Kustom Defender - Röhrenkunde und andere Fragen eines Röhrenneulings

[stylemaztaz]

hi!
hab seit gestern einen kustom defender combo zuhause stehen. hat auch schon eine bandprobe hinter sich, ich bin vollkommen zufrieden. da es erst mein 2. röhrenamp ist hätte ich ein paar fragen zur bedienung und "pflege" von diesen urtümlichen geräten. es geht mir vornehmlich um maximale lebensdauer und zuverlässigkeit des verstärkers: (mein crate combo ist mir in den 6 monaten unserer beziehung 3 mal abgeraucht...)

-wie lange vorher stand-by laufen vorm spielen?
-in spielpausen(>5 min) standby, ganz aus, oder laufen lassen?
-nach spielende erst standby (wie lange dann), oder gleich ganz aus?
-wie lange amp abkühlen lassen, bis transport sicher ist für die röhren?

an die besitzer:
wie krieg ich den amp cleaner? jetzt ist es so, dass ich mit der werksbestückung( 3x EH 12AX7, 2x EL34) bis 11uhr vol(master off) clean spielen kann, dann zerrt es scho recht mit. brauch nicht unbedingt mehr volumen, sondern nur mehr headroom für meine pedale...

hoffe ihr könnt mir da helfen!

greetings

qi

 

[Seven 11]

Ein paar ( also zwei ) Minuten Standby reichen.

Ich habe mir sagen lassen dass man in den Spielpausen nur das Volume der Gitarre runterregeln sollte.

Nach Spielende erst Standby, kurze Zeit danach Power aus. Gibt nicht eben wenige Leute die sagen dies sei Humbug....ich mache es sicherheitshalber so. Dies gilt ebenfalls für den nxten Punkt....

Ich lasse den Amp mit warmen Röhren auch noch einen Moment stehen obwohl sie robust genug sein sollten Transporte ohne Schaden wegzustecken. Ich lasse meinen meist ca. 15 Minuten ruhen weil man meist eh noch ein wenig rumräumen muss. Richtig kalt ist er dann nach ein paar Stunden Benutzung natürlich nicht.

Bei der von Dir genannten Reglerstellung ist es nicht unüblich dass ein Amp zu zerren beginnt. Bei meinen Fenders passiert es sogar wesentlich schneller....

Cleaner bekommst Du ihn mit anderen Röhren. DIE Clean Enstufenröhre so wie sie z.B. in Fenders verbaut werden ist die 6L6. Der Defender kann mit ihnen bestückt werden. Versuche noch ein paar 5751 für die Vorstufe zu bekommen. Das bringt noch ein wenig Headroom und seidige Höhen. Je nach Hersteller und persönlichem Anspruch kann das ein wenig mehr kosten......

 

[stylemaztaz]

hi!
danke für eine tipps! ich lese immer wieder sich widersprechende ratschläge im bezug auf standby. manche sagen immer anschalten wenn man nicht spielt, andere sagen gleich ganz aus...
mit den röhren kan man bei meinem amp mit nen schalter bias von el34 auf 6l6 umschalten.

greetings

stylemaztaz

 

[skaguitar]

Als Faustregel hab ich hier im Forum oft gelesen, alles was unter 20 Minuten Spielpause ist --> Standby

Alles was über 20 Minuten ist --> aus

Stichwort Kathodenvergiftung

 

[~Slash~]

Die Reihenfolge beim Ausschalten ist egal. Macht darum nicht so ein Terz. Was ist denn mit den Röhrenamps, die keinen Stand-By Schalter haben?! Die schaltet man aus und fertig ist die Kiste, nichts geht da kaputt & Co. Der Stdby-Schalter ist lediglich dafür konstruiert worden, den Amp "lahm zu legen" für kurze Pausen, allerdings sollte man bei längeren Pausen die Kisten ausschalten und fertig.

 

[Kramusha]

-wie lange vorher stand-by laufen vorm spielen?

2 Minuten

-in spielpausen(>5 min) standby, ganz aus, oder laufen lassen?

Laufen lassen

-nach spielende erst standby (wie lange dann), oder gleich ganz aus?

Gleich ganz aus

-wie lange amp abkühlen lassen, bis transport sicher ist für die röhren?

Kannst sofort mitnehmen

Lg Stefan

 

[schmendrick]

Die Reihenfolge beim Ausschalten ist egal. Macht darum nicht so ein Terz.

Wenn ich das tue, beschwert sich mein Amp mit einem empörten Fiepser, der nicht gesund klingt.

 

[~Slash~]

@schmendrick:
Was hast du denn für einen Amp?! Soweit ich jedoch weiß, ist es egal. Mein Fender Blues Jr hat keinen Stdby-Schalter und da fiepst nichts. Eigentlich hat noch kein Amp gefiepst, wenn ich die ausgeschaltet habe.

 

[IcedZephyr]

Mein Fireball beschwert sich bei direktem Ausschalten auch mit lautem Krachen... schmendrick ist da also nicht alleine.

 

[Stoner]

@schmendrick
Sowas kenne ich vom einem JCM 900 in unserem Proberaum... das piepsen kommt ca. 2-3 Sekunden nach dem Ausschalten, aber ungesund hört sich das nicht an.

Der Vorteil, wenn man zuerst Power ausschaltet und später Standby, ist, dass sich die Endstufe aufschaukelt und die Elkos entlädt (Irgendwo gelesen... richtig?). Aber wenn man da nicht gerade dran rumschrauben will, dürfte es wohl egal sein.
Bei einigen Amps vernimmt man auch ein knacken, wenn man zuerst Power ausschaltet, sollte das knacken stören, ist natürlich nichts gegen die andere Reihenfolge einzuwenden.

Da steht auch noch ein bisschen:
https://www.musiker-board.de/vb/amps-boxen/273305-vorsichtsma-nahmen-bei-r-hrenverst-rker.html

 

[PbVeritas]

Also ich schalt meinen Defender immer gleich aus... Und da kracht oder knachst garnichsts

 

[XChanges]

Also bei meinem BJ dreh ich immer Master und Volume runter, dann aus. Sonst machts son seltsames fieps-knacks-was auch immer geräusch.

 

[LostLover]

Was man nicht tun sollte: Röhrenamps "heiss" in ein case packen und eine längere Strecke über unebenen Boden rollen. Die Vibrationen können die Röhren beschädigen.

Im Standby-Betreib ein paar Minuten Anwärmen ist zumindest nicht schädlich. Der Rest ist dem Amp weitgehend egal.

Thema "cleaner machen": die EH-Röhren sind generell laute, zerrige "Brüller". Vielleicht gut für modernere Amps, aber für "klassische" Sounds mag ich die nicht.

Versuch mal:

V1: GE 5751
V2 und V3: TAD oder JJ ECC 83

Man kann auch eine gute 12AT7 (z.B. JAN Philips) in V1 oder Phasendreher (V3?) ausprobieren, aber dann werden manche Amps ein wenig zu schlapp.

 

[Kramusha]

Was man nicht tun sollte: Röhrenamps "heiss" in ein case packen und eine längere Strecke über unebenen Boden rollen. Die Vibrationen können die Röhren beschädigen.

Wer erzählt so einen Blödsinn?

Ich weiß, du kannst hier nix dafür, weil du auch nur Sachen weitererzählst, die irgendwer mal gesagt hat.. Aber ich kann dir versichern, so ist es nicht Röhren sind sehr stabil

 

[Joerki]

... und der Dobse hat Recht, glaubt ihm.

Ich mach aus, packe ein, und weg ins Auto.

Zu den Röhren : schau mal bei Tubetown rein. Da gibt es PDFs zum Downloaden, da steht genau drin, welche Röhren sich wie auswirken.
Besonders die Vorstufe kannst Du anders bestücken, um länger clean zu bleiben.

guckst Du hier :

http://www.tube-town.net/info/doc/tt-report-vorstufenroehren.pdf

 

[OneStone]

Wenn ich das tue, beschwert sich mein Amp mit einem empörten Fiepser, der nicht gesund klingt.

Fehlkonstruktion. Verstärker neigt zur Oszillation => instabil.

Mein Fireball beschwert sich bei direktem Ausschalten auch mit lautem Krachen... schmendrick ist da also nicht alleine.

Fehlkonstruktion. Unzureichende Entstörung im Netzteil.

Der Vorteil, wenn man zuerst Power ausschaltet und später Standby, ist, dass sich die Endstufe aufschaukelt und die Elkos entlädt (Irgendwo gelesen... richtig?). Aber wenn man da nicht gerade dran rumschrauben will, dürfte es wohl egal sein.

Das ist dem Amp absolut egal. Wenn man zuerst Power ausmacht, dann sind die Elkos zwar sicher leer, egal wo der Standby-Schalter hängt, aber die laden sich bei fehlendem Entladewiderstand im Netzteil von selber wieder auf, wenn der Amp aus und die Röhren kalt sind, von daher gewinnt man da dann so oder so nichts. Und den kalten Röhren ist Restspannung an der Anode absolut egal.

Also bei meinem BJ dreh ich immer Master und Volume runter, dann aus. Sonst machts son seltsames fieps-knacks-was auch immer geräusch.

Ebenfalls Fehlkonstruktion. Instabil und schlecht entstört.

Edit:

Was man nicht tun sollte: Röhrenamps "heiss" in ein case packen und eine längere Strecke über unebenen Boden rollen. Die Vibrationen können die Röhren beschädigen.

Viele Röhren haben Grenzwerte für Vibrationsbelastungen, die irgendwo jenseits der 50G liegen. Schlagbelastungen liegen bei manchen Röhren jenseits der 200G. Die Werte gelten für die Betriebsumgebung. Wo ist dann da das Problem, wenn du mit dem Amp durch die Gegend fährst?

MfG OneStone

 

[stylemaztaz]

hi!
danke für alle einträge! ich fass ma zusammen:
-standby ca. 2-5 min
-in spielepausen nicht(?) auf standby schalten (ist zu oft schalten schädlich?)
-nach abschalten kann man amp gleich mitnehmen?

so ungefähr?

greetings

stylemaztaz

 

[Rockin'Daddy]

hi!

-in spielepausen nicht(?) auf standby schalten (ist zu oft schalten schädlich?)

In "langen" Spielpausen Amp komplett ausschalten.

Das Schalten an sich ist natürlich nicht schädlich. Jedoch ist der lange Betrieb im Standby-Modus ein Röhrenkiller. Die Heizung der Röhre läuft ja ungehindert weiter (durch den Standby wird ja nur die Anodenspannung nicht aufgeschaltet). Dadurch kommt es zur Bildung einer sogenannten "Zwischenschicht" zwischen Kathodenträger und der eigentlichen Kathode, dem Bariumoxid. Folge ist eine Minderung der Elektronenemission im Betrieb. Die Röhre verliert somit ihre Leistungsfähigkeit.
Stichwort "Kathodenvergiftung"

Greetz,

Oliver

 

[stylemaztaz]

ok...das ist neu. zuviel standby schadet amp? was ist mit power an/ausschalten?

greetings

stylemaztaz

 

[Rockin'Daddy]

ok...das ist neu.

Nö. Aber ich habe mich dank OneStone mir der Materie beschäftigt, weil ich wenigstens ein paar Grundlagen draufhaben wollte.

zuviel standby schadet amp?

Zuviel Standby schadet den Röhren. (Oder man hat halt das Geld und kauft sich permanent neue Kolben)

was ist mit power an/ausschalten?

Wie jetzt? Was soll damit sein. Ein-Ausschalten schadet dem Amp (Röhren) nicht. Es sei denn, Du machst das 10 Mal in der Minute