Kombination aus verschiedenen Hölzern

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Arthur74
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Hallo zusammen,

ich spiele seit 3 Monaten Blockflöte (Spätstarter mit 47, aber schon 40 Jahre Klavier) und bin bei der Alt Flöte gelandet.
Davon habe ich drei Stück:

- Mollenhauer Chorus aus Birne
- Moeck Rottenburgh aus Ahorn
- Mollenhauer Denner aus Königsholz

Ich habe jetzt aus Zufall oder Spaß (keine Ahnung) das Kopfstück von der Chorus auf die Denner gesteckt und umgekehrt. Passt perfekt, beide haben identische Maße.
Verschiedene Hölzer haben ja verschiedene Auswirkungen auf den Klang, gilt das auch fürs Kopfstück?
Und falls ja, wären dann nicht verschiedene Kombinationen interessant? Hat jemand schon mal sowas gesehen? Macht irgendein Profi sowas zum feintunen?
Ich wäre hier sehr neugierig, weil ich auch Instrumente baue (E-Gitarren, Strumsticks) und dort gerne mit solchen Holz-Kombinationen experimentiere.
Weiß hier jemand was?
 
Eigenschaft
 
Ich glaube da ist nur die Luftsäule entscheident, nicht das Material. Ich habe eine Sendung gesehen in der einer
Flöten aus Gemüse gebaut hat die auch gut geklungen haben.
 
Ich glaube da ist nur die Luftsäule entscheident, nicht das Material. Ich habe eine Sendung gesehen in der einer
Flöten aus Gemüse gebaut hat die auch gut geklungen haben.

Das Holz ist auf jeden Fall entscheidend. Sonst würden weichere Hölzer wie Ahorn und Birne nicht weicher klingen als harte Hölzer wie Palisander oder Grenadill. Das hört man schon sehr deutlich, aber ok als Laie vielleicht weniger. Da klingt dann auch ne Karotte "halt irgendwie nach Flöte". Es geht hier wie gesagt nicht ums "gut klingen", das tun sie alle. Es geht um den charakteristischen Klang.
 
Ob weichere Hölzer wirklich weicher klingen? Die Eigenschaften sind halt anders (Empfindichkeit gegen Feuchte etc.)
Ich habe auch schon Gitarren gebaut kann man aber nicht vergleichen
Wobei ich aber zugebe mich mit Flöten nicht auszukennen und es zugestehe daß teure Flöten besser klingen mögen.

Viel Spaß
 
Ob weichere Hölzer wirklich weicher klingen? Die Eigenschaften sind halt anders (Empfindichkeit gegen Feuchte etc.)
Ich habe auch schon Gitarren gebaut kann man aber nicht vergleichen
Wobei ich aber zugebe mich mit Flöten nicht auszukennen und es zugestehe daß teure Flöten besser klingen mögen.

Viel Spaß

Ja sie klingen tatsächlich "weicher", was auch logisch ist. Aber wie schon gesagt, das heißt in keinem Fall "besser" oder "schlechter", darum gehts auch nicht. Weicher und brillanter haben beide ihre Verwendungszwecke (Ensemble und Solo) und persönlichen Geschmack gibt es auch noch. Es geht mir eher darum wie stark das Kopfteil da auch mit reinspielt und ob schon mal jemand so eine "Mischung" gesehen hat.
Gerade bei Gitarren macht man das ja gerne, z.b. auf einen Mahagoni Body eine Ahorndecke drauf für einen Tick mehr Brillanz.
 
Weiß hier jemand was?
Leider nichts Fundiertes, ich finde die Eingangsfrage aber sehr interessant. Im Anfängerbereich gibt es ja Flöten wie die Moeck 1023, die zum Ahornunterteil einen Kunststoffkopf hat; die Vollkunststoffflöte Mollenhauer Swing 0705 lässt sich durch ein passendes Holzunterteil nachträglich upgraden. Natürlich spricht im Anfängerbereich vieles für ein Kopfstück aus Kunststoff (kein Einspielen notwendig, abwaschbar, robust), aber man sollte doch meinen, dass der Kopf als Ort der Tonerzeugung auch vom Material her eine so herausragende Rolle spielen sollte, dass man dann bei Fortschritten auch gleich das Kopfstück mit austauscht. Dem scheint ja bei der Swing nicht so zu sein, insofern glaube ich, dass die Konstruktion und die Form des Kopfstückes wohl tendenziell eine weitaus größere Rolle spielen als das Material.

Generell bevorzugt man ja, auch bei einheimischen Hölzern, harte Holzarten. Die exotischen Holzarten unterscheiden sich untereinander deutlich in der Masse. Ich persönlich fände eine Kombination aus verschiedenen Hölzern für die Innenbohrung und den umgebenden Holzkern interessant, so etwas müsste ja mit heutigen Werkzeugmaschinen eher machbar sein als in früheren Zeiten. Vielleicht gibt es ja so etwas auch schon?

Spannend finde ich auch das Material der Ecodear-Blockfflöten von Yamaha, wo dem ABS ein Anteil natürlichen Werkstoffs beigemischt wurde. Die meisten Rezensionen beurteilen diese Flöten sehr positiv. Habe ich aber noch nicht in echt erlebt.
 
Für mich wäre eher die Frage, ob die Intonation nach einem solchen Wechsel noch stimmt.
 
Leider nichts Fundiertes, ich finde die Eingangsfrage aber sehr interessant.
Mir geht es ebenso.
Gäbe es einen Klangunterschied aufgrund des Materials, dann ließe sich der durch Messungen des Obertonspektrums nachweisen und abbilden.
Bekannt für einschlägige Untersuchungen ist z.B. das Institut für musikalische Akustik - Wiener Klangstil, zu Flöten habe ich dort aber nie nachgelesen.
https://iwk.mdw.ac.at/

Zieht man die menschlich-individuelle Einschätzung zu Rate, dann wäre das Ergebnis aussagekräftiger, wenn es durch eine Doppelblindstudie erarbeitet wurde.
Einfach formuliert gibt es dabei mehrere Personen, die z.B. eine langsam gespielte Tonleiter über den Tonumfang von Flöten im Klang beurteilen. Tontechnisch sollten die Aufnahmen so gut sein, dass sich soweit möglich nur in den Materialeigenschaften unterscheiden.
Idealerweise würden eine stattliche Zahl von Personen isoliert voneinander hören und beurteilen, Voraussetzung wäre ein im Sinn der Studie untersucht ausreichendes Hörvermögen bezüglich des wahrnehmbaren Frequenzumfangs.

Doppelblind wird der Versuch dadurch, dass weder die Probanden (Beurteiler) noch das Untersuchungspersonal wissen, welche Audiodatei welche Flötenaufnahme enthält.
Die Aufnahmen und deren sinnfrei-zufällige Bezeichnung wie z.B. "nVfB2+PJ" wurden von Tonmeistern ohne weiteren Kontakt zur Durchführung der Studie erstellt, die Reihenfolge der Aufhahmen und der beurteilenden Probanden würde ich auslosen.
Natürlich gibt es im Versuch Audiodateien in hoher Qualität zu hören (z.B. 48kHz Samples über möglichst "flat" übertragende Kopfhörer) zu hören und keine Flöten zu sehen.

Bei meinem Blechspielzeug gibt vergleichbare Diskussionen über Klangunterschiede von versilbert vs. lackiert oder verschiedene Messinglegierungen, besonders bei Mundrohr und Schallstück.
Ich kenne noch keinen halbwegs kontrollierten Versuch wie z.B. Vorspielen ohne Sichtkontakt, bei dem Menschen besser als zufällig Klang und Material zuordnen konnten, obwohl Messinstrumente durchaus kleine Unterschiede im Klang abgebildet haben. :nix:

Gruß Claus
 
Für mich wäre eher die Frage, ob die Intonation nach einem solchen Wechsel noch stimmt.
Die Intonation stimmt einwandfrei, wie gesagt beide Kopfteile vom gleichen Hersteller in identischer Größe. Aber das war auch gar nicht die Frage sondern nur der Anlass wie ich darauf kam. Sollte also keine Rolle spielen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Zieht man die menschlich-individuelle Einschätzung zu Rate, dann wäre das Ergebnis aussagekräftiger, wenn es durch eine Doppelblindstudie erarbeitet wurde.

Gruß Claus
Eine objektive Messung spielt m.E. bei der Frage eigentlich auch keine allzu große Rolle. Viel interessanter finde ich ob es evtl Profis gibt die so etwas aufgrund ihrer völlig subjektiven Einschätzung, Vorlieben und Geschmack machen um ihren ganz persönlichen Klang fein zu "optimieren"
 
Zur Veranschaulichung noch ein Bild meiner beiden Sopran Rottenburghs (Ahorn, Palisander) auf diese Weise "rekombiniert"

IMG_20220201_114825.jpg
 
Und, klingen sie jetzt unterschiedlich?
 
Und, klingen sie jetzt unterschiedlich?
Ja leicht unterschiedlich. Ich denke aber auch, dass das bei einer Sopran (oder kleiner) die geringste Auswirkung hat und bei einer Alt oder Tenor deutlicher sein wird.
 

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