangt man hier her:
https://register.epo.org/espacenet/regviewer?AP=07789205&CY=EP&LG=de&DB=REG

Was ein SCHALLDÄMPFERUNTERBAUGRUPPE FÜR EINEN VAKUUMPUMPENÖLABSCHEIDER mit Streichinstrumenten zu tun hat muss mir allerdings erstmal jemand erklären...

Ich habe Herrn K. bereit zu Beginn unseres Kontakts darauf angesprochen, worauf er nur meinte, dass er darüber mit seinen Anwälten sprechen muss, das ganze aber nicht wichtig ist, da nur zählt, dass der Saitenhalter der beste der Welt ist... das ist jetzt etwa vier Wochen her.

Da es bisher nichts über diesen vermeintlich besten Saitenhalter zu lesen gab (abgesehen von der eigenen Website), kann es sein, dass einfach kein Bewusstsein dafür da war, dass es sich dabei unter Umständen gar nicht um eine Erfindung des Herrn K. handelt. Und zumindest die Geigenbauer die ich danach gefragt habe, haben von diesem Saitenhalter noch nichts gehört, es wurde sogar davon abgeraten, da ein Saitenhalter gar keine so großen Auswirkungen auf das Instrument hat.

Aber mir geht es auch gar nicht darum, unbedingt anderen vom Kauf abzuraten, ich möchte lediglich meine Erfahrungen teilen und auf gebotene Vorsicht hinweisen.
 
Guten Abend liebe Leute,

nun möchte auch ich meine Erfahrungen mit Herrn Klein (saitenhalter.com) darlegen:

vorab, ich empfand die Preise für seine Saitenhalter von vornherein als sehr teuer, allerdings war ich nicht allzusehr verwundert, da ich, wie @suamor
beschrieb, davon ausging, dass mit dem hohen Preis sowohl das zertifizierte Holz (Zertifikate nicht vorhanden), als auch der versicherte Versand (unversicherter Versand) und die horrenden Patentgebühren (Patente sind höchstwahrscheinlich gar nicht vorhanden) abgedeckt seien. Naja, weit gefehlt wie ihr im Folgenden lesen könnt
wink.gif


Die lange Version (mit Bildern) hab ich hier im Spoilertag, wen nur das Ergebnis interessiert, das steht direkt darunter.

Am Freitag, den 10.05.2019 habe ich Herrn Klein angeschrieben, dass ich gerne seinen Saitenhalter für mein Cello ausprobieren würde. Er antwortete auch recht flott und wir haben etwas hin und her geschrieben, wobei er meine Fragen nicht wirklich ernst nehmen wollte.
Dabei fragte ich ihn, ob der Saitenhalter auch einen Monat lang ausprobiert werden könnte, da mir 10 Tage etwas kurz vorkommen (Termin beim Geigenbauer, außerdem bin ich in einem anderen Gebiet berufstätig, ich kann also nciht jedenTag so viel "probieren" wie ich möchte). Auf diese Frage antwortete er, dass man wohl eher den Psychiater wechseln sollte, wenn man meint, so lange zu brauchen, um einen Saitenhalter zu testen.
Persönlich finde ich so ein Verhalten schade, da ich einige (erfolgreichere) Verkäufer kenne, die mehr auf potentielle Kunden eingehen (Bernd Müsing von Arcus z.B., 4 Bögen zu je 8200 Euro (ohne Vorkasse!) und er bat lediglich darum, sich nicht zu viel Zeit zu lassen, da die 9er Klasse nur in sehr begrenzter Stückzahl vorrätig ist. Drei Wochen waren dabei ausreichend aber auch notwendig).
Am selben Abend habe ich dann noch das Geld für einen Saitenhalter aus Fernambuk überwiesen (750 CHF Fernambuk, 500 CHF Palisander: Beides geschützte Hölzer, deren Privatimport in Europa (nicht nur EU) illegal ist).

Am Mittwoch, den 15.05.2019 habe ich nachgefragt, ob das Geld denn schon angekommen sei, denn laut meiner Bank wurde der Auftrag am Montag, den 13.05.2019 ausgeführt.
Nun bekam ich knapp zwei Wochen lang keine Antwort und die Website saitenhalter.com war mittlerweile auch offline.
Es dämmerte mir langsam, übers Ohr gehauen worden zu sein, doch als ich mich geistig bereits von dem Geld und der Vorstellung des Wundersaitenhalters verabschiedet hatte, bekam ich plötzlich eine E-Mail von Herrn Klein. In dieser erklärte er mir, dass seine Website gehackt wurde (ob das ein weiterer unzufriedener Kunde war?) und er somit keinen Zugriff auf seine E-Mails hatte. Wie @Daniel Mau Darstellung zu entnehmen ist, hatte Herr Klein in dem Zeitraum aber offensichtlich Kontakt zu anderen Interessenten…

Jedenfalls schrieb Herr Klein am Freitag, den 24.05.2019, dass er den Saitenhalter am nächsten Tag in die Post geben würde, woraufhin ich sofort antwortete, dass das jetzt ungünstig ist, da ich ab genanntem Tag für 3 Wochen nicht vor Ort sein werde und den Saitenhalter demnach nicht empfangen kann.
Ich bat ihn darum, mir das Geld zurück zu überweisen, damit wir den Kauf in 3 Wochen von neuem abwickeln können, diesmal aber auf Rechnung (Ein seriöser Verkäufer sollte mit solch einem Vorschlag keine Probleme haben).

Auf diese E-Mail bekam ich erst am Sonntag, den 26.05.2019 eine Antwort. Auf meinen Rücktritt vom Kauf ging er nicht ein. Er habe aber am 25.05.2019 das Päckchen (als Briefeinschreiben, also unversicherter Versand und vermutlich falsche Wertdeklaration zwecks Zoll) in der Post aufgegeben (ziemlich genau 24 Stunden nachdem ich darauf hingewiesen hatte, dass ich nicht da bin…).

Ich musste ihm erläutern, dass nicht abgeholte Einschreiben nach 7 Tagen wieder an den Absender zurück gehen, worauf er antwortete, dass er den Saitenhalter dann eben nochmal schickt, sobald ich wieder zurück bin und dass er nicht auf Rechnung liefere.
Auf die Frage, warum er nicht auf Rechnung liefere bekam ich keine Antwort. Im Nachhinein wundert mich das aber auch nicht mehr.

Am 16.05.2019 war ich also wieder daheim und habe auch die Mitteilung der Post erhalten, dass eine Sendung für mich in der örtlichen Filiale zur Abholung bereit liegt. Da es ein Sonntag war, konnte ich erst am nächsten Tag zur Post, doch wie erwartet wurde der Saitenhalter bereits zurück geschickt.
Ich habe Herrn Klein sogleich über den Sachstand informiert, allerdings keine Rückmeldung erhalten.

Am Mittwoch, den 19.06.2019 rief ich ihn an und am Telefon meinte er – nachdem er meinen Namen gehört hat und mich einordnen konnte – er sei gerade im Urlaub (trotzdem hatte er geschäftlichen Kontakt zu anderen Interessenten laut @Daniel Mau ) und er melde sich in der darauffolgenden Woche bei mir.
Nach diesem fruchtlosen Telefonat schrieb ich ihm eine E-Mail, in der ich diesmal ausdrücklich vom Kauf zurücktreten wollte. Keine Antwort.

Die nächste Woche bekam ich keinen Anruf vom “Urlauber” und auf meine wiederholten Anrufe (in der Woche habe ich 10 mal versucht, ihn zu erreichen, aber mittlerweile kannte er ja meine Nummer und sah wohl keine Notwendigkeit, mich zurückzurufen) reagierte er nicht.

Am Sonntag, den 30.06.2019 bat ich ihn in einer weiteren E-Mail, sich doch mal zu melden, worauf ich in der Nacht zum Montag, den 01.07.2019 die Antwort bekam, er hätte den Saitenhalter von Deutschland aus geschickt und eine SMS gesendet (eine SMS kam bis heute nicht an…).
Er muss wohl den starken Mann markieren, indem er damit bereits zum zweiten Mal meinen Rücktritt vom Kauf ignoriert hatte. Oder er benötigt das Geld so dringend, da es sein einziges Einkommen (In dem Fall könnte er einem schon fast leidtun wie weiter unten zu lesen ist) ist?

Am Dienstag, den 02.07.2019 kam das Päckchen dann sogar an und am 03.07.2019 konnte ich ihn in der Filiale abholen.
Ich überlegte kurz, ob ich die Sendung einfach nicht annehmen sollte, da sie dann direkt zurückgeschickt werden würde, aber nach all den Nerven die der Vorgang mittlerweile gekostet hatte, wollte ich den "Solist" dann doch ispizieren.
Nun also zu den versprochenen Bildern:
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Also keinerlei Papiere, weder Rechnung, um den Kauf bei diesem "seriösen" Händler nachweisen zu können, noch ein Zertifikat. Mit so einem Saitenhalter ist z.B. die Einreise in die USA äußerst riskant...


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Eigentlich sieht er ja ganz gut aus, allerdings benötige ich durch meine Feinstimmwirbel keine Feinstimmer und wenn ich die Abnehmbaren abnehme, finde ich das auch nicht mehr so attraktiv mit den Gewindelöchern...


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Ich bin auch ganz sicher kein Holzexperter, aber ohne irgendwelche Papiere kann ich nicht feststellen, ob das überhaupt Fernambuk (Rotholz) oder ob einfach nur bemaltes Billigholz ist...


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Direkter Vergleich zu einem Bild auf Dov Schmidts Website:
feh_003191_000001_cello-tp-harp-pernam-4t.jpeg


Ist natürlich auch eine Frage des Lichts, aber was eine starke Ähnlichkeit aufweist, sind die Feinstimmer und der Ebenholzbügel sowie die Form an sich. Von der "patentierten" Form mal abgesehen.


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Der Saitenhalter wiegt insgesamt 72g, ohne Feinstimmer 56g. Er ist dammit gut 50g leichter als meinderzeitiger Saitenhalter und lässt allein aufgrund dieser Tatsache das Cello freier schwingen.


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Sowohl die Schrauben, als auch die kleinen Hebel wiegen jeweils 2g.
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Die Hebel wirken übrigens nicht sehr wertig, sondern wie billiges Spritzplastik.


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Die Maße habe ich proforma einfach mal genommen. Falls einem von euch oder mir mal einer dieser Saitenhalter von Dov Schmidt in die Hände fällt ;)


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Auch diese unsaubere Verarbeitung ist mir 750 CHF nicht wert. Da habe ich schon ganz andere Feinmechaniken gesehen, die sehr viel weniger gekostet und sehr viel sauberer verarbeitet wurden.


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Bei der Erstinstallation haben sich auch gleich mal die Feinstimmer verkeilt. Präzisionshandwerk ist was anderes.




Ich habe den Saitenhalter natürlich auch installiert, auch wenn ich mittlerweile skeptisch war, ob das Ding das Zuggewicht der 4 Stahlsaiten aushalten würde (ich wusste ja nicht sicher, was das für ein Holz war und Herrn Kleins Aussagen konnte ich kein Stück mehr trauen).
Ich meine eine gewisse Klangverbesserung vernommen zu haben, allerdings wird das vor allem am geringeren Gewicht gelegen haben (evtl. an der veränderten afterlength, aber da sind sich Geigenbauer uneinig).

Da mich das Klangergebnis nicht ausreichend überzeugte, die Verarbeitung das Geld auch nicht wert war und ich wie beschrieben schon sehr stutzig war, dass dieses artgeschützte Stück Holz (falls es Fernambuk ist) ohne jegliche Papiere ankam, fasste ich noch am selben Tag den “Solist” zurück zu senden.
Natürlich wollte ich mich nicht strafbar machen und vermeintlich geschütztes Holz illegal (die zur legalen Ausfuhr notwendigen Papiere lagen ja nicht vor) in die Schweiz ausführen. Aber da kam es gelegen, dass Herr Klein ebendies durch ein Postfach in Weil am Rhein umgangen hat. Abgesehen davon spart es auch noch Porto und Postlaufzeit, wenn ich nur innerhalb Deutschlands versende.

Nach der Aufgabe schickte ich ihm direkt eine E-Mail mit einer beigefügten Trackingnummer, worauf er mal wieder erst ein paar Tage später antwortete…
In der Zwischenzeit habe ich ihm am Samstag, den 06.07.2019 eine E-Mail geschrieben mit der Frage, ob er den Saitenhalter schon erhalten habe, denn laut Tracking sei dieser bereits am Freitag, den 05.07.2019 beim PoG in Weil am Rhein angekommen und von einer Mitarbeiterin in Empfang genommen worden.

In der Nacht von Sonntag, dem 07.07.2019 zum 08.07.2019 antwortete er auf meine vorherige E-Mail mit der Frage, an welche Adresse ich den Saitenhalter geschickt hätte (der Mann scheint wirklich ein Problem damit zu haben, E-Mails nicht oder nicht richtig zu lesen, oder er kann es einfach nicht, schließlich hatte ich ihm bereits geschrieben, dass der Saitenhalter im PoG liegt…).

Ich antwortete ihm daraufhin mit exakt der Adresse, von der aus auch er geschickt hatte.

In der Nacht von Dienstag, dem 09.07.2019 zum 10.07.2019 schrieb er mir, dass er “morgen” das Päckchen abholen und danach die Überweisung tätigen werde (auf das Geld durfte ich noch ein Weilchen länger warten…). Mit dem Nachtrag “minus Porto selbstverständlich”…
Nachdem ich bereits 7 Wochen zuvor 750 CHF aka 680 Euro geistig abgeschrieben hatte, war mir dieser Kleinsbetrag nicht so wichtig, aber der ganze Vorgang zeigt, welch verdrehtes Rechtsverständnis dieser Typ an den Tag legt.
- Porto 1: Er ignoriert, dass ich nicht da sein werde (24 Stunden sind mehr als genug Zeit, um E-Mails zu checken und von einem seriösen Verkäufer erwarte ich das auch) und schickt trotzdem und stellt mir das Porto in Rechnung.
- Porto 2: Er ignoriert abermals, dass ich vom Kauf zurück treten möchte (diesmal hatte er sogar 11 Tage Zeit, aber Nachrichten die ihm nicht passen ignoriert er eben) und schickt trotzdem und stellt mir abermals Porto in Rechnung.
- Porto 3: Ich schicke das Päckchen zurück (selbstverständlich geht das auf meine Kappe).

Nachdem er also einfach zu unfähig ist, seine E-Mails korrekt zu lesen bzw. auch nur im Entferntesten auf die Wünsche seiner Kunden einzugehen, zieht er einfach seinen Stiefel durch und tut was ausschließlich ihm einen Vorteil bringt.

Aber ich “zahle” natürlich lieber 50 Euro (Porto + Transaktionsgebühren) Lehrgeld als 680 Euro.

Bis es aber soweit war, gab es noch eine kleine Korrespondenz.
Herr Klein besteht darauf, dass Wolfstöne mit Gewicht nichts zu tun haben QUOTE: "wer saitenhaltergewicht mit wolftoenen in verbindung spricht hat keine ahnung".
Nun zumindest sämtliche Geigenbauer und Cellolehrer die ich kenne behaupten etwas anderes, aber wenn der tolle Herr Klein das besser weiß wird das wohl so stimmen.

Außerdem schrieb er mir großmäulig, dass ich erst der vierte von über 200 Bestellern bin, der den Saitenhalter zurückgeben wollte. 2XX verkaufte Stück in über 6 Jahren (der erste Post hier zu dem Thema ist von 2013) hört sich für mich nicht gerade wie ein Verkaufsschlager an, gerade wenn man als Verkäufer den Anspruch vertritt, den besten Saitenhalter der Welt "erfunden" zu haben.
Zumal er auf seiner Website noch stolz verkündet, dass bisher noch kein einziger zurückgegeben wurde (aber mit der Wahrheit nimmt er es ja eh nicht so genau).
Ich für meinen Teil bin also echt am Zweifeln, wie glaubwürdig sämtliche Äußerungen von Herrn Klein sind.

Mein Geld habe ich letztendlich am 16.07.2019 wieder bekommen (natürlich hat er es nicht geschafft, "morgen", also am 10.07.2019 das Geld zu überweisen, sondern erst eine Woche später).

Nach dieser Odyssee halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass das Holz auf legalem Wege in die Schweiz eingeführt und von dort weiter verbreitet worden ist. Ich kann mir auch nicht mehr vorstellen, dass Herr Klein den Saitenhalter selber gefertigt hat, viel wahrscheinlicher halte ich es, dass @Daniel Mau mit seinen Vermutungen recht hat.
Die angegebenen Patente führen schließlich zu keinem Ergebnis und auch ein Erfinder "Peter Klein" ist weder im Schweizer, noch im europäischen Patentregister gelistet.
https://www.swissreg.ch/srclient/faces/jsp/patent/sr1.jsp
https://register.epo.org/application?number=EP07789205

Unzuverlässig, unseriös, unfreundlich, unprofessionell, unglaubwürdig, dreist. Damit lässt sich Herr Klein wohl am besten beschreiben.
Zusammengefasst lassen sich also folgende Indizien erkennen:

- Herr Klein ist nach eigener Aussage weder Geigenbauer noch Saitenhalterbauer (danke für die Info @Daniel Mau).
- Herr Klein besitzt nach eigener Aussage keine Werkstatt, die meines Erachtens nötig wäre, um den weltbesten Saitenhalter zu bauen in größerer Quantität zu fertigen (noch ein Danke @Daniel Mau).
- Der Saitenhalter kam ohne Papiere an, obwohl die Einfuhrbestimmungen der EU das eindeutig verlangen.
- Herr Klein hat offensichtlich kein Problem damit, unzertifiziertes Holz über Landesgrenzen hinweg zu schmuggeln (ohne Zertifikate oder Rechnung ist eine ordnungsgemäße, legale Einfuhr laut Zollamt nicht möglich und er hat nachweislich mit dem Produkt die deutsch-schweizerische Landesgrenze in beide Seiten überschritten => Schmuggel).
- Zusätzlich zu den rechtlichen Bedenken kann ein Käufer nicht ohne weiteres nachvollziehen, ob es sich demnach wirklich um das Qualitätsholz handelt, das Herr Klein bewirbt.
- Die Patentnummern sind falsch.
- Herr Klein hat offensichtlich keine Ahnung von Musikinstrumentenbau geschweige denn vonden dabei vorhandenen physikalischen Zusammenhängen.


Also von mir bekommt der Typ definitiv keine Kaufempfehlung, eher eine Warnung an alle Interessenten. Er hat sich zwar an die ursprüngliche Abmachung gehalten (Geld gegen Saitenhalter und Geld zurück bei Nichtgefallen), aber Rücktritt vom Kauf akzeptiert er nicht und am liebsten möchte er gar nichts mehr mit Käufern zu tun haben, sobald er sich deren Geld ergaunert hat.

Abgesehen davon werde ich aus Solidarität zu Musikern, sämtliche auf der Homepage aufgelisteten Musiker anschreiben und sie vorwarnen, dass in nächster Zeit die/der Polizei/Zoll Anfragen zur Herkunft ihres (geschmuggelten) Saitenhalters stellen könnte. Auch werde ich beide Patentämter anschreiben und den Patentinhaber dieses Silencers vom angeblichen Europapatent.
 

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Moin, Leute,

ihr habt ja alle keinen blassen Schimmer, welch krankes Hirn sich hinter Herrn K. verbirgt. Ich habe den Fehler gemacht, ihn wegen eines Cello-Inserats in vioworld 2x im Jahresabstand zu kontaktieren, das er angeblich besitzt (Pietro Antonio TESTORE). Mittlerweile glaube ich das nicht mehr...

Was mir da dann an Obszönitäten via email entgegenschlug, ist selbst für den Hartgesottensten kaum zu fassen... In der Hinsicht entwickelt dieser Mensch unglaubliche Phantasien, die er besser anscheinend auf sein Produkt verwendet hätte, wie ich hier lese... Die Polizei weiss inzwischen Bescheid...

Aber jeder, der seine HP besucht, erkennt sofort den Sprachschatz und die Mentalität eines pubertierenden 12-jährigen...

Wer dennoch zugreift, naja, ....
 
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Wer meint, sich auf Voodoo einlassen zu müssen, wird Voodoo erleben. ;)
Ich rate jedem, zuerst an seinen eigenen Fähigkeiten zu arbeiten.
Man erkennt dann schon von alleine, woran die Unzulänglichkeiten liegen.

Meistens ist es nicht das Instrument, sondern der Irrglaube, dass es an irgendetwas anderem liegt, dass man nicht zufrieden ist.
Ein guter Geiger bringt auch auf einer Sperrholzgeige einen halbwegs guten Ton.

Ich spiele meine Geige seit zig Jahren. Erst wenn ich feststellen würde, dass sie mich ausbremst,würde ich über einen Wechsel nachdenken.
Arbeitet mit euren Instrumenten und an euch. Das ist der Weg. ;)
 
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...wegen dem TESTORE Cello: ich hatte ihn lediglich nach dem Preis gefragt, was, wie ich denke, für eine solche Ausgabe durchaus eine legitime Frage ist; er beharrte jedoch darauf, dass ich es mir erst einmal anschauen soll, bevor ich nach dem Preis frage. Auch Bilder wollte er nicht zur Verfügung stellen, als ich nach denen fragte, zumal er ausgerechnet in DER vioworld-Annonce KEIN Foto zum Cello veröffentlicht hat. So war ich durchaus im Zweifel, inwieweit er überhaupt über so ein Instrument verfügt...

Nun kursieren am Markt durchaus Phantasiepreise zu Instrumenten, sodass man sicherlich nicht auf blauen Dunst hin sich nach Basel aufmacht (für mich immerhin 900km), um dann mglw. eine völlig überpreiste Ruine vorzufinden...
 
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Wer meint, sich auf Voodoo einlassen zu müssen, wird Voodoo erleben. ;)
Ich rate jedem, zuerst an seinen eigenen Fähigkeiten zu arbeiten.
Man erkennt dann schon von alleine, woran die Unzulänglichkeiten liegen.

Meistens ist es nicht das Instrument, sondern der Irrglaube, dass es an irgendetwas anderem liegt, dass man nicht zufrieden ist.
Ein guter Geiger bringt auch auf einer Sperrholzgeige einen halbwegs guten Ton.

Ich spiele meine Geige seit zig Jahren. Erst wenn ich feststellen würde, dass sie mich ausbremst,würde ich über einen Wechsel nachdenken.
Arbeitet mit euren Instrumenten und an euch. Das ist der Weg. ;)

Eigentlich vollständige Zustimmung, jedoch macht es auch einiges aus, wie zufrieden man selbst mit dem Urklang des Instruments ist, ob man darauf viel oder wenig herausholen kann.
Fleiß ist selbstverständlich der wichtigste Indikator für das Gesamtergebnis, aber ich zum Beispiel möchte gerne aus meinem Cello mehr Power herausholen. Da kann ich noch so kräftig darauf spielen, das Cello gibt in seiner derzeitigen Verfassung einfach nicht mehr her.
Um dem Abhilfe zu schaffen, habe ich mich etwas im Web umgesehen und bin so auf Herrn Klein und "sein" Produkt gestoßen. Dass ich hierbei nicht viel Glück hatte und mein Hirn zu spät eingeschaltet habe ist zwar blöd gelaufen aber immerhin gut ausgegangen.
Jetzt möchte ich vor allem andere Musiker (vor allem die, die finanziell schlechter darstehen), davor bewahren, auf diesen Clown hereinzufallen.

Und ein halbwegs guter Ton aus einem Sperrholzinstrument ist zwar eine gute Leistung, deshalb würde besagter Musiker trotzdem nicht sein eigenes Instrument gegen ein solches aus Sperrholz eintauschen.


Herrn Klein habe ich nun angezeigt, langsam wird er wohl polizeibekannt sein, wenn er das nicht schon längst ist...

Hier standen starke Beleidugungen, die laut dem TE von Herrn K gemailt wurden.Diese habe ich entfernt, damit Herr K nicht rechtlich gegen das Board vorgehen kann. Für die Moderation Cello und Bass
 
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Also, komme von der Akustik-Gitarre und spiele jetzt mehr E-Gitarre, aber haben ein ähnliches Problem (Gitarrenbau) mit der Resonanz bei Gitarrenbrücken.
Es kann etwas bringen, wenn du firm in der Umsetzung bist...?

Aber, was mir sauer aufstößt, ist die Machart der Webseite, die noch nicht mal den effektiven Endpreis ausstößt und nur zum Klick verführt. Achtung!

Ich wäre da vorsichtig!

Lieber mehr üben...:D
 
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Kleines Update:
Ich hatte Kontakt mit Dov Schmidt und er bestätigte mir gleich zu Beginn, dass Herr K. seine Saitenhalter von ihm kauft.
Jetzt hätte das natürlich auch einfach nur eine Verkäufermasche sein können, allerdings habe ich Herrn K. letztens damit konfrontiert.
Nun bekam ich gestern eine Mail von einem nicht ganz so erfreuten Dov Schmidt, was mir denn einfällt, dem Hernn K. die Mail weiterzuleiten und dass Herr K. nun mit allerlei legalen Konsequenzen droht, weil Dov Schmidt ihn nun nicht mehr beliefern möchte :D
Mittlerweile ist ja klar, dass es sich bei Herrn K. lediglich um einen kläffenden Hund ohne Zähne handelt.
Also es kann gut sein, dass Herr Ks. "Geschaft" demnächst beendet ist.
 
Herr K. ist nun auch bei CITES gemeldet und die Damen und Herren von dort bedankten sich herzlich für den Tipp.
Herr Schmidt beliefert Herrn K. nicht mehr und er hat in Philadelphia eine Anzeige wegen antisemitischer Äußerungen gegen Herrn K. gestellt.

Zur Klarstellung seitens CITES:
Saitenhalter aus Rio Palisander (Dalbergia nigra) bedürfen immer und ausnahmslos eines Zertifikats.
Saitenhalter aus Fernambuk dürfen sogar ohne Zertifikat aus der Schweiz exportiert werden, hier gibt es nur für das Holz VOR der Verarbeitung eine Zertifikatspflicht, wobei explizit darauf hingewiesen wurde, dass dieses in aller Regel von den Verarbeitern dem Endprodukt beigelegt wird, um auf gar keinen Fall über legale Irritationen zu stoßen.
 

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