"Komplettes" Studio als Raum in Raum?

Cloppy
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Hallo liebe Forenmitglieder,
ein Freund und ich planen langfristig ein Studio zu betreiten (als Hobby, Nebeneinnahmenquelle) und sind deswegen dabei, verschiedene Möglichkeiten auszudenken, wie man in der Stadt möglichst kostengünstig (bezogen auf Mietkosten) einen Raum dafür finden könnte.

Eine Idee, die uns kam, ist ein Studio komplett als Raum in Raum in einem einzelnen großen Raum zu bauen.

Mir stellt sich da die Frage, ob das überaupt akustisch sinnvoll ist, sowohl Aufnahmeraum als auch Regie als Raum in Raum (was dann Trockenbauweise wäre) zu konzipieren.

Hat das jemand schon mal gemacht, ist das ne bescheuerte Idee, oder ist das machbar?

Wir haben da einen Raum in Ausschau (wird eigentlich als Proberaum verwendet), die genauen Maße kenne ich nicht, aber ich schätze mal, das dürften so etwa 50qm sein, vielleicht etwas mehr. Die Decke wird gut 3 Meter hoch sein. Der Raum ist rechteckig und an einer Längsseite befinden sich ziemlich viele DDR-Fenster.

Vielleicht gibt es hier jemanden, der sich mit Raum in Raum bzw. Raumakustik genug auskennt, um sagen zu können, ob das geht oder total dämlich ist.

Es soll auch keine perfekte oder super-professionelle Akustik herrschen. Es ist mehr für uns gedacht, um aus unseren kleinen Zimmern ausbrechen zu können und mal einen eigenen Raum zu haben.

Danke schon mal fürs Lesen und interessieren.
 
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Hallo


Ich kann nicht eindeutig rauslesen ob es nur um die Innenakustik geht oder ob ihr Schallschutz wollt oder braucht.

Eine Raum in Raum Konstruktion ist eigentlich die einzig wirkliche Grundlage für Schallschutz.

Für die Innenakustik, ist bei richtigen Aufbau, auch ein positiver Effekt dabei aber nicht relevant zum Gewinn.


Wichtig wäre jetzt mal zu wissen was vorrang hat!

Schallschutz oder Innenakustik verbessern ?

Wenn schallschutz gebraucht wird, sollte auch bekannt werden, wieviel.
Weil wenn hoher Schallschutz benötigt wird, könnt ihr das selber nicht umsetzen.
Der noch so kleinste Fehler kann 50% Schallschutz auflösen.

lg Bert
 
Natürlich ist es möglich, und wird auch gemacht, ein komplettes Studio Raum in Raum zu bauen. Meist werden die einzelnen Räume Regieraun und diverse Aufnahmeräume komplett getrennt gebaut und akustisch entkoppeln. Dann müssten so eine Art Schleusen dazuwischen und auch Fensterkonstruktionen sind recht anspruchsvoll.
Kann man machen, wird aber sehr teuer. Die gute Raumakustik fällt dann fast mit ab. Finanziell.

Am besten einen Raum suchen, der keinen ohne wenig Schallschutz (geg. Fenster und Türen) erfordert.
Aber wenn es ein Proberaum war, dann sollte das doch gehen und wir unterhalten uns nur noch über Raumakustik.
 
Für mich war eben die zwei Hauptfragen a) wie kann man die zwei Räume entkoppeln (und vllt. trotzdem Sichtkontakt zum Aufnahmeraum haben) und b) was macht man im Regieraum mit der 3m hohen Decke? Ist das nicht viel zu hoch für einen guten Abhörraum?
 
Das ist schon mal beruhigend. Nun gut, dann danke ich für die Hilfe und die Erkenntnis, das das schon möglich wäre.
 
Zu a) grob gesagt, die Scheiben doppelt. Scheibe 1 gehört akustisch, d.h. vorallem mechanisch zum Aufnahmeraum, Scheibe 2 zum Regieraum. Das ist sozusagen nicht ein Fenster. Sondern zwei Fenster der beiden Räumen stehen sich "zufällig" gegenüber.
Die Fensterleibung im Innern ist auch entkoppelt. D.h. eigentlich 2 die sich nicht berühren.

Zu b) eine hohe Decke könnte man ganzflächig als riesigen Bassabsorber (z.B. mit Basshangers) ausbauen. Hab ich aber keine Erfahung damit.
 
a) wie kann man die zwei Räume entkoppeln

Ich nehmen mal an, damit zwischen Aufnahmeraum und Regieraum stille herscht.
um die Aufnahme im Regieraum unbeeinflusst hören zu können.

Somit müßte einer der beiden Räume komplett und richtig entkoppelt werden.

das heißt vom neuen Boden über Wände und Decke müßen als Ganzes in den Raum gebaut werden.
Dabei muß der neue Raum dann "schwimmend" auf dem richtigen Material (zB. Sylomer) stehen.

das richtige Sylomer muß dann natürlich berechnet werden.
Also das Gesamtgewicht des neuen Raumes (Masse) braucht die entsprechende Feder (Sylomer) um entkoppeln zu können.
Ist das Gesamtgewicht zu schwer und würde das Sylomer zu fest zusammen drücken gibts keine Entkoppelung.

Das ist sogar für die entsprechenden praxiserfahrenen Fachmänner kein honig lecken.

(und vllt. trotzdem Sichtkontakt zum Aufnahmeraum haben)


Hier wirds dann ganz schwierig !

Der Aufwand sollte ja sein Ziel einhalten.
also wenn eine kleine Übertragung stattfindet, war der Aufwand praktisch für die Katze.

Ich gebe dir den rat, holt euch einen erfahrenen Tonstudiodesigner.

Ein weiterer Faktor so einer Sichtscheibe ist, meist ein schlechterer Einfluss auf die Innenakustik.
Die Scheibe darf nicht zu groß sein, da sonst eigen Resonanzen sntstehen können.
Die Entkoppelung findet mit 2 Schichten Glas (je verschiedene Stärke) statt.
Genaueres weiß ich auch nicht.

b) was macht man im Regieraum mit der 3m hohen Decke? Ist das nicht viel zu hoch für einen guten Abhörraum?

Jakob hat es schon richtig gesagt.

Aber du mußt auch noch die nötige akustische Optimierung mit ein rechnen.
Mit so einer Deckenhöhe sind fast keine Grenzen gesetzt , um jedes mögliche Konzept einer Regie zu verwirklichen.

Es soll auch keine perfekte oder super-professionelle Akustik herrschen. Es ist mehr für uns gedacht, um aus unseren kleinen Zimmern ausbrechen zu können und mal einen eigenen Raum zu haben.


Also im Grunde sprechen wir sowieso nur von homerecording und von mir aus etwas darüber.
Weil eine Laie nun mal nicht mehr auf die Beine stellen kann.


Und das fängt mit ordentlicher Bassabsorption an.
was eh genug Platz braucht bzw. wo sich die Deckenhöhe bestens dazu eignet.
Und dann kommen halt die weiteren 100 akustischen Probleme ;)

(als Hobby, Nebeneinnahmenquelle)

Also ehrlich.
ich hab da schon große und verrückte Projekte gesehen.
Und naja, es gab noch NIE ein wirklich erfolgreiches Projekt.
Egal ob Schallschutz oder funktionierender Regieraum.
Die betreffenden haben aus ihren fehlerfolgen das gelernt was nun mal Akustiker bzw. Tonstudiodesigner oft genug erleben müßen um es irgendwann besser machen zu können.

So ein Aufwand sollte auf jeden Fall vom Fachmann unterstützt werden.
Schreibt mal den User Black Bender an.
der macht das beruflich.
Und ihr werdet sehen, das ist gar nicht so teuer wie alle sagen.

außer natürlich der Schallschutz von einem Raum zum anderen.
Der kostet Menge.


Und auch wenn es nach eurem reden nicht professionll sein muß.
was will man mit einer funktionierenden Regie erreichen ?

Das man sich auf seine mixe verlassen kann um nicht ständig gegenhören zu müßen.
Bzw. nicht jahrelang lernen muß was einen der Raum verfärbt um
halt irgendwann zu wissen wie man kompensierend mit Eq und co umgeht.

Und um einen Raum dazu genug neutral zu bekommen, gehört schon intensives beschäftigen des Themas dazu.
genauso wie viele Try&Error ....
Um irgendwann zu wissen, welche akustischen Module wo angebracht werden müßen und wie groß und welchen
Gegeneinfluß man beachten muß und so weiter ....

Ich würde das beim ersten mal nicht alleine machen wollen.


lg Bert
 

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