Les Paul 80er? 2000er? Oder aktuell?

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Hallo Zusammen, nachdem mangels Möglichkeiten zum Reisen und Konsum momentan etwas Geld übrig ist, hab ich nch 25 Jahren an der Gitarre nun endlich vor mir eine LP zu kaufen. Man liest ja viel, aber ich bin unentschlossen.

Möglichkeit 1: ich versuche ne gute gebrauchte aus den 80ern zu bekommen. Zu der Zeit seien noch "gute alte Hölzer verwendet worden", liest man.

Möglichkeit 2: Gebrauchte LP ab ~2005 tauchen online immerwieder zu gute Preisen um die 1500€ auf. Allerdings haben die wohl diese "Tonkammer"-Fräsungen im Body. Was is davon zu halten? Wie ist der klang dieser LPs?

Möglichkeit 3: das Aktuelle Model LP Standard 60s in Unburst gefällt mir sehr gut.


Da ein Durchtesten dieser LPs ja quasi nicht möglich ist erhoffe ich mir hier ein paar gute Tips. Vielen Dank.
 
Eigenschaft
 
In den 80ern sind nur selten "gute alte Hölzer" verwendet worden, ganz im Gegenteil. Zu der Zeit hatte Gibson massive Qualitätsprobleme und die Gitarren waren mehrheitlich viel zu schwer.
Schließt aber natürlich nicht aus, dass im Einzelfall auch einmal gute Gitarren aus dieser Zeit existieren. Dennoch würde ich eher einen Bogen um Gibsons 80er Jahre machen.

Um 2005, ich meine aber etwas später kam es zum Übergang der "Löcher" zu "Chambers/Räumen", d.h. bis ungefähr Mitte der 2000er hatte Gibson LPs viele runde Aussparungen im Korpus (von der Decke verdeckt), insgesamt aber weniger Hohlraum. Kurz danach führte Gibson die chambers ein, weniger, aber viel größere Aussparungen, so dass insgesamt mehr Hohlraum existierte.

Les Pauls um 2005 kann ich durchaus empfehlen. Es gab auch Soderreihen mit besonders schönen Tops, die dann premium oder premium plus hießen.
In der Regel haben sie dann die Burstbucker Pickups, die ich für wesentlich besser halte, als die in den 80ern verwendeten doch sehr mittenlastigen 490R / 498T.

Ansonsten überlasse ich die genaue Beantwortung gern den Gibson-Experten, ich fische in diesem Teich nur selten.^^
 
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Laut der Wiki kamen die Chambers ab 2008. Kann man sagen LPs bis 2007 sind zu empfehlen? Haben die die aktuellen LP standard diese Fräsungen auch noch? Beworben werden sie ja als Massiv,aber andererseits steht in der Wiki ach nix, dass Gibson dieses Konzept jemals wieder verlassen habe.
 
Ich weiß nicht, wer oder was dafür verantwortlich ist, dass man von Jahrgängen auf Qualität schließen könne... Ich wüsste nicht, dass es in 2007 "besonders gute" gab, in 2012 wiederum "eher schlechte". Sowas ist echt Quatsch.

Die aktuellen Standards haben massive Bodies.

Die Hohlkammern sind als Mittel für die Gewichtsreduzierung gedacht. Es heisst nicht, dass eine Gitarre mit Hohlkammern weniger fett klingt.

Spiele doch einfach mal verschiedene Modelle an, sofern (wieder) möglich. Nur du weißt, was die Gitarre mitbringen und wie sie sich spielen lassen soll.
 
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Hallo, ich hatte mal eine Pro Deluxe ,war glaube ich von 1981, sie hatte eine dreiteilige
Decke und P-90 PU's .Die Bespielbarkeit war hervorragend ihr Klang ebenfalls, aber es lief mir die damals neue Victory MV X über den Weg
Und habe die Paula quasi getauscht. Also ich vertrete den Standpunkt, daß es zu jeder Zeit gute Les Pauls gab und weiterhin gibt

Grüße
 
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Zuerst einmal wären mehr Infos schön.
Welche Musik soll damit gemacht werden bzw. welches Halsprofil ist erwünscht?
Neben meiner 57er und 58er Paula, habe ich noch eine Classic hier. Alles super Gitarren, die aber auch alle etwas anders klingen.

Man hört aber auch immer wieder, das die Classic wohl die Pre Customshop gewesen ist, bzw aktuell die Poor Mans Customshop Paula wäre.
 
Die Classic war eine etwas billigere Variante der Standard und ganz sicher kein Vorläufer des Custom Shops.
 
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Gute LPs gibt es in jedem Jahrgang, man muss sie nur finden ;)

(Besonders) bei Gibson gilt meiner Meinung nach, nie blind bestellen, sondern nur die kaufen, die man getestet und für gut befunden hat. Die Schwankungen was die Verarbeitung und den Charakter angeht sind einfach zu groß.

Am wichtigsten bei der Auswahl ist die Frage, welchem Halsprofil man den Vorzug gibt. Hat man lieber ordentlich was in der Hand, dann 50s/Rounded, soll es etwas schlanker sein, dann 60s/Slim Taper. Als nächstes dann, was soll damit für Musik gemacht werden und ist man Willens eventuell Tonabnehmer zu tauschen, denn die Modelle haben über die Jahre öfters ihre Ausrichtung gewechselt, was das bevorzugte Einsatzgebiet angeht.
Grob gesagt, sind 80er/90er Jahre Standards (490R/498T) und besonders Classics (496R/500T) ab Werk eher für heftige Klänge geeignet als die späteren Jahrgänge, die dann Burstbucker und was weiß ich wie die ganzen neueren Modelle heißen, installiert haben. Diese Jahrgänge sind ab Werk eher in ruhigeren Gefilden unterwegs.

Auch was die anderen Specs der Modelle der letzen 10 Jahre angeht, hat Gibson da so oft was geändert, dass zumindest ich den Überblick komplett verloren habe. Wenn man um 2010 eine klassische LP Standard haben wollte, dann nahm man besser eine LP Traditional aber bloß keine Traditional Pro, das war eher eine LP Classic mit flexiblerer Schaltung... :confused:
 
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Möglichkeit 1: ich versuche ne gute gebrauchte aus den 80ern zu bekommen. Zu der Zeit seien noch "gute alte Hölzer verwendet worden", liest man.

Möglichkeit 2: Gebrauchte LP ab ~2005 tauchen online immerwieder zu gute Preisen um die 1500€ auf. Allerdings haben die wohl diese "Tonkammer"-Fräsungen im Body. Was is davon zu halten? Wie ist der klang dieser LPs?

Möglichkeit 3: das Aktuelle Model LP Standard 60s in Unburst gefällt mir sehr gut.

... alleine die Auswahl zeigt schon das Dilemma: der Versuch, sich aufgrund von ablesbaren Specs ein Bild über das zu erwartende Instrument und die Eignung für die persönlichen Zwecke zu machen, scheitert (nicht nur) bei Les Pauls aus meiner Sicht ganz klar. Das klappt möglicherweise, wenn du ein Arsenal von 20-30 Instrumenten zur Verifikation der Erwartung/Specs-Relationen griffbereit hast, ansonsten: vergiss es.

Ich kenne zu allen genannten Varianten Menschen, die sagen"absolut nix" wie auch "exakt das".
Was sich nach meiner Erfahrung als guideline eignet, ist eine Gewichtsklasse als Rahmen (nicht mehr als, nicht weniger als in kg)
Selbst beim Halsprofil kann man sich täuschen, wie das in der eigenen Hand liegt. Und bei Tonabnehmern endet die Vorhersehbarkeit mehr, als die Vielfalt der definierten Modelle glauben macht, die Dinger können in jeder Kombination andere Vorzüge oder Nachteile offenbaren.

Was die weight relief Auswirkungen angeht: ich bezweifele, dass du sie spezifisch einem klanglichen Verhalten zuordnen können wirst, nimm die Dinger in die Hand, frag die Hand, was sie davon hält, stöpsele sie ein und hör, was rauskommt. Alles andere ist zwar akademisch vielleicht lustig, praktisch aber höchstens zur Schaffung von Vorurteilen dienlich.

Fazit: wenn du eine Entscheidung treffen willst, die du nicht nach einer Woche bereust, wird dich eine anspringen müssen, in die du dich verliebst.
 
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Ganz allgemein würde ich einen Kauf nie überstürzen, selbst wenn die Gitarre formal alle gewünschten Specs erfüllt. Es geht ja um nicht wenig Geld und auch 2 identisch aufgebaute Gitarren klingen nie identisch. Es muss einfach passen.
Im übrigen glaube ich nicht, dass weltweit irgendeine Person allein am Klang erkennen kann, ob eine Les Pauls Löcher, Chambers oder keine Hohlräume aufweist. Rein physikalisch muss das zwar Auswirkungen entfalten, aber das wird durch alle anderen klangbildende Faktoren so in den Hintergrund gedrängt, dass man das isoliert nicht hören kann.

Natürlich haben Chambers vor allem wirtschaftliche Gründe, man kann nun auch Mahagoni verwenden, das eigentlich zu schwer wäre für Gitarren (wir kennen alle noch diese 4,5-5 Kg-Monster-LPs aus den 70ern und 80ern). Aber das Gewicht ist ja auch wichtig. Wenn Du nicht nur im Sitzen spielst, sondern auch einmal 1 Stunde oder länger auftrittst, dann freust Du Dich über jedes eingesparte Gramm.
 
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Die Classic war eine etwas billigere Variante der Standard und ganz sicher kein Vorläufer des Custom Shops.

Das mit dem Vorläufer des Custom Shop sehe ich auch nicht so.

Der Unterschied zwischen der Studio, Classic, Traditional und Standard habe ich hier mal grob überrissen.

Auch was die anderen Specs der Modelle der letzen 10 Jahre angeht, hat Gibson da so oft was geändert, dass zumindest ich den Überblick komplett verloren habe. Wenn man um 2010 eine klassische LP Standard haben wollte, dann nahm man besser eine LP Traditional aber bloß keine Traditional Pro, das war eher eine LP Classic mit flexiblerer Schaltung... :confused:

Heute will Gibson in der Ära JD / Agnesi alles einfacher machen und unterteilt die Produktlinien nur noch in "Original Collection" und "Modern Collection". :confused1: :-D
 
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..und die Pro sprengen das dann wieder
Ich sag ja, man verliert den Überblick :bang:

Deswegen, testen, testen, testen und dann die mitnehmen die einen von der Bespielbarkeit und Klangentfaltung wirklich überzeugt und den letzten Rest zuhause anpassen.

Mal als Beispiel meine LP da links. Eigentlich wollte ich eine 90er Jahre Standard (wegen PUs und Hals) in weinrot. Geworden ist es eine 2006er Goldtop Standard, denn als ich die in den Fingern hatte wusste ich, die oder keine. Dann noch die Tonabnehmer einer 90er Jahre Classic und Push/Push Tonpotis zum splitten eingebaut.
Sowas hat es ab Werk nie gegeben, für mich aber perfekt so wie sie jetzt ist und mit der Farbe hab ich mich auch angefreundet ;)
 
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Eigentlich wollte ich [...] Geworden ist
... jup, das übliche Schicksal bei Entscheidung auf Begegnungsbasis :)
ich hätte auch nie gedacht, dass die Specs einer 2004er Standard was für mich sind ...und das wilde Durcheinander der Plastikfarben hat mich durchaus genervt. Aber Am Ende meine :D
 

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Gute LPs gibt es in jedem Jahrgang, man muss sie nur finden ;)
Das unterschreibe ich so voll und ganz.

Da ein Durchtesten dieser LPs ja quasi nicht möglich ist erhoffe ich mir hier ein paar gute Tips. Vielen Dank.
Wer nicht testet, muss halt das nehmen, was er kriegt. Ich habe schon sehr viel getestet. Gebrauchte Gitarren kann man auch wieder verkaufen (und ich hab ganz schön viele gekauft, getestet und wieder weiter verkauft), wenn man nach ausgiebigem Test nicht den Zustand sowie seinen Sound und seine Bespielbarkeit findet (Optik kann man ja als einziges Kriterium beim Kauf zumindest grundsätzlich schon entscheiden). Die paar wenigen neuen Gitarren, die ich kaufte, hab ich im Laden auch mehr als einmal "angespielt", bevor ich mich entschied, und auch da kam es nach einiger Zeit zu ein paar Weiterverkäufen (was im Gegensatz zu meinen Gebrauchtkäufen auch immer ein paar Euro Verlust bedeutete. Ich brauch immer etwas Zeit und Stimmung zum Testen und mach das vor allem mit meinen Amps, an denen die Gitarren ja letztendlich hängen. Natürlich hat man immer etwas Geld "unterwegs", wenn man mal auf Verdacht kauft und wieder verkauft, oder es dauert halt (wenn man immer nur eine haben/bezahlen kann und man nicht auch mal bei mehreren, die zufällig überschneidend auf dem Markt auftauchen, zuschlagen kann). Aber meiner Meinung nach rentiert sich diese Einstellung und ich kann nur sagen, dass ich gefunden habe!

Möglichkeit 1: ich versuche ne gute gebrauchte aus den 80ern zu bekommen. Zu der Zeit seien noch "gute alte Hölzer verwendet worden", liest man.
Grundsätzlich finde ich auch, wie einige Vorredner, dass es nicht auf Alter, vermeintliches Holz und was weiß ich noch alles ankommt, sondern nur darauf, wie die Gitarre klingt und bespielbar ist. Natürlich sollte man seine Suche aber auch etwas konzentrieren, weil es sonst unüberschaubar wird. Von meinen LPs sind die meisten aus den "ungeliebten" 70ern. Allerdings habe ich mich auf damalige High-End Modelle (Recording, Artist, Artisan, all maple) konzentriert, die überwiegend aus der damaligen "Meisterwerkstatt" (Custom Shop gab es ja noch nicht) stammten. Letztlich kommt es darauf an, was jeder für sich als "gut" empfindet. Um aber der Thematik "Möglichkeit 1" nicht auszuweichen: Für mich hab ich in der Palette der 80er Modelle und Exemplare nichts reizvolles gefunden (nun gut, meine Firebrand ist aus 80, sehe ich aber als Ausläufer der 70er an).

Möglichkeit 2: Gebrauchte LP ab ~2005 tauchen online immerwieder zu gute Preisen um die 1500€ auf. Allerdings haben die wohl diese "Tonkammer"-Fräsungen im Body. Was is davon zu halten? Wie ist der klang dieser LPs?
"Man sagt" ist ja eigentlich kein faktisches Kriterium. Grundsätzlich wäre mir das Baujahr egal. Die einzige "neuzeitliche" LP, die ich habe, ist eine 2003er R7 Goldtop, die ich in den USA fand (zu lange Geschichte für hier). Im Nachhinein hab ich "die Leute sagen hören", dass 2003 ein gutes Jahr gewesen sein soll - ist mir egal, weil mein Exemplar das ist, was ich möchte. Ich hab später nach der Aufnahme der zusätzlichen Benennung "VOS" noch ein paar ausprobiert, aber nichts besseres gefunden (was ich mir eh nicht vorstellen kann).
Die Kriterien Gewichtsreduzierung und Tonkammern/-Bohrungen wären mir jetzt auch egal, wenn einfach der Sound passt - also auch hier wäre mir das Ausprobieren das Wichtigste (s.o.)

Möglichkeit 3: das Aktuelle Model LP Standard 60s in Unburst gefällt mir sehr gut.
Als Einstieg womöglich nicht der schlechteste Weg, das am ehesten mehrere Exemplare angespielt und verglichen werden können.

Und nicht vergessen: Was für den einen gut ist, ist für den anderen schlecht - was soll man raten, zumal jedenfalls ich Dich, Deine Interessen, Vorlieben und Skills nicht kenne.
 
Hier ein gutes Video:

Meine LP ist von 1997, stammt von G.Hilden.
Und ich liebe sie!
 
Was is davon zu halten? Wie ist der klang dieser LPs?

Sowas hat eine zarte Nuance von Akustikgitarre bzw. Semi-Hollowbody wie ich finde. Manche finden das doof, ich finds gut. Vor allem weil in Blues und Co. ja eh oft Hollowbodys eingesetzt werden.
 
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... eine Gitarre ist kein Wein ...

Als ehemaliger Gibson Paula Spieler kann ich Dir sagen, musst Du Dir natürlich bewusst sein, dass hier auch eine menge Mojo mit in das Produkt einfließt .....

Bei gebrauchten ist es eigentlich viel wichtiger, WER hatte die Gitarre und WAS hat er mit ihr gemacht ;)

Aus diesem Grund würde ich, wenn Du selbst nicht anspielen kannst, nur von einem Händler kaufen (Garantie oder Privat über Reverb bei jemand mit ein paar guten Bewertungen)

Beispiel:
https://reverb.com/item/38195864-1992-gibson-les-paul-studio-ebony

https://reverb.com/item/37112009-1984-gibson-les-paul-studio-standard-cherry-sunburst
 
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