LP Custom Shop oder Standard

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Hallo

Ich bin am überlegen, ob ich mir eine "echte" Paula zulegen soll. Ich bin im Besitz einer Gibson LP Special mit p-90 Pupsen, aber so eine Humbuckeraxt wäre schon fast ein muss im Gitarristenhaushalt.

Ich habe diverse (ich werde gebraucht kaufen) auf dem Radar, deshalb die grundsätzliche Frage:

Lohnt sich der Aufpreis für eine Customshop gegenüber der Standard (oder ggf. Traditional, Classic ......)?

Bei CS würde ich die R8 bevorzugen, ich bin nicht so der Fan von AAA+gefögeltenFlammendecken

Der Aufpreis bei denen, die ich angeschaut habe beträgt so ca. 800.- bis 1'000.-, bei vergleichbarem Zustand.

Die Musikrichtung ist Blues/Bluesrock und ich spiele über einen Toneking Imperial 20th Anniversary.

Und ja, es muss eine Gibson sein, keine TokayHeritageBurnyetcetc.

Wer hat den Vergleich und kann mir eine objektive Meinung geben.

Und die Pickups kann ich ja tauschen, wenn die falschen drin sind :D
 
Eigenschaft
 
Tja, schwierige Frage. Bei einem Instrument in der Preisklasse würde ich niemals "blind" bzw. "taub" kaufen. Wie Du ja sagst: PU's kann man wechseln, aber mit dem, wie ich finde, entscheidendem Tonewood muss man dann leben. Und auch bei G...son gibt's da grosse Unterschiede.

Nach meiner Erfahrung klingt die Gitarre am besten, die auch unplugged den besten, ausgewogensten Ton liefert.

Man kann es natürlich riskieren, wenn der Preis stimmt und notfalls ein verlustfreier Wiederverkauf gesichert ist.
Was den Unterschied zw. CS und Standard angeht: Meines Wissens werden die CS Modelle einzeln aus den halb fertigen Standard Rohlingen rausgepickt...also nix mit besonderen Hölzern etc. - scheint mir eher eine Frage der Ausstattung, Lackierung usw. zu sein.

Habe mir seinerzeit eine LP bauen lassen: Holz selber ausgesucht, Lackierung selbst bestimmt...weitaus mehr CUSTOM als jede CS, aber nur halb so teuer...
 
Tja, schwierige Frage. Bei einem Instrument in der Preisklasse würde ich niemals "blind" bzw. "taub" kaufen.

Natürlich würde ich antesten, bevor ich kaufe, aber lohnt sich der Weg zu den CS oder bringt die Standard genmau so viel, nur weniger Mojo?,
 
Das Mojo bringst eh nur Du selber. Wenn Du Wert auf die aufwendiger gearbeiteten CS Modelle legst, dann man los...:)

Dies ist meine ...

LesPaul.jpg
 
Hallo Tom,

ich kann dir zumindest mal oberflächlich den Unterschied zwischen meiner 2012er Traditional und meiner 2014er R8 erläutern.

-Klanglich ist die R8 etwas weniger "muffig", bessere Saitentrennung, kling holziger (beides tolle Gitarren und auch bleibt die Frage offen wie es wäre wenn man
mal die Pickups tauschen würde oder beide die gleichen hätten)
-Vom Gewicht her ist zuminest bei mir die R8 etwas leicher (ca. 200g) als die Traditional
-Wichtig ist aber, dass die R8 schon ein echt "fettes" Halsprofil hat. Der eine mags - der andere nicht. Die Traditional kommt mit 50s Neck was viele mehr zusagt.
Auch die Bünde sind bei der R8 im Gegensatz zur Traditional recht flach.
-Die R8 ist halt weitestgehend historisch korrekt gebaut während die Traditional mit den Features der "alten" Standart ab Ende der 80er? kommt.
-Von der Verarbeitung legt die R8 nochmal ne Schüppe drauf wobei die meiner Traditional keineswegs schlecht ist! Bei der R8 wirkt alles etwas "filigraner".

Ich persönlich empfinde den Aufpreis für die R8 gerechtfertigt... Aber empfinde auch die Traditional als klasse Gitarre. Vor allem wenn man nicht viel Wert auf
historische Korrektheit legt und ausschließlich ein klasse Instrument für Live (wo das Puplikum eh keinen Unterschied hört) etc. sucht wird man wohl auch ohne
Abstriche mit einer Standart/Traditional glücklich.

Das wichtigste ist aber immernoch: Anspielen und selbst ein Urteil fällen!!!

Viel Erfolg und Spaß bei der Auswahl ;-)
 
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Kurze Info: Bitte nicht doppelt posten bzw. bei diesbezüglichen Fragen ruhig den Beitrag melden. Sowas rückgängig zu machen ist auf Grund der Chronologie der Antworten nicht ganz einfach. Besten Dank.
 
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Ich habe ja "die Tage" und die Zeit davor extrem viele Leser Pauls gespielt und getestet. (Letzten Endes bin ich trotz recht ähnlichem Budget woanders gelandet. Tut aber nix zur Sache...)

Die Custom Shop Gitarren sind schon eher die Gitarren, denen man einen gewissen Geist nachsagt. Aber beim Kauf sollte man sich tunlichst nicht auf gewisse Baureihen beschränken, sondern auch den Blick nach Links und Rechts offen halten! Ich habe so manche USA- (non CS) Gibson gespielt, die den Custom Shops in nichts nachstanden, aber in der Regel bekommst du dort schon eine in Dingen Tonholz und Hardware erlesenere Gitarre und irgendwo spürst und hörst du das auch - dieses (meiner Meinung nach überflüssige) Voodoo-Getue mal außen vorgelassen.

Ob dir das den jeweiligen Neu- und Gebraucht-Preis wert ist, musst du selbst natürlich entscheiden, wobei du das anscheinend ja schon getan hast.

Ich kann dir nur sagen, dass man (auch generell) nicht eine Serie über den Kamm scheren kann. Dass eine 58er im Vergleich zur 5x haste-nicht-gesehen muffiger oder brillanter klingen würde, ist nicht richtig.
Wie schon erwähnt musst du da einfach jede Gitarre einfach mal anspielen, die dir optisch schon zusagt und der Rest wird sich dann durch den berühmten "Klick" entscheiden und sich in die Bahnen lenken.
Lass dich da einfach treiben und überstürze nichts. Dann findest du "sie" fürs Leben. :great:

Da ich letztlich erst den frischen Vergleich hatte, stehe ich dir gerne für Fragen zur Verfügung. :)
 
Ich würde sagen, 800-1000€ Aufpreis für eine R8 lohnen sich. Pauschal könnte man vielleicht sagen, dass die standart-Gibsons etwas träge sind, während die CS-LPs besseres Attack haben und irgendwie frischer und weniger komprimiert klingen. Aber mittlerweile kostet die VOS-Gibson das Doppelte einer aus der Standartreihe und da hört der Spaß schon irgendwie auf.
 
ähmm anderer Halswinkel als bei der Standard....andere Bridge.....Alu Stoptail....bessere Potis.....Body aus einem Stück.....bessere Saitenlage....leichter zu spielen.....mehr Ton.....mehr Facetten.

Vergiss die R7 nicht. Eine Goldtop ist auch was richtig geiles.
 
Es ist natürlich wie immer Geschmack!
Habe selber eine R8. Musste erst Suhr Doug Aldrich Pickup einbauen, bis Sie mir gefiel. Habe Sie damals Blind gekauft...
Der Hals ist optimal aber auch wieder Geschmack. Die verarbeitung finde ich nicht so gut! Ein teil meines Bindings löst sich schon ab?!
Der Aufpreis wäre für mich nicht gerechtfertigt.
 
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Hast du deine extrem günstig geschossen ?
Wie meinst du das? Meine R8 hab ich damals für 2000€ gekauft. Mittlerweile werden die R8 ja um die 2500€ aufwärts gehandelt. Eine Standard oder Classic, bekommt man je nach Farbe ab 1300€. Werde meine R8 zwar nie verkaufen, würde Sie aber bestimmt nicht nochmal kaufen ;)
 
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Nur Interesse, das "wäre" hat mich irritiert, da du ja eine R8 besitzt . ;)
 
Also ich kann keine großen Unterschiede, bei der Qualität zwischen meiner Gibson SG Standard und R8 Custom Shop, erkennen. Sorry...
Hab noch eine Orville Les Paul Custom. Die Inlays sitzen nicht genau mittig, genauso wie der Halstonabnehmer aber diese Paula klingt viel tighter, direkter als meine R8, von daher interessieren mich die optischen Fehler nicht gravierend...
Kenne sogar ne Studio, die mMn besser als die R8 klingt.
Die R8 war meine erste Gibson Les Pauö und hat schon einiges mitgemacht, deswegen werde ich Sie halt nie verkaufen...
 
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Ich denke, genau deshalb konnte ich mich nicht durchringen, mir eine Gibson Custom Shop zu kaufen. Der Mehrwert war mir einfach viel zu gering, wenn man sich den Mehrwert anschaut, den man bezahlen muss.

Ich muss sagen, dass der Custom Shop heutzutage das geilere Sortiment hat. Aber die Qualität war schon besser. Wenn man sich einmal die Werkseintellungen gewisser Modelle - insbesondere - der Pure 58 - 60 anschaut, ist das wirklich dreist. 6500-8500€ dafür? Ist alles regelbar, aber ich finde, das sollte erwähnt werden.
Davon würde ich mich an der Stelle des TO aber nicht irritieren lassen. Einfach auf das Wesentliche achten.
 
Eine Gitarre aus dem Customshop muss nicht per se "besser" klingen, als ein Modell aus der Standard-Serienproduktion. Dafür gibt es zu viele Faktoren, die den Klang einer Gitarre beeinflussen. Manche sind sogar schon mit einer Les Paul Studio nach Hause gegangen, obwohl sie eine R123456789 wollten. Da hilft einfach nur testen.

Eine "normale" Les Paul kann man für relativ wenig Geld auch noch etwas optimieren. Ein Satz Austauschhardware (z.B. Faber oder ABM) kostet nicht die Welt. Je nach gewünschtem Klang gibt es Teile aus Alu, Messing, Titan... Allein schon der Austeil der Bolzen für die Nashville-Brücke bringt eine Menge. Bei mir ist das Sustain allein dadurch schon stark verlängert worden. Mit der Locking-ABR und dem Alutailpiece kam auch noch etwas mehr Brillianz im hohen Frequenzspektrum hinzu. PUs und Elektronik kann man auch tauschen, wenn man möchte. Diese Umbauten kann man auch als Nichtgitarrenbauer vornehmen.

Hat man allerdings den Traum von einer Customshop R8 oder R9 wird man aber nicht mit einem Serienmodell glücklich werden. Dann wird der Gedanke immer im Hinterkopf bleiben, dass diese Gitarre doch die "bessere" ist. Will und kann man den Aufpreis bezahlen, warum auch nicht.
Aber es ist nicht so, dass eine Customshop automatisch jede Seriengitarre in die Tasche steckt. Wer so etwas behauptet hat meiner Meinung nach noch nicht genügend Gitarren aus den unterschiedlichsten Preisklassen gespielt. Vielleicht sieht das anders aus, wenn man jeden Tag eine teure Gitarre in der Hand hat und die feinsten Nuancen raushört.

Letztens habe ich verschiedene Strats getestet. Von der Squier Classic Vibe über die Mexico Classic Players, Roadworns bis zur American Standard. Die Customshop-Modelle waren leider mit einem Schloß versehen :(. Die Classic Vibe war optisch natürlich nicht die edelste, konnte klanglich und verarbeitungstechnisch aber locker mit der American Standard mithalten. Die Standard war etwas tiefmittiger, die Classic Vibe brillianter und sehr lebhaft. Die Roadworn 50s war auch ein Favorit, die 60s klang tot und die Classic Player 50s, sowie 60s klangen langweilig und flach.
Rein rational wäre die Classic Vibe die vernünftigste Lösung. Die Roadworn hatte allerdings sehr viel Charakter und durch den dünnen Lack auch eine interessante Haptik. Die American Standard war auch oben mit dabei. Ob man den Aufpreis zahlen möchte, muss man dann selber entscheiden. Das Auge isst halt auch mit und die Haptik ist auch dafür verantwortlich, ob wir eine Gitarre gerne in die Hand nehmen. Aber es ist nicht so, dass die teuersten Modelle jetzt die billigen meilenweit abgehängt haben.

Um ein Anspielen kommt man nicht herum. Ansonsten versenkt man sein Geld eventuell eine Gitarre mit der man dann doch nicht so ganz zufrieden ist, obwohl sie das Wunschmodell ist. Schön ist es natürlich, wenn man mehrere Gitarren aus der gleichen Serie antesten kann.
 
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Edit: Stratz beat my by 2 minutes :)

ähmm anderer Halswinkel als bei der Standard....andere Bridge.....Alu Stoptail....bessere Potis.....Body aus einem Stück.....bessere Saitenlage....leichter zu spielen.....mehr Ton.....mehr Facetten.

Vergiss die R7 nicht. Eine Goldtop ist auch was richtig geiles.

Hm, ich würde mich jetzt nicht als Gibson-Guru bezeichnen, aber Deine Aussagen sind schon etwas zu pauschal finde ich:

Anderer Halswinkel -> klar, stimmt
Bridge, Stoptail -> kann man easy tauschen
Potis -> kann man auch, je nachdem, tauschen oder tauschen lassen
Body aus einem Stück -> kenne die aktuelle Linie nicht, aber Standards & Traditionals mit einem einteiligen Body gibt's zu Hauf
Bessere Saitenlage -> ?
Leichter zu spielen -> ?
mehr Ton -> ?
mehr Facetten -> ?

Also gerade die letzten vier Punkte sind höchst subjektiv. Ich hatte mehrere Standards (aus der Zeit vor den Traditionals), eine CR8, eine R9 und mein Fazit lautet: Einigermaßen objektiv kann man sagen, dass die Qualität der Custom Shop Modelle über jenen der USA-Linie liegen. Es sind einfach aufwändiger hergestellte Instrumente, und das merkt man. Die Chance, ein geiles Modell zu erwischen, mag auch höher sein. Ob aber die Bespielbarkeit oder der Ton besser sind, das kommt extrem auf den Einzelfall an.

Wer ein Gibson LP Fan ist und das nötige Kleingeld hat, dem empfehle ich gerne eine Reissue. Rein vom Sound her kann ich - persönlich - aber nicht behaupten, dass die teuren Modelle automatisch besser sind. Wenn man den Sound im Verhältnis zum Preis setzt, wird die Luft immer dünner. Da geht es wirklich darum, ob man es sich leisten möchte, oder nicht. Bzw. ob man für Details bereit ist, deutlich tiefer in die Tasche zu greifen.

Ich möchte übrigens mit meinem Kommentar keine Grundsatzdiskussion lostreten, davon gibt es schon genug. Und wo wir uns, @MortalSin, wieder super treffen, ist bei der abschließenden Empfehlung:

"Vergiss die R7 nicht. Eine Goldtop ist auch was richtig geiles." -> YES!
 
Schon mal danke für die vielen Statements. Ich lese daraus, dass eine gute Std. oder Trad. genau so gut sein kann wie eine CS.

Ich habe hier ein paar gebrauchte, eine neue CS würde ich nie bezahlen, aber used ist das durchaus machbar:

2008 R8 mit Sheptone Pup’s für 2‘200.-
R8 Shep.jpg


2012 R8, jedoch hobbymässig auf Alt getrimmt. Kann aber klanglich durchaus gut sein, für 2‘450.-
R82012.jpg


2007 Standard mit 50’s Neck für 1‘350.-
2007 Std.jpg


1996 Standard,edoch ziemlich ramponiert (Farbschaden in der „Gürtelzone“ hinten für 1‘200.-
1996 Std.jpg
Schaden.jpg


2011 Traditional im Mint-Zustand für 1‘800.-
Trad.jpg


1999 Standard im Mint-Zustand für für 1‘600.- (Antesten schwierig)
1999 Std.jpg


Ich denke, ein grosses Risiko gehe ich bei keiner ein, bei diesem Preis. Aber die CS sind neu schon deutlich teurer als die Standard/Trad. Da wird wohl längerfristig sogar ein Wertzuwachs resultieren. Ist aber nicht so wichtig, wenn die Geige gut ist, wird sie behalten und nicht wieder verkauft.
Ich werde sie wohl alle mal anspielen, Amp in den Kofferraum und ab geht‘s.

Optisch spricht mich die erste R8 seeehr ab, ob diese Sheptone Pickups was taugen weiss ich nicht?
 
Da kann man nix sagen...

Jede könnte DIE EINE sein. Hinterher ist es u.U. eine ganz andere, als die, die du auf dem Schirm hattest. War bei mir ja genauso.

Optisch ist übrigens die '99 Std. in Vintage Sunburst mein Favorit! Plaintop und hoffentlich ordentlich eingespielt... lecker!
 

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