Korg C3500 Störgeräusche am Line Out

scenarnick
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Hallo in die Runde

Nicht lachen - ich hänge an meinem "alten" Korg C3500 Digitalpiano (gekauft 1988). Mein zu schilderndes Problem ließe sich leicht durch einen Neukauf lösen, aber vielleicht hat ja jemand ne Ahnung, wie es anders geht :)

Seit ich mich erinnern kann hat das E-Piano an seinem Line Out ein Störgeräusch, ein leichtes Brummen und Zischen. Im Normalbetrieb über die eingebauten Lautsprecher oder den Kopfhörer ist es nicht wahrnehmbar. Wohl aber, wenn ich damit in eine PA gehe - sei es vom KH Ausgang oder vom Line Out. Dieser ist - wie in der Generation üblich - als Cinch ausgeführt. Um auszuschließen, dass es sich um ein Masseproblem handelt hab ich schon ne DI Box mit Ground Lift drangehängt - selber Effekt. Nun hat das Teil einen dicken, fetten Ringkerntrafo eingebaut und ich vermute, dass der einstreut.

Die Elektronik ist "überschaubar" und weitgehend diskret aufgebaut (prä-SMD), der Trafo und die Lautsprecher sind schön weit weg von der Platine. Bin fast am überlegen, ob ich dem Trafo einen Käfig spendieren kann, um die Felder innen zu halten. Hat jemand mit so historischen Kisten Erfahrung und kann berichten?
 
Hallo scenarnick,

ein Ringkerntrafo hat bauartbedingt ein relativ geringes elektromagnetisches Störfeld, von daher glaube ich nicht, dass das Brummen unmittelbar davon eingestreut wird. Demzufolge wird ein Käfig o.ä. um den Trafo herum vermutlich wenig Nutzung bringen.

Was bei älteren Geräten allerdings gern auftritt, sind alterungs- und verschleißbedingte Kapazitätsverluste an Elektrolytkondensatoren. Wenn derartig gealterte Bauteile z.B. in der Siebung des Netzteils vorhanden sind, dann können solche Brummstörungen auftreten.

Ggf. wäre mal dahingehend ein Prüfung am Instrument sinnvoll.

Gruß

Michael
 
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Hi @Whiteman und danke für Deine erste Einschätzung. Ich muss mich korrigieren, es ist kein Ringkern, sondern ein normaler Trafo.
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Das, was unter den Elkos liegt ist auch kein ausgetretenes Elektrolyt, sondern Kleber soweit ich das sehen kann. Trotzdem ist Dein Hinweis, die Siebung mal zu erneuern der richtige, glaube ich. Also mal die alten Knallfrösche raus und schauen ob's hilft. Richtig soweit?
 
Also mal die alten Knallfrösche raus und schauen ob's hilft. Richtig soweit?
Es geht zumindest schon mal in die richtige Richtung. Da aber, wie ich sehe, auf der Netzteilplatine auch die NF-Endstufe sitzt (also der Endverstärker für die Lautsprecher), würde ich vermutlich erst einmal die Elkos nach dem Auslöten mit einem Kapazitätenprüfer messen, bevor ich blind alles austausche.

Was ich hier auch mal probieren würde: Du kannst die Kabel-Steckverbinder auf der Platine mal mehrfach abziehen und wieder aufstecken (aber vorsichtig, der Kunststoff könnte schon etwas versprödet sein!), die machen nach einigen Jahren auch schon mal Probleme bei der Kontaktgabe.
 
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die Elkos nach dem Auslöten mit einem Kapazitätenprüfer messen, bevor ich blind alles austausche.
Naja, wenn ich die beiden dicken Knaller schon mal draußen habe macht es keinen Unterschied ob ich die alten oder neue einbaue. Die interessante Frage wäre, ob man den Niederspannungsteil ohne Endstufe mit einem externen - sauberen - Netzteil betreiben kann und mal sehen / hören, was passiert.
 
Die interessante Frage wäre, ob man den Niederspannungsteil ohne Endstufe mit einem externen - sauberen - Netzteil betreiben kann und mal sehen / hören, was passiert.
Anstatt rumzufummeln würde Ich das Gerät ordentlich herrichten.
Einfach mal was auslöten bringt gar nichts.Da sind mit Sicherheit Schienen für verschiedene Spannungen (5V,7V - bis über 20V für das Display zb.)
Das hängt alles zusammen.
Erstmal messen,ob alle Spannungen da sind,wo sie sein sollen.Dann der nächste Schritt.
Alles andere ist Pfusch vor dem Herrn.
Es reicht schon eine defekte Diode,schon gibts Störungen.
 
Anstatt rumzufummeln würde Ich das Gerät ordentlich herrichten.
Da das Gerät ja sonst - bis auf die schon immer (naja, ich hab's vor 10 Jahren das erste Mal bemerkt, das Dings ist wie gesagt von 1988) latent vorhandene Brumm-Streuung einwandfrei funktioniert gibt es da ansonsten nix herzurichten. in Diskussion mit Euch hier versuche ich theoretisch den Fehler einzugrenzen, bevor ich
Einfach mal was auslöten
Ich messe und schau mir mal die Spannungen im Oszi an - vielleicht sagt mir das ja schon was.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich messe und schau mir mal die Spannungen im Oszi an - vielleicht sagt mir das ja schon was.
Das ist schon mal ein gute Herangehensweise. 🙂
Ich bin anfangs auch absichtlich technisch nicht so tief ins Detail gegangen, da ich ja den fachlichen Background anfangs immer nicht kenne.

Aber Du scheinst dahingehend ja sehr fit zu sein, von daher teile gern mal mit, was Du bei Deinen Messungen festgestellt hast. Und Danke fürs Gebäck... 🙂
 
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Bin etwas rostig, aber per Ausbildung E-Technik Ingenieur (FH, Nachrichtentechnik), der in Studienzeiten sein Geld damit verdient hat, Fernseher zu reparieren. Hab zwar seit 30 Jahren nur noch wenig in der Richtung gemacht, weil ich mittlerweile in Software zuhause bin, aber der Hintergrund ist noch da. Das ganze Gelumps (Lötstation, Messgeräte, Ersatzteillager) auch - nen Oszi hab ich nicht hier, kann ich mir aber leihen. Im Moment ist das Klavier wieder verschraubt und an seinem Platz (bei 35 kg Lebendgewicht überlege ich mir genau, wenn ich es umbaue), wollte es aber am Wochenende eben mal an den PA Boxen von Mackie (siehe mein Endless Test) spielen und dabei fiel mir das alte Problem wieder "auf die Ohren" und ich fand das etwas ältere Foto des Netzteil / Endstufe, was ich hier mal zur Diskussion stellen wollte.

In einer anderen Gruppe (Tonbandgeräte-bezogen) hab ich gerade noch Hinweise bekommen, dass auch in der Vorstufe die kleinen Elkos gerne mal den Geist aufgeben und man es ihnen von außen nicht ansieht.

In Summe sieht das also nach einer größeren Analyse aus, für die ich mir mal eines der Winter-Wochenenden reservieren werde. Mehr Hobby als Notwendigkeit, denn das Piano wird eh keine Bühne sehen (bin nicht so der Pianist und so ein schweres Ding schleppe ich eh nicht mehr). Aber ich kann mich von dem Ding nicht trennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
In einer anderen Gruppe (Tonbandgeräte-bezogen) hab ich gerade noch Hinweise bekommen, dass auch in der Vorstufe die kleinen Elkos gerne mal den Geist aufgeben und man es ihnen von außen nicht ansieht.
Angesehen habe ich es noch keinem alten Elko, nur den „modernen“ im PC Bereich...
Was mich bei der Ersatzteil Beschaffung erstaunt hat: aktuell wird oft (aber nicht immer) eine „Lebensdauer“ in x tausend Stunden angegeben.
(bei fehlender Angabe bin ich von undefinierter Qualität ausgegangen und habe idR nur ab 5000 Stunden Ware bestellt)
 
Angesehen habe ich es noch keinem alten Elko,
Ich hab schon einige "explodierte" getauscht und die Platinen gereinigt... Darum auch der Begriff "Knallfrosch", sehr ähnlich dem Begriff "Gleich riecht er" für den - eben - Gleichrichter :)
 
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Bin etwas rostig, aber per Ausbildung E-Technik Ingenieur (FH, Nachrichtentechnik), der in Studienzeiten sein Geld damit verdient hat, Fernseher zu reparieren.
Ach sieh an, dann sind wir ja quasi "Fachkollegen"... ;)
Ich bin meines Zeichens Radio- und Fernsehtechniker, wollte damals eigentlich auch den FH Ingenieur in Nachrichtentechnik nachlegen, was ich aber dann aus verschiedenen Gründen wieder verworfen habe. Inzwischen bin ich aber nach einigen Jahrzehnten Berufspraxis auch schon länger raus und diesbezüglich nur noch hobbymäßig unterwegs.

Und ja, man sieht es den Elkos nicht immer an, ob sie noch fit sind oder nicht, insbesondere den älteren Kalibern nicht. Anders sieht es bei neueren Geräten aus, da sind die Dinger oftmals sehr knapp bemessen und/ oder minderer Qualität, da sieht man doch schon öfter mal "dicke Backen" oder "eingenässt"... 😆
 
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