LUFS-Wert eines finalen Mixes bestimmen?

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Moin zusammen!

Wir sind gerade dabei, bei einem Kumpel in seinem "Homestudio" unseren nächsten Longplayer einzuspielen. Mix+Mastering soll auch dort passieren.

Wir haben von einer Nummer einen finalen Vorschlag bekommen, aber festgestellt, dass dieser deutlich leiser ist als andere Nummern, die man so hat und kennt. Lt. seiner Auskunft sei der LUFS-Wert weit über den Vorgaben von Spotif & Co.

Ich habe mich dann mal schnell in das Thema halbwegs eingelesen und gesehen, dass man in Reaper ja auch ein "Loudness Meter Peak" hat. Auf eine leere Spur habe ich die MP3 importiert und lt. Anzeige liegt der LUFS-Wert bei um die 8 und damit doch deutlich unter den von Spotify geforderten Wert von 14. Wobei - das Vorzeichen ist ja "-", also ist unser Mix sogar lauter, oder wie muss man das verstehen?!

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Habe ich das so alles richtig verstanden? Man müsste das beim Mastern/Exportieren doch entsprechend lauter machen können, damit der LUFS-Wert sich erhöht, oder? Die importieren "Wellenformen" sahen für mich Laien aber schon gut ausgesteuert hat. Vermutlich sind das zwei Paar Schuhe, die ich nicht kenne ;-)

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Über fachkundiges Feedback würden wir uns sehr freuen!
 
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Es macht aus heutiger Sicht schon Sinn unterschiedlich Mastern, dann kann man das meiste rausholen

eine Version für CD
eine Version für LP
und eine Version für Streamingplattformen

Alleine von der Wellenform kann ich schon raussehen das das noch deutlich was rauszuholen ist an Lautheit beim Mastern (für CD), ohne das ich da überhaupt was davon gehört habe. obs gut klingt soll hier jetzt erstmal nicht zur Diskussion stehen.

Rip dir mal ein paar Songs von aktuellen CDs und vergleiche die Wellenformen, du wirst feststellen das das fast alles nur mehr "Blöcke" sind
 
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also ist unser Mix sogar lauter, oder wie muss man das verstehen?!
Ja und zwar deutlich.

Man müsste das beim Mastern/Exportieren doch entsprechend lauter machen können, damit der LUVS-Wert sich erhöht, oder?
Das bekommt man schon noch lauter, aber es geht dabei auch immer Dynamik verloren. Die von exoslime erwähnten Blöcke finde ich persönlich nicht unbedingt erstrebenswert. Bei LUFS spielt aber nicht nur das mit rein sondern wie laut es sich für uns anhört, also im Prinzip auch der Frequenzgehalt.

Mit CDs habe ich mich noch nicht wirklich auseinandergesetzt und weiß daher nicht was hier gängige Werte sind.

Wie bei Reaper auch angezeigt heißt es übrigens LUFS mit Vogel-F :D
 
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liegt der LUFS-Wert bei um die 8 und damit doch deutlich unter den von Spotify geforderten Wert von 14.
MINUS 8.
Und -8 ist somit höher als -14.
Euer Mix ist also wesentlich "lauter" und somit ÜBER den geforderten Wert.

Die Loudness Unit Full Scale betrifft aber die Loudness über den gesamten Track hinweg und es ist schwer die subjektive Loudness wirklich nur anhand daran zu beurteilen oder gar festzumachen (beim Mix).

Den Richtwert von -14lufs für Spotify brauchst du nicht wörtlich nehmen. Das ist stark Genre und Track abhängig.
Wenn du dir ein paar der Tracks ziehst und über den Meter vergleichst wirst du nicht bei allen akkurat diesen Richtwert feststellen.

Warum ist euer Mix aber im direkten Vergleich (toxisches Verhalten) verhältnismäßig leiser?
- Dynamik.
Wie schaut den die Loudness range Realtime und average (in LU) aus bei eurem Track?
Und ja, der Frequenzgehalt spielt auch eine Rolle.

Achja, der Peak sollte bei Möglichkeit nicht direkt bei 0db liegen.
Spotify schneidet euch die Spitzen ab.

Euer Mix geht sicherlich noch lauer, wenn man denn so möchte. Ein guter Mix zeichnet sich nicht unbedingt dadurch aus, dass er laut ist.
Aber um ihn laut zu bekommen, sollte er wiederum gut sein.
Vielleicht habt ihr auch schon zu viel Enervieverlust im low end (nicht gescheit mit highpass gearbeitet) und könnt euren Mix deshalb nicht so weit aufdrehen, wie ihr vielleicht könntet. Meistens liegts bei Anfängern schon daran.
 
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Den Richtwert von -14lufs für Spotify brauchst du nicht wörtlich nehmen. Das ist stark Genre und Track abhängig.

Sollte man schon. Das wird mit einem Stupiden Algorithmus reguliert. Kommt das mit -8 an wird es 6 dB runter geregelt. Und dann zum Streaming abgelegt.

Tragisch ist das nicht. Ist ja immer noch der Track, der er vorher war.

-8 ist für CD zum Beispiel angemessen. So einen riesen Unterschied wird das dann auch nicht machen, wenn das auf Streaming geht. Gegebenenfalls kann man das mal auf YouTube hochladen. Da ist auch eine Regelung implementiert. Dann hört man ungefähr, wie das auf einem Streaming Portal rüberkommt.

Oder man nimmt eines der zahlreichen Plugins, die das in Echtzeit simulieren.

Und lauter machen? Irgggg. Das ist jetzt schon LRA 0.5. Von Dynamik also jetzt schon nur noch Spurenelemente. Wie auch immer, es gibt ja Genres, da muss das so.... (;
 
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Na, das klingt doch alles ganz gut - wir sind ja nun auch keine Profis. Danke noch einmal! (y)
 
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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Du weißt was dieser LUFS-Wert genau ist, da Du z.B. schreibst, dass man das beim Exportieren doch nur höher aussteuern müsste.

Die Lautheit ist ein Durchschnittswert über die Zeit. Beim "Aussteuern" kommt es aber auf den Peak an, also nur der Spitzenpegel.
Auf einer CD ist das lauteste Signal 0 dB. Das heißt also, hast Du ein leises Signal und nur einen lauten Schlag darin, hat dieser Schlag maximal 0 dB, die durchschnittliche Lautheit ist aber trotzdem sehr gering. Um die Lautheit zu erhöhen kannst Du aber nicht höher aussteuern, da Du die 0 dB nicht überschreiten kannst.
Man muss also die Spitzen glattbügeln. Das geht aber nicht beim Exportieren, dazu muss das Signal mit Compressoren, Limitern und Maximizern bearbeitet werden. Das geht natürlich auf Kosten der Dynamik.

Dass man immer versucht hat möglichst laut zu werden aber die 0 dB nicht überschreiten konnte, hat zu einem sogenannten "Loudness War" geführt und zum Schluss hatte die Musik kaum noch Dynamik. Das ist eine Wissenschaft für sich und das Ergebnis muss nicht schlecht sein. Division Bell und Californication gehören z.B. zu den lautesten Alben und klingen trotzdem noch gut. Aber ich und viele andere sind der Meinung, dass damit auch etwas Wichtiges verloren geht.

Für Vinyl sieht das anders aus, in der analogen Welt gibt es diese 0 dB Beschränkung erstmal nicht. Bei zu lauten Signalen muss die Rille aber breiter sein, in Extremfällen kann sogar die Nadel herausspringen.
Und Streaminganbieter sind noch einmal eine andere Geschichte. Die möchten ein einheitliches Hörerlebnis liefern und deshalb, dass alle Songs etwa gleich laut sind. Dazu wird das Material analysiert und auf einem gleichen Lautheitswert (LUFS) gebracht. Das heißt dann, dass ein leise gemasterter Song mit viel Dynamik einen höheren Peak erreicht als ein laut gemasterter Song mit wenig Dynamik. Deswegen wird heute häufig für CD, Vinyl und Streaming ein eigens Master gemacht. Und wer es sich leisten kann, macht sogar eigene Master für die unterschiedlichen Streaminganbieter, da die alle ihre eigenen Werte haben.

Das MUSS man aber nicht. Man kann prima ein CD Master für Streaming verwenden, was ja auch noch bei den meisten Inhalten der Fall sein dürfte. Streaming ist ja relativ neu, da wurde nicht alles überarbeitet was da heute zu hören ist und auch aktuelle Produktionen, wenn es nicht gerade Mainstream ist, werden nicht immer speziell dafür gemastert.
Auf Oberkante Unterlippe zu mastern und dass das noch gut klingt ist auch eine Kunst. Dann lieber ein gut klingendes Master das noch etwas Dynamik hat für CD und Streaming.

Was also die Wellenform in Deinem Beitrag angeht, haben die anderen Recht, das kann auf einer CD auch deutlich anders aussehen, auch wenn man jetzt hier die Zeitskala nicht sieht. Wenn der Analyzer aber sagt, das sind -8 dB LUFS, dann hat Dein Produzent auch recht. Spotify möchte -14 dB LUFS, iTunes -16 dB LUFS. -8 dB LUFS ist also schon recht laut für Streaming.
 
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Danke für Deine Ausführungen, wieder viel gelernt! (y)
 

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