Literatur zum Minimoog und seinen Clonen ?

AchimK
AchimK
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Hei Forum!
Es gibt viel Literatur zur Hammond, Rhodes etc. aber was gibt es zum Minimmog ? Liebe Prog & Classik Rock, spiele ein wenig Hammond und noch weniger Rhodes. Bin aber gewohnt mir neue Sachen zunächst durchs Lesen anzueignen. Wenn man bei Amazon.de und .uk reinguckt, gibt es da fast nichts zum Thema, außer Büchlein, in die man seine Einstellungen schematisch eintragen kann.
Ich suche eher ein "Kochbuch" nach dem Motto welcher Sound wird wie eingestellt und spieltechnisch erzeugt ? So eine Art Minimoog zum Selbststudium, bevor man alle YTs angucken muß, wo man die entscheidenden Einstellung auch nicht sehen kann....
Sollte es das nicht geben ? In meinem Fotohobby gibt es da Schrank weise Literatur zu allem, jeder einzelnen Kamera, Programm, Anwendung....
Wer kann mir da entscheidende Tipps geben, bitte ????:engel:
 
Eigenschaft
 
Das Buch 'Steal this Sound' vom Keyboard Magazine (gibt es mW weiterhin) fand ich zB sehr gelungen, wenn es auch nicht allein auf den Minimoog bezogen ist, sondern auf die Rekreation einer Reihe 'ikonischer' Synthsounds auf verschiedenen bekannten Synthesizern. Aber es ist klasse geschrieben und hat einen gewissen Sammlerwert...Na ja, ist aber vermutlich auch nicht genau das, was du suchst.
 
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@BlakeWilder - das ist doch schonmal ein schöner Anfang, DANKE.
Das hatte ich bei meiner Recherche auch schon gefunden, kann man aber nur als Mitglied runterladen. Prima, jetzt hab ich's.
 
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Hi,

weiß nicht, ob Dir folgendes Buch und Patch-Library weiterhelfen?

https://www.thomann.de/de/bjooks_patch_tweak_with_moog.htm
https://patch-library.net/patches?device=moog-dfam

Sounds kann man hören und, mit Einschränkungen, auch als Spektrum sehen. Wenn Du auf irgendeine Weise eine FFT an Deinen Synthi anhängen kannst, werden viele Dinge klarer, etwa anschlagabhängige Filterverläufe. Es eignen sich dafür DAWs (Studio One von Presonus hat's, aber auch viele freie), oder diese nette App auf einem Deiner Mobilgeräte: https://phyphox.org/de/home-de/ (dort: Audio Spektrum).

Kann auch umgekehrt helfen, sich an einen gehörten Sound heranzutasten.

In groben Zügen läuft Sounddesign so ab:
  • ein geeignetes breitbandiges Signal anbieten (daher Sägezahn u.a.)
  • filtern (Cutoff, Q zur Überhöhung oder Dämpfung)
  • zB am Filter manuell drehen, um einen Eindruck der Klangänderungen zu haben
  • diese "langsamen" Bewegungen über einen LFO automatisieren
  • verschiedene LFO-Einstellungen probieren: nicht alle wabern nur ...
  • AMP-ADSR simuliert Anschlagverhalten (bis in zu hallartigem Klang)
  • FILTER-ADSR kan zB Frequenzverhalten angeschlagener Saiten nachahmen (schnell hoch [überdehnen], dann gegen Ruhefrequenz [schwingen])
  • Feintuning, gerne mit Tagesabständen
 
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Hallo Achim,

eigentlich ist ein Minimoog ja kein Hexenwerk, sondern von der Bedienung her ein stinknormaler analoger Synthesizer wie unzählige andere auch.
Somit eigentlich selbsterklärend. Und wenn Du damit Schwierigkeiten hast, dann liegt es nicht am speziellen Synthesizermodell, sondern an mangelndem allgemeinen Hintergrundwissen.

Das soll prinzipiell heißen: Wenn Du weißt, wie ein analoger subtraktiver Synthesizer funktioniert, solltest Du mit dem Minimoog problemlos zurechtkommen.

Falls Du Dich aber speziell einarbeiten möchtest, warum dann nicht die Minimoog-Model-D-Bedienungsanleitung lesen?
Da steht alles drin, sogar wie man ihn stimmt und auch die MIDI-Möglichkeiten der modernen Modelle.
Und es gibt auch ein Kapitel 9 "Creating Sound", in dem ein paar Sound-Experimente zum Kennenlernen der subtraktiven Synthese beschrieben werden.

Viele Grüße
Torsten
 
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Salü Achim

Synthi-Theorie auf deutsch sehr gut erklärt: "Das Synthesizer Handbuch" von Bernd Schreiber
Es ist schon sehr alt und dadurch nicht mehr im Handel erhältlich. Habe es aber auch schon als PDF im Netz gesehen.

Freundlichen Gruss und viel Spass!
Emanuel
 
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Ich rate (vor allem mit so Basis-Maschinen, wie den Mnimoog) dazu, nicht mit Vorgaben für bestimmte Sounds anzufangen, sondern das Prinzip der Sounderzeugung grundsätzlich zu verstehen und damit die Sound-Vorstellungen, die man im Kopf hat oder entwickelt, umzusetzen.

Angefangen von den Klangunterschieden der Wellenformen der Oszillatoren über Filterwirkungen und deren Dynamik sowie Lautstärkedynamik. Das Mischen von Oszillatoren ist dann die letzte/höchste Stufe des Sound-Designs, weshalb ich gerne seinerzeit (1974) gerne mit einem Micromoog angefangen habe, der eben nur einen Oszillator hat. Da konnte ich mir die Prinzipien vereinfacht klarmachen, bevor ich dann mit mehreren Oszillatoren arbeitete.

Bei dem ganzen Prozess ist eines besonders wichtig: Zeit. Ich war damals Schüler und hatte viel Zeit zum Lernen (Learning by Doing - damals gab es kein Internet und Literatur - so es sie überhaupt gab - zu finden, war extrem schwierig). Also: man musste früher ohne "Einstellbeispiele" und -vorgaben selbst wissen, wie man zu einem bestimmten Klang kommt.

Meiner Meinung nach wird man nur so mit der Klangsynthese zurecht kommen, insbesondere dann auch mit dann komplexeren Systemen mit weiteren Wellenformen, anderen Filtermöglichkeiten und größeren Anzahlen von Oszillatoren, wobei für mich die Krönung die additive Synthese (KAWAI K5000S/R) ist, weil sie ein komplettes Umdenken erfordert.

Heutzutage verleiten natürlich Synthies mit 1000en von Presets dazu, dass man sich damit zufrieden gibt und vielleicht noch ausgehend davon ein paar Parameter ändert, um einen "neuen" Sound zu bekommen (was ja beim Arbeiten mit solchen Maschinen nicht grundsätzlich verkehrt ist, wobei man aber trotzdem verstehen muss - sollte -, was man tun/erreichen will und wie das geht). Bei meinen immer noch ca. 40 Synties ist es in der Praxis aber kaum möglich, alle Presets im Kopf zu haben oder ständig nachzulesen. Ich habe grundsätzliche Kenntnisse davon, welche Maschine welche Besonderheiten bietet, die ich mir für einen bestimmten Sound vorstelle, so dass ich danach einen bestimmten Synthie für einen neuen Sound auswähle.

Spannend wird es dann, wenn man, wie z.B. Wakeman (von ihm stammen ja auch einige Minimmog Signature-Sounds) für einen Sound dann mehr als einen Synthie benutzt (dazu hatte ich erfreulicherweise mal einige Stunden Gelegenheit, mich mit seinem Synth-Tech auszutauschen). Wakeman hat inzwischen auch den Überblick über all die Maschinen und ihre Möglichkeiten verloren und verwendet für ältere Sachen Samples seiner eigenen Sounds egal auf welcher Maschine (was man so ca. seit dem Ende der 80er auf der Bühne sieht und von ihm gespielt wird, hängt von seinen Endorserverträgen ab und spiegelt nicht die Technik wieder, mit der die Sounds erzeugt werden, die man hört) und lässt sich neue Sounds von seinem Tech erarbeiten. Das Thema ist extrem komplex und beinhaltet wirklich unendlich viele Möglichkeiten, und nicht selten sind neue Sounds wirklich Zufallstreffer (manchmal auf der Suche nach etwas ganz anderem).
 
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PS: Die Settings beim Mnimoog sind übrigens nicht mit denselben Ergebnissen auf Klone oder - nach meinen Erfahrungen eher Nachahmungsversuche - zu übertragen, da sich dieselben Einstellungen schon mehr oder weniger deutlich anders anhören!
 
und nicht selten sind neue Sounds wirklich Zufallstreffer (manchmal auf der Suche nach etwas ganz anderem).
Das kann ich bestätigen (daher auch "1-Tag Abstand nehmen").

Man kann das Zufallsprinzip ja auch wörtlich nehmen, und Reglereinstellungen sowie Schalterstellungen würfeln. Praktisch ginge das so:
  • fixe Einstellungen definieren (falls überhaupt), variable zufällig einstellen
  • durch:
  • Lose anfertigen (Gleichverteilung in beliebiger Auflösung; Kartenspiel mit Deutungstabelle ("Ass bedeutet ...") macht das gut)
  • 1 Würfel (gleichverteilt. 6 Unterschiede)
  • 2 Würfel (dreiecksverteilt, Mittelwert 7)
  • n Würfel (annähernd normalverteilt ... ist aber selten nützlich)
  • Excel (Zufallsfunktion dort verwenden)
  • das Programm R: sample(1:10, 4, replace=T) ergibt 4 gleichverteilte ZZ zwischen 1 und 10, die auch gleich sein können, etwa um 4 Regler gleichzeitig einzustellen)

Und das zB im Wechselspiel mit systematischen Erkundungen, wie hier beschrieben:
sondern das Prinzip der Sounderzeugung grundsätzlich zu verstehen
 
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THX @MS-SPO

Wichtig ist beim Kreieren - ob systematisch oder zufällig - dass man das Ergebnis eindeutig und gut wieder auffindbar aufzeichnet (schriftlich oder falls noch möglich im Speicher, aber eben mit nachvollziehbarer Beschreibung des Sounds - Speicher sind aber irgend wann voll!!!). Wenn man 30 oder selbst 300 eigene Sounds hat, ist das kein Problem, aber darüber wird es schnell chaotisch und das Wiederfinden (oder sich überhaupt daran erinnern, dass man einen bestimmten Sound hat, wird nahezu unmöglich und die Arbeit und/oder das Ergebnis ist verloren! Am besten ein System aus mehreren für sich selbst genormten Begriffen: Grundsound (Bläser, Streicher, ...) - Lebendigkeit (Filter - viel/wenig Obertöne, ... - und Dynamik - Chorus, Autowah, ...) - Tondynamik (Anschlag, Anschwellen, ...). Das ist ein Beispiel fr eine sehr grobe Einstufung/Einordnung, die bei mir bei weitem nicht reicht (inzwischen sicher > 10.000 eigene Sounds mit sehr hohem Anteil durch Kombinationen mehrerer Maschinen).
 
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erstmal herzlichen Dank an Euch für die vielen Infos.
Ich habe noch nie einen Synth gespielt oder besessen, war aber als Schüler von Emerson und Wakeman sowie einigen anderen fasziniert und möchte mich jetzt bald mit einem analogen Synth ausrüsten. Zunächst dachte ich an den BOOG D, jetzt wird es vielleicht ein BOOG Poly D. Benutze weder DAW noch PC beim Spielen.
Die Möglichkeiten mit drei Oszillatoren sind schon ziemlich groß, da sind Hinweise, wie die gewünschten Lead Sounds zu erstellen sind, schon wertvoll, einfach weil sie Zeit sparen. Ich möchte ja eher etwas spielen als dem Moog neu zu erfinden. Als Naturwissenschaftler sind mir die technischen Möglichkeiten der Tonerzeugung, Mix, Filterung, Hüllkurven, ADSR, Overdrive u.v.a.m. verständlich. Aber eben doch sehr vielfältig...
Wenn ich dann mit der Literatur durch bin, werde ich mich entscheiden.
Erstmal vielen lieben Dank bis dahin...:great:
🐧
P.S. Auf die Idee beim T nach Büchern zu suchen,bin ich gar nicht gekommen.
Z.B. "Steal this Sound" scheint auch viel versprechend
 
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Ich habe noch nie einen Synth gespielt oder besessen
Das geht ja jedem erst mal so.

Als Naturwissenschaftler sind mir die technischen Möglichkeiten der Tonerzeugung, Mix, Filterung, Hüllkurven, ADSR, Overdrive u.v.a.m. verständlich.
Ich bin ja selbst Physiker, aber wenn es um Sounds geht, ist das eher wenig hilfreich. Besser ist es da, wenn man Musiker ist .

jetzt wird es vielleicht ein BOOG Poly D
Da klingt alles ganz anders als quasi dieselben Einstellungen am Minimoog. Die Bauteile hinter den Abschnitten des Synths sind einfach andere. Ich würde mich da auf der Suche nach bestimmten Sounds in speziellen Gruppen (z.B. facebook) für Dein konkretes Instrument tummeln.

Hinweise, wie die gewünschten Lead Sounds zu erstellen sind, schon wertvoll, einfach weil sie Zeit sparen. Ich möchte ja eher etwas spielen als dem Moog neu zu erfinden
Wegen dem Aspekt vorher schon mal bedenklich, was Du da wirklich (raus)bekommst. Die Sounderzeugung zu verstehen hat mit dem erfinden der Sounderzeugung nichts zu tun. Mit nur dem Einstellen von Vorgaben ist die Grenze des Spaßes schnell erreicht.

Aber mach mal. Viele Wege führen (mehr oder weniger weit und Umständlich) zum Ziel.

PS: Man kann sich für hilfreiche Arbeit und Beiträge von Mitgliedern hier mit "gefällt mir" oder gar "Keksen" bedanken ;)
 
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Salü Achim

Tipp:
Zur Verinnerlichung der Theorie, kannst du dir eine kostenlose Synth-Software installieren und gleich
die Praxis erfahren.

Schaue hier: Beste Freeware Synths (Bonedo)

Viel Spass
Emanuel
 
@emanuel - sorry, no DAW in my studio... :govampire:

Keys and Knobs ONLY :m_key:
 
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Salü Achim

dazu braucht man keine DAW, nur ein Laptop oder PC.

Freundlichen Gruss
Emanuel
 
Schön, aber wenn Du die meiste Arbeitszeit schon am PC sitzt, will ich bei meiner Musik nur noch Tasten haben und keinen Laptop...🎹
 

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