Lackierter Korpus als Grundlage für Radierung?

[ChuckTheHamster]

Hallo zusammen,

habe gerade einen Fred(man verzeihe mir) gelesen in dem jemand den Korpus seiner Gitarre mit viel Ehrgeiz alt aussehen lassen wollte und bin auf die Idee gekommen,
dass man den Korpus durch gezieltes Entfernen und Stehenlassen des Lackes auch künstlerischer verschönern könnte.

Habe nun ein bisschen rumgesponnen, wie man das anstellen könnte; eingefallen sind mir die Varianten:
Abkleben und Schleifen
Abkratzen mit diversen Werkzeugen
Ablösen des Lackes durch Chemiekalien

Nur hätte ich bei allen Methoden Bedenken
Abkleben und Schleifen wäre denke ich ein wenig unpräzise, da man ja auch immer ein bisschen auf den abgeklebten Teilen schleift und es ein Stück dauert bis der wegzuschleifende Lack runter ist, ...wenn man sehr aufpasst bekommt man vielleicht ein ganz gutes Ergebnis aber ich bezweifle dass man Details herausarbeiten kann.
Für die Abkratzmethode ist der dünne Lack bestimmt zu spröde oder? Vielleicht wenn man vorher Konturen einkratzt? Wenn man dann hässliche Lackabplatzer verursacht ist auch nicht schön..
Ab- oder Auflösen des Lackes durch irgendwas kann man in Zeiten von Polyesterlack auch vergessen oder?

Würde mich über Meinungen über genannte Lösungen oder auch neue Denkanstöße freuen.
Vielleicht hat jemand schonmal jemand etwas derartiges umgesetzt? Fotos wären toll

 

[Etna]

Hi,

Ich frage mich zwar was du genau machen möchtest, aber warum verwendest du keinen Gravierstift? Oder frage in einer Firma mit CNC Maschinen nach, ob sie dir weiterhelfen können.

 

[ChuckTheHamster]

Ich habe noch nichts konkretes vor, mir gings erstmal um Idee und Umsetzung.
Das ganze könnte man dann dazu missbrauchen um ein Motiv oder einen Schriftzug auf einen einfarbigen Korpus zu bringen, eine Art Alternative zum Umlackieren.

Das mit dem Gravierstift würde funktionieren ohne (auch bei dickerem Lack) kleine Risse in umliegenden Bereichen hervorzurufen?

 

[Etna]

Damit Risse entstehen, brauchst du eine gewisse Vorspannung. Da dein Lack die Spannung deiner Saiten und das Stete Wachsen und Schrumpfen des Holzes durch die Jahreszeiten hinweig ohne Risse überlebt, sollte es machbar sein.

Was mir aber gerade einfällt. Es gibt einen coolen Typ, der sich eine Kamera aus Eiern gebaut hat:
http://www.lomography.com/magazine/...egg-my-journey-to-build-an-egg-pinhole-camera

Man könnte vielleicht die Gitarre in einem Dunkelraum mit diesem UV-Reaktiven Material bestreichen. Dann eine schwarze geplotete Decalfolie aufkleben. Danach wird die Gitarre dann der Sonne oder anderem UV-Licht ausgesetzt und nach der gewünschten Belichtungszeit eingepackt und wie ein Foto entwickelt. Ich bin mir nicht Sicher, ob sowas jemand jemals schon gemacht hat.

Zum Ätzen: Ich würde da vielleicht die Toner-Methode wie bei Kupferplatinen anwenden. Man nimmt sich ein großes Stück Papier aus einem Katalog. Das Papier muss sehr glatt und glänzend sein. Darauf druckst du dann mit einem Laserdrucker (Wichtig!) ein Motiv. Dieses Motiv kannst du dann mit einem Bügeleisen auf den Lack bügeln. Nachdem alles abgekühlt ist, lös das Papier mit Seifenwasser ab. Dann kannst du die Gitarre kurz in Säure tauchen und wieder abwaschen. Die Stellen unter dem Toner werden nicht angegriffen und du hast dein Motiv. Den Toner kann man wieder abwaschen.

Sonst fällt mir nichts ein. Aber ich hoffe ich konnte ein paar Denkanstösse geben.