Kondensatormikrofone für Chor-/Orchester- und Blasmusikabnahme

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MarcK
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Hallo zusammen,

mit der Zeit haben sich bei mir im Mikrofonsortiment so einige Kondensatormikrofone angesammelt, hauptsächlich zur Abnahme von Chören, Blasmusik oder Orchester.
In Kürze steht ein Chorkonzert an: 30-40 Personen, 3 gerade Reihen (kein Halbkreis), welches ich bereits letztes Jahr abgenommen habe. Vom örtlichen Medienzentrum konnte ich über den Verein 6x Sennheiser e914 ausleihen, welche allerdings im Laufe des Abends Probleme gemacht haben. Bei zwei der Mikrofone hatte ich lautes knacken im Signal, welches ich durch ein- und ausschalten der Phantomspeisung für 30-45min beheben konnte, bis es wieder auftrat. Deswegen möchte ich dieses Jahr meine eigenen Mikrofone zur Abnahme verwenden.

Folgende Mikros habe ich:

2x SE7
2x SE8 (aus dem sE Drum-Set)
2x Line Audio CM4
2x SE 4400 (Großmembraner)

Aufstellung letztes Jahr:

1x Stativ mit 2x 914er als XY
je 2x Stützen links und rechts neben dem XY, Abstand ca. 1,5m die erste und 2,5m die zweite

Jetzt zu meinen Fragen:

Kann ich die SE 4400 Großmembranmikrofone sinvoll für die Abnahme verwenden? Wie verhalten sich diese in Bezug auf GbF? Meine Idee wäre, damit die tieferen Stimmen im Chor abzunehmen, sofern dass mi t der Aufstellung geht.
Würdet ihr eher die CM4 als XY nehmen, oder eher die SE8?
Ich bin am überlegen noch ein weiteres Mikrofonpaar, oder auch zwei anzuschaffen, aber welches? SE8 oder CM4? Die Mikros kommen nicht nur im Chorkontext zum Einsatz, sondern auch ab und zu bei Orchester und Blasmusikabnahmen.

Bei den CM4 macht mir immer die breite Niere etwas sorgen, sowie die hohe Vorverstärkung von ca. 45dB, die man benötigt. Hatte zwar seither nie Probleme mit Feedback, lag allerdings eher daran, dass die PA mehrere Meter entfernt war. Das wird bei dem Chorkonzert leider nicht so sein. Die PA (Seeburg A3 & G1501) steht vom XY ca. 4m entfernt, kürzester Abstand bis zur ersten Stütze ca. 1,5m.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten und Ratschläge
 
Kann ich die SE 4400 Großmembranmikrofone sinvoll für die Abnahme verwenden? Wie verhalten sich diese in Bezug auf GbF? Meine Idee wäre, damit die tieferen Stimmen im Chor abzunehmen, sofern dass mi t der Aufstellung geht.
Guten Morgen,

ich habe das noch nicht mit den sE 4400 ausprobiert, dafür mit den sE X1. Das würde ich nicht wieder tun. Die Feedbackanfälligkeit war schon recht hoch im Vergleich zu Beyerdynamic MC 803 oder MCE 93.

Hier noch ein paar Links zum Thema "Chormikrofonierung":


Viele Grüße,

CArsten
 
Bei zwei der Mikrofone hatte ich lautes knacken im Signal, welches ich durch ein- und ausschalten der Phantomspeisung für 30-45min beheben konnte
Sicher, dass es an den Mikros und nicht am Pultkanal und dessen Phantomspeisung lag?

Primär ist erstmal die Aufstellung, die Richtwirkung der Mikros und der PA und der Raum und dessen Antwort wichtig. Wenn hier schon Fehler vorliegen, dann ist auch ein Schoeps überfordert.

Großmembraner lassen in der Regel weniger GbF zu, ist allerdings nicht immer der Fall, z.B. AKG C3000.
Großmembraner haben mehr Volumen, klingen dichter. Allerdings tragen sie optisch auch mehr auf und brachen ein gutes, stabiles Stativ.

Kommt auch sehr auf die Entfernung zur Quelle an.

Kann ich die SE 4400 Großmembranmikrofone sinvoll für die Abnahme verwenden?
Ob du das kannst wissen wir eher nicht. Auf jeden Fall werden die Mikros etwas aufnehmen.

Tip fürs Mischen.
Bisschen Delay auf den Chor. Bringt ein paar zehntel dB GbF und dann etwas Panning. Die Mikros von der am nächsten liegenden Box ein wenig wegnehmen.
Und vor allem gut und exakt ausrichten, sowohl Mikros als auch PA.
 
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@MarcK, sollst du eine Abnahme (für PA) oder Aufnahme machen, oder eine Abnahme mit mitlaufender Aufnahmetechnik (z.B. Notebook mit DAW), um auch aus den Signalen irgendwie mal Takes zu machen, etwa für Demos?

So wie ich es verstehe, steht hier die Abnahme für PA-Zwecke im Vordergrund, wenn nicht sogar das der ausschließliche Zweck ist.
Dann verstehe ich nicht, wieso du für die Mitte ein XY-Hauptmikrofonsystem nimmst. Für eine Aufnahme mag das sinnvoll sein, für eine Abnahme würde ich es nicht so machen - auch wenn es grundsätzlich natürlich möglich ist, bei Abnahmen auch Stereo-Hauptmikrofonsysteme zu nehmen oder einzubeziehen.
Denn genau mit einem Hauptmikrofonsystem bekommst du eher die erwähnten GbF-Probleme, da der Aufnahmewinkel des Stereohauptmikrofonsystens typischerweise immer breiter ist als z.B. einer Niere. Außerdem sind durch die Anwinkelung der Mikrofone diese immer mehr zu den Lautsprechern hin ausgerichtet als wenn du sie einfach grade zum Chor hin ausrichtest - denn "schauen" sie axial rückwärtig immer mit dem Bereich ihrer geringsten Empfindlichkeit.
Außerdem kannst du, wenn du nur mit einzeln aufgestellten Mikrofonen arbeitest, diese immer besser ausrichten. Im Zweifel würde ich bei einem Feedback-empfindlichen Raum die Mikros immer näher zu den Stimmen stellen als ich es für eine reine Aufnahme machen würde. Damit verschiebst du das Verhältnis Direktschall (Chorstimmen) zu Raumschall (u.a. PA-Reflexionen) zugunsten des Direktschalls.
Natürlich muss man dann aufpassen, damit keine einzelnen Stimmen heraus zu picken, aber da gilt es, den optimalen Kompromiss zu finden aus Feedback-Unempfindlichkeit und homogenem Chorklang.

Aus solchen mehr direkten Signalen lässt sich meiner Erfahrung nach im Übrigen nachträglich auch eine brauchbare Aufnahme erstellen, z.B. für Demo-Takes.
So vorzugehen finde ich jedenfalls besser, als beim Konzert immer mit Feedback-Pfeifereien kämpfen zu müssen.
 
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Sicher, dass es an den Mikros und nicht am Pultkanal und dessen Phantomspeisung lag?
Muss an den Mikros gelegen haben. In der Pause habe ich sowohl Kabel als auch die Kanäle an der DL32 Stagebox gewechselt.

Großmembraner lassen in der Regel weniger GbF zu
Ob du das kannst wissen wir eher nicht. Auf jeden Fall werden die Mikros etwas aufnehmen.
Dann werde ich das wohl an der Probe ausprobieren müssen, sofern ich nicht doch noch in ein paar SE8 investiere...

Tip fürs Mischen.
Bisschen Delay auf den Chor. Bringt ein paar zehntel dB GbF und dann etwas Panning. Die Mikros von der am nächsten liegenden Box ein wenig wegnehmen.
Und vor allem gut und exakt ausrichten, sowohl Mikros als auch PA.
Das mit dem Delay werde ich ausprobieren. Panning nutze ich bereits, um etwas mehr GbF zu erreichen.

@MarcK, sollst du eine Abnahme (für PA) oder Aufnahme machen, oder eine Abnahme mit mitlaufender Aufnahmetechnik (z.B. Notebook mit DAW), um auch aus den Signalen irgendwie mal Takes zu machen, etwa für Demos?
Hauptsächlich geht es um die Abnahme über die PA. Mitschnitt wird zwar gemacht, ist aber nicht das Hauptziel, also eher "nice-to-have".
Das XY wird von mir entgegen der Richtung der Mikros gepannt, also so: nach links zeigendes Mikro -> rechte PA; nach rechts zeigendes Mikro -> linke PA.
Hat seither eigentlich so immer ganz gut funktioniert.
 
... Bei den CM4 macht mir immer die breite Niere etwas sorgen, sowie die hohe Vorverstärkung von ca. 45dB, die man benötigt...

Bist Du Dir da sicher? Die Vorgänger CM3 haben eine breite Niere (davon habe ich drei Stück und wegen genau dieser breiten Niere nehme ich sie nicht mehr in sakralen Gebäuden oder in ähnlich halligen Räumen, dafür aber gerne als Mono-Overhead), die CM4 dagegen sollten eine normale Niere sein. So wurde das zumindest während der Entwicklung beschrieben. Okay, der Hersteller sagt ebenfalls "slightly wide cardioid" - ganz ähnlich wie beim CM3 also. Schade, sonst wären das für mich mögliche Alternativen gewesen, klanglich sind die mMn über jeden Zweifel erhaben:

Am besten besorgst Du also noch ein Pärchen SE7 oder, falls es das Budget erlaubt, SE8. Ich weiß nicht, wie groß der qualitative und klangliche Abstand zwischen SE7 und SE8 ist. Aber hat nicht der Kollege @Wil_Riker beide schon im Test gehabt?

Hm, noch nicht ganz fertig: https://www.musiker-board.de/thread...embran-kondensatormikrofon-stereo-set.740849/
 
Aber hat nicht der Kollege @Wil_Riker beide schon im Test gehabt?
Das sE7 (noch) nicht, ein Stereopärchen sE8 besitze ich seit 2 Jahren und bin gerade in der Endphase eines Reviews (der Link ist nur für Mods/HFUs und HCAs erreichbar) mit Vergleich zum Lewitt LCT 040 ;)... Und die Stärken und Schwächen des Line Audio CM3 kann ich unterstreichen (davon habe ich auch ein Paar).
 
Ich werde mal die Lieferzeit der CM4 nachfragen, vielleicht wäre das noch Lieferbar vor dem besagten Chorkonzert.
Preislich ist ein CM4 ja etwas unter den SE8 und nachdem ich ein paar Multitrackaufnahmen von einem Blasmusikkonzert verglichen habe, gefällt mir das CM4 tatsächlich klanglich besser. Vielleicht ist das jetzt Einbildung, aber ich hätte gesagt man hört tatsächlich die leicht breitere Niere (oder das Stativ stand einfach weiter entfernt, ist schon etwas länger her).

Zusätzlich werde ich mal probieren das AI-DeFeedback von AlphaSound per Gruppeninsert auf den Chormikros laufen zu lassen. Habe in einem FB Post gelesen, dass das anscheinend sehr gut funktioniert. Da meine WSG AoIP Karte für die Wing bis dahin wahrscheinlich nicht ankommt, muss das wohl über das USB-Interface gehen... Aber ob da die Latenz niedrig genug ist? Wird sich zeigen, jedenfalls hilft ja dann die Latenz auch schon leicht gegen Feedback
 
Unabhängig von allen obigen Hinweisen:
Meiner Meinung nach bringt den größten Nutzen lauter gleiche Mikrofone zu verwenden. Alle Chorsignale landen unweigerlich auch auf allen Mikrofonen, jedoch halt mit unterschiedlichen Laustärken (und leider auch Laufzeiten). Das ist schon schlimm genug, wird aber durch unterschiedliche Mikrofone massiv verschlechtert. Bei 30 bis 40 Leuten wärst Du mit 4 gleichen Mikrofonen über den Berg und 6 wären kein Nachteil.
Viele Grüße
Tobias
 

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