Lullaby of Birdland - Verbesserungsvorschläge? Ideen?

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Hallo liebes Musikerboard,

ich habe mich jetzt länger ziemlich rar gemacht im Board, aber weiterhin fleißig Musik gemacht mit meinem neuen Jazzchor. Gerade bin ich dabei, mir ein Solostück zu erarbeiten, das ich gern mit Band singen würde (unsere Band besteht aus Piano, Drums und (E-)Bass). Ausgesucht habe ich mir "Lullaby of Birdland" von George Shearing, das ist normalerweise ein ziemlich schnell (140 bpm) gespieltes und gesungenes Stück, ich würde es aber gern einen Tick langsamer singen und ihm auch eine "interessantere" Note geben, damit es nicht so "heruntergesungen" klingt. Dafür fehlen mir im Moment aber noch die Ideen. Ich stelle mal meine Gesangsspur hier ein, damit ihr versteht, was ich meine. Kommentare und Verbesserungsvorschläge jeder Art sind mir sehr willkommen.

Liebe Grüße in die Runde und schon mal Danke fürs Reinhören!
Swingaling

 
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Verbesserungsvorschläge? Ideen?

Da du fragst: ja, habe ich ;) . Du sinkst in den 132 Sekunden um eine Quarte ab, von C-Moll nach G-Moll. Das ist eine ganze Menge. Und wenn du Intervalle aufwärts singst, hin zu den Spitzentönen (die in "Lullaby" sehr charakteristisch sind, z.B. bei "in a phrase: how I feel"), sind diese Intervalle oft ein wenig zu klein, d.h. der Spitzenton ist zu tief intoniert. Das trägt zum Sinken der gesamten Tonart bei.
Mehrere lange Töne sind zu kurz, und auch Pausen (wie bei 1:33) sind oft zu kurz - wenn man mitzählt, singst du bereits zu früh weiter.

Aber der Sound ist insgesamt gut, der Song passt zu deiner Stimme, klingt so, als würdest du dich am Sarah Vaughan-Sound orientieren. Ist das so?

Mit etwas mehr Präzision in den Tonhöhen und im Timing wird das sicher sehr gut. Präzises und gleichzeitiges lockeres Singen ist natürlich schwierig, aber du hast dir hier mit a-capella die Königsdiziplin ausgesucht - mit Band wird es absehbar einfacher.
 
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Schön, dich wieder hier zu hören, und gleich einem meiner Lieblings Jazz Standards :)

Über die Intonation acapella will ich nichts sagen. Mit der Begleitung wirst du nicht absinken und auch das Timing wird leichter, wenn man die Drums dabei hat.

Mehrere Strophen nacheinander im ähnlichen Stil klingt aber für mich irgendwann etwas monoton. Ich hatte mal eine Version gehört, wo man seeehr langsam und etwas "dramatisch" oder mitfühlend angefangen hat. Es geht doch über eine Witwe, oder? Und dann etwas schwungvoller die späteren Strophen. Das könnte vielleicht eine Idee sein.

Und Dein warmes Timbre gefällt mir weiterhin sehr gut 🥰 :)))
 
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Da du fragst: ja, habe ich ;) . Du sinkst in den 132 Sekunden um eine Quarte ab, von C-Moll nach G-Moll. Das ist eine ganze Menge. Und wenn du Intervalle aufwärts singst, hin zu den Spitzentönen (die in "Lullaby" sehr charakteristisch sind, z.B. bei "in a phrase: how I feel"), sind diese Intervalle oft ein wenig zu klein, d.h. der Spitzenton ist zu tief intoniert. Das trägt zum Sinken der gesamten Tonart bei.
Mehrere lange Töne sind zu kurz, und auch Pausen (wie bei 1:33) sind oft zu kurz - wenn man mitzählt, singst du bereits zu früh weiter.
Uff, tatsächlich eine ganze Quarte? Ich hätte mir vielleicht doch noch mal den Anfangston holen sollen, ich singe das Stück normalerweise in A-Moll. Die originale Instrumentalversion von George Shearing ist in C-Moll notiert, ich orientiere mich aber an der Fassung von Ella Fitzgerald, die ist auch, so hat mir die App glaubhaft versichert, in A-Moll. Sarah Vaughans Version ist, glaube ich, noch mal tiefer notiert. Mir gefällt die Vaughan-Version insgesamt am besten (was aber auch an ihrer unverwechselbaren Stimme liegt), aber an der kann ich mich (noch) nicht orientieren, da sie so viele Scat-Teile enthält. Frei scatten kann ich noch nicht gut genug, exakt nachgesungenes Scatten finde ich für Übungszwecke okay, zum Aufführen aber irgendwie "na ja".

Aber das saubere Intonieren ist in dieser Lage eine Baustelle von mir, das ist meine Bruchregion, da mache ich es mir gern zu bequem und habe zu wenig Spannung. Aber daran kann man definitiv arbeiten. Mit dem Timing komme ich klar, wenn ich Percussion-Begleitung habe, glaube ich. Da ist die Intonation die größere Baustelle, da muss ich mich wirklich konzentrieren.

Mehrere Strophen nacheinander im ähnlichen Stil klingt aber für mich irgendwann etwas monoton. Ich hatte mal eine Version gehört, wo man seeehr langsam und etwas "dramatisch" oder mitfühlend angefangen hat.
Ja, genau das mit der Monotonie meinte ich. Ich finde meine eigene Stimme auch nicht interessant genug, um das Gefühl zu haben, ich könnte dem Stück etwas Interessantes oder Intimes geben. Ich singe ja tendenziell eher "mit gebremstem Schaum", wie hier einer mal schrieb, und würde mich auch seltsam fühlen, wenn ich jetzt in die große Dramatik ginge. Das ist bei dem Stück auch nicht erforderlich, aber mehr Präsenz fände ich tatsächlich gut, deshalb schrieb ich, dass es für mich so "heruntergesungen" klingt (ich bezog das nicht auf das Absinken über mehrere Tonarten ;-))

Ich kenne die Hintergrundgeschichte von Lullaby of Birdland nicht, falls es eine gibt, für mich ist das einfach ein Jazzstandard und ein Liebeslied, das die innige Verliebtheit und die Angst beschreibt, den Partner zu verlieren, weil er einfach geht. Also thematisch ziemlich klassisch.

Präzises und gleichzeitiges lockeres Singen ist natürlich schwierig
Das Stück hat es aus meiner Sicht deshalb in sich (auf den ersten Blick ist das ja gar nicht so schwierig zu singen), weil man/frau gleichzeitig diesen jazzigen Groove und die Leichtigkeit, aber trotzdem Feeling rüberbringen muss. Bei dem schnellen, am Original orientierten Playback, das ich mir ursprünglich herausgesucht hatte, ging das völlig den Bach runter, da war ich im Prinzip nur am "Hinterherhecheln". So will ich das nicht singen, dann schludere ich bei der Intonation noch mehr, und rhythmisch wird das auch nicht mehr schön, weil ich dann nicht die Musiker ziehe, sondern umgekehrt. Und "schleppen" geht für mich bei einem Solostück gar nicht, das wird dann gleich super-lame. Ich habe jetzt schon einige Coverversionen durchgehört - abgesehen von den Klassikerinnen, an denen ich mich schlecht messen kann, fand ich vor allem diese Version hier toll: (auch mit Scat, aber da kann mir eher vorstellen, mir den übetechnisch anzueignen, solche Scat-Parts haben wir im Chorgesang auch).
 
Es geht doch über eine Witwe, oder?
Da muss ich mich 1000x entschuldigen, das war meiner Unwissenheit geschuldet. Und um die späte Uhrzeit war ich zu faul um nach dem Text zu suchen und zu recherchieren. Vergiss das mit der Witwe! :embarrassed: Als ich mir Jazz-Standards öfter angehört war, war ich irgendwo zwischen 13 und 16, es gab noch kein google, um die Texte nachzuschlagenund mein Englisch war noch sehr ungeübt. Ich habe damals "willow" mit "widow" verwechselt )))) Innerlich das Bild von so einer weinernden "weepy old" Witwe abgespeichert, "who really knows how to cry". Und da damals einzige Version sehr gefühlvoll und an der Stelle eben so groovy-dramatisch war, hat meine völlig falsche Textinterpretation irgendwie auch zur Musik gepasst. Auf jeden Fall habe ich dieses Lied seitdem selten gehört, aber dieses berührendes Bild über all die Jahre in mir getragen 🙈

Tja. Also sorry und hmmm... nach Witwe soll es vielleicht nicht klingen, aber ein bisschen spannender / variativer könntest du es schon singen. Es ist ja Unterschied, ob man / frau gerade über die Kussgeräusche oder übers Weinen in den Kissen singt.

Du schreibst, du kannst nicht dramatisch. Dramatisch ist vielleicht auch ein falsches Wort. Ich meinte lediglich unterschiedlich, ob man gerade an die lieblichen oder traurigen Momente denkt, die mit der Liebe verbunden sind... Unter "dramatisch" meine ich nicht unbedingt lauter oder schreien, sondern vielleicht einfach präziser, präsenter, mit etwas schärferer Artikulation an diesen Stellen, mit ein bisschen Schmerz. Gemäßigt und stilgerecht, aber trotzdem mit echten Gefühlen.

Liebe Grüße,
Altina
 
...für mich ist das einfach ein Jazzstandard und ein Liebeslied, das die innige Verliebtheit und die Angst beschreibt, den Partner zu verlieren, weil er einfach geht. Also thematisch ziemlich klassisch.
Thematisch klassisch, also gut bekannt, darf aber trotzdem nicht langweilig werden. Es gibt viele unzählige etwas ähnliche Liebesgeschichten, für die Beteiligten ist es aber immer Höhepunkt an Gefühlen - Glück und Trauer/Angst. In dem Moment, wo du es singst, bist DU die Beteiligte, nicht Außensteherin. DU erzählst, DU vergleichst Liebe mit Vögelgesang, vielleicht weil es bei Vögeln ja immer vom Herzen kommt, ob süß oder traurig. Also DU bist dabei, mitten drin.
Ich finde meine eigene Stimme auch nicht interessant genug, um das Gefühl zu haben, ich könnte dem Stück etwas Interessantes oder Intimes geben
Das ist aber Quatsch. Du hast eine super interessante Stimme, genau das - geheimnisvoll und intim ist deins. Und damit kannst du ja super vertrauliche innige Geschichten erzählen.
Ich singe ja tendenziell eher "mit gebremstem Schaum", wie hier einer mal schrieb,
Das war aber auch sicherlich kein "Urteil" gewesen, sondern ein Ist-Zustand und Ermutigung, ein bisschen mehr aus dir "raus" zu gehen. Du willst doch den Leuten etwas sagen...
und würde mich auch seltsam fühlen, wenn ich jetzt in die große Dramatik ginge. Das ist bei dem Stück auch nicht erforderlich, aber mehr Präsenz fände ich tatsächlich gut,
Ja, genau das meinte ich. Keine "große" Dramatik, nicht, aber eben immer Präsenz und an manchen Stellen evtl. innig und geheimnisvoll, wie ein Kuss, und an manchen mehr Schmerz und Mitgefühl.

Dies könnte gegen "monoton" sehr helfen.
 
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Zum Hintergrund des Songs:
https://www.kuvo.org/lullaby-of-birdland-stories-of-standards/
https://de.wikipedia.org/wiki/Lullaby_of_Birdland
https://www.jazzstandards.com/compositions-1/lullabyofbirdland.htm

Der Song ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein Komponist manchmal nicht sein bester eigener Interpret ist: George Shearing hatte als Komponist ein relativ schnelles Tempo beabsichtigt, schätzte aber Erroll Garners langsamere Version sehr: „After hearing how he [Garner] tackled ‘Lullaby of Birdland,’ I came to realize that the composer is not always right about his or her own music.“
 
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Fast scheint es, als seist Du noch dabei, Dich dem Lied anzunähern. Es ist noch nicht wirklich "Dein" Lied, und ich meine zu hören, dass Du zwischen "jazziger" und "balladesker" Interpretation schwankst. In dem Zusammenhang finde ich auch Deine Formulierung vielsagend, wonach
man/frau gleichzeitig diesen jazzigen Groove und die Leichtigkeit, aber trotzdem Feeling rüberbringen muss.
Sie suggeriert aus meiner Sicht einen Gegensatz, den es gerade nicht geben sollte...

Vielleicht erklärt das auch (ein bissken) die von @HaraldS angesprochenen Timingprobleme. Ich frage mich, ob es besser ginge, wenn Du beim Singen zwar keine Band zur Unterstützung, aber doch einen swingenden Rhythmus im Ohr hättest. Jm2c
 
Ich habe mich jetzt mal durch einige Versionen durchgehört, bei der Version von Maya Rae zerreisst es mich aber. Ich finde das klingt vordergründig gut, aber wenn man genau hinhört, finde ich das ab und an arg problematisch artikuliert. Gleich das erste "Birdland" beispielsweise finde ich kaum verständlich und immer wenn es hoch geht, sind die Wörter kaum mehr verständlich und es klingt schwammig undefiniert. Das kann man vielleicht als Stil und Unterordnung unter das gewünschte Klangbild einordnen, ich mag es aber nicht so.

Diese Version hier gefällt mir da besser:



Die spielen da mit dem Tempo, vielleicht eine Idee für euch?
 
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ich meine zu hören, dass Du zwischen "jazziger" und "balladesker" Interpretation schwankst.
Was wäre denn für dich eine jazzige und eine balladeske Interpretation? Vielleicht ein Beispiel?

Ich habe mir jetzt auch einige angehört.
Mir gefällt die Interpretation von Ella sehr gut, @Swingaling , glaube ich, auch. Wie würdest du diese einstufen?
Oder Sarah Vaughan, ich finde sie relativ ähnlich:
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Version hier gefällt mir da besser:

Die spielen da mit dem Tempo, vielleicht eine Idee für euch?


Das Tempo ändert sich in dieser Aufnahme nicht, allerdings werden die A-Teile im 5/4-Takt statt 4/4 wie im Original gespielt. Dadurch steht pro Takt natürlich mehr Zeit zur Verfügung. Diese Zeit wird zum Verlängern vieler Töne genutzt, was der Textverständlichkeit zugute kommt.
Klar, wenn man sowas grundlegendes wie die Taktart ändert, kann man viel Zeit gewinnen. Das ist dann aber nicht wirklich vergleichbar mit der Originalversion, finde ich - das ist eine speziell arrangierte Version.
 
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Balladesk fand ich heute beim durchstöbern, diese erst jüngst veröffentlichte Version:
 
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Nur ein kurzer Zwischenruf: Ich lese eure Antworten fleißig, werde aber erst am Montag zum Antworten kommen, weil wir morgen Konzert haben und ich noch ein bisschen was vorzubereiten habe (Stücke noch mal üben, Garderobe fertig machen, etc.). Aber ich antworte auf jeden Fall auch noch!

LG
Swingaling
 
Bei Trainieren von Intonation (acapella) zuerst die Melodie (die zugrundeliegende "unverzierte") trainieren (stückchenweise) mit Kontrolle (am Klavier oder sonstigem unbestechlichen Tongeber) am Anfang und am Ende der Phrase. Nicht weitersingen! (ohne Kontrolle) da sich sonst die falsche Intonation ins Muskelgedächtnis schreibt. Diese (einfache unverzierte) Melodie muss sich einprägen, dass du sie allein aus dem Muskelgedächtnis abrufen kannst. Danach die Verzierungen hinzufügen. Wenn das "Gefühl" trügt, dann so lange auf die Technik und die Vernunft verlassen, bis das "Gefühl" wieder trägt. Es hilft auch mit "Hall" zu üben, das aber auch mit "komplett trocken" konterkarieren. (Sonst kann man dann nur mit Hall singen), dein Gedächtnis muss zum Hall werden.

Einfacher ... mit Band oder Playback proben.
Ein Playback wirkt auch wie ein Metronom, da gibt es keine "Tempofreiheiten"

Bin mir aber eigenlich sicher, (nachdem ich das oben gehört habe) mit etwas gezieltem Training kannst du das in kurzer Zeit auch acapella richtig intoniert singen. Wenn Du bewusst oder unbewusst weißt oder fühlst welchen Ton du in der aktuellen Skala singst (oder wie die Halbtonfolge aussieht, bei welchem Ton sie beginnt und endet wird es wesentlich einfacher.
 
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So, ich melde mich nach erfolgreich absolviertem Konzert gestern Abend zurück, ich schwebe gerade noch ein wenig auf der Adrenalinwolke. Wir haben es immerhin geschafft, mit 2G+-Regelung für alle plus Masken für das Publikum rund 120 Leute in den Jazzkeller zu bekommen, und die Stimmung war grandios. Das war noch mal eine wichtige Belohnung für uns als Chor nach zwei Jahren fast ohne Konzerte (nur kleinere Draußen-Auftritte) und emsigem Online- und Jede-für-sich-Proben. Aktuell dürfen wir zwar noch offline proben, aber wer weiß, wie lange das noch so bleibt. o_O

bist DU die Beteiligte, nicht Außensteherin. DU erzählst, DU vergleichst Liebe mit Vögelgesang, vielleicht weil es bei Vögeln ja immer vom Herzen kommt, ob süß oder traurig. Also DU bist dabei, mitten drin.
Ja, genau das meine ich. Wahrscheinlich habe ich etwas Mühe, mich in diese Rolle zu begeben, aber es hilft mir tatsächlich, wenn du mir in Erinnerung rufst, dass es ja um turtelnde Vögel geht - ich habe mich selbst gar nicht so tief in die Bildsprache hineinbegeben. Und das mit der Trauerweide werde ich mir auch noch mal vor mein geistiges Auge rufen. Ich denke, dass das mein eigentliches Problem ist: dieser emotionale Zugang zum Song. Ich habe den schon zu Musik, die ich höre oder die von anderen Leuten an mich herangetragen wird, ich selbst "traue" mich da aber oft nicht so heran. In der Auftrittssituation mit Leuten vor meiner Nase gelingt mir das oft besser, aber nur schwer, wenn ich mich allein mit einem Stück auseinandersetze. Da fehlt mir einfach das Gegenüber zum Austausch, und meiner eigenen Wahrnehmung traue ich da zu wenig. Ich höre dann nur, wenn ich mir Aufnahmen noch mal anhöre, wie wenig da rüberkommt. Im Moment des Singens merke ich nicht, dass da sehr viel "innen" bleibt und nicht nach außen rüberkommt.

Was die Versionen angeht: Die von Ella Fitzgerald und Sarah Vaughan kenne ich sehr gut, die von Sarah gefällt mir deutlich besser, weil sie so eine samtige Stimme hat, aber - wie gesagt - die ausufernden Scats sind mir zu schwierig. An der von mir eingestellten Aufnahme stört mich die Aussprache nicht, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich - weil ich sowieso bei jedem Nicht-Muttersprachler einen Akzent heraushöre - darüber hinweghöre. Die Latino-Variante - durch die Taktvariation bekommt das Stück so einen Bossa-nova-Touch - hatte ich mir auch angehört, aber da gefällt mir der Ausdruck der Sängerin nicht so, stattdessen dominiert diese Taktvariante den Gesamtaus- und -eindruck des Stückes stark. Und was ich erreichen will, liegt eher im Bereich Ausdruck und Spannungsaufbau dadurch, nicht durch rhythmische Schlenker. Kleine Dehnungen oder Offbeats fände ich spannend, aber das hier ist mir too much.

So wahnsinnig "balladesk" wollte ich aber auch nicht unterwegs sein, ich wollte jetzt keine Singer-Songwriter-Version aus dem Stück machen. Wir sind ja ein Jazzchor, und das Solo wäre eine Einlage in einem Konzert, das von Jazz und jazzig abgewandelten Popstücken und Chansons geprägt wäre. Da würde so ein Peter, Paul & Mary-Stil ziemlich aus dem Rahmen fallen.
 
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Einfacher ... mit Band oder Playback proben.
Ein Playback wirkt auch wie ein Metronom, da gibt es keine "Tempofreiheiten"
Ja, mit Playbacks habe ich es auch schon versucht. Aber da sind es weniger die Einschränkungen hinsichtlich des Tempos (außer dass manche eben wie die Shearing-Version wahnsinnig schnell sind) als die geringe Auswahl an Versionen und Tonarten. Aber ich gehe vielleicht noch mal gezielt nach einem Kaufplayback auf die Suche, da kann man ja in der Regel transponieren. Mit der Band einfach so außer der Reihe proben kann ich nicht, das sind Profi-Musiker, die entsprechend mit Unterricht etc. eingespannt sind. Die drei außerhalb einer Chorprobe zusammenzubekommen, wird schwierig (fängt schon bei der Raumfrage an, die sind hier nämlich auch nicht beliebig verfügbar). Und in meinem Wohnzimmer würde ich nicht guten Gewissens ein Schlagzeug aufstellen ;-). Einzig die Pianistin könnte ich mal versuchen, separat zu "kriegen".

Metronom hätte ich auch, sowohl als App als auch als Gerät. Das könnte ich tatsächlich auch mal machen und das Metronom vielleicht statt auf 140 bpm auf um die 100 einstellen, das müsste vom Tempo ungefähr passen.
 
Wenn Du mir die gewünschte Tonart und das Tempo sagst, mache ich Dir ein Playback.
Gratis.

LG
Thomas
 
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Wow, super, das nehme ich gerne an! A-Moll bitte, und 100 bpm wäre ein gutes Tempo, denke ich. Danke schon mal (ich kann aber auch gern etwas dafür bezahlen, PN mich einfach an!)
 
Es gibt apps die ein vorhandenes Playback in beliebigem Tempo und Tonhöhe abspielen.
(z.b. "Music Speed Changer")
 
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