Kondensatormikrofon nicht für Video Calls geeignet?

oobboo
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Hallo Community,

ich bin noch Student, angehender Lehrer und gebe zusätzlich Nachhilfe in Naturwissenschaften.
Ich habe ein Motu M2 USB Interface und ein Behringer B5 Kleinkondensator-Mikrofon mit dem ich ab und an meine Akustikgitarre aufgenommen habe. Dieses habe ich in den letzten Jahren auch immer mal für ein paar Gamingsessions für Freunde genutzt und mir deshalb zusätzlich eine Mikrofonvorrichtung für den Schreibtisch angeschafft.

Nun habe ich mal aufgrund immer wiederkehrender Video Calls in Form von Seminaren und Nachhilfe-Sessions mal selbst per Zoom angerufen und über meinen Laptop abgehört wie ich klinge.

Dinge, die mir dabei aufgefallen sind:
Wirklich besser ist die Qualität des Behringer B5 über Zoom nicht als über ein Standard-Headset. Ich vermute das liegt einfach an der Kompression von Zoom, oder bekommen hier User auch richtig gute Bedingungen hin?
Ich nutze das B5 als Shotgun-Mic, also über mir und zu mir geneigt. Das geht, nimmt aber extrem viele Geräusche auf, die nicht aufgenommen werden sollten, ich spreche hauptsächlich von Mausklicks und der Tastatur. Nutze ich die hohe Einstellung der Rauschunterdrückung von Zoom, dann klingt die Soundqualität noch schlechter.

Das nervt mich etwas, wenn ich Gitarre damit aufnehme, bin ich natürlich ruhig. Wenn ich aber in Video Calls bin, muss ich mich auch mal da hin und dort hin neigen, das ist alles suboptimal.

Meine Überlegungen sind: Das B5 näher an meinen Mund positionieren und den Input Gain verringern. Oder lohnt sich anstelle eines empfindlichen Kondensatormikrofon vielleicht einfach ein dynamisches Mikrofon? Oder ich kaufe mir einfach ein Clip On Mikrofon und stöpsele das direkt in die Soundkarte vom Mainboard.


Danke für eure Hilfe :)
oobboo
 
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Das B5 näher an meinen Mund positionieren und den Input Gain verringern.
Genau das wäre mal der erste Schritt. Am besten so, dass es auf dich zeigt, aber von den ungewünschten Schallquellen (Tastatur / Maus) eher weg. Es spielt keine große Rolle ob es ein Kondensator oder dynamische Mikrofon ist, beide nehmen auf, was sie geboten bekommen.
 
Hallo...
lt. Thomann sind beim B5 2 Kapseln dabei, Kugel und Niere, nutzt du die Niere (sinnvoller) ?
Ansonsten (mit Windschutz) closed up nutzen (wie bei Live Gesang)
Wenn es dann nicht besser wird, rate ich zu einem einfachen dynamischen Mirofon, die i.d.R. weniger Umgebungsschall aufnehmen...
https://www.thomann.de/de/behringer_ba_85a.htm
 
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Moin - vorab: Ich kenne das spezifische Mikrofon nicht. Trotzdem steuere ich was zu dem Thema bei.

Mittlerweile sind wir ja ein Jahr weiter in den Erfahrungen mit Video Calls und dergl. Dinge - ich habe anfangs auch immer versucht, mit den vorhandenen Mikrofonen mein Setup zu verbessern, sei es für Unterricht über Skype oder auch für die normalen Videocalls mit Kollegen. Zum Einsatz kamen dabei:

* Mikrofone wie Sennheiser 845, Shure SM 58, Thomann T.Bone SC.1100, Apogee HypeMic, Lewitt MTP 940 CM, Zoom H1 im Interface Modus
* Interfaces wie UR 242, Duet Apogee Pro
* Kleinmixer um für Musik Playalongs hinzuzufügen oder ein Keyboard einzumischen

Ganz abgesehen von der musikalischen Anwendung bin ich für normale Videocalls schnell wieder auf die eingebauten Mikrofone entweder meines MacBook oder Windoze Laptop oder eben ein Headset zurück gewechselt. Die Übertragung (durch Kompression und Netzwerkverluste) wurde nicht besser, die Sprachverständlichkeit bei den meisten Mikrofonen sogar eher schlechter, weil die oberen Mitten nicht mehr so extrem betont wurden wie mit den eingebauten Billigdingern. Meine Gesprächspartner empfanden mich "dumpf" und "undeutlich".

Auch bei Online Musikunterricht (Gesang und Saxophon) nutze ich nur noch die On-Board Hardware. Beim Lehrer kommt alles aus den besagten Gründen vermurkst an und der Aufbau steht in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Auch habe ich gemerkt, dass gerade Skype bei verhältnismäßig gut aufgelösten Audioquellen (44,1 kHz über Interface) gerne mal in die Knie geht und im Verhältnis mehr Aussetzer produziert als mit dem On-Board Kram oder einem Telefonie / Gaming Headset.

Ergo ist das ganze Recording Equipment wieder in die Musikecke gewandert und wird halt zum Recorden verwendet. Für Sprache wird das Headset eingesetzt (in meinem Fall Apple iPhone-Hörer kabelgebunden)
 
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So unterschiedlich können Erfahrungen sein.

Ich habe verschiedenes ausprobiert über die Zeit seit letztem Frühjahr, da erstens die Webcam meines Notebooks defekt war (ich hatte die kaum je in Gebrauch, weshalb mir das noch gar nicht aufgefallen war), und zweitens das eingebaute Mikrofon allenfalls Mittelmaß (Lenovo W520).
Als erste Lösung habe ich ein Zoom Q2HD angeschlossen, das ich noch aus der Zeit hier liegen hatte, bevor ich ein Smartphone hatte, um mal etwas im Unterricht aufnehmen zu können, das kann auch direkt als Webcam eingebunden werden. Das Q2 hat ein recht gutes Bild und einen guten Ton geliefert und es hat so für´s erste alles funktioniert.
Da ich aber technisch ansonsten gut ausgestattet bin, weil ich schon mal professionelle Aufnahmen mache und auch PA-Technik für eigene Konzerte habe, dazu auch ein wenig Video-Technik, habe ich sukzessive die Technik für den online-Unterricht erweitert. Für das Bild nutze ich mittlerweile zwei ältere, aber gute, FullHD-Camcorder, und über einen kleinen Videomischer (RGBlink "mini"), den ich mir neu besogt habe, kann ich auf Knopfdruck die Perspektive wechseln, um z.B. Griffe am Instrument besser zeigen zu können (Klarinette/Saxophon). An den "mini" kann man über einen Line-Eingang (3,5 mm mini-Klinke) externen Ton einspeisen. Der kommt aus einem Behringer XENYX Q802USB (Analogausgang). Als Mikrofon nutze ich ein AKG C391B (Niere). Da der Lautstärkeunterschied zwischen meiner Stimme und den Instrumenten naturgemäß recht groß ist, habe ich den Kompressor am Mikrofoneingang des Q802 entsprechend weit aufgedreht, um die Pegelsprünge auszugleichen.
Dazu kommt noch ein E-Piano, das ohnehin am PC steht zum Notenschreiben, das geht auch über den Behringer-Mixer. Das E-Piano brauche ich für meinen Kurs Theorie/Gehörbildung um die Gehörbildungsaufgaben einzuspielen.

Der Ton kommt bei den Schülern klar und sauber an (jedenfalls solange die nicht in einem stark wackelnden WLAN unterwegs sind, aber dann funktioniert die Stunde sowieso nicht wirklich). Das war auch die Bedingung für den Theoriekurs, denn Gehörbildung geht selbstverständlich nur mit einem guten Ton vor allem des E-Pianos. Meine Stimme und meine Instrumente kommen aber auch stets klar und deutlich ´rüber, ich habe da immer wieder nachgefragt. Im übrigen nutze ich immer und konsequent einen Kopfhörer um zumindest von meiner Seite aus Echos zu vermeiden
(ach, würden das doch nur die Schüler alle auch so machen ... :stars:).

Was sicher etwas bringt um für den online-Instrumentalunterricht einen besseren Ton zu habe, ist die Deaktivierung der automatischen Ton"verbesserungs"algorithmen der Meeting-Software (soweit möglich).
Ich nutze "Jitsi" und um dort diese Automatiken abzuschalten, muss an den Link die folgende Befehlszeile angehängt werden:

#config.disableAudioLevels=true

Der Link könnte dann etwa so lauten:

https://jitsi.fem.tu-ilmenau.de/xxxxxxxxx#config.disableAudioLevels=true

("xxxxxxxxx" steht für den gewählten Link-Namen, als Server ist hier der Server der TU Ilmenau angegeben, den ich vorwiegend nutze)

Unter den Einstellungen von Zoom kann man einige der klangbearbeitenden "Helferlein" ebenfalls abstellen. Für Meetings und die Sprechstimme mögen diese Dinge ganz nützlich sein, für Instrumentalstunden sind sie nicht nur entbehrlich, sondern meistens auch für den Klang der Instrumente nachteilig, oft sogar sehr nachteilig, wenn die Hintergrundgeräuschunterdrückung mal wieder alle pp-Töne mutet. Leider habe ich keinen Einfluss auf die Technik auf der Schülerseite und die in den Smartphones/Tablets eingebauten Klangsysteme mit ihren ´Verschlimmbesserungen´, aber von meiner Seite aus kommen wie gesagt (und bestätigt) Bild und Ton sauber und klar ´rüber.
 
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Wenn es dann nicht besser wird, rate ich zu einem einfachen dynamischen Mirofon, die i.d.R. weniger Umgebungsschall aufnehmen...
Bei gleichen Pegeln und gleichem Abstand ist es völlig unerheblich, ob das Mikro eine Kondensatorbauweise hat oder dynamische. Tauschspulenmikros reagieren nur träger auf Impulse!
 
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Gerade bei der Verwendung mit Zoom kommt es auf ein paar grundlegende Dinge an, die den Klang erheblich verbessern können.

Der Abstand zum Mikrofon​

Anfangs war mein AT2035 viel zu weit von meinem Mund weg. Erst eine gute Positionierung durch einen passenden Mikrofonarm hat viel gebracht.
So ist das Mikro unter meinem Mund und trotzdem außerhalb des Kamerabildes.

Verwendung eines Popschutzes​

Ist bei mir bei diesem Mikrofon natürlich Standard, ich will es trotzdem sagen, da ja nicht jeder das weiß.

Verwendung eines InEar- oder geschlossenen Kopfhörers​

Ich nutze auch die Monitoring-Funktion meiner Soundkarte um zu hören was ich zum Gegenüber sende.
Wichtig ist der Kopfhörer vor allem wegen dem nächsten Punkt

Verwendung des Originalsounds​

Das ist eine Option in Zoom, welche die Klangoptimierungen und -Unterdrückungen deaktiviert und somit die Musik und den Klang viel authentischer überträgt.

Mit diesen Grundlegenden Dingen hole ich zumindest das Optimum aus Zoom für meine Zwecke.
 
Da dieser Thread noch mal aktiviert wurde, möchte ich noch etwas zu "Jitsi" ergänzen, denn mittlerweile habe ich noch einige Befehlssatz-Ergänzungen gefunden, die man dem Link anhängt und die die ganzen "Audio-Verschlimmebesserungs-Algorithmen" abschaltet, die zwar für Sprache und Meetings sinnvoll, für Musik und Instrumente aber nachteilig sind.

(Der in meinem obigen Post erwähnte Befehl schaltet nur die kleine Aussteuerungsanzeige ab, was aber insofern die Audioqualität verbessern helfen kann, als damit auf dem Rechner Ressourcen geschont werden, was besonders bei schwächeren Rechnern den Ton vor Aussetzern bewahren kann.)

Der um diese weiteren Befehlssätze ergänzte Link sieht dann wie folgt aus (XXXXX steht für den eigentlichen Meeting-Namen, der Server ist der Jitsi-Server der TU Ilmenau über den ich bevorzugt gehe, es ist aber im Prinzip jeder andere Server möglich):


Wer nur mono-Audio nutzt, weil z.B. nur ein Mikrofon im Einsatz ist, kann den letzten Zusatz "&config.stereo=true" natürlich weglassen.
 
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Gerade bei der Verwendung mit Zoom kommt es auf ein paar grundlegende Dinge an, die den Klang erheblich verbessern können.

Allerdings ist nur der letzte von dir aufgeführte Punkt in irgendeiner Weise Zoom-spezifisch.
 
Ja, das stimmt schon.
Um diese Funktion aber in Zoom sinnvoll einschalten zu können, sind die anderen Punkte notwendig.
Natürlich gelten sie genauso bei anderen Programmen, Podcast-Aufnahmen usw.
 
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