Kritische Topics der Songs?

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jox
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Wie geht ihr damit um, wenn innerhalb der Band die Leute grundverschiedene Ansichten zu verschiedene Themen haben (also z.b. prochristlich/antireligiös, links/rechtspolitisch etc.) und deshalb Probleme mit der Message eines Songs haben? Streicht ihr den den Text aus dem Programm oder sagt ihr "Es ist der Text des Sängers - den hab ich nicht geschrieben, ich mach nur die Musik im Hintergrund"?
 
Eigenschaft
 
In dem Fall würde ich einfach Songs schreiben, die keinerlei religiöse oder politische Aussage haben. Man kann sich durchaus aus mit anderen Themen auseinadersetzen. Es soll sich ja am Ende niemand schämen für die Texte, die die Band da zum Besten gibt, und immerhin kommt die Message von der ganzen Band und nicht nur vom Sänger.
 
macht doch vl. mal einen disskussionsartigen song.. z.b. mit zwei sängern. im verse wechselt ihr euch ab singt über z.b. christentum, der andere eben das gegenteil. im refrain singen dann beide zusammen scheiss auf den glauben wir sind trotzdem freunde oder so ähnlich

nur eine idee..

ansonsten wirklich nur lieder machen, die absolut nichts mit euren meinungsverschiedenheiten zu tun haben.
 
Ich verarbeite weder Politik noch Religion in meinen Texten also gibt es da keine Probleme. Geben wuerd es die aber bestimmt da wir nicht alle einer Meinung sind was diese Themen angeht. Da muss man einfach Ruecksicht nehmen wenn es um sowas geht schliesslich will sich jedes Bandmitglied mit der Band identifizieren. Ich wuerd z.B. auch nicht in einer Band singen die irgendwelche rechten Parolen bruellt.
 
da stellst sich dann halt zuerst die frage, ob denn eure gitarristen, drummer etc. denn auch für den text stehen, oder einfach nur die musik machen. falls sie ebenfalls für den text stehen, bzw. dabeimitmischen wollen, muss natürlich eine faire demokratie herrschen. bespreche doch mal die standpunkte von ihnen zu verschiedenen streitpunkten, vielleicht können ja vereinbarungen getroffen werden, oder unklarheiten beseitigt werden.

wenn das alles nicht klappt, muss man diese strittigen themen halt effektiv meiden!
 
Na ja, diese These des kleinsten gemeinsamen Nenners hat natürlich seinen Charme und kann auch ne Weile funktionieren.
Aber sie ist letztlich unbefriedigend für Leute, die eben eine bestimmte Botschaft rüberbringen wollen oder bei gegensätzlichen Botschaften oder Stimmungen nicht auch noch die helfende Hand spielen wollen.

Wenn der Konflikt sich so stellt, läuft es für mich auf das Gleiche hinaus wie wenn man sich über die Musikrichtung nicht einig werden kann. Jede/r entscheidet dann, was er/sie noch mitmacht und mitträgt und was eben nicht mehr.

Das ist auch die Grenze für die Haltung: ist ja nicht mein Text oder song. Man weiß ja bei den Beatles auch, dass ein Text von John Lennon ist und der andere eben von dem anderen. Trotzdem bleibt es eben ein Beatles-Song und irgendwann war deren Zeit ja auch gekommen (unabhängig von Yoko Ono).

Spannend finde ich folgende Sachen:
1. Offene Texte schreiben. Texte, die Fragen stellen und keine Position widergeben. Die genau um das kreisen, was Ihr mit Euren unterschiedlichen Statements oder Haltungen am Wickel habt.
2. Die Vielfalt positiv nutzen. Diskutiert darüber, versucht weiter zu kommen. Bennent die Widersprüche und bildet diese Vielfalt in Euren Texten und Eurer Musik ab. Das ist noch was anderes als sozusagen die Texte und Songs auf die verschiedenen Fraktionen in der Band aufzuteilen oder sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen. Die Welt ist schließlich auch eine komplexe Sache, die sich nicht auf ein paar Botschaften reduzieren läßt.
3. Was kommt denn eigentlich bei Eurem Publikum an? Ist das für die ein Problem oder nur für Euch? Und gibt es seitens des Publikums Hinweise darauf, was als "starke" songs und Texte erlebt werden?

x-Riff
 
also ich find's grundsätzlich nicht so schlecht, wenn jemand in der band nen Text schreibe, wo ich ne etwas andere Meinung habe, ich finds eher bereichernd und lerne dann auch andere Standpunkte ernstzunehmen und zu akzeptieren...

Allerdings ist der Unterschied bei mir, dass wir immerhin ähnliche Meinung zu Themen haben (also nicht völlig gegensätzliche) bzw. uns meistens nur andere Wege zu Zielen vorschweben...
Also wenn unser Bassist plötzlich nen Anti-Ausländer-Text schreiben würde, in dem er sich auch Holzhacker-mäßig ausdrückt (nichts gegen Holzhacker :p), dann würde ich mich schon strikt dagegen wehren ;)
es kommt aber auch immer darauf an, wie man seine Meinung vertritt und wie man es formuliert, da aber die meisten Texten von uns sowieso ambivalent sind und mehrere Standpunkte oder Ansatzpunkte und Einräumungen vorhanden sind, isses bei uns auch nicht so krass, dass es einem völlig gegen den Strich geht
 
frueher wurden bei meinen bands solche themen immer bewusst ausgeklammert, wo man nicht einer meinung war. inzwischen ist das nicht mehr so das problem, weil sich mit der Zeit viele themen einfach eruebrigt haben und weil bei meiner neuen band politik nich wirklich zur musik passt :)
 
Ich hab einen sehr anti-religiösen Song geschrieben, unser Gitarrist (der war zum Entstehungszeitpunkt noch nicht dabei) ist aber sehr gläubig, war glaub ich sogar beim Papst... wir haben ganz am Anfang festgestellt, dass er halt anderer Meinung ist, aber ich sonst war es kein Problem..
 

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