Les Paul entfetten?!?

[soulshinemule]

Hallo,
ich bin neu in diesem Forum, deshalb bin ich mir nicht sichter, ob das Thema schon behandelt wurde, aber meine Les Paul klingt zu fett!

Ich spiele eine Goldtop 57er Reissue, BJ. 2007. Beim Gig am Wochenende, habe ich wieder mal festgestellt, dass die Gitarre einfach zu viel macht.

Ein Freund von mir und anderer Gitarrist meiner Band spielt mit einer 59er Reissue Paula, die aber mit Kloppmann PUs und Bumblebees (NOS von Kloppmann) ausgestattet ist.
Die Gitarre flötet schlank und singend vor sich hin, meine hupt! (um es mal bildlich darzustellen)
Nun kann ich mir derzeit den Umbau auf das komplette Kloppmann Setup nicht leisten, und wollte mal in die Runde fragen, ob jemand Erfahrungen mit Luxe Bumblebees in Verbindung mit den Burstbuckern gemacht hat?
Oder ob tatsächlich nur der Umbau auf andere PUs in Verbindung mit Bumblebees etwas bringt.

Gruß Sven

 

[Pekri59]

Hallo Sven
Der Wechsel der Kondensatoren bringt schon sehr viel. Dann müsstest du das 50s Wiring anwenden. Ich empfehle dir die Cornell Dublier PIO Caps. dazu habe ich dir den Link hier eingefügt. Da kannst du alles wichtige nachlesen.

https://www.musiker-board.de/modifikation-technik-gitarrenbau-e-git/460405-upgrading-les-paul.html

Viel Vergnügen beim updaten.

 

[soulshinemule]

Hallo Pekri, vielen Dank für del Link, sehr interessant, das bestätigt meine Absichten.
gruss Sven

 

[Statler]

Oh nein!
Gleich geht die Kondensator-Diskussion wieder los...

 

[soulshinemule]

Jaaaa, genau! Ich hab ja gesagt, ich bin neu hier!
@waldorfs bros: entnehmen ich aus Deinem Kommentar, das Du das für Quatsch hältst?

 

[Statler]

Ja.
Sofern es mich betrifft, spielt für den Sound nur die Kapazität eine Rolle, und für die Unterschiede zwischen verschiedenen Kondensator-Arten mit gleicher Nennkapazität sind die Fertigungstoleranzen verantwortlich: Wenn Du zwei Kondensatoren gleicher Kapazität und einer Toleranz von 20% vergleichst, kann es sein, dass die Kapazität des ersten um 50% größer ist als die des zweiten - natürlich hört man da dann einen Unterschied, und den schreibt man dann unwissenderweise eben der Bauart zu.
Soweit ich weiß, hat hier im Forum auch noch niemand mit Hilfe eines Doppelblindtests belegt, dass die Art von Kondensatoren eine Rolle spielt (und dabei durch Nachmessen sichergestellt, dass die verglichenen Kondensatoren tatsächlich eine identische Kapazität haben).

Ich lasse mich aber gern durch einen fundierten Vergleichstest vom Gegenteil überzeugen.

Wer will?

Was anderes ist übrigens eine Schaltungs-Umrüstung wie das 50's-Wiring:
Das kann auch ohne Austausch von Kondensatoren für einen leicht(!) anderen Klang sorgen.

 

[Whiteout]

... aber meine Les Paul klingt zu fett!

Ich spiele eine Goldtop 57er Reissue, BJ. 2007. Beim Gig am Wochenende, habe ich wieder mal festgestellt, dass die Gitarre einfach zu viel macht.

...

Ich will mich nicht in irgendwelche "Umbau-Vorhaben" einmischen, aber hast du bereits alle anderen Mittel ausgeschöpft? Hast du bspw. mit den Einstellungen am Verstärker gearbeitet oder mit der Tonabnehmerhöhe experimentiert?

 

[soulshinemule]

Ja, das habe ich. Ich spiele über einen Tube Thomsen Combo (RIP Nils) und die Les Paul von meinem Kumpel klingt ja so wie ich es gern hätte, es hat ja dann schon fast ein bißchen was von ner Tele.
ich kenne den Effekt auch schon von meiner Explorer, bei der ich erst die Pus getauscht habe, den eigentlichen Fortschritt hat dann aber erst der Austausch der Potis und Kondensatoren gebracht. (Da waren aber auch 300 kO Potis verbaut)
Mich interessiert ja auch speziell, ob schon mal jemand die Burstbucker mit anderen Kondensatoren kombiniert hat und einen echten Unterschied feststellen konnte?

 

[Pekri59]

Ja habe ich auf meiner R8. Da habe ich Cornell Dublier PIO Caps drin. Sie sind nun weniger spitz im Klang und eben eher hölzerner. Nicht nur der Cleanbereich, auch der verzerrte Bereich hat viel davon profitiert. Es geht schon ein bisschen Richtung Tele. Wenn du aber dies willst, kommst du um einen Pickuptausch nicht herum. Kann dir die Wolfetone Dr. Vintage sehr empfehlen.

 

[bagotrix]

Hi,

mehr als ein anderer Kondensatorentyp dürfte Dir auch mMn ein Umbau auf 50s Wiring bringen. Vor allem hast Du dann auch brauchbare "entfettete" Sounds bei etwas zurückgeregelten Potis. Interessanterweise verhält sich das Tonepoti nämlich bei Volume auf 7-8 fast schon eher als Mittenpoti.

Was die PIO-Caps betrifft: Mal abgesehen davon, dass sie für meine Ohren eben doch irgendwie anders klingen als Keramik-Caps, gehören sie zur Reissue einer Vintage-Paula doch einfach dazu. Manche nennen es Voodoo, ich nenns ein gutes Gefühl für wenig Geld. Es müssen ja nicht irgendwelche Luxus-Teile sein, meine hab ich für 5 Euro oder so im Netz gekauft, sollen aus alten russischen Militärbeständen stammen und werden immer wieder mal angeboten. Ich fand den Regelweg mit ihnen angenehmer und gerade nicht oder wenig verzerrte Sounds weniger harsch und klirrend.

Was auch Einfluss hat, ist die Hardware. Deine sollte wohl schon ein Alu-Tailpiece haben, aber das solltest Du mal abklären. Falls nein, würde ein Wechsel den schlankeren, "alten" LP-Sound auf jeden Fall fördern.

Zu den PUs selbst: In Deiner Goldtop müssten ja eigentlich BB 1 und 2 drin sein, oder? Schraub mal den BB1 vom Hals in die Stegposition - wenn es dann immer noch zu "boomy" klingt, fürchte ich, dass die Holzgrundlage das einfach vorgibt, denn der BB1 ist ja nicht gerade ein fett klingender HB. Dann würde wohl wirklich nur noch eine extra low-wound Version von Boutique-Spezis helfen.

Gruß, bagotrix

 

[Statler]

Na, 5 Euro würd ich für ein wirksames Placebo ja durchaus selber auch noch zahlen, aber sowas hier geht einfach zu weit.

 

[Pekri59]

Die Fake BB's von Gibson sind aber viiiieeeeelllllll teurer da sind diese schon ein Schnäppchen.

 

[Dr. PAF]

Hier wurde ja alles schon gesagt

Zuerst wuerde ich auf das 50s wiring umloeten (ist schnell gemacht). Dann vielleicht noch die Kondensatoren austauschen (ob das allerdings die Paula entfettet muss der Test ergeben - da ich meine, dass PIO Caps eher die Mitten betonen koennte es fast in die falsche Richtung fuer Dich gehen). Wichtig ist mMn der Widerstand der Potis. Schau mal nach, ob die Bridge Potis so um die 500 kO und die Neck Potis ~ 540 kO Werte haben. Das kann schon "entfettend" wirken.
Das ultimative Heilmittel sind allerdings tatsaechlich andere Pickups. Die Burstbucker sind zwar nicht gerade Output-Monster, haben das Spektrum allerdings eher in den Mitten, was an sich ja ganz geil ist, leider geht ihnen etwas die Transparenz und Aufloesung von z.B. Wolfetone Dr. Vintage oder Legends Pickups ab.

Aber wie gesagt, probier' erst mal das 57s Wiring in Kombination mit den richtigen Potiwerten (http://www.lollarguitars.com/pickup-wiring-diagrams/57LesPaulWiringDiagram.pdf) ... das sollte erst mal helfen.

 

[soulshinemule]

So, ich nochmal,
erstmal vielen Dank an Alle für die Statements (und Statlerments ). Ich habe ja auch so meine Probleme 40 € für Kondensatoren auszugeben.
Ich werde erstmal wie zuletzt vorgeschlagen die Potiwerte überprüfen und auf das 50 Wiring umstellen. Bin gespannt.
Gruß Sven

 

[Statler]

Viel Erfolg, und wenn Du's hast, gib doch Bescheid was es in Deinen Augen (oder besser: Ohren) gebracht hat.