Krebskriegerin

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Das ist kein Songtext im klassischen Sinn, es gibt hier keinen Refrain. Vielleicht schreibe ich noch einen, mal sehen. Aber eigentlich drĂŒckt er genau das aus was er soll. Stolz, Angst und Hoffnung.

Ich lÀchle dich an,
es kommt kein lachen zurĂŒck,
nur dieser angstvolle,
tot trauriger Blick,

deine TrÀnen bilden Seen,
deine Stimme klingt schwach,
du sagst du willst nicht sterben
hÀltst dich krampfhaft wach,

10 Jahre tapfer einen Kampf gefĂŒhrt,
immer in der Hoffnung auf den großen Sieg,
dazwischen viel zu viel verloren,
der Kampf gegen Krebs ist wie ein Krieg,

es gibt keinen Sieger nur Waffenruhe,
es ist und bleibt ein Teil von dir,
doch so lange du zu kÀmpfen vermagst,
bleibst du ein lebender Teil von mir,

Gib dich nicht auf fehlt grad auch der Mut,
ich bin immer noch da und gebe dir kraft,
ich kann nicht sagen alles wird gut,
aber so vieles haben wir gemeinsam geschafft,

ich kann dich nicht gehen lassen nicht jetzt und nicht hier,
dafĂŒr bin ich den Weg nicht mit dir gegangen,
ich bin da um in Momenten wo du zweifelst
dir Halt zu geben und dich aufzufangen.

In der heutigen Zeit zÀhlt jedes Jahr,
fast monatlich gibt es neue Therapien,
und wöchentlich setzte ich Hoffnung darauf,
dass die Stunden mit dir uns noch lang nicht entfliehen.


© 2016 lyriks by Roland Born
 
Eigenschaft
 
Grund: ErklÀrung
Zuletzt bearbeitet:
Was ist los? FĂ€llt euch dazu nichts ein? Ich weiß es ist ein schwieriges Thema.
 
Hi Izelion,
fĂŒr mich ist dieser Text, gut geschrieben, flĂŒssig, nah, wie ein Tagebucheintrag, ein Bekenntnis, eine Botschaft - viel zu persönlich, fĂŒr mich, um ihn hier unter die Lupe der Textkritik zu nehmen.

Du hast ihn fĂŒr Dich und sie geschrieben und das ist gut so.

Herzliche GrĂŒĂŸe und alle Kraft der Welt!

x-Riff
 
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Was ist los? FĂ€llt euch dazu nichts ein? Ich weiß es ist ein schwieriges Thema.

Tut mir leid. Aber ich finde es tatsÀchlich sehr schwierig, einen so persönlichen Text mit einem realen, traurigen Hintergrund zu kritisieren.

Aber wenn du unbedingt möchtest. Ich mache es aber kurz.

Ich finde einige Zeilen isoliert betrachtet gelungen.

Im Lesefluss aber kommt mir die Metrik und die Reimerei teilweise etwas hausbacken und holpernd vor. Auch die Balance zwischen Bildhaftigkeit, persönlicher Betroffenheit und konkreter Information und Ansprache wirkt auf mich unausgewogen.

Ich habe den Eindruck, du hast etwas zu viel in deinem Text unterbringen wollen - was ich nachvollziehen kann. Bildhafte Zeilen wie "deine TrĂ€nen bilden Seen" oder "es gibt keinen Sieger nur Waffenruhe" beißen sich mit infomellen Aussagen wie "fast monatlich gibt es neue Therapien".

Alles Gute. Eine Freundin von mir hat den/mehrere Krebs bereits dreimal besiegt. Bei der letzten Untersuchung sagten die Ärzte: In Ihrer jetzigen Konstitution werden sie auf jeden Fall ĂŒber 70. Vielleicht hilt ja die Info.
 
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Hey, da bisher noch niemand geantwortet hat, bekommst du meine Gedanken zu deinem Text ;)

Mir gefĂ€llt der Anfang gut, ab Strophe 3 verliert der Text meiner Meinung nach etwas an Lesefluss bzw. "Flow". Ich will das aber nicht abschließend so sagen, da mir die Musik dazu fehlt, bzw. ich öfter den Eindruck hatte, dass etwas im Lied funktionieren kann, was der bloße Text nicht so ersehen lĂ€sst.

Ich persönlich fÀnde es auch schön, wenn du ein bisschen metaphorischer an die Sache gehst und mehr Bilder nutzt (ist aber vielleicht auch einfach mein persönliches Empfinden). Gerade das Bild des Krieges könntest du mMn noch stÀrker aufgreifen.

Aber klar, sehr schwieriges Thema. Gerade deshalb fĂ€llt es denke ich schwer, Kritik zu Ă€ußern, hoffe aber, dass ich dir mit meiner Meinung irgendwie helfen kann. Ich selber habe vor kurzem eine Ă€hnliche Situation durchgemacht, und wĂŒnsche, insofern du sowas tatsĂ€chlich aktuell durchlebst, dir/euch auf jeden Fall alles, alles Gute!
 
Hallo und vielen dank fĂŒr eure Antworten. Wie gesagt, es ist mehr ein Gedicht als ein Songtext.

@antipasti

Bildhafte Zeilen wie "deine TrĂ€nen bilden Seen" oder "es gibt keinen Sieger nur Waffenruhe" beißen sich mit infomellen Aussagen wie "fast monatlich gibt es neue Therapien".

nur bedingt tun Sie das. Vor allem vor dem Hintergrund das mit Waffenruhe gemeint ist, dass man Krebs nicht heilen kann, sondern nur am Wachstum hemmen oder aber auch nur verlangsamen. Dann macht eben auch wieder der Zusatz Sinn das es immer neue Therapien gibt. Sei es nun um das ganze noch weiter zu verlangsamen oder vielleicht doch irgendwann mal heilen zu können.


lg Izelion
 
nur bedingt tun Sie das.

Ob sie das tun oder nicht, ist ja nichts, was du einfach entscheiden kannst. FĂŒr mich tun sie das. Ich rede dabei ja nicht ĂŒber den Informationsgehalt oder den SInn, sondern ĂŒber die Wirkung und die Komposition der Worte.


Dann macht eben auch wieder der Zusatz Sinn das es immer neue Therapien gibt.

Aber genau das meinte ich doch. Es klingt fĂŒr mich in dieser Form eben genau wie ein "Zusatz" und nicht wie Teil des lyrischen, homogenen Gesamtwerks. Eher wie eine Information aus einer BroschĂŒre, die du noch loswerden wolltest. Im Gegensatz zum Rest des Textes, der persönlicher und ab und zu auch bildhafter ist.

Etwas krass ĂŒberspitzt ein spontanes Vergleichsbeispiel als Demonstration, wie ich diesen Gegensatz empfinde:

Die welke Rose der Vergessens
DĂŒngt scharlachrot des prallen Lebens Hain
Der Preis fĂŒr Gartenartikel hat vor 10 Jahren noch die HĂ€lfte besessen
Das muss ja wohl nicht sein


So ungefĂ€hr wirkt das auf mich. Die ersten Zeilen sind (ĂŒbertrieben) stellvertretend fĂŒr die Lyrik, die den Großteil des Textes auszeichnen. Die unteren Zeilen sind eine fĂŒr das GefĂŒhl eher störende Info, die außerdem noch in einen eher ungelenken Reim mit ausufernder Metrik gezwungen werden - Ă€hnlich wie deine "Therapien (...) Stunden mit dir uns noch lange nicht entfliehen".

EDIT: NatĂŒrlich erkenne ich nach mehrmaligem Lesen auch einen "Kniff", den du angewandt hast. Dass die Zeiteinheiten immer kleiner werden. Jahr -> Monat -> Woche -> Stunde. Den finde ich ansich gut. Vielleicht kann man das mehr auf den Punkt bringen.

Jedes Jahr zÀhlt
Jeder Monat bringt Erkenntnis,
Jede Woche hoffe ich
Und jede Stunde lieb' ich dich

Missversteh' das jetzt nicht als Korrektur. Sondern lediglich als Demonstration einer Alternative, wie man einen Ă€hnlichen Inhalt klarer und direkter transportieren könnte, ohne die Zeilen mit Sachinformationen zu "ĂŒberlasten".
 

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