Literatur fürs Vorsingen an der Uni

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Luaidh
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Hallo zusammen,

ich hatte ja kürzlich unter https://www.musiker-board.de/threads/sololiteratur-für-lyrischen-bariton.610177/ nach Literatur für lyrischen Bariton gesucht und da auch einige gute Vorschläge erhalten, vielen Dank dafür! :)

Jetzt bin ich ein wenig weiter und bin am überlegen, evtl. nächstes/übernächstes Jahr an der Uni vorzusingen. Die musiktheoretischen Sachen und das Klavier bekomme ich schon hin, das sollte kein allzu großes Problem sein.

Das Problem ist: Was soll ich vorsingen? Ich strebe grundsätzlich eine Ausbildung als Tenor an, mein Lehrer hält mich (wie vorher auch gesagt) auch für einen dramatischen Tenor. Das Timbre stimmt auch, die Höhe ist auch da, aber stellenweise noch anstrengend, gerade Piani fallen mir schwer, das ist aber glaube ich am Anfang normal, oder?

Das Problem ist jetzt die Liedauswahl. Es werden z.B. in Köln je drei Lieder und Arien aus unterschiedlichen Epochen erwartet. (Prüfungsordnung siehe hier: http://www.hfmt-koeln.de/fileadmin/redaktion/downloads/epo_bm_gesang_2014.pdf, Seite 3 "Künstlerische Prüfung im Hauptfach")

Es stellen sich zwei grundsätzliche Fragen:

1. Wo ist der Unterschied zwischen Lied und Arie?

Unsicher bin ich mir z.B. beim Papagenolied aus der Zauberflöte, dem Torerolied aus der Carmen und dem Werberlied aus dem Zigeunerbaron (übrigens alle drei Kandidaten für das Vorsingen, mehr oder weniger geeignet). Die haben zwar die Bezeichnung "Lied" im Namen, sind aber stellenweise relativ anspruchsvoll.

2. Wie hoch kann/sollte ich den Schwierigkeitsgrad legen? Hat da evtl. jemand Erfahrungen mit?

Das Problem ist, dass ich ja Sachen aus dem Stimmfach vorsingen sollte, in das ich am besten passe. Bei tief liegenden dramatischen Tenören ist man relativ schnell bei Wagner und beim Siegmund aus der Walküre. Gerade der Schwertmonolog ("Ein Schwert verhieß mir der Vater") ist verführerisch, da a) nicht besonders hoch (g') und b) braucht man da auch die Dramatik in der Stimme. Den würde ich also theoretisch gerne machen, aber habe eben Bedenken, das den Schwierigkeitsgrad angeht. Ich taste mich gerade vorsichtig an das Stück ran...

Ich habe mal eine Liste mit Ideen gemacht, was Stücke angeht, bin da aber vor allem damit, alle Epochen abzudecken, überfordert.

Lieder:
- Einsamkeit (Aus Schuberts "Winterreise") oder die Forelle, auch Schubert. Epoche Romantik?
- Ein Lied geht um die Welt (aus dem gleichnamigen Film), Epoche Moderne?
- Evtl. Werberlied oder Papagenolied (Werberlied auch Romantik, Papageno evtl kein Lied)
- ??? (bin da mit meinem Latein am Ende, kann man da evtl. auch auf Musicalstücke etc. zurückgreifen?)

Arien:
- Schwertmonolog (Wagner), Epoche Romantik
- bei der Romantik evtl. ersatzweise den Torero (wenn es denn eine Arie ist...)
- Papagenolied (wenn es eine Arie ist?), Epoche Klassik
- Bildnisarie (Papageno wäre mir lieber, hoher Schwierigkeitsgrad), Epoche Klassik
- Arien aus Barock oder Moderne? Bin da ratlos.

Da wäre ich auch für weitere Vorschläge sehr dankbar. Ich mag am liebsten melancholische/dramatische Sachen :)

EDIT/PS: Durch das Vorsingen und evtl. Studium würde sich dann auch ergeben, ob das Ganze beruflich etwas wäre oder Hobby bleibt. Ich tendiere momentan zu Letzterem, gerade weil die Chancen auf eine erfolgreiche Karriere ja nicht so groß sind. Ich denke auch darüber nach, evtl. Lehramt u.a. mit Musik zu studieren, wenn es gesanglich nicht "reichen" sollte.
 
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Hallo,

ich habe dich mal in einen geeigneteren Bereich verschoben.

Abgesehen von deinen konkreten Fragen, die dir sicher jemand beantworten wird:

Jetzt bin ich ein wenig weiter und bin am überlegen, evtl. nächstes/übernächstes Jahr an der Uni vorzusingen.

Überlegen solltest du dann nicht mehr, sondern üben. Mal kurz rechnen. Du bist 22 Jahre, hast vor drei bis vier Jahren angefangen. Eventuelle Wartezeiten einkalkuliert könntest du mit etwa Mitte 20 dein Studium begonnen.

Auch wenn du trotz des fortgeschrittenen Alters zu einem Vorsingen zugelassen wirst, wirst du dich mit jüngerer und erfahrenerer Konkurrenz messern müssen.

BTW: Bei privaten Akademien ist die Altesrtoleranz meines Wissesn etwas höher (Wien: 17-26 Jahre). Aber die kosten einen Batzen Geld.

Wo ist der Unterschied zwischen Lied und Arie?

Der Unterschied liegt in der Form und im Ausdruck . Ein Lied ist knapper geliedert, sparsamer arrangiert (auch wenn manche Arien durchaus eine liedähnliche Form haben können). Ein Arie ist im Vortrag zudem in der Regel affektiver als das Lied und meist Teil eines Gesamtwerkes, zB einer Oper.
 
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Hallo antipasti,

vielen Dank fürs Verschieben schonmal. Ich war mir von Anfang an nicht ganz sicher, weil die Frage/n ja beide Bereiche irgendwie betreffen^^

Überlegen solltest du dann nicht mehr, sondern üben. Mal kurz rechnen. Du bist 22 Jahre, hast vor drei bis vier Jahren angefangen. Eventuelle Wartezeiten einkalkuliert könntest du mit etwa Mitte 20 dein Studium begonnen.

Ich bin gerade am üben, bin mir aber in der Stückauswahl nicht ganz sicher. Ich finde es sehr schwer, dramatische Sachen zu finden, die vom Schwierigkeitsgrad her geeignet sind (wirklich glücklich bin ich bisher nur mit der "Einsamkeit").

Der Unterschied liegt in der Form und im Ausdruck . Ein Lied ist knapper geliedert, sparsamer arrangiert (auch wenn manche Arien durchaus eine liedähnliche Form haben können). Ein Arie ist im Vortrag zudem in der Regel affektiver als das Lied und meist Teil eines Gesamtwerkes, zB einer Oper.

Wenn ich das auf meine gefragten Stücke beziehe (Torerolied, Werberlied und Papagenolied), sind also quasi alle drei Arien, richtig?
 
Nochmal zu meinem "Altershinweis". Es kommt natürlich drauf an, welchen Weg du anstrebst. Für die Opernbühne wärst du nach deinem Studium mit fast 30 wohl schon zu alt. Dozent, Chorleiter, Gesanglehrer geht natürlich noch. Daher würde ich an deiner Stelle eine eher didaktische Schiene anstreben.

Wenn ich das auf meine gefragten Stücke beziehe (Torerolied, Werberlied und Papagenolied), sind also quasi alle drei Arien, richtig?

Ich kenne die Toleranzgrenzen der einzelnen Unis nicht. Ich würde zur Sicherheit kein Stück aus einer Oper als Lied verkaufen wollen.
 
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Hm okay. Schade, aber nicht zu ändern, ich habe nun mal so spät damit angefangen, daran lässt sich jetzt nicht mehr rütteln^^

Bestehen denn auch ohne Studium evtl. Chancen auf kleinere Jobs an der Oper?

Die hundertprozentige Sicherheit, dass dieses Hobby ein Beruf werden soll, ist auch nicht gegeben. Aber Versuch macht kluch und so. Wenn es nicht klappen sollte, bleibe ich bei den kleinen Produktionen meines Gesangslehrers und mache noch einen Chorleiterlehrgang (habe letztes Jahr den Vize gemacht, aber das ist ja nichts, wo man wirklich was mit anfangen könnte, mehr Vorbereitung auf den eigentlichen Lehrgang). Chorleiter als Nebenjob ist ja, wie du bereits gesagt hast, eine Alternative.
 
Ich bin gerade am üben, bin mir aber in der Stückauswahl nicht ganz sicher. Ich finde es sehr schwer, dramatische Sachen zu finden, die vom Schwierigkeitsgrad her geeignet sind (wirklich glücklich bin ich bisher nur mit der "Einsamkeit").

Drama?






Bei den Lieder bleibt man leider oft ind er Romantik hängen... tja was soll man machen.
 
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