Können HK Elements das Monitoring überflüssig machen?

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Götz
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Tag zusammen,

wir sind eine 5 Köpfige Country/Rockabilly Band und jetzt soll aus Gewichtsgründen und zugunsten einers schnelleren+einfacheren Aufbaus das Frontholz (bis jetzt 2 x 12er Yamaha Tops + 2 x Yamaha 15er Subs) gegen eine HK Elements Band One getauscht werden.
https://www.thomann.de/de/hk_audio_elements_band_one.htm

bei unserem Hausverleiher können wir uns passende Erweiterungen bei Bedarf für einen vernünftigen Kurs leihen und wenn wieder Kohle in der Bandkasse ist, kaufen wir uns weitere Elemente dazu. Der Sound ist o.k. für uns, die Power reicht für unsere Typischen Gigs wohl auch aus. Das ist üblicherweise eine größere Kneipe, oder Biker Clubhäuser bis 150 Personen/200 Quadratmeter, wobei normalerweise ca. 50-80 Personen an der Tanzfläche sind, 50 Stehen an der Bar und trinken und unterhalten sich und 20-30 stehen draussen und rauchen. Über die Anlage soll laufen:

3 x Vocals
2 x Akustik Gitarre (oder Banjo)
1 x Kontrabass
1 x Stereo Keyboard
1 x E-Gitarre

Drums werden in der Standardgröße wohl eher nicht komplett abgenommen, höchstens ein bischen Bassdrum unterstützung. Brauchen wir mehr Dampf, leihen wir uns einfach noch einen oder zwei Subs, die wiegen ja nix und passen leicht ins Auto. Aufgrund einer möglichst leisen Bühne, weil sowieso oft zuwenig Platz ist und wegen des einfacheren Transports wollen wir auch kaum Backline mitnehmen. Nur der Leadgitarrist lässt sich nicht überreden seinen Röhrenamp zu Hause zu lassen.

Die anderen Kollegen meinen, das wir bei dem System auch keine Monitore mehr bräuchten. Einfach hinter uns stellen, Lautstärkeregler aufdrehen , fertig. So einfach kann ich mir das nicht vorstellen. Egal ob Zeilenabstahlung oder nicht, ich hab da bedenken. Erstens will ich es nicht so brüllend Laut auf der Bühne haben, zweitens hab ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit dem herkömmlichen Monitoring gemacht und drittens hab ich ernsthafte Bedenken wegen des Feedbacks. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das keine Probleme mit Einstreuungen machen soll. Habt ihr Erfahrung mit sowas?

Falls das wichtig ist: Wir werden uns in diesen Kleinen Läden zu 98,57 Prozent selber von der Bühne aus Mischen. Von daher wärs schon Praktisch das gleiche zu Hören wie das Publikum, aber ich hab eben bedenken.

Edit: Könnte bitte jemand oben in der Überschrift das fehlende "g" bei Monitoring einsetzten? Danke. :D
 
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Ich kann Dir nicht die Frage direkt beantworten, aber mal ein paar Gedanken dazu:

Das entscheidend ehier ist nicht "Zeilenabstrahlung". Die Stäbchen-Boxen haben einfach a) sehr kleine Lautsprecher und b) keine Hörner. Dadurch straheln sie horizontal schon viel breiter als "normale" Boxen. Also geht auch viel mehr nach hinten zur Bühne.


Dass man dadurch automatisch mehr Feedback hat, würde ich nicht sagen. Die Boxen strahlen ja immer noch aus deselben Richtung in die Mikros, wie die Monitore: von hinten. (mehr oder weniger). Viel Later sollte es damit auch nicht werden. Extrem laut können die Boxen ja gar nicht.

Beim Monitor kannst Du halt einen eignen Mix haben, ihn genau auf Dein Ohr ausrichten, hast auch einen Hochtöner, der genau auf Dich zielt. Ohne ist auf jeden Fall anders. Und wenn jemans sich gerne kräftig im Monitor hat, ist das sich was anderes, als mit der HK-Anlage.


Welche Anlage habt Ihr momentan?
 
Für FOH
2 x Yamaha C112
2 x Yamaha AX 15 W Subs
1 x Yamaha P7000 Endstufe

Für die normale Clubgröße reicht das. Wirds größer mieten wir eine Komplette Anlage bei unserem Verleiher. Die braucht zum Transport aber schon einen größeren Van. Die Elements würde in größter Ausbaustufe auch in einen Kombi passen, das ist auch ein wichtiges Argument, mal abgesehen von der ganzen Schlepperei, was eigentlich unser Hauptpunkt ist.

Praktisch wärs halt schon. Das schleppen des Endstufenracks fällt weg, das schleppen der 4 12er Monitorboxen fällt weg usw.
Falls das mit den Monitoren doch wie bisher weitergeht, werden wir auch die bisherige Monitorendstufe P4000 gegen eine dieser Superleichten Behringer INuke 3000 tauschen.
 
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Das könnte schon klappen. Aber ich persönlich hätte z.B. als 3. Background-Sänger trotzdem einen Monitor und möchte nicht meine Stimme irgendwo herausahnen müssen...

Vorteil für Euch: Ihr könnt den Frond-Sound besser einschätzen. Nachteil: Das ist es auch, was Ihr hört. Keine Extrawünsche. Und wenn das Keyboard nur leise begleitet, hört es sich halt nur leise begeleiten ;)


Ab hier dürfen die mit Praxierfahrung ran... :redface: (Boardsuche...^^)
 
Hallo Götz,

dass man in bestimmten Situationen keine extra Monitore verwendet und die Beschallung von Publikum und Band mittels hinter den Musikern aufgestellten (Front-) Boxen erledigt, ist unabhängig davon, ob man "konventionelle" Boxen oder "Stäbchen-Systeme" einsetzt. Zumindest bei Alleinunterhaltern oder 3-Mann-Tanzkapellen ist das bei kleinen Gigs an der Tagesordnung, allerdings muss man dabei peinlich genau darauf achten, sich keine Feedbacks einzuhandeln. Ich würde zunächst einmal versuchen, diese Aufstellung mit der vorhandenen PA auszuprobieren, bevor man eine Investition tätigt. Vor allen Dingen muss ja eines der Band-Mitglieder dann das Pult bedienen - nach Möglichkeit jemand mit dem entsprechenden KnowHow und dem entsprechenden "Zugang" zum Mischpult (d. h. das Pult sollte in der Nähe des Musikers stehen, so dass dieser spontan eingreifen kann).
 
Das könnte unser Pianist machen, das macht er jetzt auch, unterstützt durch mich. Ich arbeite mich da so langsam einigermaßen ein. Wir kriegen zwar sicherlich keinen perfekten Sound hin, wie das ein richtiger Toni machen könnte, aber es ist o.k und ehrlich gesagt ist unser Publikum auch nicht in der Musikkritiker Ecke angesiedelt.

Hallo Götz........

Ich würde zunächst einmal versuchen, diese Aufstellung mit der vorhandenen PA auszuprobieren, bevor man eine Investition tätigt..

Das Frontsystem sollen die Elements ja auf jeden Fall ersetzen. Da hab ich einfach keine Lust mehr auf große Boxen, schwere Endstufenracks, aufwändige Verkabelung usw. Ich verzichte lieber auf 10 Prozent Soundqualität wenn ich dafür 50 Prozent weniger schleppen, aufbauen, abbauen usw. muss. Und gehört hab ich sie ja schon, für uns sind die o.k. Wenns mehr Power braucht ist Verstärkung schnell und günstig geliehen. Für Punk, Metal usw. wärs vielleicht nicht das richtige, aber Wahnsinns Lautstärke und Druck gepaart mit massiver Tiefbass Orgie ist bei uns auch garnicht gefragt.
 
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Hi Götz!

Wie bereits erwähnt, kann man die Frage nach Monitoring oder nicht, so erstmal nicht beantworten. Das hängt ja grundsätzlich von eurem eigenen Empfinden ab. Der eine brauchts direkt ins Gesicht, der andere vielleicht garnicht.
Man sollte sich erstmal die Pro und contra's einer Anlage anschauen.

Das ist jetzt meine Meinung zu genanntem System:

Pro:
- Das System hat erstaunlich viel Reserve im Hoch/mittelton
- Abstrahlverhältnis (HF/MF) gegenüber konventionellen Systemen sehr präzise
- Gewicht
- Größe
- Kaskadierbar
- Bässe aktiv und passiv erhältlich
- wirft recht weit
und sicherlich vieles mehr

Contra:
- Der Bass ist nur ein "Bass", kein Sub
- Bass kann nur per Speakonkabel vom EA600 versorg werden, einfaches aufstecken langt nicht
- System lässt sich zwar horizontal "drehen" ist dafür (aufgrund der " snap in vorrichtungen") aber nicht vorgesehen.
- uund auch hier bestimmt noch mehr.

Es gibt nur ein sehr leichtes Phasing zwischen zusammengesteckten Topteilen, die Tops selber Phasen so gut wie garnicht. Ich empfinde das weder als ein Pro noch als ein Contra! Es gibt schlechtere Systeme für mehr Geld!

Man kann sich aus diesem Pro und Contra nun zurechte stricken, was man braucht.
Klanglich ist das System für eure Musik sicherlich hervorragend! Ihr braucht ja keinen richtigen "Männersub" sondern einen richtigen Bass. Hier kann es vermutlich nicht genug sein - da macht sich dann die Möglichkeit mit dem dazuaddieren bezahlt.... Wenn ihr beim Kontrabass den Klick/Tone getrennt abnehmt könnte man vielleicht für die ein oder andere Veranstaltung untenrum weniger Alarm machen. Da geht mit dem Band One schon einiges! Ich kann mir das System im Rockabilly echt richtig gut vorstellen, seine kaskadierbarkeit macht es vermutlich für euch unschlagbar!
Ebenso für Sprachveranstaltungen und Acoustic. Versuche mit DJ und richtig Druck geht dann aber doch nicht - echt nicht....

Allerdings: Linienstrahler neigen dazu, eine Menge zu versprechen, was sie dann unterm Strich nicht einhalten. Bei Konventionellen Systemen geht in Peaks eventuell der Hochton in die Knie und klingt "unschön". Bei Linienstrahlern eben das komplette Topteil.
Mag sein, dass Ihr bei dem System aber nie an die Grenze geht!


Vielleicht hilfts ein wenig als Kaufentscheidung! Und beim Thema Monitoring solltet ihr euch dann eventuell doch mit 2 Aktivschachteln behelfen. Die müssen lautstärketechnisch ja nur über die Schießbude drüber weg kommen! Das System hinter euch zu platzieren macht keinen Sinn. Selbst wenn Ihr das Koppeln in den Griff bekommt, ist das Ergebnis aufgrund der Einstreuung auf die Mikros(explizit Vocals) sicherlich nicht zufriedenstellend... Das ist aber stark lautstärkeabhängig!

Gruß Joe
 
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Vielen Dank für deinen Post. Auch für die, der anderen Poster.

Ich fühle mich in vielen meiner Punkte dadurch bestätigt. Ich werde weiterhin darauf hinwirken, das wir ein herkömliches Monitoring machen, wir setzten dafür auch jetzt schon kleine leichte Systeme ein die nicht viel Platz brauchen und Leistungsstark genug für uns sind. Die Monitor Endstufe wird durch eine leichte INuke 3000 getauscht, die hat mehr Power als wir jemals brauchen werden und wiegt nix. Den Kontrabass nehmen wir aus Klanglichen Gründe ja auch jetzt schon doppelt ab, einmal über ein Piezo am Steg und dann nochmal den Slap extra durch ein kleines Klebe Mikrofon untern Griffbrett. Macht einfach einen besseren Bühnensound.

Vielleicht kann man in ganz kleinen Locations wirklich auf ein Monitoring verzichten. Wir spielen in ein paar Wochen in einem kleinen Irisch Pub in dem Ebenerdig ca. 60 Gäste passen, da möchte ich nicht so gern auf die eh schon kleine Bühne auch noch Monitore stellen. Wahrscheinlich würde da sogar nur ein System (1xBass 2x Tops) reichen. Aber aus Erfahrung gibts da dann immer Aufstellungsschwierigkeiten. Bei sowas sind die Mini Systeme perfekt und werde nicht man annähernd an die Leistungsgrenze gefahren. Aber das ist ja die Ausnahme, normalerweise ist es ca. 3-4 mal die Größe. Aber auch da sollten 2 Bässe +4 Tops locker reichen. Wie gesagt, ansonsten werden halt ein paar Elemente dazu geliehen. Und für größere Sachen oder Open Air wird eh ein "amtliches System geliehen. Das trau ich den Stäbchen dann trotz der Versprechen von HK wirklich nicht mehr zu.

Noch haben wir das System nicht gekauft, die Bestellung solll erst in 2-4 Wochen ausgelöst werden. Noch sind wir in der Pro/Contra Findungsphase. Aber es sieht ganz gut für die kleinen Stäbchen aus, die Vorteile überwiegen einfach die Nachteile in unserem Fall.
 
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