Lieber Tasten- oder chromatisches Knopfakkordeon?

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janole28
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Hallo liebes Forum,

ich bin seit längerem am Überlegen mir in einem Akkordeon-Zentrum in meiner Nähe ein Instrument auszuleihen, jedoch weiß ich noch nicht, ob ein Tasten- oder chromatisches Knopfakkordeon die richtige Wahl wäre? Ich selbst spiele seit ca. 10 Jahren Klavier, daneben Gitarre, E-Bass und etwas Klarinette.

Nun hadere ich mit den Vor- und Nachteilen des jeweiligen Systems die mir selbst als Laie so in den Kopf kommen. Der entscheidende Nachteil beim Knopfakkordeon für mich ist, wenn ich mir vorstelle, Zwei- oder sogar Dreiklänge eventuell sogar mit der Oktave spielen zu sollen. Die scheinen mir auf dem Tastenakkordeon wesentlich logischer und angenehmer zu greifen, mal abgesehen davon, dass man doch auf einem Knopfakkordeon dann nicht so gut legato spielen kann oder, weil man immer irgendwie mind. 1 Reihe "rutschen" muss, nicht wahr?

Abgesehen davon denke ich, dass man bei einem Knopfakkordeon ewig braucht um die entsprechenden Tonleitern zu lernen, da man nicht nur vertikal sondern auch horizontal oder sogar diagonal spielen muss. Dadurch fehlt doch irgendwie die Orientierung und sich nur nach den Knopfmarkierungen zu orientieren scheint mir beileibe zu schwer zu sein.

Und passende Fingersätze zu finden scheint mir auf dem Knopfakkordeon auch wesentlich schwerer zu sein.

Ich habe keine Ahnung, ob es bei alledem einen gravierenden Unterschied zwischen C- oder B-Griff gibt. Ich selbst würde wenn zu C-Griff tendieren, da der mir irgendwie logischer erscheint.

Ich bin auf eure Antworten und Ratschläge gespannt und ja, ich weiß, dass es schon mehrere Beiträge dieser Art gibt aber irgendwie hat mich keiner so 100% zufriedengestellt.

Ich grüße euch herzlich,
janole28
 
Da Dir seit 10 Jahren die KLAVIERtastatur geläufig ist, würde ich zu einem Akkordeon mit einer solchen und nicht einem Knopfakkordeon raten. Du wirst Dich schneller/problemlos zurechtfinden und damit auch leichter Spaß haben.
 
Beide Systeme sind gut und tausendfach bewährt. Deine Bedenken, dass man da nicht legato spielen kann und ähnliches sind unbegründet.

Wenn Du aber schon Klavier spielst, dann würde ich auch die Pianotastatur nehmen, einfach aus praktischen Gründen, das wird dir sehr viele Stunden Zeit sparen.
Mit dem Erlernen der linken Hand hast Du auch so genug zu tun.

Wenn Du viel Zeit hast und eher experimentierfreudig, kannst du natürlich auch Knopf probieren. Das kannst Du aber auch später noch jederzeit anfangen.

von daher meine Empfehlung für Dich zu 100% Pianotastatur.
 
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Ein Knopf-Akkordeon hat Vorteile. Man hat mehr Töne, ohne das Register wechseln zu müssen. Man kann weitgriffige Akkorde spielen. Man spielt auch besser polyphone Stimmen drauf. Und es hat einen anderen Klang. Ich bin von Piano-Akkordeon und Knopf umgestiegen und genau das waren die Gründe. Es kommt auf das Repertoire an. Spielt man deutsche, französische oder auch argentinische Volksmusik oder Schlager oder Jazz etc., kann man das System frei wählen. Für barocke Fugen sieht die Sache meiner Meinung nach anders aus. Da du schon Tasten spielst, würde ich Tasten nehmen.
 
Der entscheidende Nachteil beim Knopfakkordeon für mich ist, wenn ich mir vorstelle, Zwei- oder sogar Dreiklänge eventuell sogar mit der Oktave spielen zu sollen.
Auf Kopftastaturen sind sogar Griffe bis zu 2 Oktaven und mehr entspannt greif- und spielbar!

Die scheinen mir auf dem Tastenakkordeon wesentlich logischer und angenehmer zu greifen,

Zwar spiele ich auch Tastenakko und kein Knopf, aber ich vermute mal die Logik ist stark durch die Vorgeschichte durch das Klavier geprägt - Der logischer Aufbau der klaviertastatur ist nach 10 Jahren voll verinnerlicht, so dass man das im Schlaf herunterbeten könnte und erscheint somit als logisch , während jede andere Logic erstmal fremd und komisch aussieht.

Man muss aber auch sagen, das viele die vom Klavier herkommen gerne dieses Argument vorbringen, dass das von der rechten Hand ja genauso zu bedienen ist, wie ein Klavier...ist es aber nciht! Es hat zwar Taste, die genauso angeordnet sind wie beim Klavier - aber die Tasten müssen ganz anders bedient werden wie am Klavier. Es gibt z.B. am Akko kein "Pedal" und damit muss man die Taste so lange halten wie der Ton klingen soll...Da hat man beim Klavier ein paar mehr Möglcikeiten in der Hinsicht! Und man kann den Ton nicht (zumidnest sehr wenig) über den Tastenanschlag formen - das geht beim Akko allles über den Balg! Und das kann dann schon für Frustrationensorgen, weil man meinte dass man die Tastatur ja bereits "im Griff" hat...

mal abgesehen davon, dass man doch auf einem Knopfakkordeon dann nicht so gut legato spielen kann oder, weil man immer irgendwie mind. 1 Reihe "rutschen" muss,
man kann auf dem Knopfakko mindestens alles machen, was auf dem Tastenakko auch geht. Und beim Legato Spiel rutscht mahc auch ncihtnur von einer Taste zur nächsten ( was auf Knopf übrigens auch geht) weil dann der Ton sonst verschmiert, man muss beim Legatospielen die Tasten(Knöpfen) trotzdem separat drücken .. nur halt zusammengebunden - aber nicht verschmiert. Und diesbezüglich kann das Knopfakko wirklich alles, was das Tastenakko auch kann!


... außer...

Da Dir seit 10 Jahren die KLAVIERtastatur geläufig ist,
Den gewohnten Anblick und die gewohnte Struktur , wie ein Klavier kann die Knopftastatur halt nicht bieten. Da ist auch im Kopf Neuanfang angesagt.


Wenn du Klavier als Klavier betrachten magst udn Akkordeon als eigenständiges Instrument - als Akkordeon und einen anfangs hsetwas schwierigeren Start in Kauf mnehmen magst, dann würde ich dir zum Knopfakko raten, weil es langfristig mehr Möglichkeiten bietet.

Wenn du aber gerne bekannte Schemata auf beide Welten anwenden magst, dann rate ich dir zum Pianoakkordeon, weil du dann zumindest mit der rechten Hand dir speziell am Anfang leichter tust.

Aber egal wüfür du duich entscheidest: Ein Akkordeon ist ein anderes Instrument als ein Klavier und muss demzufolge anders gespielt werden! ... Aber wenn man das Akkordoen akkordeongerecht spielt, dann kann es genauso wunschershöne Klänge erzeugen wie ein Klavier .. nur halt anders! :) ... aber das ist ja auch ok, denn sonst könnte man ja beim Klavier bleiben!
 
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Wenn Du schon so viele Nachteile beim Knopfsystem aufzählst, dann bleib halt bei den Tasten.
Ich spiele auch Klavier, aber finde Knopfakkordeons optisch interessanter und ziehe diese auch vor. Was man draus macht, ist Sache des Musikers.
Da Du ja sowieso ein Instrument leihen kannst, spricht doch auch nichts dagegen, es zumindest mal zu versuchen.
 
Hallo @janole28

herzlich willkommen im Akko- Sub-Forum! Gehen wir es pragmatisch an. Du bist ein junger Multiinstrumentalist. Du bist gerade dabei, das Akkordeon für sich zu entdecken. Die Einzigartigkeit des Akkordeons liegt nicht im Diskant. Seine Einzigartigkeit liegt in der Konstruktion des Basses (Stradella oder Melodiebass) und vor allem in der Arbeit des Spielers mit dem Balg. Beim Akkordeonspiel muss man die recht komplexe Bewegungskoordination erlernen. Du hast Erfahrung mit dem Klavier. Daher würde ich auf jeden Fall einen Diskant mit Tastatur und nicht mit Knöpfen empfehlen. Und dann wirst Du sehen... Bei einer geringeren Körpergröße und einer kleineren Handfläche des Spielers ist ein Knopfsdiskant besser geeignet...
Anmerkung am Rande: Das Erzeugen von Tönen auf der Akkordeon-Tastatur ähnelt eher dem Orgelspiel und unterscheidet sich grundlegend vom Klavierspielen.

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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... ähnelt eher dem Orgelspiel und unterscheidet sich grundlegend vom Klavierspielen.
Das tolle am Akkordeon finde ich, dass es gewissermaßen sogar über das Orgelspiel hinausgeht, indem man mit dem Balg die Lautstärke verändern kann. Crescendo, Decrescendo, Vibrato, Bellowshake - das alles geht schon mehr in Richtung Gesang oder Blasinstrument.

Technisch gesehen bin ich sehr froh, dass es die Klaviertastatur gibt, weil ich alles, was ich auf dem Klavier lerne, quasi doppelt verwenden kann.
 
Naja, immerhin gibt es Orgeln mit einer Armee von Schwellern. Da kannst Du separat Dynamiken der einzelnen Manuale und sogar Chöre spielen.
 
Na klar, das stimmt, ich wollte jetzt auch definitiv keine "Akkordeon ist besser als Orgel"-Diskussion aufmachen ;)

Aber ich habe ja immer mal die Wahl zwischen Akkordeon und Klavier, und obwohl ich Klavier deutlich besser kann, finde ich Melodien lassen sich auf dem Akkordeon viel "gesanglicher" spielen, und nehme deshalb das Akkordeon. Ab und zu auch eine alte E-Orgel, aber mit dem Schweller-Pedal bin ich da nicht so feinfühlig wie mit dem Balg. (Obwohl ich im Vergleich zu Dir sicher auch mit dem Balg ein Grobmotoriker bin ;) )

Mit dem Akkordeon fühlt es sich viel "körperlicher" an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, wenn man schon Klavier spielt, dann ist ein Tastenakkordeon leichter zu lernen - allerdings nur für die rechte Hand.

Wenn man oft "weit von den weissen Tasten weg" sein muss, oder dieselben Melodieen in verschiedenen Tonarten spielen muss, dann wäre ein chromatisches Knopfakkordeon vielleicht leichter zu spielen.
B- oder C-Griff scheint mir zusammen zu hangen mit der Position in der man spielt. (Die Höhe des rechten Ellbogen.)

Ich selber kann noch nicht Akkordion spielen. Ich habe zuerst ein grosses Tastenakkordion gekauft, und etwas später ein kleines Knopfakkordion dazu. Letzteres ist kein echtes Akkordeon, sondern ein Synthesizer: Roland FR-1xb (das kleinste einer Reihe, davon die Knopfversion).
Da sind B- und C-Griff nur zwei der Möglichkeiten die man wählen kann. (Achtung: die ganze Reihe läuft wohl aus.)
 
Danke schön für all eure Antworten.

Ich glaube ich werde nochmal ein paar verschiedene anspielen bevor ich mich entscheide ob ich mir ein Tastenakkordeon leihe oder nicht. Ich hab schon einmal kurz ein Tastenakkordeon getestet und hab gemerkt, dass selbst die rechte Hand echt nicht einfach ist. Ich kam mit dem plötzlich Senkrecht-Spielen zunächst gar nicht klar, zumal mein kleiner Finger zu kurz dafür ist, ich also darauf größtenteils verzichten muss. Dadurch verändert sich dann natürlich der Fingersatz, abgesehen mal davon, dass man ja von dem was man spielt links gar nichts sieht und rechts zumindest nicht so als dass es was helfen würde.

Aber das kenne ich schon vom Orgel-Spielen (das hab ich auch mal gelernt, hatte ich vergessen zu sagen). Insofern überzeugt mich das Argument, dass man beim Akkordeon mehr Zugriff und mehr eigene Empfindungen beim Spielen hat sehr. Das fasziniert mich auch, also was echt sehr schwer sein muss, ist der Wechsel zwischen Ziehen und Drücken, so dass man den Druck beibehält weil sonst bricht der Ton oder die Töne ja weg.
 
Ich kam mit dem plötzlich Senkrecht-Spielen zunächst gar nicht klar, zumal mein kleiner Finger zu kurz dafür ist, ich also darauf größtenteils verzichten muss. Dadurch verändert sich dann natürlich der Fingersatz, abgesehen mal davon, dass man ja von dem was man spielt links gar nichts sieht und rechts zumindest nicht so als dass es was helfen würde.
Links ist richtig, rechts kann man schon ganz gut sehen, was man macht.
Notfalls stell dich erstmal vor einen Spiegel.

Aber check bitte die richtige Haltung, gerades Handgelenk, der Ellenbogen muss etwas ausgestellt werden. Sonst hast du einen Knick im Handgelenk, der dich sehr behindert. Da würde ich sehr empfehlen, sich das zeigen zu lassen, sonst sind Verspannungen und evtl Folgeschäden vorprogrammiert.

Deine Fingersätze vom Klavier sollten auf dem Akkordeon dann auch gehen.

Mein Problem war anfangs eher, dass die Akko-Tasten oft etwas schmaler sind als auf dem Klavier und man sich da etwas umgewöhnen muss.
 
Notfalls stell dich erstmal vor einen Spiegel.

Ja das ist eine gute Option, die ich auch schon in Betracht gezogen hab.

Aber check bitte die richtige Haltung, gerades Handgelenk, der Ellenbogen muss etwas ausgestellt werden

Bin mir nicht sicher ob ich ganz richtig verstanden hab wie du das meinst. Also ich weiß, dass das Akkordeon leicht weiter links hängen sollte, der linke Gurt also kürzer sein müsste, wenn ich gerade richtig denke? Weil dadurch dass die "Klavier-Tastatur" leicht linksseitig hängt muss ich ja automatisch den rechten Ellbogen etwas nach außen schieben, oder?

Mein Problem war anfangs eher, dass die Akko-Tasten oft etwas schmaler sind als auf dem Klavier und man sich da etwas umgewöhnen muss.

Ich glaub dass das für mich nicht allzu schlimm ist, da ich mein Leben lang mehr Keyboard als Klavier gespielt hab und da sind die Tasten ja eh etwas schmaler
 
Bin mir nicht sicher ob ich ganz richtig verstanden hab wie du das meinst. Also ich weiß, dass das Akkordeon leicht weiter links hängen sollte,
als grobe Richtschnur kannst du dich dran orientieren, dass die Diskanttastatur ungefähr in der Mitte des Körpers laufen soll. Wie gesagt ungefähr! da gibts persönliche Abweichungen in alle Richtungen die dann trotzdem passen ... aber in die Richtung sollts schon gehen, sonst stellt man irgendwann fest , dass irgendwas nicht passt oder dass man sich ziemlich verspannt und dann orthopädische Probleme bekommen kann. Die Haltung ist anfangs sicher ungewohnt, aber nach etwas Eingewöhungszeit stellt man dann fest, das diese Haltung auch eine entspannte lockere Handführung erlaubt.

Und die Handhaltung sollte ungefähr in die Richtung gehen - also Hand Handgelenk und Unterarm in einer Ebene:

Handhaltung gut.jpg.


So ists nicht gut, auch wenn der Spieler vermutlich selber saugut spielt... sollte man vermeiden, weils eben schnell zu Problemen führen kann (kann! nicht muss !):

handhaltung nicht so gut.jpg

Und wenn man jetzt die Handhaltung einnimmt, wie s die Dame zeigt, dann merkt man schnell, wo dann die Tastatur günstigerweise sein sollte... denn je weiter rechts, desto unbequemer die richtige Handhaltung und man spielt dann intuitiv gleich mal eher mit schlechter Handhaltung und geht damit ein erhöhtes Risiko ein, dass sich das mittel-/langfristig dann mit irgendwelchen Muskelproblemen etc . rächt.
 
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Danke schön lieber @maxito für die nachvollziehbare, sehr gute Erklärung.

Das leuchtet mir ein, dass man dann eben die Kraft nicht nur aus dem Handgelenk sondern auch aus dem Unterarm holen kann und dadurch weniger verspannt oder sich gar verletzt

Das leuchtet mir ein, dass man dann eben die Kraft nicht nur aus dem Handgelenk sondern auch aus dem Unterarm holen kann und dadurch weniger verspannt oder sich gar verletzt

Trotzdem ist mein rechter kleiner Finger zu kurz, um irgendwie behilflich sein zu können
 
Ja, aber das ist ja dann am Klavier das Gleiche, oder?
 
Hallo @janole28
anders als andere Schreiber hier empfehle ich dir das Knopfakkordeon, gerade weil du schon Klavier spielst. Denn damit wird dir bewusst, dass es zwei gänzlich verschiedene Instrumente sind. Du hast ja schon selbst gemerkt, dass die Vertikaltastatur sich anders greift als die Horizonzaltastatur des Klaviers. Somit müsstest du dich auf jeden Fall umgewöhnen. Außerdem ist die Spieltechnik (auch der rechten Hand) eine völlig andere, da die Tonformung am Klavier (fast?) ausschließlich über den Anschlag geschieht, beim Akkordeon aber fast nicht aus der Hand, sondern aus dem Balg.
Es gibt Videos im Netz, in denen Pianisten erklären und zeigen, "gewöhne dich an die vertikale Tastatur und lerne die Anordnung des Basses und du kannst Akkordeon spielen". Dann beweisen sie es - und es klingt zum Davonlaufen, obwohl jede Taste richtig getroffen ist. Und dann gibt es Leute, die das hören und sich in ihrer Meinung bestätigt fühlen, mit dem Akkordeon könne man keine schöne/gute Musik machen ... Aber ich schweife ab, sorry!
Jedenfalls ist das Akkordeon ein eigenes Instrument, kein hochkant gestelltes Klavier.
Was außerdem für Knopf spricht: wenn du kleine Hände / kurze Finger hast, liegt auf den Knöpfen alles viel näher beieinander. Auf dem Pianoakkordeon kann ich keine saubere Oktave greifen, wenn dazwischen noch andere Töne gespielt werden sollen. Auf dem Knopfakkordeon sind mir zwei Oktaven + Zwischentöne möglich. Aus diesem Grund bin ich nach 40 Jahren mit dem Pianoakkordeon aufs Knopfakkordeon umgestiegen.
Es kann natürlich sein, dass du dennoch feststellst, dass dir die Pianotastatur besser liegt. Deshalb kann ich dir, wie andere hier auch, nur raten: ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren ...
 
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Hallo @janole28
Außerdem ist die Spieltechnik (auch der rechten Hand) eine völlig andere, da die Tonformung am Klavier (fast?) ausschließlich über den Anschlag geschieht, beim Akkordeon aber fast nicht aus der Hand, sondern aus dem Balg.

Hallo zusammen,

was @lil hier schreibt, ist zweifellos richtig. Die Tonformung ist beim Klavier sicher ein umfangreicheres Thema, da über den Tastenanschlag 2 Dinge geregelt werden: die eigentliche Tonformung und die Lautstärke. Beim Akkordeon ist über den Anschlag vergleichsweise wenig zu erreichen. Ein wesentlicher Teil der Tonformung und die Regelung der Lautstärke erfolgen über den Balg.

Allerdings wird imho beim Akkordeon dieses Argument "Tonformung mit dem Balg" viel zu sehr in den Vordergrund gestellt. Nach meiner Beobachtung und Erfahrung ist die große Mehrzahl der Akkordeonspieler mit elementareren Dingen als der Tonformung beschäftigt, als da sind Treffen der richtigen Töne, Stakkato-Portato-Legato-Differenzierung, Links-Rechts-Koordination, Rhythmik, Dynamik usw.. Bewusste Tonformung findet ab gehobenem Spielniveau statt.

Für die Mehrzahl der Akkordeonspieler ist die ruhige Balgführung schon Anforderung genug. Tonformung im negativen Sinne hört man bei Amateuren sehr oft, indem der jeweilige Spieler - ja, ich bin kein Gender-Jünger - unbewusst den Rhythmus mit dem linken Arm mitzucken lässt. Das Resultat hört sich dann eben, wie kann ich es noch positiv sagen, amateurhaft an.

Also meiner Meinung nach hat ein Klavierspieler schon erhebliche Vorteile, wenn er auf ein Tasten- und nicht auf ein Knopfakkordeon wechselt. Unbestreitbar ist aber, dass er sich, vom Bassgriffsystem einmal ganz abgesehen, damit auf ein anderes Instrument einlässt und dieses Instrument neu erlernen muss - mit, wie gesagt, dem Vorteil der Kenntnis einiger Eigenschaften der rechten Hand. Es ist also nichts damit, dass man als Klavierspieler mal so nebenbei das Akkordeon als transportables Lagerfeuer-Klavier so nebenherlaufen lassen kann. Manche Klavierspieler tun das zwar. Man hört es. (Umgekehrt hört man es auch, wenn ein gelernter Akkordeonspieler Klavier spielt.)

Was den kleinen Finger angeht: dieser ist bei jedem Menschen sehr viel kürzer und schwächer als die anderen. Die Schwierigkeiten, die er auf dem Tastenakkordeon machen könnte sind sicher um eine Dimension geringer als auf dem Klavier.

Meint

morino47
 
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Da kann ich morino nur zustimmen, ich sehe das - auch aus eigener Erfahrung - genauso.
Und ja, ich würde persönlich immer empfehlen, den einfacheren Weg zu gehen, sprich die schon bekannte Klaviertastatur zu wählen und die Zeit, die man zum Erlernen der neuen Tastatur bräuchte, in musikalische Inhalte zu stecken. Bei mir ist immer die Zeit das, was knappt ist - und alles was beim Üben Zeit spart ist gut ;)

Außer eben man ist so ein Tüftler-Typ, der sowas gerne macht. Dann unbedingt Knopf, und am besten noch Bandoneon dazu lernen ;)


Trotzdem ist mein rechter kleiner Finger zu kurz, um irgendwie behilflich sein zu können
Nochmal nachgefragt: Ist er bei Dir so wie bei anderen Menschen oder extrem verkürzt?
Meiner zB geht knapp bis zum letzten Gelenk des Ringfingers. Etwa so
1695726284784.png

Deshalb spielt man ja mehr oder weniger mit "runden" Fingern, um die Längenunterschiede auszugleichen.
 

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