Die Harmonien sind eigentlich ganz interessant. Versucht vielleicht als erstes, euch eine richtig schöne Melodie zu überlegen - ganz ohne Umspielungen - und dann stückweise Sachen drumrumzubauen (selbst wenn die Melodie dann absichtlich in Umspielungen eingewoben wird - also nicht unbedingt als eigenständige Stimme begriffen werden soll, wird sie dem Ganzen eine Richtung geben.) Oder ihr könntet eine zweite, etwas ruhiger geführte Stimme darüberlegen (am wenigsten "Fehler" kann man da machen, wenn man die Stimmen nach Möglichkeit in unterschiedliche Richtungen führt - wenn die eine raufgeht, die andere runter führen etc., unterschiedliche Intervalle benutzt und vor allem unterschiedliche Notenwerte verwendet - wenn die eine Stimme also z.B. eine Viertel spielt, dann ist es bei der zweiten gerade eine Achtel oder eine halbe und so weiter. Sind natürlich alles nur Richtlinien, wie man es machen kann, dann muss natürlich nicht in jedem Fall akribisch eingehalten werden - einfach mal damit rumexperimentieren) Ansonsten: Einfach viel Musik von Komponisten anhören, die euch gefallen (und eventuell sogar einfach mal in einen Notenauszug reinschauen) um zu hören/sehen, wie die das machen und dann einfach mal für euch versuchen, im Stile von *Tollenkomponistenhiereinsetzen* zu spielen - auch wenn das dann erst mal vermutlich nicht annähernd so toll klingt wie beim Vorbild und es auch gar nicht beabsichtigt ist, Leute "nachzumachen", so kann man sich ein paar Tricks abschauen und so vielleicht zu seinem eigenen Stil finden. (Was "gut klingt", ist letztlich schwer an bestimmten Fakten festzumachen und wohl hauptsächlich Gewöhnung.)
Wenn ihr eine nett geschriebene Einführung in das Thema sucht, schaut euch z.B. mal "Wege zum Komponieren" von Diether de la Motte an, der kommt (fast) komplett ohne Theorie aus und führt ganz unbeschwert ein paar Denkweisen vor, die einem dabei helfen können, durch gezieltes "Rumprobieren" zu ersten interessanten Ergebnissen zu kommen. (Wenn ihr dann weiter in die Materie einsteigen wollt, gibt es vom selben Author z.B. das Buch "Harmonielehre" - ist allerdings eher auf "klassische" Denkweisen ausgerichtet, in späteren Kapiteln wird aber auch auf ein paar Trends des 20 Jahrhunderts eingegangen (kein "Pop" und "Rock", sondern 12-Ton Musik/neuere Experimentalmusik und solche Sachen))
Grüße,
NothanUmber