Kopfhörer - Verwirrung um das richtige System und Auswahl

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GeneralZero
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Hallo,

ich habe mich ausgiebig über Kopfhörer und die verschiedenen Systeme (offen, halboffen, geschlossen) informiert.

Der Grundtenor lautet nun bekanntlich wie folgt:

Offen: Natürlichster Klang, am besten zum Mixen eines Songs da er von allen Varianten die beste räumliche Abbildung bietet.

Geschlossen: Dämpft alle Geräusche von und nach aussen ab. Daher gut geeignet beim Recording. (Playback kommt im Mikrofon nicht an.) Ansonsten aber unnatürliches Klangbild (kompakter und weniger räumlich).

Halboffen: Kompromiss beider varianten.


Nun zu meiner Frage:

Da ich ausschließlich digital Musik produziere, also keinen Gesang oder Instrumente mit Mikrofon abnehme und es in meiner Wohnung eigentlich sehr still ist (kaum Umgebungsgeräusche), wäre laut diesen Kriterien zum produzieren ein offener Kopfhörer die beste Wahl um möglichst neutrale Ergebnisse zu erzielen.


Nun musste ich festsellen, dass die Auswahl an offenen Kopfhörern auf dem Markt EXTREM geringer ist als die der geschlossenen Kopfhörern. (Vergleich Thomann: 104 Geschlossene Kopfhörer und lediglich 15 offene Kopfhörer)

Meine Situation sollte doch eigentlich auf sehr, sehr viele Musiker da draußen zutreffen. (Sprich Kopfhörer werden lediglich zum mixen etc. und nicht zum aufnehmen benutzt.)


Warum ist das so? Warum gibt es so gut wie gar keine offenen Kopfhörer? Obwohl man von geschlossenen Systemen viel schlechtes hört? (Klang unnatürlich, nach aussen abgeschirmt, man schwitzt schnell drunter usw.)
 
Eigenschaft
 
Warum ist das so? Warum gibt es so gut wie gar keine offenen Kopfhörer?

Gibt doch offene.

Obwohl man von geschlossenen Systemen viel schlechtes hört? (Klang unnatürlich, nach aussen abgeschirmt, man schwitzt schnell drunter usw.)

Das ist eine urbane Legende. Damit hört man nicht schlechter, auch der Tragekomfort ist nicht zwangsläufig schlechter. Das zu weite Stereo Feld von offenen Kopfhörern kann auch in die Irre führen. Das eigentliche Problem von Kopfhörern ist, sie sind alles andere als linear im Frequenzgang. Da liegt dann die echte Herausforderung bei der Wahl des richtigen Kopfhörers. Ich würde mal sagen, für das was Du machst an Musikrichtung wärst Du mit einem Focal Spirit gut beraten. Der führt Dich beim Mischen nicht in die Irre und das man hinterher auf Lautsprechern probehört versteht sich von selbst. Andere Kopfhörer taugen ebenso. Hier gibt es auch jede Menge Stränge, wo das ausführlich behandelt wird einschließlich Erfahrungen von Usern über Verwendung der Hörer zum Mischen.

Ich persönliche nehme zwei Hörer. Den Focal für das fett aufs Ohr Zeug und einen Beyerdynamic DT770 für alles andere. Gerade der DT770 ist prima zu tragen und zumindest ich kann damit stundenlang hören. Der Focal sitzt da schon sehr fest und bietet sich auch nur für kleine und mittlere Ohren an. Grosslauscher bekommen Probleme.

Beides geschlossene Hörer übrigens......
 
Hallo,

du hast nicht ganz verstanden worauf ich hinaus will:

Fakt ist, dass offene Kopfhörer zum mixen besser sind da sie ein natürlicheres, räumlicheres Klangbild erzeugen.

Daher wäre es doch dumm in meiner Situation zu geschlossenen Kopfhörern zu greifen?

Daraus resultierte außerdem die Frage warum es vergleichsweise so krass wenig offene Kopfhörer gibt, wenn diese doch zum produzieren viel besser geeignet sind?
 
Fakt ist, dass offene Kopfhörer zum mixen besser sind da sie ein natürlicheres, räumlicheres Klangbild erzeugen.

Das behauptest Du. Nur mit welchen Fakten willst Du das denn untermauern? Die ganzen Leute in professionellen Studios die geschlossene Hörer auch fürs Mischen verwenden alles Vollidioten?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Daraus resultierte außerdem die Frage warum es vergleichsweise so krass wenig offene Kopfhörer gibt, wenn diese doch zum produzieren viel besser geeignet sind?

Auch wieder eine Behauptung die durch keine Fakten getrübt wird. Ich würde behaupten, es gibt mehr geschlossene und halboffene Hörer im professionellen Umfeld weil sie besser geeignet sind. Gerade die sehr große räumliche Zeichnung kann sehr in die Irre führen. Im Hifi Umfeld hingegen gibt es deutlich mehr offene Hörer. Da muss ich ja auch keine Mischung beurteilen sondern will Musik genießen......
 
Jetzt hast du erfasst worum es mir unter anderem ging. Ich könnte dir jetzt 30 Fachartikel senden in denen "meine Behauptung" genau so dargestellt wird. Ich finde keinen einzigen Artikel in dem etwas anderes steht.

Alle sagen, dass offene Kopfhörer einen natürlicheren, räumlicheren Klang haben und daher zum mixen besser geeignet sind. Geschlossene Kopfhörer haben NUR den Vorteil, dass nichts nach aussen / innen dringt. Aber dadurch auch viele Nachteile, wie das der Sound kompakter und weniger räumlich sprich auch unnatürlicher klingt. Das steht ÜBERALL genau so.

Und darum eben die verdutzte Frage:

Warum sind dann geschlossene anscheinend trotzdem viel beliebter? Genau das ist mir ja ein Rätsel!
 
...Sehr schwaches Beispiel, dass du dir da aus den Fingern gezogen hast. GEEIGNET für...steht da. Das zweifelt auch keiner an, dass sie nicht geeignet sind. (Außerdem möchten die Ihre Kopfhörer natürlich auch verkaufen...lol.)

Nur weil diese "geeignet" sind löst das aber immernoch nicht die "Behauptung" auf, dass offene Kopfhörer in der Regel die BESSERE Wahl sind. Mano man...
 
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Hallo,

...so, und jetzt in grün: Bevor hier ein Glaubenskrieg ausbricht und der Ton eventuell zu persönlich wird, bitte ruhig und beim Thema bleiben, sonst ist hier ganz schnell dicht. Danke!

MfG. Basselch
 
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Guten Morgen,

ich versuche mal mit Sachlichkeit etwas die Fragen zu beantworten:

- Generell sind offene Kopfhörer die technisch besseren Produkte, weil die Membran freier schwinge kann wie bei einem geschlossenen Gehäuse.
- Auf dem Markt gibt es viel mehr geschlossenen Modelle, da dies im Grunde genommen die erste Anforderung eines Kopfhörers ist - die Umgebung vom Schall isolieren (sonst könnte man ja auch Lautsprecher nutzen).
- Mastern/Mixen mit Kopfhörern ist IMMER ein Kompromiss - und vor allem Gewöhnungssache. Man muss ich immer an seinen eigenen Kopfhörer gewöhnen um mit Lautsprechern quer checkne um ein Gefühl zu bekommen was man da eigentlich misch/mastert. Deswegen wird es hier auch keine objektiven Aussagen geben.


Besten Gruß
 
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iirc fallen die AKG K501 (die ich benutze) in die Kategorie: ohrumschliessend, halboffen
'ohrumschliessend, offen' ist mir nicht bekannt, dh offen = aufliegend
daraus ergibt sich die unangenehme Eigenschaft, dass bereits eine minimal andere Positonenierung starken Einfluss auf das Klangbild hat... der K501 liefert dagegen immer exakt dasselbe Ergebnis
(was natürlich auch für jeden geschlossenen, ohrumschliessenden Hörer gilt)

cheers, Tom
 
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Vielen Dank die letzten beiden Antworten haben mir sehr geholfen.

- Auf dem Markt gibt es viel mehr geschlossenen Modelle, da dies im Grunde genommen die erste Anforderung eines Kopfhörers ist - die Umgebung vom Schall isolieren (sonst könnte man ja auch Lautsprecher nutzen).

Das klingt erstmal relativ einleuchtend und plausibel und wird wahrscheinlich der Grund sein, warum es trotz den besseren Abhörverhältnissen weniger offene Kopfhörer gibt.
 
iirc fallen die AKG K501 (die ich benutze) in die Kategorie: ohrumschliessend, halboffen
'ohrumschliessend, offen' ist mir nicht bekannt, dh offen = aufliegend
daraus ergibt sich die unangenehme Eigenschaft, dass bereits eine minimal andere Positonenierung starken Einfluss auf das Klangbild hat... der K501 liefert dagegen immer exakt dasselbe Ergebnis
(was natürlich auch für jeden geschlossenen, ohrumschliessenden Hörer gilt)

cheers, Tom
Soweit ich weiß fallen K501, K601 und K701 alle unter die Kategorie "offen", weil sowohl die Polster als auch die Gehäuse akustisch transparent gestaltet sind.

"offen" oder "geschlossen" besagt, ob der Lautsprecher mit offenem (d.h. rechnerisch unendlich großen) oder geschlossenem (d.h. wenige Kubikzentimeter großem) Rückvolumen (das Volumen zwischen Hinterseite der Membran und Gehäuse) arbeitet.
Dies hat Einfluss auf die Abstimmung des Laustprechers und dessen Verhalten, da die im Rückvolumen eingeschlossene Luft bei geschlossenem Rückvolumen als zusätzliche Feder wirkt und die Bewegung des Lautsprechers beeinflußt.

Ein offenes Rückvolumen d.h. ein nicht luftdicht abgeschlossener Raum hinter der Membran beeinflußt die Membran nicht (vereinfacht gesagt), aber als Nebeneffekt tritt natürlich eine erhöhte Schallabstrahlung nach "hinten" (also nicht Richtung Ohr) auf, auch Nebengeräusche werden ans Ohr geleitet, da keine luftdichte (schalldämmende) Gehäusewand im Weg steht.
 
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entsprechend dieser Definition wären die AKGs nicht offen
es gibt dort einen modifizierbaren Resonanzraum für die Basswiedergabe
(wurde lange Zeit als 'modding tip' für mehr Bass gehandelt)

cheers, Tom
 
- Generell sind offene Kopfhörer die technisch besseren Produkte, weil die Membran freier schwinge kann wie bei einem geschlossenen Gehäuse.
Wie meinst du das Jürgen? Warum sollte das besser sein?

Mir geht so und so nicht ein, aufgrund welcher physikalischen Grundlage offene KH besser sein sollten als geschlossene
(vorausgesetzt "offen/geschlossen" bezeichnet die Abdichtung des Ohres von der Umwelt!).

@The_Dark_Lord hat schön beschrieben wie sich ein Gehäuse (im weitersten Sinne) auf jedes Chassis (und damit auf die gesamt Performance des Lautsprechers) im Gegensatz zu "rückwärtig offen" auswirkt.
Aber ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich mit "offen" und "geschlossen" bei Studio-KH gemeint ist.
Geht es nicht viel mehr um die Durchlässigkeit der KH für Geräusche von außen zum Hörer (und vice versa)?
Die beiden Eigenschaften sind mal primär komplett entkoppelt von einander.
Man kann z.B. einen extrem dichten KH machen, welcher aber ein nach hinten offenes Chassis verbaut hat
und damit voll die Umgebung belärmt.

LG Jakob
 
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Bitte sag mir Jürgen, dass dir selbst bewusst ist, dass das reines Marketin bla bla ist..
ich finde dass er das schon korrekt beschrieben hat:
grenzt die Membran auf mindestens 1 Seite an einen geschlossenen Luftraum, dämpft selbiger...
'behindert' also die Membran
die akustischen Nebeneffekte durch Resonanzen könnte man mit etwas Wohlwollen auch als eine solche 'Hinderung' einstufen

cheers, Tom
 
@The_Dark_Lord hat schön beschrieben wie sich ein Gehäuse (im weitersten Sinne) auf jedes Chassis (und damit auf die gesamt Performance des Lautsprechers) im Gegensatz zu "rückwärtig offen" auswirkt.
Aber ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich mit "offen" und "geschlossen" bei Studio-KH gemeint ist.
Geht es nicht viel mehr um die Durchlässigkeit der KH für Geräusche von außen zum Hörer (und vice versa)?
Ich meine mich zu erinnern, dass sich das "offen" und "geschlossen" in erster Linie tatsächlich auf die Bauart des Lautsprechers bezieht, mit allen resultierenden Effekten (Verschiebung der Resonanzfrequenz, Dämpfung), obwohl es oftmals synonym mit der "Durchlässigkeit" des Kopfhöres einhergeht.

Eine schnelle Recherche auf Wikipedia, kopfhoererimtest.de und bet.de ist wenig aufschlussreich, sobald im Text von "die Töne zirkulieren besser" die Rede ist, kann ich das einfach nicht mehr ernst nehmen, sorry :D




Mir geht so und so nicht ein, aufgrund welcher physikalischen Grundlage offene KH besser sein sollten als geschlossene
(vorausgesetzt "offen/geschlossen" bezeichnet die Abdichtung des Ohres von der Umwelt!).
Abgeschlossenes Frontvolumen vielleicht?
 
Hallo ihr beiden :)

@Telefunky
"Dämpft" finde ich in diesem Fall als Begriff nicht ganz ideal.. aber um das geht es nicht.
Stören tut mich daran, dass es nach Wischi-Waschi-Aussage klingt und nicht nach wirklichem Fakt.
Das hängt ja auch ganz entscheided vom restlichen Design und dem Arbeitsprizip ab.
Besonders die Wortwahl "frei schwingen" löst bei mir einfach so einen Esoterik-Blocker aus. :D

aja ich hab übrigens auch mein Posting kurz nach dem Erstellen leicht geändert, da es mir etwas zu "attakierend" erschien.
Daher findet sich dein Zitat auch nicht mehr in meinem Posting.

@The_Dark_Lord
Also nur weil Luft zirkulliert muss das nicht besser oder schlechter für die Akustik sein. :D
Aus derartigen Quellen kann man offensichtlich keine Informationen ziehen die die Frage beantworten.

Geschlossenes Frontvolumen (=zwischen Speaker und Ohr) wäre eigentlich akustisch das beste.
Wieso kann man dann behaupten, dass es schlechter ist als offen? :nix:

LG Jakob
 
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Geschlossenes Frontvolumen (=zwischen Speaker und Ohr) wäre eigentlich akustisch das beste.
Wieso kann man dann behaupten, dass es schlechter ist als offen? :nix:
Ein weiteres Indiz, dass sich das "geschlossen" auf das Rückvolumen bezieht!
 
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