Konzertgitarre besseres Preis- Leistungs(/Klang)verhältnis als Westerngitarre?

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Hallo liebe Community,

ich möchte hier gerne eure Meinungen einholen, um zu wissen, ob mir folgendes nur so vorkommt oder ob ihr gleicher/ähnlicher Meinung seid.

Denkt ihr auch, dass Konzertgitarren gar nicht teuer sein "müssen", um hervorragend zu klingen und dass dies bei Westerngitarren eben anders ist? (Ja, schwammige Formulierung, aber anders ist das irgendwie auch schwierig^^).
Ich selbst spiele eine Westerngitarre, aber mir ist bei anderen Gitarristen, die ich kenne, und auch beim Anspielen in Musikgeschäften aufgefallen, dass auch bei günstigen Modellen Konzertgitarren wunderbar klingen. Ich denke mir dabei immer, dass ich mir für nur wenige hundert Euro maximum eine Konzertgitarre kaufen könnte und ich wäre damit voll zufrieden. Aber bei Westerngitarren ist das nicht der Fall. Wann immer ich günstigere Modelle anspiele, finde ich den Qualitäts- und Klangunterschied zu teureren Modellen gewaltiger als eben bei Konzertgitarren.
(Ich weiß, jetzt müsste man definieren, was günstig und teuer ist. Meine Gitarre, die ich habe, liegt bei rund 400 €, wenn ich mich recht erinnere; und mit günstigere meine ich dann ab 100 bis 300 €, würde ich sagen.)

Also einfacher gesagt: Scheinbar klingen auch günstige Konzertgitarren super, günstige Westerngitarren jedoch nicht.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Oder ist mein Erfahrungshorizont einfach noch nicht weit genug ;-) Ich weiß auch nicht. Was meint ihr? :)
 
Eigenschaft
 
ich höre es genau anders herum:
während ich mit (manchen) 130€ Western-Gitarren gut klarkomme, liegt das Einstiegslevel bei der Konzert-Ausführung weit höher. Spass gibt's da eher erst im 4 stelligigen Bereich.
(durchaus kein Snobismus, sondern reale Erfahrung - natürlich vom persönlichen Geschmack bestimmt)

Meine Lieblings-Western gab's im Netz um 650€, bezahlt habe ich vor Ort um 900€, weil ich genau die haben wollte. Auch einige um 2000€ hatten dem Eindruck nichts entgegenzusetzen.
Die hochgeschätze Nummer 2 ist tatsächlich ein 139€ Exemplar (ich bin also nicht Preis- oder Image-fixiert)
 
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Für mich klingen viele günstige E Gitarren sehr gut. Bei Konzert und Western muss man schon mehr Geld ausgeben für einen guten Klang.
Aber am besten klingen alle Gitarren wenn ein hervorragender Gitarrist drauf spielt, dann wird der Preis unwichtig.
 
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Ich weiß nicht ..... :confused:
Gerade die Klassiker sind ja ein eigenes Völkchen. Eigentlich, nimmt man diese Klientel ernst, ist ja jede Konzertgitarre < 5k€ absoluter Müll.
Aber: Den Klang einer Konzertgitarre und den einer Western kann man nicht wirklich direkt vergleichen. Das ist einfach zu unterschiedlich. Kann ja sein, dass dem TO der Nylonsaitenklang an sich besser gefällt als der von Stahlsaiten.
 
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Also einfacher gesagt: Scheinbar klingen auch günstige Konzertgitarren super, günstige Westerngitarren jedoch nicht.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Oder ist mein Erfahrungshorizont einfach noch nicht weit genug ;-) Ich weiß auch nicht. Was meint ihr? :)

Hi,
ich glaub ich verstehe was Du meinst.
Ich hab mir auch eine billige Yamaha Konzertgitarre mit Tonabnehmer gekauft und finde, dass sie phantastisch klingt (was ich bei weitem nicht von jeder Westerngitarre, schon gar nicht in dieser Preisklasse sagen kann).
Das mag vielleicht daher kommen, dass ich nicht weiß, wie eine gute Konzertgitarre zu klingen hat. :nix: Aber mir gefällt der Klang.:great:
 
Es gibt durchaus (ausreichend) gut klingende günstige Westerngitarren. Mit einer HB-Folkgitarre für 49€ (die wie geschenkt bekommen hatten) hat unsere Tochter Schulauftritte hinbekommen und schämen müsste ich mich damit auch nicht. Und spätestens mit einer Yamaha mit massiver Decke (300€) oder einer Seagull (500€) ist man gut genug ausgerüstet, damit's ordentlich klingt (wenngleich auch bspw. nicht wirklich "amtlich" für Countryblues etc). Andererseits klingt eine Lowden für 3k€ deutlich anders als bspw. eine Martin oder Gibson für den gleichen Betrag. Anders, für manche Musikrichtungen vielleicht auch "passender", aber nicht "besser".

Bei den klassischen ist man mit einer La Mancha Rubi oder eine Hopf-Hellweg für (mittlerweile) 250€ auch ausreichend gut bedient. Das ist also nicht viel billiger als die Yamaha FG7xx-S. Die sind auch so gut, dass man erst wieder bei vielleicht 800€ einen nennenswerten Qualitätssprung feststellt, der das Portemonnaie öffnet. (Natürlich kann ich auch gleich bei 500€ einsteigen und lande dann etwas höher.) Aber auch im Bereich von mehreren Tausend € gibt es Instrumente, die sich deutlich unterscheiden - die einen sind spezielle Flamencogitarren (die, wenn man die Freaks befragt, ja nun ziemlich wenig mit normalen klassischen Gitarren zu tun haben), die anderen entsprechen eher einer Klangästhetik, die man mit südamerikanischer Musik in Verbindung bringt, die dritten wiederum scheinen für eine Bach-Fuge besonders geeignet zu sein.

Aber natürlich ist der Unterschied da - von meinen Günstig-Nylons hin zu meinen japanischen Vollmassiv-Nylons und wieder hin zur deutschen Vollmassiv-Nylon. Und neulich durfte ich neben einer echten Weißgerber (und deren Spielerin) sitzen, das ist dann schon wieder eine andere Welt.

Was aber zu beobachten ist: Gute Nylonstrings verlieren gebraucht häufig mehr an Wert als entsprechende Steelstrings.
 
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Wann immer ich günstigere Modelle anspiele, finde ich den Qualitäts- und Klangunterschied zu teureren Modellen gewaltiger als eben bei Konzertgitarren.

Ich versuche mal zu antworten, wie ich denke, dass du zu deiner Einschätzung kommst und weswegen ich glaube, dass du in manchen Bereichen (noch) zu kurz denkst.
Gleich vorab: nur meine persönliche Meinung und keine wissenschaftliche Erkenntnis oder so, sondern ein Erklärungsversuch.

Nehmen wir mal folgendes Szenario an:
Du gehst in einen Musikladen, nimmst ein paar Westerngitarren und ein paar klassische Gitarren in die Hand und spielst darauf ein paar Lagerfeuerakkorde.
Ja, du wirst höchst wahrscheinlich zu der Erkenntnis kommen, dass bei vielen Westerngitarren ein riesiger Unterschied in klanglicher Hinsicht vorliegt, während die klassischen Gitarren mehr oder minder alle sehr ähnlich klingen.

Wieso ist das so?
1. Es gibt VIEL mehr Varianten an Westerngitarren.
Von Dreadnoughts und Jumbos bis hin zu Parlor etc, gibt es sicherlich 10+ sehr verschiedene Ansätze, was Bauformen und Beleistungen etc angeht. Bei klassischen Gitarren haben 99% dieselbe Form und Fächerbeleistung. D.h. das Potential an verschiedenen Grundklängen bei Westerngitarren ist viel größer. Du stehst auf knackige Bässe und seidige Höhen. Da findest du vllt eine günstige Dread gut, oder eine etwas teurere OM, die für eine OM vergleichsweise viele Bässe hat. Es gibt einfach sehr viele Varianten, die zu einem Klang führen können, den man selbst als "wertvoll" erachtet. Dementsprechend hat man viele "Bäume" (von günstig nach teuer) auf denen man eine Gitarre finden kann, die einen glücklich macht. Dementsprechend wirst du auch bei vielen teureren Modellen, im Vergleich mit günstigeren, viel mehr Unterschiede, was den Grundklang angeht, feststellen.

2. Lagerfeuerakkorde bringen eine Gitarre nicht an ihre Grenze.
Lagerfeuerakkorde war jetzt nur ein Beispiel, weil man das auf beiden Gitarrenarten spielen kann. Das impliziert aber einfach zwei Dinge: Erstens berücksichtigt es nicht die unterschiedliche Spieltechnik und zweitens deckt es nur einen (sehr kleinen) Teil der Ansprüche ab, die man an eine Gitarre stellen kann.
Beides hängt zusammen. Die Stücke die man spielt und die Spieltechniken, die man einsetzt, bestimmen die Ansprüche, die eine Gitarre erfüllen muss. Mal ein simples Beispiel: Nehmen wir an, als fortgeschrittener klassischer Gitarrist habe ich ein Stück, wo ich bis zum 16 Bund hoch spielen muss. Jetzt möchte ich, dass ich dort ähnliches Sustain habe, wie in den ersten 12 Bünden, und ich möchte den Bund gut erreichen können. Das stellt jetzt etwas tiefere Ansprüche an meine Gitarre. Ein Großteil der klassischen Gitarren klingt jenseits des 12. Bundes kaum noch (weil kein Massenhersteller darauf Wert legt, dass eine Gitarre sich dort gut spielen lässt oder gut klingt, weil es vllt 0,0000001% der Käufer sind, die dort jemals einen Ton spielen). Aber es gibt entsprechende Gitarren, möglicherweise mit einem elevierten Griffbrett, die diesem Anspruch Rechnung tragen. Das schlägt sich natürlich im Preis wieder.
Ich rede hier also über die Grenzen einer Gitarre. Extrem hohe Töne die trotzdem gut klingen wäre eine Grenze. Andere Grenzen wären die Dynamik, Impuls, und vor allem auch die klangliche Bandbreite: Ja, viele Gitarren haben einen bestimmten Grundsound, und 90%+ aller Gitarristen werden fast nur diesen Sound nutzen, aber viele teurere Gitarren bieten eine ganz andere klangliche Bandbreite als günstigere:
Nehmt eine Gitarre und variiert einmal die Anschlagsposition eurer Hand von nahe am Griffbrett bis kurz vor den Steg. Ihr erlebt eine klangliche Bandbreite von weich nach hart. Wenn ihr dann mal viele günstige Konzertgitarren mit teureren vergleicht, wird euch vielleicht auffallen, dass, obwohl manchmal der Grundklang (in der Mitte) sehr ähnlich ist, die Bandbreite an Sounds sehr, sehr unterschiedlich groß ist. Die meisten teuren Gitarren gehen sehr viel weiter in die Extrema. Nur nutzen viele Leute diese klangliche Bandbreite überhaupt nicht aus. Das erfordert eine deutlich fortgeschrittene Spieltechnik und Kontrolle über den Anschlag.
Als ich meine erste Westerngitarre gekauft habe, habe ich etwa 15 Jahre klassische Gitarre gespielt und hatte schon eine halbwegs annehmbare Technik. Der Unterschied zwischen Western und Klassik ist hier mMn sehr groß. Westerngitarren sind gegenüber Konzertgitarren in der klanglichen Bandbreite oft sehr eingeschränkt. Ebenso dynamisch. Durch die Steifheit der Stahlsaiten sind hier nicht so große Bandbreiten möglich wie bei Nylonsaiten. Das hat mich anfangs sehr irritiert und ich habe lange gebraucht, bis ich eine Gitarre gefunden hatte, die mich in diesen Ansprüchen zufrieden stellt. (ich hab damals deutlich über 500 Westerngitarren angespielt um rauszufinden, was man für wieviel Geld erwarten kann etc)

Von daher empfinde ich "Klang" als eine vergleichsweise untergeordnete Komponente, um den Wert einer Gitarre zu beziffern. Ja, man findet schon für ein paar hundert Euros Gitarren die gut klingen. Aber ein fortgeschrittener Gitarrist wird noch ganz andere Ansprüche an eine Gitarre stellen, als nur den Klang. Und dementsprechend sind manche absurden Preise für Gitarren durchaus gerechtfertigt, wenn man spezielle Ansprüche hat, die nur so befriedigt werden können.
Und gerade im klassischen Bereich gibt es (mMn) vergleichsweise wenig Leute, die wirklich die entsprechenden Fähigkeiten haben zu erkennen, wieso manch eine Gitarre vllt 3000€ kostet, aber im Grunde so klingt, wie eine 500€ Gitarre. Klassische Spieltechnik erfordert viel Übung, viel Wissen über die Musik, die man spielt etc, bis hin zu Erfahrungen über Nägelfeilen etc. Ich kenne nur wenige Leute, die wirklich so tief in die Materie einsteigen. Selbst in meinem Gitarrenensemble, wo wir 13 Gitarristen sind, sind vllt 2 oder 3 so tief drin, dass sie sich über Anschläge, Handstellungen etc Gedanken machen.

Deswegen meine Meinung: Es kommt sehr auf die eigenen Fähigkeiten und die eigenen Ansprüche an, wie man Gitarren bewertet. Es mag durchaus sein, dass für die Musik, die du spielst, @Hermes27 , deine Wahrnehmung vollkommen korrekt ist. Aber es mag sein, dass jemand, der andere Musik macht, oder noch nicht so weit fortgeschritten, oder weiter fortgeschritten ist, eine ganz andere Beurteilung der Gitarren hat.
Ich bin mittlerweile sehr von diesem schwarz-weiß-Denken (Gitarre X ist besser als Gitarre Y) weg und denke eher in Kategorien wie "Gitarre X ist gut für dies und das, hat aber hier und da Schwächen".
Manche Gitarren haben einen sehr schwachen Klang, aber das macht sie zu guten Bühnengitarren mit einem vernünftigen Tonabnehmer. Manche Dinge sind Stärken und Schwächen zugleich. Jemand der mit gefeilten Fingernägeln spielt empfindet eine Gitarre vielleicht als zu höhenbetont, wohingegen jemand ohne Fingernägel das als genau richtig empfindet. Jemand der mit 0,6mm Plektren spielt, empfindet eine Gitarre vllt als ausgeglichen, wohingegen der 1mm-Plektren-Spieler diese Gitarre als dumpf empfindet. Für den einen Profi mag eine Gitarre 5000€ wert sein, wohingegen der Anfänger, der zum ersten Mal so eine teure Gitarre in der Hand hat, kaum einen Unterschied zu seiner 300€ Gitarre feststellt.

Das Thema "Preis" und "seinen Preis wert sein" und "Preis/Leistungs-Verhältnis" ist sehr komplex und lässt sich nicht so einfach auf "x klingt besser als y" herunterbrechen.
(und ich hab jetzt sogar noch Dinge wie Verzierungen, Hölzer, Produktionsland etc pp komplett außen vor gelassen, die da auch noch alle reinspielen..)
 
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Und man darf nicht vergessen, dass heutzutage der Klang einer Westerngitarre (och habe mit diesem Ausdruck eigentlich immer so meine Probleme....), besser gesagt Steelstring viel mehr im Bewusstsein der Menschen ist, während, seien wir ehrlich, die Klassische Nylonsaitengitarre mittlerweile eher nur noch ein Schattendasein führt, zumindest im hier im MB. Zwar gibt es nach wie vor einige Konzertgitarristen, auch im Popmusikbereich (im allerweitesten Sinne!!!), aber gewöhnt ist man an Steelstrings.

Der Klang einer Konzertgitarre ist schlicht nicht mehr so "im Ohr", so dass Unterschiede von vielen Gitarristen gar nicht mehr wirklich wahrgenommen werden.

Ich nehme mich da gar nicht aus, zum einen weil ich für meine Art Musik nicht wirklich viel mit Nylonsaiten anfangen kann (passt irgendwie nicht) und zum anderen eigentlich noch nie ein Fan des Klanges war. Deshalb habe ich auch seit vielen, vielen Jahren keine mehr. Und die, die ich hatte, habe ich geschenkt bekommen. Gekauft hätte ich mir niemals eine!

Ich denke aber ganz sicher, dasas für Kenner der Materie die preislichen Unterschiede bei den Konzertgitarren genauso hörbar ( und vorhanden!) sind wie bei Steelstrings.
 
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Ich habe jeweils eine mega billige Konzert- und Westerngitarre und vom Klang finde ich beide sehr gut.
Hab auch mal auf jeweils teureren Modellen (Konzert im bereich 400€, Western auch im Bereich 1000€) gespielt und konnte bei der Konzertgitarre quasi gar keinen Unterschied feststellen (zumindest nicht im Sinne postitiver/negativer). Die Western war vom Handling her schon deutlich besser, aber dass der Klang irgendwie besser gewesen wäre, kann ich nicht sagen.

Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass ich einfach anspruchslos bin :engel:
 
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Okay, wow, das sind wirklich viele Meldungen. Hatte das gar nicht erwartete. Ich versuche mal allen Kommentaren, die mir sehr weitergeholfen haben, mit meiner Antwort gerecht zu werden, ohne zu viel zu schreiben^^
Aber alles sehr interessante Beiträge, die mir ehrlich gesagt, tatsächlich den Blick erweitert haben, was ich vorher gar nicht erwartet hätte :D Aber ist doch schön, überrascht zu werden.

ich höre es genau anders herum:
während ich mit (manchen) 130€ Western-Gitarren gut klarkomme, liegt das Einstiegslevel bei der Konzert-Ausführung weit höher. Spass gibt's da eher erst im 4 stelligigen Bereich.
Das finde ich interessant. Natürlich hat jeder eigene Ansprüche, aber erst ab 4-stelligen Bereich Spaß mit Konzertgitarren zu haben finde ich ganz schön krass. Du hast also nie eine Konzertgitarre für ebenfalls 130 € gehabt und dir gedacht, dass du mit ihr ebenfalls gut klarkommen würdest? Obwohl ich natürlich sagen muss, dass ich 130 € auch wirklich als unterste Grenze ansetzen würde.^^

Für mich klingen viele günstige E Gitarren sehr gut. Bei Konzert und Western muss man schon mehr Geld ausgeben für einen guten Klang.
Aber am besten klingen alle Gitarren wenn ein hervorragender Gitarrist drauf spielt, dann wird der Preis unwichtig.
E-Gitarren sind ja noch einmal ein ganz anderes Feld, aber ich finde auch, dass bei denen eine günstige schon viel machen kann, solange der Verstärker was leistet. Allerdings bin ich auch kein E-Gitarrist (habe auch keine) und habe dadurch fast keine Erfahrung damit. Aber wenn ich günstige E-Gitarren aus Spaß spiele und dann die 3000 €-Gibson oder was die kostet, frage ich mich immer, wieso die so teuer ist^^ (Argumente wie Verarbeitung, Materialien, Tonabnehmer usw. mal außenvor gelassen, denn die sind bei den teureren Modellen einfach 1000x geiler, aber rein "klanglich" meine ich halt)

Ich weiß nicht ..... :confused:
Gerade die Klassiker sind ja ein eigenes Völkchen. Eigentlich, nimmt man diese Klientel ernst, ist ja jede Konzertgitarre < 5k€ absoluter Müll.
Aber: Den Klang einer Konzertgitarre und den einer Western kann man nicht wirklich direkt vergleichen. Das ist einfach zu unterschiedlich. Kann ja sein, dass dem TO der Nylonsaitenklang an sich besser gefällt als der von Stahlsaiten.
Wenn man jetzt von Klassikgitarristen auf hohem Niveau in Ensembles oder keine Ahnung wo spricht, mag das natürlich sein. Aber es gibt doch auch reichlich Gitarristen, die aus Spaß spielen und ebenfalls sehr gut sind und das ganze ohne Gitarren ab 5.000 €. Oder bestimmt auch in Ensembles, die anderer Meinung sind. Also nicht, dass du das persönlich so empfindest, das war mir jetzt klar, aber Musiker, die Instrumente in solchen Sphären kaufen und nichts anderes nehmen würden, sind doch ohnehin von anderen Planeten^^ Wenn man kein Snob ist und diese "kleinen" Verbesserungen dieser teuren Gitarren braucht, muss man unglaublich gut sein und hohe Ansprüche haben; das stimmt natürlich.

Und ich finde schon, dass man den Klang von Konzert und Western vergleichen kann. Ich kann doch, ganz simpel ausgedrückt, auf beiden Gitarren zupfen und eben nicht Stücke aus dem Pop-, Rock- und ähnliches-Bereich spielen. Schwierig wird es ja eigentlich beim Strumming, obwohl einige das ja auch mit Konzertgitarren machen. Aber hier finde ich, merkt man, dass Konzertgitarren dafür schlechter geeignet sind als in Relation dazu Westerngitarren fürs Zupfen (aber vielleicht bin ich einfach zu unerfahren :D keine Ahnung)

Hi,
ich glaub ich verstehe was Du meinst.
Ich hab mir auch eine billige Yamaha Konzertgitarre mit Tonabnehmer gekauft und finde, dass sie phantastisch klingt (was ich bei weitem nicht von jeder Westerngitarre, schon gar nicht in dieser Preisklasse sagen kann).
Das mag vielleicht daher kommen, dass ich nicht weiß, wie eine gute Konzertgitarre zu klingen hat. :nix: Aber mir gefällt der Klang.:great:
:D Ja, genau so habe ich es eben auch empfunden. Aber vielleicht wissen wir beide eben einfach nicht, wie eine Konzertgitarre klingen soll. Andererseits ist es doch gut, wenn es gut klingt und ich kann mir nicht vorstellen, dass man dann damit so falsch liegt^^

Es gibt durchaus (ausreichend) gut klingende günstige Westerngitarren. Mit einer HB-Folkgitarre für 49€ (die wie geschenkt bekommen hatten) hat unsere Tochter Schulauftritte hinbekommen und schämen müsste ich mich damit auch nicht. Und spätestens mit einer Yamaha mit massiver Decke (300€) oder einer Seagull (500€) ist man gut genug ausgerüstet, damit's ordentlich klingt (wenngleich auch bspw. nicht wirklich "amtlich" für Countryblues etc). Andererseits klingt eine Lowden für 3k€ deutlich anders als bspw. eine Martin oder Gibson für den gleichen Betrag. Anders, für manche Musikrichtungen vielleicht auch "passender", aber nicht "besser".
Ich stimme dir bei allem zu bzw. sehe das selbst genau so, ohne jetzt allzu viel Erfahrung zu haben, aber eine Sache muss ich fragen: Bei einer 49 €-Gitarre konnte man etwas vernünftiges herausbekommen? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas klingt, schließlich kann für das Geld ja nicht einmal eine vernünftige Holzdecke her, geschweige denn eine halbwegs annehmbare Verarbeitung. Aber vielleicht verbinde ich das auch nur mit einer IKEA-Gitarre, die mir mal jemand aus Spaß geschenkt hat oder mit den Kindergitarren bei Toys'r'Us, die allesamt kompletter Müll sind und dessen Saiten viel zu hoch über dem Griffbrett liegen ;-)

Aber auch im Bereich von mehreren Tausend € gibt es Instrumente, die sich deutlich unterscheiden - die einen sind spezielle Flamencogitarren (die, wenn man die Freaks befragt, ja nun ziemlich wenig mit normalen klassischen Gitarren zu tun haben), die anderen entsprechen eher einer Klangästhetik, die man mit südamerikanischer Musik in Verbindung bringt, die dritten wiederum scheinen für eine Bach-Fuge besonders geeignet zu sein.

Aber natürlich ist der Unterschied da - von meinen Günstig-Nylons hin zu meinen japanischen Vollmassiv-Nylons und wieder hin zur deutschen Vollmassiv-Nylon. Und neulich durfte ich neben einer echten Weißgerber (und deren Spielerin) sitzen, das ist dann schon wieder eine andere Welt.

Was aber zu beobachten ist: Gute Nylonstrings verlieren gebraucht häufig mehr an Wert als entsprechende Steelstrings.
Ich denke auch, dass für verschiedene Einsatzgebiete/Stile verschiedene Gitarren "besser" geeignet sind. Auf jeden Fall.
Aber wieso verlieren Nylonstrings (also Konzertgitarren, richtig?) mehr an Wert als entsprechende Steelstrings (=Western?)? Haben andere auch die Erfahrung? Könnte man sich bei Nylon/Konzert also eher um gebrauchte bemühen als bei Steel/Western?

@Disgracer Ich habe deine Antwort mal nicht zitiert ;-) Die ist ziemlich lang aber auch sehr interessant! Vielen Dank für deine Mühe! (und natürlich auch an alle anderen). Ich versuche mal ein paar Dinge herauszugreifen, die mich interessieren.
  1. Je anspruchsvoller/feinfühliger es wird, desto geringer sind die Unterschiede in diesen Bereichen, je höher man geht. Verstehe also gut, dass einige (darunter ganz sicher ich selbst :D ) keinen Unterschied zwischen 5.000 € und 500 € merken (oder eben nur äußerst geringfügig)
  2. Dein Abschnitt zu dem Beispiel mit den Bünden: Ich verstehe ja was du meinst. Wenn man zwischen 12. und 16. Bund nicht spielt, dann fällt einem da nichts zu auf, und man hat dann niedrigere Ansprüche. Das stimmt, aber gilt ja für beide Gitarrenarten. Ob man also mit vielen Ansprüchen an Gitarren herangeht oder geringen, ist dann ja bei dem jeweiligen Vergleich zwischen Preis-Leistung (so wie ich es einfach mal grob betitelt habe) irrelevant. Aber an sich natürlich trotzdem ein wichtiger Punkt in Sachen Gitarren, deren Wert und Ansprüche an/von Spieler generell.
  3. Ich wollte auf jeden Fall nicht sagen, dass Gitarre X besser als Y sei. Ich finde auch, dass es viel zu viele Variablen dafür gibt. Aber innerhalb meines Spektrums wie ich mir Gitarren ansehe und wie ich mit ihnen spiele, merkte ich eben das anfangs genannte. Wollte das nur kurz anmerken ;-)
  4. Du hast geschrieben, wie schwierig es war, auf Steel umzusteigen. Mich würde sehr interessieren, woran das genau lag. Viele berichten, dass Stahlseiten eben schwerer und härter sind und die Gitarrenhälse ja auch ganz anders. Aber da du vorher schon ganze 15 Jahre auf Nylon/Konzert gespielt hast, dürfte das nicht unbedingt das Problem gewesen sein, oder irre ich mich?

Und man darf nicht vergessen, dass heutzutage der Klang einer Westerngitarre (och habe mit diesem Ausdruck eigentlich immer so meine Probleme....), besser gesagt Steelstring viel mehr im Bewusstsein der Menschen ist, während, seien wir ehrlich, die Klassische Nylonsaitengitarre mittlerweile eher nur noch ein Schattendasein führt, zumindest im hier im MB. Zwar gibt es nach wie vor einige Konzertgitarristen, auch im Popmusikbereich (im allerweitesten Sinne!!!), aber gewöhnt ist man an Steelstrings.
Das kann ich gut nachvollziehen! Nylon klingt wirklich anders und das, was man üblicherweise hört (Pop und Rock im Allgemeinen) wird eben i.d.R. auf Steel gespielt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Nylonsaitengitarren "ein Schattendasein" führen. Sicherlich ist Pop und Rock eben ein Genre mit dem vermutlich größten Publikum und so spielen die meisten auch das, was sie natürlich mögen, ergo im Bereich Pop und Rock. Aber alles im klassischen Bereich ist Nylon und dann gibt es ja noch all die nicht klassischen Genres, die aber trotzdem Nylon verwenden wie eben eigentlich alles melodische (Folk könnte ich mir vorstellen, dann für so akkustische Goth/Fantasy-Richtungen [keine Ahnung, wie man das genau nennt^^] und sicher noch etlich andere).
Ich würde also eher sagen, dass Nylonsaitengitarren nicht so präsent scheinen. Aber wie die Verteilung tatsächlich ist könnten wohl nur Verkaufszahlen verraten.
Dennoch ein wichtiger Punkt von dir :)

Ich habe jeweils eine mega billige Konzert- und Westerngitarre und vom Klang finde ich beide sehr gut.
Hab auch mal auf jeweils teureren Modellen (Konzert im bereich 400€, Western auch im Bereich 1000€) gespielt und konnte bei der Konzertgitarre quasi gar keinen Unterschied feststellen (zumindest nicht Sinne postitiver/negativer). Die Western war vom Handling her schon deutlich besser, aber dass der Klang irgendwie besser gewesen wäre, kann ich nicht sagen.

Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass ich einfach anspruchslos bin :engel:
Auch das trifft auf das zu, was ich bemerkt habe :D Aber du hast jetzt nicht eine Western- mit einer Konzertgitarre verglichen oder meintest du genau das?
 
Nee jeweils billig Konzert vs teure Konzert und billig Western vs teure Western
 
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Ich stimme dir bei allem zu bzw. sehe das selbst genau so, ohne jetzt allzu viel Erfahrung zu haben, aber eine Sache muss ich fragen: Bei einer 49 €-Gitarre konnte man etwas vernünftiges herausbekommen? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas klingt, schließlich kann für das Geld ja nicht einmal eine vernünftige Holzdecke her, geschweige denn eine halbwegs annehmbare Verarbeitung.

Ja, das geht. Natürlich ist das kein Instrument für differenzierte Klangmalereien oder HiSpeed-Picking, aber um einen Song mit ein paar Akkorden in den unteren Lagen zu begleiten, passt sie auch bei Auftritten. (Gekauft hätte ich mir das Instrument auch nicht, da hätte ich zu viele Bedenken gehabt, aber für geschenkt habe ich sie natürlich genommen und bin positiv überrascht.) Ich hatte neulich einen Gitarristen mit einer Martin-Ed Sheeran auf der Bühne gehört. Ich glaube nicht, dass die HB mit einem ordentlichen PU eine schlechtere Leistung gebracht hätte.

Aber wieso verlieren Nylonstrings (also Konzertgitarren, richtig?) mehr an Wert als entsprechende Steelstrings (=Western?)?

Keine Ahnung. Meine Vermutung ist, dass einerseits die Nylonstring immer noch das Einstiegsintrument ist und der Markt damit bei den günstigeren Preisklassen gesättigter. Eine andere ist, dass danach viele, die überhaupt weitermachen, dann auf eGitarre oder Steelstring umsteigen, der Markt für höherwertige Nylons also kleiner ist. Die, die weitermachen, gerade die Profis (darunter viele Musiklehrer!), beschränken sich aber auf wenige Instrumente. Wenn eine neue gekauft wird, geht häufig die alte. Disgracer hat bereits von den Varianten der Steelstrings gesprochen. Ich kenne viele Leute, die ein Dutzend eGitarren oder Steelstrings haben. Aber auch bei den Profigitarristen im Bekanntenkreis kenne ich keinen, der auch nur annähernd so viele Nylonstrings hat. Dort wird länger gesucht, es scheint weniger Spontankäufe zu geben, zumal in den höheren Preisregionen auch kleine Gitarrenbauer vertreten sind, die keine eigentliche "Marke" darstellen.

Haben andere auch die Erfahrung? Könnte man sich bei Nylon/Konzert also eher um gebrauchte bemühen als bei Steel/Western?

Ja, auf jeden Fall. Wobei man sich bei beiden Instrumententypen um gebrauchte kümmern kann. Allerdings ist das bei Nylons häufig auch etwas "Wundertüte". Eine Martin D-28 oder Gibson J200 kann man sich vorstellen, sieht man auf Youtube etc.; die will "jede/r" haben. Aber eine Hopf Super Classic oder eine Joachim Schneider haben halt nicht den "Ikonencharakter".

Du hast geschrieben, wie schwierig es war, auf Steel umzusteigen. Mich würde sehr interessieren, woran das genau lag. Viele berichten, dass Stahlseiten eben schwerer und härter sind und die Gitarrenhälse ja auch ganz anders. Aber da du vorher schon ganze 15 Jahre auf Nylon/Konzert gespielt hast, dürfte das nicht unbedingt das Problem gewesen sein, oder irre ich mich?

Ich spiele jetzt 40+ Jahre, die ersten Jahre nur auf einer klassischen, dann 35 Jahre fast nur Steelstring, nun seit ein paar Jahren fast wieder nur klassische. Und seit dieser Zeit breche ich mir jedesmal die Finger, wenn ich gelegentlich wieder zurück umsteige... Strumming geht, beim Picken wird's mit der Haltung schwierig. Die klassische Pickinghaltung ist eben nicht die für's Apoyando.
 
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Ich zupfe mir mal ein paar Bemerkungen raus, auch wenn die gar nicht an mich gerichtet waren und kommentiere da mal ein wenig:

Du hast also nie eine Konzertgitarre für ebenfalls 130 € gehabt und dir gedacht, dass du mit ihr ebenfalls gut klarkommen würdest?

Habe ich tatsächlich nicht. Ich habe die ersten 10 Jahre (Alter von 5-15) auf der Gitarre meiner Mom gespielt und meine erste eigene Konzertgitarre hat dann gleich 1500DM gekostet, heutzutage zahlt man für dieselbe Gitarre 1750€ neu.
Um aber den Kern deiner Frage zu treffen: Ich habe vor ein paar Jahren eine kleine günstige Konzertgitarre gesucht für Unterricht in einer Grundschule. Ich hatte da wenig Lust ne Gitarre für knapp 2000€ mit hinzunehmen, wenn da 30 kleine Kinder rumrennen. Also habe ich in Musikläden geguckt, was so wirklich die unterste Grenze ist, wo ich bei einer (3/4) Konzertgitarre sagen würde "damit kann ich noch gut leben und würde auch mal drauf spielen, wenn ich zuhause was übe und nicht nur in der Schule". Und da werde ich tatsächlich mit 130€ nicht glücklich. Als Gitarrenlehrer habe ich viele günstige Gitarren für Kindern in der Hand und würde sagen, dass es ab 300-400€ durchaus brauchbare Instrumente gibt. Darunter ist doch vieles eingeschränkt. Das fängt bei Mechaniken an, Hälse die sich vergleichsweise zügig verziehen aber auch klanglicher Eingeschränktheit. Ich hatte dann das Glück, dass ich in einem Laden ein Instrument gefunden hab, dass es gar nicht gibt. Es war eine einmalige Sonderanfertigung ohne Modellnummer, mit speziellen Hölzern, dass ursprünglich jenseits der 1500€ lag, aber durch einige Macken und Schrammen und dem Fakt, dass der Laden an eine größere Kette verkauft wurde und die das Ding nicht in ihr System aufnehmen konnte dann für 500€ in meinen Besitz wanderte. Das Ding hat dieselben (150€..) Mechaniken, wie meine Meistergitarre, aber es ist wirklich ein einmaliger Zufall gewesen.
Für Serienmodelle würde ich was Konzertgitarren angeht vmtl so zwischen 400 und 600€ minimal landen und mir da einen Ausreißer nach oben suchen. Für Westerngitarren gilt aber in etwa dasselbe.

Und ich finde schon, dass man den Klang von Konzert und Western vergleichen kann. Ich kann doch, ganz simpel ausgedrückt, auf beiden Gitarren zupfen und eben nicht Stücke aus dem Pop-, Rock- und ähnliches-Bereich spielen. Schwierig wird es ja eigentlich beim Strumming, obwohl einige das ja auch mit Konzertgitarren machen. Aber hier finde ich, merkt man, dass Konzertgitarren dafür schlechter geeignet sind als in Relation dazu Westerngitarren fürs Zupfen (aber vielleicht bin ich einfach zu unerfahren :D keine Ahnung)

Hier sag ich wirklich mal, dass dir da noch Erfahrung fehlt. Ja, man kann auf beiden Arten zupfen.. aber so ein Dowland auf der Westerngitarre.. da weint mein kleines Gitarristenherz. Allerdings mehr weil es halt Gewöhnungseffekte sind. Wenn du bestimmte Stücke jahrelang auf eine Art hörst, wird das irgendwie zum Standard. Dann ist es schwierig sich da an Neues zu gewöhnen. Da spielt eine Ästhetik eine Rolle, die man sich mit der Zeit angewöhnt. So wie du Strumming auf der Nylonstring als tendenziell "schlechter" empfindest, so sehe ich das bei vielen Stücken umgekehrt: klassische Stücke auf der Western wird mir immer ungewohnt bleiben.
Letztlich ist da vieles aber auch Interpretationssache. Viele Leute sagen z.B., dass man klassische Gitarre nicht mit Plektrum spielt, und dann leg ich eine Rodrigo y Gabriela CD auf und das ist einfach gut gemachte Musik, unbestreitbar. Trotz Plektrum auf Nylonstrings. Ich hätte wenige Hemmungen diverse Popsongs statt mit Western mit Nylon zu spielen und viele Zuhörer würden es vmtl nicht einmal groß merken, wenn ich es drauf anlege..

Bei einer 49 €-Gitarre konnte man etwas vernünftiges herausbekommen? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas klingt,

Bei so günstigen Gitarren gibt es immer eine immense Streuung. Ein paar gute, viele mäßige, viele schlechte Gitarren. Ein guter Gitarrist wird aber vmtl auf einer 49€ Gitarre immernoch besser klingen, als ein mieser Gitarrist auf einer 5000€ Gitarre.
Man kann da drauf spielen. Ist halt die Frage wie viel Spaß das macht..

Ob man also mit vielen Ansprüchen an Gitarren herangeht oder geringen, ist dann ja bei dem jeweiligen Vergleich zwischen Preis-Leistung (so wie ich es einfach mal grob betitelt habe) irrelevant.

Hier hast du, glaube ich, nicht so ganz verstanden, worauf ich eigentlich hinauswollte. Ich habe das ein wenig zu erwähnen versucht und fasse das mal knackig zusammen: mMn sind Westerngitarren insgesamt etwas eingeschränkter, was dynamische und klangliche Bandbreite angeht, dafür ist eine größere Varianz da, was die verschiedenen Grundklänge angeht. Und da viele Leute primär den Grundklang vergleichen, kann es gut sein, dass eine Mehrzahl der Leute die Unterschiede bei Westerngitarren als größer wahrnimmt, als bei klassischen Gitarren. Aber für Leute, die sich tiefgreifender mit der Materie auseinandersetzen, werden sich auch bei klassischen Gitarren sehr große Unterschiede feststellen lassen, nur finden diese sich weniger im Grundklang, weil dieser Bauartbedingt oft ähnlich ist, sondern eher in anderen Anspruchsbereichen.

Du hast geschrieben, wie schwierig es war, auf Steel umzusteigen. Mich würde sehr interessieren, woran das genau lag.

Hier hast du nicht genau gelesen. Ich habe nicht gesagt, dass der Umstieg schwierig war, sondern, dass es schwierig war eine Westerngitarre zu finden, die meinen Ansprüchen (die von der klassischen Gitarre geprägt waren) gerecht wurde.
Ich habe z.B. eine Gitarre gesucht, die sich gut mit Fingern zupfen lässt, weil ich einfach kein großer Plektrumspieler bin. Ich wollte keine riesige Gitarre, weil ich eben die Korpusgröße einer klassischen Gitarre gewohnt war. Ich wollte eine Gitarre, die es mir ermöglicht im Fingerpicking die Melodie klar dynamisch vom Rest abzuheben.. etc.. eine ganze Menge subjektiver Ansprüche, die ich bei vergleichsweise günstigen Konzertgitarren erfüllt bekäme, die aber bei Westerngitarren, (mMn) wegen der Stahlseiten teilweise in deutlich höheren preislichen Sphären zu finden sind. Und so hat meine erste Westerngitarre 1700€ gekostet. (heutzutage 2000€) Aber sie ist auch 10 Jahre später immer noch meine einzige normale Westerngitarre, weil ich nie das Bedürfnis hatte sie zu ersetzen. (abgesehen von 2 Gitarren gegen die ich sofort getuscht hätte, aber die eine hat 3500€ und die andere deutlich über 4000€ (heutzutage vmtl eher jenseits der 5500, weil sich der Gitarrenbauer mittlerweile einen kleinen Namen gemacht hat..) gekostet, und das war mir dann doch zuviel.
Zum Umstieg von Klassik auf Western: rein vom Spielerischen her, ist da kein Riesen-Unterschied, wenn man von Fingerpicking ausgeht, es gibt ein paar Dinge mit denen ich nicht warm werde, wie z.B. der Fuhrmannsgriff, den viele Westerngitarrenspieler haben, wo sie dann mit dem Daumen die tiefe E-Saite mitgreifen.. werd ich nie so machen. Plektrumspiel ist eine vollkommen andere Dimension. Komplett andere Spieltechnik. Als ich nach mehr als 10 Jahren, wo ich nur klassisch gespielt hab zum 18. Geburstag eine E-Gitarre von meinen Freunden geschenkt bekam, kam ich mir erbärmlich vor, weil das mit dem Plektrum so gar nicht wollte.. und ich weiß noch wie ich einen ganzen Sommerurlaub mit meinen Eltern in Schweden damit verbracht hab Wechselschlag mit dem Plektrum zu lernen. hier sind also schon riesige Unterschiede. Und ich werde mit Sicherheit kein toller Flatpicker oder Solo-Gitarrist in meinem Leben..

Hab auch mal auf jeweils teureren Modellen (Konzert im bereich 400€, Western auch im Bereich 1000€) gespielt und konnte bei der Konzertgitarre quasi gar keinen Unterschied feststellen

Das ist einfach eine Sache der Perspektive. Du empfindest eine 400€ Konzertgitarre als "teureres Modell". Wenn man den Gesamtmarkt betrachtet ist das aber immer noch eine günstige Einsteigergitarre. Ich empfehle ja jedem aus Spaß einfach mal seinen Blickwinkel zu erweitern und in nem Laden auch mal wirklich die teuersten Instrumente in die Hand zu nehmen um die Unterschiede zu merken, auch wenn man die nicht kaufen wird. Man kann da viel bei lernen. Zum Beispiel, dass manchmal der Preis absolut nicht mit dem Klang zu tun hat: Die teuerste Gitarre, die ich in der Hand hatte, kostete 22.000€. War vom gleichen Gitarrenbauer, wie meine Meistergitarre und klang nahezu identisch. Waren nur andere Hölzer. Ich hab den Gitarrenbauer gefragt, warum die denn nun soviel teurer ist, klänge ja quasi gleich, ließe sich gleich bespielen etc. Die Antwort war ganz simpel: er berechnet die Zeit, die er braucht. Die teurere Gitarre war aus einem härteren Holz, das beim Bearbeiten viel widerspentiger ist und beim Bearbeiten erstehen "giftige" Späne (wie Asbest), so, dass er da permanent mit einem Sauger absaugen und eine Atemmaske tragen musste. Also hat er einfach viel, viel länger gebraucht.
Klang ist nicht immer das Kriterium, dass den Preis festlegt. Ehrlich gesagt sogar eher in den seltensten Fällen... für mich sind vergleiche von Gitarren mit Preisen schwierig: 350€..400€..450€... das ist für mich alles dasselbe. Meine persönliche Regel ist sowas wie "wenn du einen wirklichen klanglichen Unterschied bemerken willst, VERDOPPLE den Preis". Eine 800€-Gitarre wird sehr wahrscheinlich in nahezu allen Bereichen besser klingen/sein, als eine 400€-Gitarre. Eine 2000€-Gitarre besser als eine 1000€-Gitarre. Der Unterschied zwischen 1000€ und 1200€.. marginal bis nicht bemerkbar.
 
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Naja, meine Konzertgitarregitarre hat wahrscheinlich so 50€ gekostet. War ein Sperrmüllfund, aber ich schätze, das ist so eine, die es um die Weihnachtszeit immer in Supermärkten zu kaufen gibt.
400€ wäre dann immerhin schon eine ver 8-fachung des Preises und ich konnte trotzdem keinen Unterschied feststellen.

Die Antwort war ganz simpel: er berechnet die Zeit, die er braucht. Die teurere Gitarre war aus einem härteren Holz, das beim Bearbeiten viel widerspentiger ist und beim Bearbeiten erstehen "giftige" Späne (wie Asbest), so, dass er da permanent mit einem Sauger absaugen und eine Atemmaske tragen musste. Also hat er einfach viel, viel länger gebraucht.
Find ich jetzt ehrlich gesagt kein gutes Argument. Ist mir doch egal, wie lange der Gitarrenbauer am dem Teil gebastelt hat, was zählt, ist doch das Ergebnis. Und wenn das härtere und giftige Holz eben kein besseres Ergebnis bringt, warum sollte man es dann kaufen?
 
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Ist mir doch egal, wie lange der Gitarrenbauer am dem Teil gebastelt hat, was zählt, ist doch das Ergebnis.

Dir, als Kunden ist das vielleicht egal. Ein Gitarrenbauer ist ein Handwerker, er berechnet Materialeinsatz und Arbeitszeit, die Unkosten die er in seiner Werkstatt hat und einen gewissen Gewinn. Aber Arbeitszeit ist der wesentliche Kostenfaktor bei einer Meistergitarre. Selbst gute Hölzer kosten selten mehr als 1000€ bei einer Meistergitarre, aber 80-150h Arbeitszeit wollen eben auch bezahlt werden. Deswegen findest du wenig Meistergitarren die unter 3000€ kosten. Die Leute wollen auch irgendwo von Leben.

Und wenn das härtere und giftige Holz eben kein besseres Ergebnis bringt, warum sollte man es dann kaufen?
Optik? Einzigartigkeit der Gitarre? Als Wertanlage..? Weil Geld keine Rolle spielt?
Ich weiß es auch nicht, aber irgendwer wird das Ding schon kaufen. Oder es dient nur dazu die günstigeren Gitarren besser dastehen zu lassen..

Ich war nicht in Versuchung das Instrument zu kaufen, aber das heißt nicht, dass es nicht andere Leute gibt..
Es ist im Grunde dieselbe Frage, wieso manche Leute sich Sportwagen kaufen, obwohl es ein günstiger Kombi auch tut und praktischer ist.
Oder warum sich manche Leute Lautsprecher für etliche Zehntausende Euros kaufen und die in Räume stellen die akustisch erbärmlich sind.
Logik spielt da nicht immer eine Rolle..
Manch einer wird sagen, dass ich übertrieben viel Geld für Instrumente ausgegeben hab, die ich eigentlich nicht brauche. Das stimmt prinzipiell sogar, ich habe trotzdem Spaß daran.
Manche Dinge sind einfach nicht rational.

Nun sind wir aber etwas vom Thema weg, vielleicht finden wir ja wieder einen Weg zurück zu den Fragen und Statements von Hermes..?
 
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für mein Empfinden (oder Gebrauch) ist das nutzbare Klangspektrum einer Klassik/Nylon sehr eng gesteckt. Deswegen der hohe Anspruch - es ist einfach zu viel handwerkliches Können im Spiel, um ein Instrument sowohl vom Sound wie von der Reaktion her 'rund' klingen zu lassen.
Bei Steelstrings kann auch eine totale Krücke noch irgendeinen nutzbaren Charaktersound haben, aus dem sich was machen lässt.

Meine Martin OMCX ist zwar einerseits universell aufgestellt, hat aber einen betont 'holzigen' Charakter beim Picking und einen sehr ausgeprägten Attack.

An der billigen Walden D351 ist mir sofort aufgefallen, dass sie über das gesamte Griffbrett sehr gleichmässig klingt mit ausgesprochen gutem Sustain in den hohen Lagen.
Als 'Western' eher von der leisen Sorte, relativ schmales Griffbrett.
Da kamen direkt d'Addario Chromes drauf und ein Schallloch Tonabnehmer rein.
Der akustische Strumming-Ton hat mit einer Martin rein gar nichts gemeinsam, und wäre (bei Aufnahmen) auch mit viel Nachbearbeitung auf den üblichen Verdächtigen nicht zu reproduzieren.
Elektrisch gibt diese Gitarre einen prima Archtop fake ab und kann teilweise sogar wie eine Telecaster klingen.
Das alles für knapp 200€ (Git + PU + Saiten). Chromes sind echt teuer, aber dafür ist derselbe Satz immer noch drauf, seit 5 Jahren... :D

Die Walden stellte für mich auch in anderer Hinsicht einen Einschnitt dar:
eine 139€ Gitarre hätte ich nie ernsthaft in Betracht gezogen und schätze im Grunde eher den handwerklichen Wert.
Das Ding ist ein reines Zufallsprodukt der Massenfertigung.
Ich würde dasselbe für Konzert-Gitarren (heute) auch nicht pauschal ausschliessen, vermutlich ist nur der Faktor anders: auf 20 Steelstrings von der Stange kommt eine (richtig) gute, bei Nylon vielleicht 1auf 50.
 
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ich habe mit E- und Westerngitarre angefangen und habe eine gute K.Yairi Westerngitarre. Aber ich spiele jetzt fast nur noch mit meiner 100€ Billig-Konzertgitarre die mir vom Klang und der Bespielbarkeit sehr gut gefällt, wobei das Klangempfinden natürlich sehr subjektiv ist.
Ich halt mag mittlerweile den Nylonsaitenklang lieber als den Klang mit Stahlsaiten.
 
Ja, das geht. Natürlich ist das kein Instrument für differenzierte Klangmalereien oder HiSpeed-Picking, aber um einen Song mit ein paar Akkorden in den unteren Lagen zu begleiten, passt sie auch
Ich weiß ja nicht. Selbst wenn man alle Materialien möglichst billig einkauft, muss man sie dennoch per Hand zusammenzimmern - oder eben maschinell, wo man dann wieder bei meiner IKEA-"Gitarre" wäre oder die bei Toys'r'Us oder so. Also sind 50 Euro - Gitarren einfach mies zusammengebaut und somit nicht gut greifbar, oder? Vielleicht war ich auch in den falschen Läden, aber da gab es auch nie Gitarren für 50 Euro (oder ich habe es einfach ausgeblendet^^).
Womöglich hast du damit auch einfach nur Glück gehabt.


Ja, auf jeden Fall. Wobei man sich bei beiden Instrumententypen um gebrauchte kümmern kann. Allerdings ist das bei Nylons häufig auch etwas "Wundertüte". Eine Martin D-28 oder Gibson J200 kann man sich vorstellen, sieht man auf Youtube etc.; die will "jede/r" haben. Aber eine Hopf Super Classic oder eine Joachim Schneider haben halt nicht den "Ikonencharakter".
Okay, kann ich gut nachvollziehen. Bekannte Modelle werden auch häufig von anderen Gitarristen auf deren Seiten, in Foren auf YT oder was auch immer vorgestellt und getestet - wobei das natürlich nichts heißt. Aber man kann sich verschiedene Meinungen einholen. Manchmal auch nicht verkehrt. Und wenn solche Gitarren dann von Leuten vorgespielt werden, die besser sind als ich (nicht allzu schwierig), sieht man, was möglich ist.

Ich habe vor ein paar Jahren eine kleine günstige Konzertgitarre gesucht für Unterricht in einer Grundschule. Ich hatte da wenig Lust ne Gitarre für knapp 2000€ mit hinzunehmen, wenn da 30 kleine Kinder rumrennen. Also habe ich in Musikläden geguckt, was so wirklich die unterste Grenze ist, wo ich bei einer (3/4) Konzertgitarre sagen würde "damit kann ich noch gut leben und würde auch mal drauf spielen, wenn ich zuhause was übe und nicht nur in der Schule". Und da werde ich tatsächlich mit 130€ nicht glücklich. Als Gitarrenlehrer habe ich viele günstige Gitarren für Kindern in der Hand und würde sagen, dass es ab 300-400€ durchaus brauchbare Instrumente gibt. Darunter ist doch vieles eingeschränkt.
Würde bei Kindern auch nur ungern ein so teures Instrument mitnehmen. Aber ich muss hierbei mal ganz ehrlich sagen, dass man einem Kind, das vermutlich gerade erst anfängt, nicht gleich eine 400 €-Gitarre kaufen/empfehlen (hast du jetzt nicht gemacht, aber das ist jetzt auch nur ein allgemeiner Kommentar). Ich habe bei Schlagzeug mit einem totalen Billigset angefangen und mir irgendwann Becken für insgesamt 100 Euro gekauft (zum Vergleich, selbst nur im Mittelbereich kommt man bei einem Beckenset nicht unter 1000 € weg, und das wäre unterste Grenze, denke ich, wenn es Neuware ist). Ich fand die Becken ganz ok, mehr zwar nicht, aber störte mich nicht. Als ich dann nach einigen Jahren ein neues Set gekauft habe und da ja auch schon mehr Spielerfahrung hatte, merkte ich, dass ich nie im Leben auf diesen alten Bleckdingern mehr spielen möchte. Aber als Anfänger störte mich das nicht und es hätte auch nichts verändert, wenn ich von Anfang an auf einem 400 € Ridebecken gespielt hätte. Also wozu?
--> Und hierzu fällt mir ein, dass du, Disgracer, vermutlich einige Ebenen darüber bei deinen Gitarren bist und mittlerweile nichts mehr unter 300 € als brauchbar empfindest. Aber ich kann dir durch oben beschriebene Erfahrung sagen, dass das dann auch nur für dein Empfinden zutrifft, denn bei Anfängern und Fortgeschrittenen ist das ander.


Hier sag ich wirklich mal, dass dir da noch Erfahrung fehlt. Ja, man kann auf beiden Arten zupfen.. aber so ein Dowland auf der Westerngitarre.. da weint mein kleines Gitarristenherz.
Das mag sicherlich sein. Jo. Ich höre natürlich einen Unterschied und merke, dass Konzertgitarren beim Zupfen sich sowohl anders anfühlen, als sich auch grundsätzlich anders anhören. Aber ich finde nicht, dass sich ein Lied mit einer Steel schlecher anhört als mit einer Nylon. Bzw. es ist eben anders und bei manchen Stücken macht das überhaupt nichts oder führt eben zu einer anderen Interpretation. Aber klar, verstehe gut, dass man anderes gewöhnt ist und somit auch anderes erwartet.

Naja, meine Konzertgitarregitarre hat wahrscheinlich so 50€ gekostet. War ein Sperrmüllfund, aber ich schätze, das ist so eine, die es um die Weihnachtszeit immer in Supermärkten zu kaufen gibt.
400€ wäre dann immerhin schon eine ver 8-fachung des Preises und ich konnte trotzdem keinen Unterschied feststellen.


Find ich jetzt ehrlich gesagt kein gutes Argument. Ist mir doch egal, wie lange der Gitarrenbauer am dem Teil gebastelt hat, was zählt, ist doch das Ergebnis. Und wenn das härtere und giftige Holz eben kein besseres Ergebnis bringt, warum sollte man es dann kaufen?
@Waljakov Ich finde schon dass es nur rechtens ist, wenn der Gitarrenbauer mehr Arbeit bei der 22.000 € Gitarre hat, dann auch mehr verlangt. Aber gebe dir auch ebenso Recht, dass es nicht sein müsste, wenn anderes Holz das gleiche bewirken würde. So etwas ist dann auch nicht mehr in Relation zur Preisgestaltung der 5.000 € Gitarre. Ab einen gewissen Punkt ist es einfach nur noch übertrieben. Wenn Gitarren im 3-stelligen Bereich als Profigitarren gelten, dann ist eine Gitarre mit dem 10-fachen Wert was genau? 10-fach Profi? Verstehe so etwas auch nicht^^
 
Ich weiß ja nicht. Selbst wenn man alle Materialien möglichst billig einkauft, muss man sie dennoch per Hand zusammenzimmern - oder eben maschinell, wo man dann wieder bei meiner IKEA-"Gitarre" wäre oder die bei Toys'r'Us oder so. Also sind 50 Euro - Gitarren einfach mies zusammengebaut und somit nicht gut greifbar, oder? Vielleicht war ich auch in den falschen Läden, aber da gab es auch nie Gitarren für 50 Euro (oder ich habe es einfach ausgeblendet^^).
Womöglich hast du damit auch einfach nur Glück gehabt.

Hmm T'r'Us machen Spielzeug, IKEA macht ordentliches Design in häufig schlechter Haltbarkeit, hier handelt es sich um ein echtes Musikinstrument. Natürlich ist nicht so viel Wert auf Finish gelegt, natürlich könnte man die Bünde besser bearbeiten, um die Saitenlage besser einzustellen, aber sie ist robust gebaut und für akkorddreschende Liedbegleitung tauglich, dafür ist sie "gut greifbar". Nicht für Tapping, nicht für schnellste Bluegrass-Licks etc. Was man sehen muss: Thomann ist natürlich ein sehr großer Versender, und da sind einige Hausmarkeninstrumente wohl auch schon auf Kampfpreis kalkuliert, um den Einstiegskunden zu gewinnen. Die Serienstreuung kann da natürlich auch groß sein.


Würde bei Kindern auch nur ungern ein so teures Instrument mitnehmen. Aber ich muss hierbei mal ganz ehrlich sagen, dass man einem Kind, das vermutlich gerade erst anfängt, nicht gleich eine 400 €-Gitarre kaufen/empfehlen <...> Ich habe bei Schlagzeug mit einem totalen Billigset angefangen und mir irgendwann Becken für insgesamt 100 Euro gekauft <...> Ich fand die Becken ganz ok, mehr zwar nicht, aber störte mich nicht.

Wenn ein Kind dabei bleiben soll, dann braucht es ein Instrument, das ordentlich bespielbar ist und dass Gehör nicht versaut. Das ist bei Becken kein großes Thema, eine nicht bundreine Gitarre, die nicht ordentlich bespielbar ist, landet schnell in der Ecke. Ein Pianist oder Kontrabassist oder ... hat's da finanziell schwerer... Freuen wir uns einfach, dass es bei der Gitarre mit Neuinstrumenten ab ca. 200€ losgeht.


Ich finde schon dass es nur rechtens ist, wenn der Gitarrenbauer mehr Arbeit bei der 22.000 € Gitarre hat, dann auch mehr verlangt. Aber gebe dir auch ebenso Recht, dass es nicht sein müsste, wenn anderes Holz das gleiche bewirken würde. So etwas ist dann auch nicht mehr in Relation zur Preisgestaltung der 5.000 € Gitarre. Ab einen gewissen Punkt ist es einfach nur noch übertrieben. Wenn Gitarren im 3-stelligen Bereich als Profigitarren gelten, dann ist eine Gitarre mit dem 10-fachen Wert was genau? 10-fach Profi? Verstehe so etwas auch nicht^^

Das ist Kunsthandwerk, Luxusgut. Der Ferrari ist im Stau nicht schneller als ein Polo, die Rolex zeigt die Zeit nicht genauer an, als die 2€-Uhr aus China. Die Sache mit dem Holz ist so eine Sache für sich... Manchmal möchten die Musiker die bei Neumond von Feen geschlagene Alpenmoorfichte, manchmal bekommt der Gitarrenbauer einen bestimmten Sound nur mit bestimmten Hölzern hin. Wer von den hier postenden KaufinteressentInnen macht sich die Mühe, mal 100 oder auch nur 20 Instrumente im Blindtest zu vergleichen?
 
Es stimmt, dass bei Becken das kein so großes Thema ist, dass die mies klingen, aber auch die Toms und die Hardware war sehr billig. Trotzdem lernt man darauf spielen. Und eine 200 Euro Gitarre ist noch mal etwas anderes als eine für 400 Euro. Und ob man sein Gehör versaut finde ich nicht. Solange der Ton nicht der totale Müll ist reicht das für den Anfang locker aus und man versaut sich damit auch nicht sein Gehör. Ist dann vielleicht auch wieder subjektiv, aber ich habe Gitarren für 100 Euro aus Spaß bespielt und das macht keinen großen Spaß, wenn man anderes gewohnt ist, aber es klingt nicht schlecht im Sinne von "DAmit kann man beginnen".
Und nicht bespielbar ist ein billiges Schlagzeugset ebenfalls. Du meinst, bei Becken sei auch das nicht schlimm, aber das stimmt nicht. Man merkt, dass die nicht gut sind. Und das nagt am Spaßfaktor, aber ich hatte damit trotzdem erstmal keine Probleme. Und wie groß der Qualitätsunterschied dann letztlich ist, merkt man erst später mit Erfahrung und einem besseren Equipment. Aber ich habe mein Schlagzeug oder meine erste Leihgitarre nicht in die Ecke gestellt, weil sie nicht allzu gut war.
Vielleicht nicht ganz richtig von mir, aber ich finde, wer so schnell aufgibt, nur weil die Gitarre keine 400 Euro kostet, sollte einfach kein Instrument lernen. Dann fehlt offenbar die Begeisterung dafür. Und man würde damit Menschen, die nicht viel Geld haben, den Zugang zum Musizieren verwehren. Das ist ja noch schlimmer.

Aber wie du ja auch gesagt hast, kann man für neu 200 Euro ebenfalls beginnen und da pflichte ich dir bei. Dann kauft man die gebraucht und ist dann bei weit weniger Geld.
 

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