Löseabstand bei Melodica bzw. Bass-Melodica einstellen.

Mecky
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Löseabstand bei Melodica bzw. Bass-Melodica einstellen.

Wie ich hier ja schon schrieb, sprechen die ganz tiefen Stimmzungen der "Hammond Bass-Melodica B-24H" sehr schlecht an.
Es braucht viel Anblasluft und erst dann fangen die Zungen zu schwingen, bzw. hört man den/die Töne.

Baue ich vorher ohne eine Taste zu drücken Luftdruck auf und drücke dann eine Taste, kommt auch der Ton unmittelbar sofort.
Das war dann auch der Punkt, worauf auch der Martin Maurer (Akkordeon-Maurer), auf zu großen Löseabstand tippte.
Ich hatte ihn das per Telefon kurz angespielt, worauf er sich ein paar Gedanken machte und mich freundlicherweise zurückrief.
Er sagte mir, das ein zu großer Löseabstand nicht auszuschließen wäre.

Ich möchte es natürlich selbst versuchen und nur im Notfall einen Fachwerkstatt dafür in Anspruch nehmen.
Ein bissel stehe ich auch unter Zeitdruck, muss mich ja entscheiden ob ich das Instrument behalte oder wieder zurückgebe.

Jetzt meine Frage an euch Experten:
Hat jemand Erfahrung damit, die "Hammond Bass-Melodica B-24H" zu öffnen, um dann an die Stimmzungen
so heran zu kommen so das ich den Löseabstand einstellen kann?

Direkt gefragt, selbst ruhig versuchen oder besser die Finger davonlassen und einen Fachwerkstatt damit beauftragen?

PS:
Vorrangig habe ich so im Vorfeld noch mehr Respekt was das Öffnen und hinterher das luftdichte Verschließen angeht, als vor dem Einstellen vom Löseabstand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein bissel stehe ich auch unter Zeitdruck, muss mich ja entscheiden ob ich das Instrument behalte oder wieder zurückgebe.

Wenn Du das Instrument zurückgeben möchtest, wäre das (zudem noch laienhafte) Herumbiegen an Stimmzungen eine, gelinde gesagt, ziemlich schlechte Idee!

Die Gefahr ist auch groß, dass man durch unsachgemäße Manipulationen die Stimmzunge ruiniert.

Ob sich die Trägheit beim Ansprechen völlig beseitigen lässt, ist ohnehin fraglich, denn es handelt sich um ein grundsätzliches Problem bei tiefen Stimmzungen.

Ich rufe mal @maxito aus dem Akkordeon-Forum hinzu - der kann auf jeden Fall hilfreiche Hinweise zum Thema Stimmzungen-Löseabstand geben.

Viele Grüße
Torsten
 
.... denn es handelt sich um ein grundsätzliches Problem bei tiefen Stimmzungen.
Ja das ist so, die langen tiefen Stimmzungen brauchen schon mehr -an Luft und Zeit- als die höheren Töne.

Ich habe u. a. mehrere Bassmundharmonikas, eine ist dabei, da brauche ich nur, gefühlt reinhauchen, um auch die tiefsten Töne zur sofortigen Ansprache zu bringen.
Die anderen Bassmundharmonikas sprechen in den tiefen Lagen schlechter, bis viel schlechter an. Tippe da auch auf falsch eingestellten Löseabstand.

Ob sich die Trägheit beim Ansprechen völlig beseitigen lässt, ist ohnehin fraglich,
Mit völliger Beseitigung rechne ich eher weniger, die tiefen Töne meine Hohner-Basso-Melodica brauchen auch ein gewisses Maß an Einschwingzeit,
was ich aber mit entsprechender Anblastechnik ausgleichen kann. Das ist bisher bei der Hammond nicht möglich.

Bin gespannt was @maxito dazu sagen kann.
 
Bin gespannt was @maxito dazu sagen kann.
Auch nicht wirklich viel, weil ich Melodicas nicht allzu oft in den Fingern habe um einen Vergleich zu haben und die Bassmelodicas bislang noch gar nicht in den Fingern hatte.
Meine Erfahrungen mit Melodicas beschränkt sich darauf , dass ich gelegentlich welche in die Finger bekommen habe, wo s was zu reparieren gab - Stimmzungen ersetzen und so.

Ja das ist so, die langen tiefen Stimmzungen brauchen schon mehr -an Luft und Zeit- als die höheren Töne.
ich habe auch deinen verlinkten Vergleichsbeitrag gelesen. ... Und vermute mal auch dass man die Zungen einrichten muss.

Grundsätzlcih sits ja so, dass basszungen imem rmehr Luft brauchen als normale und imemr etwas träger reagieren , als normale - aber wenn im direkten Verglecih von zwei Bassmelodicas beide ähnlich funktionieren, außer bei ein paar speziellen Tönen, die dann deutlich anders reagieren, dann wirds schon ziemlich sicher an der Zungeneinstellung liegen.


Direkt gefragt, selbst ruhig versuchen oder besser die Finger davonlassen und einen Fachwerkstatt damit beauftragen?

vorrangig habe ich so im Vorfeld noch mehr Respekt was das Öffnen und hinterher das luftdichte Verschließen angeht, als vor dem Einstellen vom Löseabstand.

... Wenn schon deutlicher Respekt da ist, das Ding überhaupt zu öffnen - vermutlich zusammen mit wenig bis bislang keiner Erfahrung bezüglich Stimmzungen einrichten, dann ist meine Empfehlung ganz klar: Fachwerkstatt und den Fachmann machen lassen.

Die Hammond kenne ich wie gesagt bislang noch gar nicht, aber die Hohner Melodicas waren an sich sinnvoll aufgebaut und wenn man nicht allzugrobschlosserig da ranging und etwas Sorgfalt walten lässt, dann kann man die ohne Probleme öffnen und auch wieder zusammenbauen ohne dass es Katastrophen gibt. Im Prinzip war das Schrauben lösen, Deckel abnehmen, Stimmplatte rausnehmen und nach getaner Arbeit in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammensetzen.. ich kann mich jetzt erstmal an nix erinnern, was mir da Probleme bereitete. Das Zeug war sinnvoll konstruiert und damit auch komplikationsfrei zu öffnen und wieder zu schließen.

Im Öffnen udn schließen sehe ich jetzt eigentlich keine Probleme.


Bei den Zungen ists da schon etwas anderes.... weil...


Wenn eine Zunge schlecht anspricht, dann kann das mehrere Ursachen haben!

Die kann im einfachsten Fall einfach zu wenig oder zu viel Zungenspalt an der Spitze haben. Uund wenn man den dann korrigiert hat, tut das auch wieder wie s soll.

Es kann aber auch sein das die Zungenform an sich verbogen wurde, dann wirds komplizierter.

Ein Häufiger Fall ist, z.B. dass die Zunge einen "Fischbauch" macht, also zur mitte hin der Spalt zunimmt und zur Spitze dann wieder weniger wird. Da muss man dann zu erst die korrekte Biegungskurve wieder herstellen, bevor man dann den Zungenspalt einstellen kann. Das ist schon schwieriger, das erstmal zu erkennen und dann korrekt zu beheben. Sollte man besser zuerst an "Übungsstimmzungen " ausprobieren bevor man an ´s "Originalgerät" geht.

Genauso kanns auch sein, dass die Zunge verbiegen wurde und dan zuerst ganz leicht in den Spalt eintaucht und weiter vorne dann zur Zungenspitze hin wieder eine normale Form und normale Zungen Biegung aufweist. Auch der Fehler bewirkt dass die Zunge träge anspricht, daber dann ,wenn die mal in Fahrt ist schon zügig kommt.. aber eben auch zuerst mal langsam Fahrt aufnimmt.

Und diesen Fehler erkennen ist gar nicht so einfach - da muss man schon sehr genau hinschauen um überhaupt erstmal zu erkennen ob die Zunge im hinteren Bereich leicht in den Zungenspalt eintaucht.

... Und es kann ja noch ganz andere Ursachen haben: z.B. schlecht aufgenietet oder so...so dass die Zunge nicht sauber zum Spalt justiert ist...

-> drum hier ganz klar meine Empfehlung: Wenn man noch keine Übung und Erfahrung bem Zungen einrichten hat: Fachmann machen lassen!


Ein bissel stehe ich auch unter Zeitdruck, muss mich ja entscheiden ob ich das Instrument behalte oder wieder zurückgebe.

Das ist natürlich noch ein zusätzliches Problem! ... Weil man da noch abschätzen soll, welches Risiko man da jetzt eingeht . In dem Punkt kann ich dir leider keinen Tip geben - das muss jeder mit sich selber ausmachen, wie weit man eher ein sicherheitsbewusster Mensch ist , oder auch mal was riskiert.
 
Danke euch beiden für eure schnellen Antworten, die für mich sehr hilfreich sind.

Ich werde die Hammond wohl zu einem Fachmann schicken, muss das morgen telefonisch abklären.
Bringt ja nichts, wenn ich da im Vorfeld auf einem Gebiet wovon ich nichts verstehe, bzw. keine Erfahrungen habe,
herumbastle und der Schaden im Nachhinein größer wird.

Ich werde vorher noch mit dem Verkäufer sprechen ob ich mit meiner Kaufentscheidung noch die Zeit bekomme die es braucht für,
Instrument einschicken und fragen ob- und was- zu machen wäre und was das kostet.

Der Verkäufer ist ein ganz lieber, sehr vertrauensvoll, ich denke das wir uns einig werden.

PS:
Ich habe noch ein paar Melodicas wo ich mich durchaus mal versuchen könnte.
Auch an den Bassmundharmonikas könnte ich mal beigehen und somit etwas an Erfahrungen sammeln.
 
Ich habe noch ein paar Melodicas wo ich mich durchaus mal versuchen könnte.
Lernen tut man´s immer nur durch üben, üben, üben! Von daher probier´s aus, dann weißt du ob´s was wird, oder ob du die Arbeiten lieber weitergibst.


Aber wenn man an den Stimmzungen rumbiegt, sollte man mal mindestens, wissen was man sucht , wie´s normal aussehen soll und auf was man so achten sollte.
Weiß nicht ob du den Faden schon kennst:

https://www.musiker-board.de/threads/stimmplatteneffekte-stimmplattendefekte.566694/

.. wenn ja - schadet nie vor Beginn nochmal nachlesen und wenn nicht, dann findest du da drin so ziemlich viel über Stimmzungen und was bei denen alles so los sein kann und wie man damit umgehen kann... dann hast du zumindest schon mal theoretisch gesehen, was deine Finger hinterher in der Praxis machen sollen!


Wenn du dich an "normalen" Melodicas ausprobieren willst - die haben,soweit ich s richtig gesehen habe, Stimmzungen aus federhart gewalztem Messingblech ( könnt auch Bronze sein .. so schlonzig schwarz wie die meist aussehen hätts beides sein können) - das reagiert etwas empfindlicher als Stahl... Also im Zweifelsfall immer zuerst zu vorsichtig als gleich zu forsch... sonst kannst du gleich am Anfang üben, wie man Stimmzungen auf der Tonplatte austauscht und wieder neu einrichtet...:D
 
Versuchen werde ich mich nur bei den Instrumenten, wo Fehler meinerseits verschmerzbar wären.

Zu der Hammond Bass Melodica, der Verkäufer beteiligt sich an den Kosten um den falschen Löseabstand zu beheben.

Zeitnahen Termin in meiner Fachwerkstatt habe ich auch schon. Darf selbst dabei sein, bzw. wurde das so gewünscht.
Denke mal, das das Löseabstand einstellen nur Sinn macht, wenn ich selbst die Melodica anblase.
Wie auch immer, dann sehe ich gleich auf was dabei besonderen Wert gelegt werden sollte.
 
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@ lil, bedeutet das, das du einen noch viel weiteren Weg als ich ihn habe, auf dich nehmen würdest?

Aber besonders freue ich mich darüber, dass er an meine Melodica rangeht, was für einen Handzuginstrumentenbaumeister ja nicht selbstverständlich ist.
Ansonsten hätte ich die Dienste von Martin Maurer in Anspruch genommen. Allerdings dann eher per Versand diese Strecke wäre mir zum dabei sein doch zu weit.

Sehr positiv fand ich, dass der Martin Maurer mir telefonische ausführlich erklärte wie ich da am besten herangehen sollte und auf was zu achten wäre.
Aber letztendlich siegte dann doch mein Respekt vor solchen Aktionen.
 
Hallo @Mecky
ich weiß nicht, wie weit es von dir zu Fachmann ist. Zum Stimmungsmacher meines Vertrauens (*) fahre ich ca. 100 km (einfach), obwohl andere näher erreichbar wären. Und ich denke, dass ich zu Fachmann einen ähnlichen Weg auf mich nehmen würde. Ob ich noch weiter fahren würde, käme drauf an, wer sonst noch da wäre.
(*) der fasst allerdings Melodicas nicht an. Aber da meine Melodica für mich nur ein Jux-Instrument ist - z.B. hier, ist das nicht schlimm. Die eine gebrochene Stimmzunge hat mir @maxito ersetzt, ansonsten hält sie sich für ihr Alter von ca. 55 Jahren ganz gut ...
 
(*) der fasst allerdings Melodicas nicht an.
Stimmt .. das würde ich vorsichtshalber vorher abklären, nicht dass du dir einen guten HZIMM gegen dich aufbringst

... Denn Melodicas sind anders als Mundharmonikas ja geschlossen und "lüften" nicht so gut aus... und aus dem Grund siehts innendrin auch nicht soooo sauber aus. Mit der feuchten Atemluft entwickelt sich da so ein ganz eigenständiger Mikrokosmos ... Da mag nicht jeder dran. Die Stimmzungenplatte sieht jedenfalls nach längerem Gebrauch keineswegs mehr aus wie Messing , sondern sieht einfach "schlonzig" schwarz aus. Und es macht Sinn die Stimzungenplatte zuerst mit Spüli und Bürste grob zu säubern. Sollte die Bassmelodica keine Messingzungen haben dann müsste es zumindest rostfreier Stahl sein .
 
Wo Fachleute herangehen oder eher nicht, schein wohl unterschiedlich zu sein.
An Mundharmonikas geht auch nicht jeder ran.

Stimmzungen der Hammond-Basso sind aus Phosphorbronze
 
War nun hin zur Fachwerkstatt zum Löseabstand korrigieren.

Aufschrauben- reinschauen- und versuchen die Löseabstände der entsprechenden Zungen zu korrigieren, war für den Fachmann kein Problem.

Leider waren die Versuche letztendlich nicht wirklich Zufriedenstellend. Wenn auch vom gefühlten Eindruck etwas besser geworden,
aber die Töne F- F#- G- G#- A- A#- H- sind keineswegs Auftrittstauglich.
Quasi zu gebrauchen ist das Instrument nur sehr eingeschränkt für zu Hause zum Spaß.
Für den Arbeitsaufwand brauchte ich in diesem Fall nichts bezahlen.

"Möglich das aus genau diesen Gründen, viele der Demo-Videos von Melodica-Bässe,
egal ob Suzuki oder Hammond, überwiegend nur in den höheren Tönen gespielt werden."


Ich durfte zuschauen- und den ausführlichen Erklärungen vom Meister lauschen. Möglich das ich mich doch mal selbst dabei traue.
Mit den entsprechenden Werkzeugen und dem Bewusstsein was man tut- und besser nicht tun sollte, könnte es sein,
das ich irgendwann zum Erfolg komme ohne das Instrument ruiniert zu haben.

Will sagen, es wäre nicht unmöglich genau das I-Tüpfelchen zu finden für den nötigen Löseabstand, was aber u. U. sehr Zeitaufwändig-
und wenn von einem Fachmann gemacht sehr Preisintensiv werden könnte.
Das ist es mir dann doch nicht wert, zumal ich ja noch mein Hohner Melodica Basso habe.

Ich konnte mich mit dem Verkäufer einigen und habe das Instrument zu einem für uns beiden zufriedenstellenden Preis behalten.
Wird mit anderen in der Vitrine, hin und wieder aus spaß an der Freude mal bespielt werden.

Mir ist immer noch schleierhaft wie die von Hohner es schafften, die Ansprache vom Hohner Melodica-Bass so exzellent zu meistern.
Das Instrument ist locker 40 Jahre alt und ist im Großen und Ganzen okay.
 
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