Komplette Abnahme bei kleinen Gigs

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bubba3000
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Hallo zusammen!

Mich würde interessieren, ob ihr bei kleinen Bar-Gigs alles abnehmen würdet oder jeder nur über seinen Verstärker spielt soll? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Bei grossen Gigs (halb offene Konzerthütte 300 Leute) war der Sound komplett abgenommen hervorragend. Wir haben den Bühnensound möglichst auf dem Minimum gehalten und vorne mit Dampf den Sound raus lassen.
Bei kleinen Gigs (Bar ohne dämpfende Materialen) haben wir nur eine kleine PA hinter der Bühne auf der der Gesang war und die Instrumente liefen über ihre jeweiligen Amps. Es hatte gewummert und der vor allem keys und Gitarre wären ein Klangmatsch (vielleicht weil sie direkt nebeneinander standen? ). Unsere Besetzung ist: E-Gitarre, E-Bass, E-piano, Drums und Gesang.

p.s. Entschuldigt meine Syntax, ich hab noch Restalkohol im Blut
 
Eigenschaft
 
Wenn die Instrumentenverstärker Matsch erzeugen, klingt das für mich nach nicht aufeinander abgestimmten Sounds. Daran solltet ihr als erstes arbeiten, denn sauber abgestimmte Sounds erleichtern auch bei der Vollabnahme die Arbeit des Tontechnikers sehr.

Grundsätzlich bin ich Verfechter davon, so gut wie alles immer abzunehmen. Ausnahme davon bilden eigentlich nur die Overheads beim Schlagzeug, da die Becken in der Regel eh zu laut sind. Bei der Snare dient die Abnahme oft nur dazu, um Hall hinzufügen zu können.
Der Vorteil der Abnahme der Instrumentenverstärker ist, dass diese dann so ausgerichtet werden können, dass die Musiker sich auf der Bühne selbst gut hören. Müssen sie auch das Publikum beschallen, geht man immer Kompromisse ein. Das Abstrahlverhalten speziell von Gitarrenboxen ist doch recht ungeeignet für eine gleichmäßige Beschallung des Publikums.

Natürlich hat das auch Grenzen, aber es gibt aus meiner Sicht auch Veranstaltungsräume, die einfach zu klein für tendenziell laute Live-Musik sind. Die technischen Voraussetzung müssen natürlich auch gegeben sein.
 
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Hi,

ich bin natürlich ein ein sehr großer Freund davon immer alles abzunehmen, auch bei kleinen Locations. Wichtig ist natürlich, dass die PA halbwegs brauchbar ist und jemand diese Bedient und nicht einfach irgendwie blind gemischt wird. Mittlerweile spielen wir kleines Gigs auch manchmal ohne alles zu mikrofonieren, dann ist aber ganz klar der Sound nach aussen der entscheidende. Die Amps werden so laut gemacht, dass es im Publikum gut klingt, nicht dass ich das beste Spielgefühl habe. Braucht ein bissl Erfahrung und Disziplin, funktioniert (wiegesagt, bei ganz kleinen, schmalen Clubs) auch ziemlich gut, an eine PA kommt es aber trotzdem nie ran (die Band wird nach aussen gescheit gemischt, man hört sich und alles was man will gut auf den Monitoren usw.).

Grüßle :hat:
 
Ich würde sagen, es kommt ein wenig auf die Musikrichtung an. Gerade bei Keyboard! Ist es "lediglich" ein Piano/E-Piano-Sound kann man sehr gut mit einem kleinen Keyboard-Amp leben. Nur Gesang noch über die PA, dann matscht auch nichts. Bei komplexeren sound-Geschichten, wo ich auch noch Streicher, Bläser, Pad-Sounds etc. fahre, klingt das über einen Amp zu dünn, da muss man die Keyboards auch über die PA fahren.
Ich hab mal in einer Blues-Band gespielt - Git, Bass, Drums, drei Bläser - wo ich nur Orgelsounds gespielt hab. Die hab ich über einen kleinen Keyboard Amp gespielt, nur Gesang und ein wenig die Bläser abgenommen, bei größeren Gigs auch noch die Bassdrum - und der Sound war perfekt. Wir brauchten bis auf einen Monitor für die Vocals nichts, und es klang sowohl auf der Bühne als auch unten sehr transparent.
In dem Moment, wo man anfängt, Instrumente abzunehmen, muss man schon alles abnehmen, dann braucht es auch die entsprechende PA. Wenn da nur zwei 12/3er oder 15/3er Boxen stehen, matscht das zwangsweise zu.
 
Hi,

ich bin auch ein Fan alle Instrumente grundsätzlich abzunehmen. Was dann vom FOH Mann tatsächlich auf die PA gemischt wird, entscheidet er nach Sachlage. Jetzt muss ich dazu sagen, dass wir immer eine entsprechend hochwertige PA und vor allem einen "eigenen" FOH Mann dabei haben. Was aber allem voran steht, ist der Bühnensound und für den sind die Musiker selbst verantwortlich. Wenn die Band nicht stimmig klingt, kann der Tontechniker nur Schadensbegrenzung betreiben.

Ein paar Überlegungen für einen transparenten Bühnensound:
- jeder spielt nur so laut wie gerade notwendig und achtet auf seine Mitmusiker und hört sie auch
- je leiser die Bühnensound ist, um so einfacher kann der Tontechniker mischen
- aus Instrumenten wie Gitarren und Keyboards werden Bässe entnommen, damit sie nicht mit dem Bass konkurieren
- Monitorboxen werden richtig eingesetzt, z.B. Frequenzen unterhalb 80 Hz haben nichts auf Monitorboxen verloren.
- Oftmals ist die Anweisung "mach mich mal auf meinem Monotor lauter" die falsche. Besser wäre es zu sagen "mach mal dies oder jenes leiser, sonst kann ich mich schlecht hören"

Gruss Helmut
 
Moin Helmut :D
grundsätzlich gebe ich dir Recht - die komplette Abnahme ist anzustreben. Geht aber halt doch nicht immer.

Meine Meinung zu kleinen Kneipengigs - sagen wir mal bis ca. 50/70 Personen:
- Bassdrum mikrofonieren und leicht auf die PA (da setze ich allerdings wenigstens einen kleinen Subwoofer voraus)
- Keys gehen sowieso auf die PA
- Gitarre geht nicht auf die PA - da setze ich allerdings einen entsprechenden Combo voraus. Vorsicht mit Röhrenverstärkern und Stacks. Die machen ruckzuck die ganze Band tot.
- Bass geht nicht auf die PA - da setze ich ebenfalls einen entsprechenden Combo oder einen kleinen Stack/Halfstack voraus. Mit einem 10"-Combo erzeugt man keinen runden Sound und ein Fullstack macht die Band ebenfalls tot. Leider hört man das erst wenn man ein paar Schritte in den Raum hineingeht.....

Also da bitte selbstkritisch sein und sich auch mal eingestehen, dass weniger manchmal mehr ist.
Bei dem von dir angesprochenen "Klangmatsch" bitte auch mal das eingesetzte PA-Material überprüfen. Eine einigermaßen amtliche Box "matscht" nicht. Aber da gibt es leider auch ganz grauselige Dinger (Chinakracher) die ruckzuck an der Kotzgrenze sind.
Also auch hier bitte mal differenzieren was da eingesetzt wird.
 
Ideal ist wenn man alles abnimmt und im bedarfsfall die Kanäle leise dreht oder Mutet.
bei Gigs mit 100 Gästen gehts aber weitgehend ohne Mikrofonierung, Bassdrum, Amps und Gesang würde ich jedoch immer Abnehmen, Toms und Snare ist auch besser mit Mics. Overheads sind oftmals bei kleinen sachen ohne Mikros.
 
@the flix:
Was meinst du mit nicht aufeinander abgestimmten sounds? Dass beide im gleichen Frequenzspektrum spielen oder dass der Grundsound zu ähnlich ist?

@dr_rollo:
Ist dann die PA hinter den Musikern wenn nur Gesang und Piano drüber läuft?
 
Boxen HINTER den Musikern ist eigentlich auch bei Kneipengigs entweder gar nicht oder nur mit Abstrichen möglich (zu wenig Dampf oder verbogene EQ-Einstellungen...)
Wir benutzen IMMER Monitorboxen und versuchen, immer die Boxen VOR die Musiker zu stellen. Manchmal gibt es abstruse Verwinkelungen in so kleinen Kneipen, da stehen die Boxen dann etwas seltsam. Aber grundsätzlich sollten die Gesangsboxen so wenig wie möglich im Einstreubereich der Gesangsmikrofone sein.

Wenn ich das an der Stelle erwähnen darf: sehr gute Erfahrungen haben wir mit dem Bose L1-System gemacht. Da stand die Säule auch schon mal schräg von vorne auf uns gerichtet - und das Ding hat trotzdem gerockt wie die Sau.
Genauso das kleine Bose L1 compact als Monitorsystem - kaum Probleme mit Feedbacks und egal wo das Ding steht: man hört einfach alles :)
Es wird zwar immer wieder beteuert, dass auch Bose die Physik nicht austricksen kann - aber irgendwie......
 
bubba3000 schrieb:
Was meinst du mit nicht aufeinander abgestimmten sounds? Dass beide im gleichen Frequenzspektrum spielen oder dass der Grundsound zu ähnlich ist?
Matsch kommt oft daher, dass Instrumente in Frequenzbereichen wildern, in denen sie nichts zu suchen haben. Helmut hat das bei Gitarren und Keys ja schon angesprochen. Ein weiterer Grund sind Sounds, die alleine gespielt zwar fett klingen, im Bandgefüge dann aber Matsch erzeugen.
Abgestimmte Sounds heißt, dass am Ende der Gesamtsound fett klingt. Das bedingt meistens, dass die einzelnen Instrumente alleine gespielt eher dünn klingen.
 
Stehen dann dort nur Stative mit Kabel? :whistle:

bässte Grüsse
Frank

manchmal stehen da gar keine Stative. es gibt oft mal sowas wie "Offene Bühne", da hast du einen Raum wo auch 200 Leute reinpassen und wenn es jetzt nicht gerade Rock oder Metal ist, dann geht es auch ohne Beckenabnahme.

prinzipiel bin ich immer dafür alles zu mikrofonieren und die Mics ggf. halt abzuschalten, aber hier ging es ja um eine Notwendigkeit ;-)

Greetz Sebi
 
Hallo Sebi,

ich hatte schon verstanden was Du meintest. Und ich sehe es genauso wie Du ggf. Signale abzuschalten.
Ich fand nur die Beschreibung Overheads ohne Mikros recht witzig, in etwa so wie "Telefone mit ohne Schnur" (lang ist´s her)

bässte Grüsse
Fank
 
Hallo,

das kommt auf die Umstände an.
Nicht jede Kapelle ist so leise, dass man sie noch verstärken kann, ohne dass die Kneipe explodiert,
umgekehrt gibt es Kapellen, die von alleine keinen Druck erzeugen können, weil das Equipment oder
Personal zu dezent ausgelegt ist.

Grundsätzlich lehne ich im Zweifel Abnahme ab, denn in meiner bescheidenen Liga haben wir meistens
niemanden, der sich auskennt und dann ist weniger mehr.
Mein Schlagzeug braucht tatsächlich in kleinen Lokalitäten keine Abnahme, man kann es ja ohnehin
nicht leiser drehen und so eine Eierschneiderverstärkeranlage kann auch ganz gut blasen, wenn man
mal den richtigen Knopf gefunden hat.

Gewummer oder Matsch zwischen Tasten und Saiten lässt sich durch noch mehr Lärm nicht ausgleichen,
da müsste man mal gucken, woran es liegt und dort ansetzen, also eher minimieren.

Grüße
Jürgen
nüchtern
 
Problem bei der Abnahme von Instrumenten-amps auf kleinen Gigs ist auch der Mix aus Direktschall und verstärktem Signal über die PA. wenn Abnahme, dann so, dass der Amp so leise ist oder durch eine Plexiglaswand abgeschirmt wird, dass möglichst wenig Direktschall von der Bühne kommt, sonst führt das entweder durch Interferenzen, oder durch unterschiedliches Abstrahlverhalten der unerschiedlichen Laustsprecher in PA und Amp zu Matsch.
 
Hi,

Deine Frage kann man nur schwer pauschal beantworten. Es fängt schon mal beim Musikstil an, den Du leider nicht angegeben hast. Ich habe schon sehr viele Gigs gespielt (in großen und kleinen Venues), abgenommen und nicht abgenommen und hier ist, worauf ich achten würde:

Wir groß ist der Raum? (Nicht wieviele Besucher erwartet ihr) Ich denke, alles mit einem Fassungsvermögen von unter 50 Leuten bedarf nicht, dass z.B. Schlagzeug abgenommen wird. In diesem Fall könnt ihr durchaus erwägen, nur über die Backline zu spielen. Ihr könnt Euch dann in etwa einen Sound wie in Eurem Proberaum erwarten, was auch Vorteile hat (siehe weiter unten).

Wie laut seid ihr schon von Haus aus (Backline): Wenn ihr schon mit Eurer Backline einen Mörderpegel zusammenbringt, dann hilft Euch das Abnehmen auch nichts... jeder Tontechniker wird Euch sagen, dass er nichts mehr machen kann. D.h. wenn Ihr z.B. in einer ruhigen Jazzband spielt, dann kann das Abnehmen Eurer Instrumente durchaus noch etwas bringen im Sinne eines Mischen des Sounds. Wenn der Marshallamp vom Gitarristen auch ohne Abnahme die Gläser in der Bar zum Zittern bringt, könnt ihr euch das Mikrofonieren wahrscheinlich sparen. ;-)

Seht kleine Bargigs durchaus auch als Chance, eine sehr intime Umgebung zu schaffen, so, als ob ihr Freunde in Euren Proberaum einladen würdet! Das ist eine tolle Art, Musik zu machen und man kann diesen "Nachteil" durchaus zu einem Vorteil machen. Das Hörerlebnis kann dann durchaus sehr direkt sein.

Ich würde mir aus diesem Grund wirklich überlegen, wie ich den Gig vor Ort organisieren. Wenn die Venue klein genug ist, probiert einmal aus, Euch in die Mitte zu setzen und die Leute um Euch herum, wenn es zu Eurer Musik passt. Ich habe auch ein Akustikprojekt, wo ich einmal etwas sehr ähnliches gemacht habe. Das Publikum war in den Gig viel mehr involviert und es war eine tolle Atmosphäre.

Viele Spaß bei der Planung :)!
 
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Moin,

die Kernfragen sind meiner Meinung nach - wie gut seid ihr im Mikrofonieren (Abstände und Winkel) und wie gut kann der Mann am Mischer mit den Signalen die er bekommt umgehen?
 

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